Pester Lloyd - esti kiadás, 1943. március (90. évfolyam, 48-72. szám)

1943-03-01 / 48. szám

4 Gesetz über die Ehrung des ündenkens der Monarchie in Spanien Madrid, 28. Februar (INB) Wie in Madrid amtlich bekannt­gegeben wird, hat der Staatschef eine neue Ehrung der Monarchie gesetzlich festgelegt, wonach an jedem 28. Februar, dem Todes­tag von Alfons XIII. Feierlichkeiten un Escorial vollzogen werden. In der Präambel zu dem neuen Gesetz heißt es wörtlich: „Die Monarchie hat für Spanien jahrhun­dertelang den Höhepunkt der Einigkeit und der imperialen Expansion bedeutet. Das Schicksal des Landes war in dan größten Augenblicken seiner Geschichte so eng mit seinen Monarchen verbunden, daß Spanien und sein Königtum wie eine untrennbare universale Mission in Erscheinung traten. Jetzt, wo unsere Bewegung das Schicksal des Vaterlandes übernommen hat, habe ich den Wunsch, für immer das ruhmreiche Andenken an die Könige von Spanien zu ge­währleisten.“ In politischen Kreisen der spanischen Hauptstadt wird dem Dekret des Staats­chefs eine besondere Bedeutung beigemes­sen. Vor einigen Tagen waren bekanntlich vom Außenministerium Einladungen zu einer Begräbnisfeierlichkeit sm Escorial ver­sandt worden. Es handelte sich um die gleiche Begräbnisfeierlichkeit, dte all.'ähr­­lich in Madrid stattfindet und in diesem Jahr nach dem Escorial verlegt worden ist. Das jetzige Dekret und insbesondere seine Präambel beenden alle Kombinatio­nen, die an die Einladung des Außen­ministeriums geknüpft worden sind. Die Ehrung für das spanische Königstum, die hier vorgenommen wird, darf keineswegs als eine politisch alduelle Angelegenheit bewertet werden, sondern sie ist lediglich eine Anerkennung des neuen Regxnes, das das Schicksal Spaniens übernommen hat, wie es in der Präambel heißt, für die Ge­schichte der Vergangenheit. Madrid, 28. Februar (DNB) Unter dem Vorsitz von General Franco trat Samstag der Ministerrat zusam­men. Über die Besprechungen, die voraus­sichtlich nächste Woche fortgesetzt werden, wurde keine amtliche Verlautbarung aus­­gegeben. (MTI) Dsr neue spanische Botschafter in Rom über die Politik Spaniens Rom, 27. Februar (DNB) Der spanische Botschafter am Quirinal, Raimundo Fernandez Cucsta ge­währte der Tribuna ein Interview, in dem er über die Richtlinien seiner diploma­tischen Mission sprach. Seine diplomatische Mission — so sagte Cuesta — habe den Zweck, die Bande, die der spanische Bür­gerkrieg besiegelte, zu vertiefen und zu einer Zusammenarbeit auszubauen, die ein wichtiger Faktor der mittelmeerländischen europäischen inter-kontinentalen Solidarität sein werde. Auf die Frage, welches gegenwärtig die Stellung Spaniens gegenüber dem anti­kommunistischen Kampf Europas sei, ant­wortete der Botschafter, daß die Stellung Spaniens gegenüber der Gefahr eines Vor­dringens und einer Ausweitung des Kom­munismus in Europa morgen ebenso wie heute und gestern entschlossen, energisch und ohne Vorbehalte sein werde. Sie stehe im Einklang mit der llallung der Vergan­genheit: unabänderliche und unverminderte kämpferische Gegenwart auch auf Kosten der größten Opfer. Über die Einstellung Spaniens zu dem Problem des Wiederaufbaus Europas und der Welt erklärte der Botschafter, Spanien sei überzeugt, daß die künftige Ordnung Europas und der Welt auf der Eiqiudie­­rung jener Faktoren beruhen müsse, die die aus der französischen Revolution her­vorgegangenen politischen Sgsteme be­stimmten, deren Zusammenbruch man heute erlebe. (MTI) Berlin zur Reels des amerikanischen Botschafters in Madrid Berlin, 28. Februar (INB) Der amerikanische Botschafter in Madrid Hages hat, wie gemeldet, auf einem Bankett der amerikanischen Handelskam­mer eine Bede gehalten, in der er Spanien Versprechungen über Benzin- und in ge­wissem Maße auch Baumwollicfcrungen machte. Er hat dabei völlig vergessen, mit­zuteilen, daß es gerade die Amerikaner und Engländer