Pester Lloyd - esti kiadás, 1943. június (90. évfolyam, 123-144. szám)

1943-06-01 / 123. szám

ÖÍENSTAG, Í. JUNI 1943 PESTER LLOYD' ABENDBLATT Abschüsse über Pantelleria: 57 iaseliinen X Rom, 31. Mai '(Stefani) Seit dem 1. Mai wurden über der Insel Pantelleria durch die Boden­abwehr 57 englisch-amerikanische Bomber abgeschossen. (MTI) Foggia, 31. Mai (Stefani) Bei ihren Angriffen auf die Städte Foggia, Lucera und andere Ort­schaften in Apulien hatten es die feindli­chen Flieger ausschließlich auf die Zivil­bevölkerung abgesehen, indem sie ländliche Häuser, ja sogar alleinstehende Bauem­­gehöfte mit Maschinengewehrfeuer beleg­ten. In der Gemarkung von Foggia wurde ein solches Gehöft von einer Bombe ge­troffen, wodurch der Bauer, die Bäuerin und ihre Tochter ums Leben kamen. Frauen und Kinder, die sich ins Freie flüchteten, wurden ebenfalls mit Maschi­nengewehrfeuer beschossen. Etwa 10 Frauen und 6 Kinder wurden hiebei getötet. In einer kleinen Ortschaft nächst Lucera wurden in gleicher Weise 6 Personen ge­tötet. Die Bevölkerung bekundete die größte Disziplin. Rom, 1. Juni (MTI) Die Morgenpresse berichtet über die jüngsten Luftangriffe gegen die Insel Pantelleria. Messaggero stellt fest, daß Pan­telleria eine der größten von den um Sizi­lien gelagerten Inseln sei, auf halbem Wege nach Tunesien. In der Nähe dieser Insel kam es vom 14. bis 16. Juni 1942 zu dem denkwürdigen Treffen, in dessen Verlauf italienische Flieger einen aus Gibraltar nach Malta unterwegs gewesenen englischen Geleitzug zersprengten und zur Umkehr zwangen. Das Blatt stellt fest, daß die kleine Insel im Verlaufe der letzten 23 Tage vierzehnmal von den italienischen Heeresberichten als Zielpunkt von Bom­benangriffen genannt worden war.DieBoden­­abwehr der Insel brachte bisher mehr als 80 feindliche Flugzeuge zum Abschuß. satz in der Bevölkerung der USA. Um diese Wähler nicht vor den Kopf zu stoßen und ihnen die Brutalität des Luftkrieges gegen Italien zu verheimlichen, habe Roosevelt von der Sowjetunion die Technik der voll­ständigen Nachrichtenisolierung eines Lan­des übernommen. Die USA seien herme­tisch abgeschlossen und könnten nichts über die in Neapel angerichteten Zerstö­rungen, über die beschädigten Dome in den schönen alten italienischen Städten und die Kindermorde in Reggio Calabria und Livorno erfahren. Freilich läßt sich der Äther nicht abschließen und das von der amerikanischen Zensur verhaßte Radio Rom sorge schon dafür, daß wenigstens die Italo-Amerikaner über das Ausmaß der in der Heimat angerichteten Zerstörungen informiert werden.. Die Gemahlin des Thronfolgers in Livorno Rom, 31. Mai (MTI) Die Gemahlin des italienischen Thronfolgers besuchte in Livorno die von den Bombenangriffen heimgesuchten Stel­len und auch das Lazarett, wo die Ver­wundeten gepflegt werden. Auch besich­tigte die Gemahlin des Thronfolgers, als Landesinspektorin des italienischen Roten Kreuzes, die Verbandstellen des Roten Kreuzes. Die Stadt Livorno wurde auch vom Staatssekretär für Luftfahrt, General Fougier, besucht, der sich in der Beglei tung des Grafen Ciano und des Ministers für öffentliche Arbeiten Benini befand. Warum Amerika so wenig über (Sie Bombenangriffe auf Italien veröffentlicht Rom, 1. Juni (TP) Pavolini beschäftigt sich im Mes­saggero mit dem