Katolikus főgimnázium, Pozsony, 1858

©lüge SBctncrfungen über Inhalt unb (Sinridjtung ettteő laíeintj^en Ucbungébudjeé für bie I. unb H. @^mnafiaI=C£Iaffe. Sßenn ber crge Unterricht in bet lateinifchen Sprache won bet größten BMchtigfeit unb für bic weitern ^ortfcbrittc fogar cntfdjeibenb ig, twaé wolff feineö weitern «ftachweifeö bcbatf; fo hängt fxcher ein erfreuliches ©ebenen beéfelben won einem gwecfmäfjig eingerichteten Ucbttngébucbe nicht minber ab, álé won ber Süchtigfeit unb BerufStreue béé mit biefem Unterrichte betrauten Sehreté. Sarum bürftcn nachftehcnbe Bewertungen, bic aué mehrjähriger Beobachtung unb @r* fahrung gefcpopft ffnb, für meine ©ollegeti nicht ohne Sntereffe fein unb in einem Schulprogramme ihren Blag ftnben. ©ő gehen biefe Bewertungen in feínerlei Begehung gu bem gegenwärtigen Streite, ber [ich über ben latcinifchen Sprachunterricht an ben öjierreichifchen ©pmitaften entfpow nett hat, nämlich über bie biefem Unterrichte gufontmenbe Bebeutung, bie gu fleßenben gorUerun* gen, bie ihm gu wibmenbe Seit unb enblich bie feit ber neuen Drgattifterung ber ©htnnaffen unfereé Batcrlanbeé burch ihn erhielten 9?efultate. Senn bie Bebentung béé lateinifchen Sprachunterrichteé für bie ©ptunaffalbilbuttg fann wohl nicht ernftlich in Stage gegellt werben, unb über bie bis je^t erhielten Dfefultate wirb bei unbefangener Sdbäguttg ein billiges Urtheil nicht fehlen; überbieS war bet «Plan gu biefett Bemerfungen, mit betten ich baé ©ute nach meinen geringen Kräften förbern möchte, fchon früher gemacht, ehe jener Streit entbrannte. Bei ber fo großen Stngalfl won lateinifchen llebuttgébiichern für ben etgen Unterricht, won betten einzelne burch ihre jährlich Üch emeltemben 5luflagcn ein ftchcreé 3eugni^ won ihrem werbreiteten ©ebrauche unb baher wohl auch »on ihrem inttern SBertfte geben, födte cé nicht fchwer fein eine gwertntägige 2luéwaí)l gu treffen ttttb ben Schülern ein ^>tlfsbuch in bic hanö geben, burch melchcé bie ©rlernung ber erffett ©lentente ber lateinifchen Sprache erleichtert unb geförbert wirb. 2lbet nach meiner ©rfaftruttg, bie gewif? wiele meiner ©ollegen mit mir theilen, ift eine folche 2luéwaf)l ätt^erff fchwicrig. Setttt ohne mich in eine Äritif ber an ben öfferreichifchcn ©ptitttaftett am meiffen in ©ebrauch gehenbett Uebungébücher eingttlaffen, fann ich hoch behaupten, baf ffe trog ber ihnen nicht abgufptechenbett Borgüge ben ^orberuttgen, bie an eitt folcheé Buch gegellt werben ntüffen, nicht gang entfprechcn, waé befonberé bann im höheren ©rabe fühlbar wirb, wenn, wie eé in polyglotten Äronlänbem béé Äaifergaateö fag bttrchgängig worfontmt, bie Unterrichtéfprache nicht gugleid) bie «Dlutterfprache bet ©efamintgaljt ber Schüler ig. Sag alle biefe Ucbuttgébüdier pub für Sdffilcr berechnet, beren SKutterfprache bie beutfche ig uttb bie wont ergett Schttlbefuchc an burd) bie beutfche Sprache unb in berfelben worgebilbet ffnb. Soch abge* fehen won biefem Uebciganbe, beffen Abhilfe wohl nicht leicht won einem lateinifchen Sefebuchege» forbcrt werben fattn, laffen bie nteigett berfelben auch in attberer Beziehung wieleS gu wünfchen übrig, unb barauf begleiten ffch eben meine Bemerfungen.

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