sind, die dem spanischen Import so viele Schwierigkeiten durch das Navi­­cert-System machen, das den spanischen Import nicht etwa fördert, sondern dros­selt. Zum Thema „Freiheit der Meere“ hat sich Haves nicht geäußert. Woher Spanien in sehr viel höherem Maße seinen Import bezieht — man denke beispielsweise an Kohle — hat der amerikanische Botschafter nicht gesagt. Deshalb wird von zuständiger Berliner Stelle daran erinnert, daß die Wei­gerung Hayes, irgendwelche Vergleiche an­ PESTER IlOYD ABENDBLATT —TM Japanische Laidaffensive ln Burma emgelsliet Die britischen Offensivversashe zurückoeseblagen Tokio, 28. Februar (DNB) Der Beginn neuer japanischer Operationen in Burma während der zweiten Hälfte des Monats Februar wurde Samstag durch eine Verlautbarung des Hauptquar­tiers der japanischen Exped'tionsstreit­­kräfte in Burma bekanntgegeben. Wie es in der Verlautbarung heißt, hatten die anglo-indischen Streitkräfte seit Dezem­ber vergangenen Jahres vergebliche An­griffe im Bezirk von Akgab unternommen und in der letzten Zeit habe auch die Feindtäti.gkeit in der Yünnan-Provinz zu­­jgendmmen. Gegen diese feindlichen Ver­suche, Burma zurückzuerobern, hätten sich wie es in der Verlautbarung weiter heißt, die kürzlichen japanischen Luftangriffe gegen Tinskiye gerichtet. Nunmehr seien auch neue Operationen der japanischen Landtruppen in einem ungenannten Bezirk im Gange. Asahi Schimbun ergänzt diese Verlaut­barung mit der Nachricht, daß Burma im November des vergangenen Jahres von insgesamt 600 feindlichen Flugzeugen ange­griffen wurde. Diese Zahl habe sich im Dezember des vergangenen Jahres auf 1200 und im Januar dieses Jahres auf 1900 gesteigert. Schanghai, 28. Pabruar (DNB) Nach einem japanischen Front­bericht haben die japanischen Truppen bei den Operationen gegen China, die von Burma aus stattfinden, bei Tcnggueh die Grenze der chinesischen Provinz Yünnan überschritten und die Orte Mengkutu und Kutunkai besetzt. Ansammlungen von Tschungking-Truppen bei Mamicnkwan wurden zersprengt, wobei den Japanern erhebliche Beute in die Hände fiel. (MTI) Schanghai, 28. Februar (DNB) Die von Indien nach Nordburma eingefallenen englischen Truppen, die bis nach Chaukan vorgedrungen waren, erbten —• einem japanischen F rontbericht zufolge — schwere Niederlagen, als die japanischen Truppen nach Wiederherstellung der bri­­tischerseits zerstörten Eisenbahnbrücke in der Nähe von Myitkyna zur Gegen­offensive übergingen. Englische Truppen, die offenbar die Herstellung der Verbin­dung von Indian über Nordburma nach China planten, befinden sich augenblick­lich auf der Flucht nach Indien. (MTI) ITALIEN Einberufung des Minislcrrates Rom, 27. Februar (DNB) Der Mtnisterrat ist — wie amtlich bekanntgegeben wird — auf Dienstag, den 9. Marz, einberufen worden. Es handelt sich um die erste Ministerratssitzung seit der am 7. Februar erfolgten Umbildung der Regie­rung. (MTI) Rom, 28. Februar (DNB) Unter dem Vorsitz des Duce hielt der „interministerielle Ausschuß für Ver­sorgung und Preisbildung“ Samstag nach­mittag eine Sitzung ab, die Montag um 17 Uhr ihre Forijselzwig findet. Einschränkung des Industriestrom­­verbrauehs Rom, 28. Februar (INB) Gazzetta Vfficiale veröffentlicht Sonntag eine Verfügung zur Einschränkung des Elektrizitätsverbrauches für industrielle Zwecke. Danach sollen ab 1. März alle Verbraucher von Industriestrom einschließ­lich der Handwerker ihren Stromverbrauch gegenüber detn gleichen Zeitraum 1942 um 25 Prozent herabsetzen. URUGUAY Neue Regierung Buenos Aires, 1. März (DNB) Wie man aus Montevideo er­fährt, hat der neue Staatspräsident Amezaga sein Kabinett bereits gebildet. Das Außenministerium ist dem früheren Staatspräsidenten Serrato übertragen wor­den. Man nimmt auf Grund von Presse­stimmen an, daß dieser die Außenpolitik seines Vorgängers Guani unverändert fort­­stezten werde. Minister Gerona wird Ver­lautbarungen