auffallenden Gegensatz zwischen den propagandistischen Auswir­kungen der Bombardierungen Italiens in den USA und in Großbritannien. Während Presse und Rundfunk in den Vereinigten Staaten strengsten Auftrag hatten, so wenig wie möglich Einzelheiten über die Angriffe gegen Italien und seine Zivilbevölkerung zu veröffentlichen, verfolgt die britische Öffentlichkeit mit sadistischer Freude die Details über die Bombardierungen. Die amerikanische Zurückhaltung ist nach Pavolinis Auffassung keineswegs auf menschliche Gefühle zurückzuführen, son­dern entspringe wahlpolitischen Überle­gungen. Es sei klar, daß Roosevelt jetzt schon an die große Masse der Katholiken und der Italo-Amerikaner in den USA denke, ohne deren Stimme er 1944 nicht wiedergewählt werden könnte. Zwanzig Millionen Katholiken und sechs Millionen Italo-Amerikaner sind nun zweifellos ein stärkstens ins Gewicht fallender Prozent­ Ernste Gefährdung des Mailänder Domes durch die Bombenangriffe Rom, 1. Juni (TP) Per weltberühmte Mailänder Dom ist durch die seinerzeitigen Bombenangriffe angelsächsischer Flieger in ernste Gefahr gekommen. Eine Architektenkommission hat festgestellt, daß eine Grundmauer des Domes sich durch die Erschütterungen ge­senkt hat, ’ wodurch ein i ganzes Seiten­schiff in Einsturzgefahr gekommen ist. Eine .symbolische Übersiedlung Rom, 1. Juni (TP) Das Sekretariat der faschistischen Partei ist Montag aus seinem bisherigen Amtssitz in der Farnesina nach der Piazza Bologna in das Haus übersiedelt, in dem seinerzeit das erste Parteidirektorium amtierte. Es ist offensichtlich, daß der neue Parteisekretär auch damit die Rück­kehr zu der kämpferischen Frühzeit des Faschismus betonen will. Feierlicher Empfang der von der Sowjeifront Eteimgekehrfen italienischen Truppen Rom, 1. Juni (MTI) In Sulmona, Florenz und Belluna wurden die von der russischen Front heimgekehrten Truppenkörper mit großen Festlichkeiten empfangen. Bei diesen Fest­lichkeiten, an denen unter Führung der militärischen- und Zivilbehörden auch die Bevölkerung der betreffenden Städte teil­nahm, wurden die von der Ostfront heim­gekehrten Soldaten lebhaft gefeiert und es fanden Kundgebungen für den italieni­schen Herrscher und den Duce statt. Aus Belluna richteten die heimgekehrten Sol­daten ein Telegramm an den Duce, in dem sie den Führer Italiens ihrer Anhänglich­keit sowie ihres Glaubens an den Sieg versicherten. VATIKANSTADT Zu Pfingsten: Empfang einer Arbeiter­abordnung durch den Papst Rom, 31. Mai Wie aus Rom gemeldet wird, werden sich an dem großzügigen Empfange von 'J0.000 Arbeitern am Pfingstsonntag beim Heiligen Vater auch ob Vertret-r aller ka­tholischen Arbeiterorganisationen aus dem ganzen Lande beteiligen. Es wird dies der erste Empfang sein, den der Heilige Vater äm Cortile di S. Damasio hält. Frühmorgens am Pfingstsonntag ver­sammeln sich die Arbeiter von Rom und die Vertreter der verschiedenen italieni­schen Arbeiterorganisationen in der Peters­­kirche zum Hochamt und zur Gemein­schaf tskommunion. Sodann besichtigen sie die Stadt des Vatikans, wo sie Gäste des Heiligen Vaters zum Mittagessen sein und jaus diesem Anlasse doppelte Brotportionen «halten werden. ___.'