zufolge das Innenministe­rium beibehalten, das er vor % Jahren nach dem Tode seines Vorgängers Amaro übernommen hatte Zum Krjegsminister wurde General Campos ernannt. Unter­richtsminister wurde Adolfo Felle, Finanz­minister Pedro Cosio. Mit dem Landwirt­schaftsministerium wurden Cesar Mayo fívtticrrez und mit dem Ministerium für öffentliche Bauten Thomas Barreta be­traut. Außenminister Guani hat seinen Rück­tritt eingereicht, da er das Amt des Vize­präsidenten übernimmt. « zustellen, nur verständlich sei, denn die Importe aus Deutschland nach Spanien seien gegenüber der Vorkriegszeit erheblich gestiegen. Sie betragen jährlich etwa 600 bis 7ÓO Millionen Peseten. An Kohle wür­den monatlich 12iö00—16.000 Tonnen nach Spanien geliefert, Die Rede Hayes wird deshalb in der Wilhelmstraße lediglich als Propogar,daerde bezeichnet, die jn Spanien auch als solche erkannt werde. TscluiRgking bestätig! japanische Erfolgs Schanghai, 1. März (INB) Die japanische Luftwaffe führte am Sonntag abend Angriffe auf verschie­dene tschunking-chincsische Stützpunkte in den Provinzen Kiangsi und Hunan durch, wie aus hier eingetroffenen Frontmeldun­gen hervorgeht. Unter den stark bombar­dierten Plätzen befinden sich Ichow Tachsin, Lingling, Kweilin. In einem amtlichen Kommunique aus Tschunking vom Sonntag werden die japa­nischen Erfolge in verschiedenen Provin­zen bestätigt. In Süd-Kwantung seien Suiki von den Japanern zurückerobert und zwei weitere Städte besetzt worden. In Zcntral- Hupeh sei die Stadt Fengkow nach erbit­tertem Handgemenge in die Hand der Ja­paner gefallen. ln der Provinz Yünnan seien die Japa­ner bei ihrem weiteren Vormarsch auf Tachupa in der Gegend von Mitgkwan auf erbiterten Widerstand gestoßen. In Süd- Yünnan seien japanische Verbände am 24. Februar von Kunlung aus nach Oster vor­marschiert und hätten Mengting ange­griffen. Wie das Kommuniqué abschlie­ßend mitteilt, haben über 10.000 japani­sche Soldaten mit LuftwafFenupterstützung am 20. Februar den Vormarsch von Chiangyu und anderen Stützpunkten aus angetreten und die chinesischen Stellun­gen in den Gebieten von Tschui und Ghachsien in Mittel-Schantung angegriffen. GRIECHENLAND Kampf gegen Mißbräuehe auf den Lebensmiitelmürkten Zagreb, 28. Februar (MTI) Nach einer Athener Meldung werden in Griechenland die Brotkarten­fälscher und jene Fleischer, die Hünde­­flcisch für Lammfleisch verkaufen, mit sehr hohen Geld- und Freiheitsstrafen be­legt. Wie das Blatt Neue Ordnung meldet, ließ der griechische Versorgungsminister auf den Märkten öffentliche, jedermann zur Verfügung stehende Waagen aufslel­­len, da sich die Mißbräuche beim Abwie­gen stark vermehrt haben. Auf diese Weise könne jeder Käufer das Gewicht der Ware kontrollieren. VIII {II I.Y IG T F. STA A TEN Rundfunkrede Roosevelts abgesagt Amsterdam, 28. Februar (DNB) Roosevelt konnte Sonntag eine am Vortrag angekündigte Rundfunkrede nicht halten, da er — wie der britische Nachrichtendienst meldet — noch immer unpäßlich sei. (MTI) Frau Tschiang-Kai-schek in New York New York, 1. März (INB) Frau Tschiang-Kai-schek wird Montag hier eintretfen und vom Bürger­meister La Guardia begrüßt werden. Dienstag spricht Frau Tschiang-Kai-schek im ^ladison-Square-Garden, wobei Wen­dell Wil'kic die einführenden Worte spre­chen wird. Neue Kriegsverlastlistc Amsterdam, 28. Februar (DNB) Wie der USA-Nachrichtcndienst meldet, gibt das USA-Kriegsinformations­­küro bekannt, daß sich die Verluste der USA-Streitkräfte seit Ausbruch des Krie­ges auf insgesamt C6.399 belaufen, darun­ter 10.455 Tote, 11.187 Verwundete, 38.027 Vermißten, 6641 Gefangene und 89* in neutralen Ländern internierte. Die Ver­lustliste der Armee bis zum 15. Februar beläuft sich auf 378! Tote, 6689 Verwun­dete, 25.423 Vermißte, 6641 Gefangene und 89 Internierte, insgesamt 42.623. Die Verluste der Marine, des Marinekorps und des Küstenschutzes bis zum 