—i—1 Kein TelephonanschluB mehr für Juden Rom, 1. Juni (TP) Den in Italien lebenden Juden wird jetzt die Telephonbenützung ent­zogen. Schon seit einiger Zeit haben die staatlichen Telephongesellschaften die Überlassung eines neuen Anschlusses von der Vorlage eines Arierzeugnisses abhän­gig gemacht. Jetzt wird auch jenen Juden, die ,schon einen Telephonanschluß be­sitzen, die Nummer entzogen. TÜRKEI Große politische Rede Inönüs angekündigt Istanbul, 31. Mai Staatspräsident Ismét Inönü wird, wie man hört, am 8. Juni in Ankara gelegent­lich der Eröffnung der Generalversamm­lung der Volkspartei eine große Rede hal­ten. Er wird, wie man annimmt, über die gegenwärtige Lage der Türkei sprechen. Der Rede wird mit Spannung entgegenge­sehen, da ihr überall im Lande große Be­deutung beigemessen wird. (MTI) — Präsident ROOSEVELT ernannte, wie EFE aus Washington meldet, den Professor an der katholischen Universität Washington, Pater Francis Hass zum Chef des neugeschaf­fenen Komitees für Arbeitseinsatzüberwachung. (DNB) — Henry FORD wird höchstwahrscheinlich die Führung der Fordwerke nach dem Tode seines Sohnes Edsel seihst übernehmen, mel­det New Jork Journal American. (DNB) ubm e [Eriss, rwlf®zut®& nydvi WIMEU VAESMMA lifflilflS i! REVŰ CSŐREI TÁNC-ZENEKARA PREMIER p©s^ó kam, * MI» KEDDEN I | Telefon: 118-309. 120-905 I Teieton, 113-343 pp Sie BespreehRHgti! de Saulié- Sirasd Rom, 1. Juni (TP) Die Besprechungen zwischen den Generälen Giraucl und de Gaulle nahmen Montag ihren Fortgang. Auf Seilen de Gaulles nahmen auch Massigli und andere, auf Seiten Girauds General George und Jean Monag teil. General George soll erst vor kurzem in Algier eingetroffen sein. Jean Monay gehörte der imperialen Ver­waltung in Algier an. An den Besprechun­gen nahm auch General Catroux teil. Stockholm, 31. Mai (DNB) De Gaulle erklärte unmittelbar nach seiner Begegnung mit Giraud vor den anglo-amerikanischen Korrespondenten in Algier, wie Nga Daglight Allehanda aus amerikanischer Quelle meldet, daß die Alliierten nicht mit solchen Franzosen ver­handeln dürften, die trotz Anschlusses an Giraud unzuverlässig seien. Im übrigen gab er im Hinblick auf Girauds Stellung der Meinung Ausdruck daß ein politischer Leiter nicht gleichzeitig auch Chef französischer Streitkräfle sein dürfte. (MTI) Amsterdam, 1. Juni (DNB) Die zuständige Stelle Girauds habe Montag abend, wie der britische Nachrichtendienst aus Algier meldet, die von ausländischen Rundfunkstationen ver­breiteten Gerüchte dementiert, daß Peg­­routon, der Generalgouverneur von Alge­rien, General Nogués, der residierende General von Fez und Marokko, sowie Boisson, der Gouverneur von Französisch- Westafrika, von ihren Posten zurückgetre­­teg seien. Algier, 1. Juni (INB) General Vuillemin, der frühere Oberbefehlshaber der französischen Luft­waffe hat von General de Gaulle eine aktive Bestellung als Oberstleutnant in einer französischen Luftkampfgruppe er­halten, die gegenwärtig in Tunesien steht, wie hier Dienstag mitgeteilt wird. Algier, 1. Juni (INB) Bei der ersten Besprechung zwi­schen de Gaulle und Giraud kam es nach Mitteilung von gutunterrichteter englischer Seite zu heftigen Auseinandersetzungen. De Gaulle mußte jedoch den Informationen zufolge sich bereitfinden, die Erfüllung seiner Forderung, daß Giraud seine Dop­pelstellung als Oberkommandierender der französischen Trupnen und als Mitglied des französischen Nationalkomitees auf­­ebe , auf einen späteren Termin ver­schieben. Britischer Protest wegen Zwischen­fälle in Tanger Madrid, 1. Juni (INB) Die anlibritischen Kundgebungen in Tanger haben zu einem Protest des bri­tischen Konsuls Gascoyne geführt. Der Konsul hat sich mit der Begründung, bri­tische und englandfreundliche Personen seien im Gebiet von Tanger belästigt wor­den, an die spanischen Behörden gewandt. Wie von britischer .Seite verlautet, hätten die Spanier eine Untersuchung zugesagt. — Der PAPST empfing den Erzbischof von Zagreb, Monsignore Stepinac in Privataudienz. (DNB) FINNLAND Der Gewerkschaftsführer für die Fortsetzung des Krieges Helsinki, 31. Mai (DNB) Auf der Jahresversammlung des Zentralverbandes der finnischen Gewerk­schaften erklärte der Vorsitzende Vuori. Finnland müsse trotz der großen Opfer und Kosten seinen Kampf bis zur Sicher­stellung der Freiheit und Unabhängigkeit fortsetzen. Aus dem Gewerkschaftsbericht geht hervor, daß der Zentralverband der Gewerkschaften 83.000 Mitglieder umfaßt gegenüber 79.500 Ende des Jahres 1942. (MTI) PORTUGAL . Feiern zum 17. Jahrestag der nationalen Revolution Lissabon, 31. Mai (MTI) Am 28., 29. und 30. Mai wurden in Portugal großangelegie Feiern zum 17. Jahrestag der nationalen Revolution und zur Erinnerung an die Armee veranstaltet. Der Garnisonskommandant von Lissabon gab einen Tagesbefehl heraus, in dem er die Armee ermahnt, die Einigkeit und den Einsatzwillen und die Bereitschaft, die al­len jenen, die die innere Ordnung bedro­hen, entgegengerichtet ist, weiter zu ver­stärken. Am 28. Mai fand eine Militärparade zur Erinnerung an die Afrikakämpfer statt. Die Veteranen aus der Zeit der Kämpfe in Afrika waren in Lissabon eingetroffen und nahmen an den Feiern teil. Am 29. Mal fanden Übungen der Staatsjugend statt, die in der plötzlichen „Besetzung“ alter Schlösser Portugals bestand, und die da­durch die tiefeingewurzelte Entschlossen­heit der portugiesischen Jugend, die Hei­mat gegen jeden Feind zu verteidigen, zum Ausdruck bringen sollte. Bei den in den verschiedenen Städten veranstalteten Umzügen und Feiern waren auch Staatspräsident Carmona und Mini­sterpräsident Salazar erschienen, denen die Bevölkerung herzliche Ovationen dar­­brachte. RUMÄNIEN Abschluß der Affaire Fildermans Bukarest, 31. Mai (DNB) Der ehemalige Leiter der Ver­einigung jüdischer Kultusgemeinden in Rumänien, Filderman, der auf Befehl1 des Marschalls Antonescu verhaftet worden ist, wurde Montag, zusammen mit seiner Frau, in ein jüdisches Arbeitslager nach Transnistrien abtransportiert. Filderman hatte vorher noch versucht, sich der Durchführung des Befehls des Marschalls durch Vortäuschen einer Krankheit zu entziehen. (MTI) Bukarest, ?t. Mai (DNB) Im Zusammenhang mit der Festnahme Fildermans ist auch der Kom­mentator der Informatzia, Todor Arghezi, verhaftet worden. Arghezi hatte am letzten Donnerstag, als der Fall Filderman in seine entscheidende Phase trat, einen Kommen­tar geschrieben, in dem er die Tätigkeit Fildermans zu glorifizieren versuchte. (MTI) — 166.000 SÜDAFRIKANER slehen augen­blicklich unter Waffen. Diese Meldung über die Stärke der südafrikanischen Streitkräfte wurde in Kapstadt Montag amtlich ausgege­­ben, (INB)

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