27. Februar betragen 6674 Tote, 44.898 Verwundete und 12.604 Vermißte, insgesamt 23.776. (MTI) MONTAG, J. MÄRZ 18ÍS Sandhis Fasten Amsterdam, 28. Februar (DNB) Die britische Regierung in Indien gab Sonntag — wie der britische Nachrich­tendienst meldet — ein Kommuniqué heraus, demzufolge Gandhis allgemeiner Zu­stand eine Verbesserung zeige. Er sei leb­haft und guter Stimmung. (MTI) Amsterdam, 28. Februar (DNB) Der Sohn Gandhis, Devadas Gandhi, erklärte Sonntag — wie der bri­tische Nachrichtendienst meldet — es sei nur natürlich, daß Gandhi immer schwächer und schwächer werde Die Besorgnis über .seinen Zustand werde auch noch mehrere Tage andauern. (MTI) Bangkok, 28. Februar (DNB) N. S. Aneg, der kürzlich zurück­getretene Minister, besuchte Sr ms tag nach­mittag Mnhatma Gandhi und hatte mit ihm eine 25 .Minuten dauernde Unterhaltung. Später besuchte ihn Rajagopatachari, der frühere Ministerpräsident von Madras, außerdemi der Sohn des verstorbenen Dich­ters Rab'indraoath Tagore. (MTI) Japan protestiert gegen die Behandlung des Mahatma 1 Tokio, 27. Februar (DNB)\\\if einer Samstag unter dem Vor­sitz des (stellvertretenden Präsidenten der Liga zurs Entwicklung Ostasiens Rentaro Mizuno stattgefundenen „nationalen Mas­­senversan unlung zur Hilfeleistung für In­dien“ wu rde eine Protestentschließung ge­faßt, in de r es heißt, daß die großjapanische Regierung und das Volk „gegen die un­menschliche Behandlung des Mahatma Gandhi urv.d Indiens durch England“ Stel­lung nahm. Die Entschließung fährt dann fort: l „Indem wdr der gerechten Entrüstung der Völker Gröyßasiens Ausdruck verleihen und uns an das 'Gerechtigkeitsgefühl aller menschlichen Wesen'\\vcnclcn, erklären wir, daß wir solange kämpNen werden, bis die Briten und Amerikaner, Feinde der Menschheit, vollkommen vertmfhlct sein werden.“ (MTI) \ Wieder Grenzsireit Peru—Ecuasfc? New York, 28. Februar (INB) Der Grenzstreit zwischen Peru und Ecuador i$t nach Mitteilung des Außen­amtes wieder aufgelebt. 100 I'cru-Soldatcn besetzten die Ortschaft Cerro Verde in der Provinz Loja. Die kleine ecuadorianisehe Garnison zog sich ohne Widerstand zu­rück. Ecuador hat bei der Lima-Regierung eine Protestnote eingereicht und außerdem die Länder benachrichtigt, die den seit Jahren latenten Grenzkonflikt zu schlichten versuchten. Argentinien, Brasilien und die USA sind am 21. Juli 1941 mit einem Schlichtungsversuch gescheitert. Am 6. Oktober 1941 unterfertigten Peru und Ecuaíor ein Militärabkommen, das die Entmilitarisierung der Grenzgebiete vorsah. Sparen heisst W ioéeranf bauen! SLOWAKEI Erfassung aller Tschechen Pozsony, 28. Februar (INB) Das slowakische Innenministe­rium hat eine Erfassung aller Tschechen in der Slowakei, auch wenn sie die slowaki­sche Staatsbürgerschaft besitzen, angeord­net. In Pozsony müssen sich die Tschechen ab 15. März d. .1. polizeilich melden. Wie Gárdista mltteill, gibt es 29 000 Tschechen in der Slowakei, die vielfach Träger der Feindpropaganda seien und dem jungen slowakischen Staatswesen ablehnend gegen­­iiberstehen. Das Blatt kündigt die Rück­siedlung eines Teiles der Tschechen nach dem Protektorat an, wo 25.000 Slowaken leben, die in ihre Heimat übergeführt wer­den sollen. Zweitägiger Besuch Dr. Franks Pozsony, 28. Februar (DNB) Generalgouverneur Dr. Frank trat nach zweitägigem Aufenthalt in der Slowa­kei Samstag die Rückfahrt nach Krakau an. (MIT) V Shaw appelliert an den König ^ Lissabon, 28. Februar (Stefani) Bernhard Shaw gab vor Jour­nalisten folgende Erklärung ab: Gandhi ins Gefängnis zu werfen, war der unsinnigste Fehler, den die englische Regierung begehen konnte, da dadurch die moralischen Motive unserer Sache zunichte werden. Der König von England muß Gandhi ohne jede Bedin­gung auf freien Fuß setzen. Das ist das mindeste, was zur Rettung der Lage in Indien getan werden kann. (MTI)

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