Prager Volkszeitung, červenec-září 1971 (XXI/26-38)

1971-07-02 / No. 26

Zur Rationalisierung des Leitungs- und Staatsapparates ZAHL DER ANGESTELLTEN DES LEITUNGSAPPARATES UM 65 499 HERABGESETZT BETRAGEN 303 MILLIONEN KRONEN / PRAG (kh) . Auf der Pressekonferenz, die der Sprecher der Föderalregierung Ing. F. Kouril ein­berief, berichteten der Stellvertreter des Ministers für Arbeit und soziale Belange Dr. J. Havelka und der Stellvertreter des Vorsitzenden des Ausschus­ses für Volkskontrolle der CSSR Ing. J. Salava über die Ergebnisse der Aktion, die gemäß dem Regie­rungsbeschluß vom 19. März 1970 den Stand des Leitungs- und Verwaltungsapparates um 10 Prozent herabsetzen und die Organisationen zu einer wirk­samen Rationalisierung führen sollte. Sinn dieser Maßnahme war es, das unerwünschte Ansteigen der Zahl der­ im Leitungs- und Ver­waltungsapparat Tätigen abzu­­bremsen­­ und alle Staats- und Wirtschaftsorganisationen zu ei­ner echten Rationalisierung zu bringen.­­Ausgangspunkt für die Aktion war der Stand zum 31. XII. 1969, an dem die Zahl der in diesen Funktionen Tätigen mehr als 661 000 betrug. Nach den von den Nationalregierungen, den Föderal­ministern und den Leitern zentra­ler Föderalorganisationen vorge­legten Berichten wurde der Stand zum 31. März d. J. im Sinne der Durchführungsverordnungen um 65 499 Personen (d. s. 9,9%) her­abgesetzt. Nach der von den Organen der Volkskontrolle vorgenommenen Überprüfung gingen 32,5 % der freigestellten Angestellten direkt in­ den Produktionsprozeß über, 40,4 % sind in Funktionen außer­halb der Leitungssphäre auf tech­nisch-wirtschaftlichem Gebiet tä­tig, 13,5 % gingen in Rente. Von allen Freigestellten waren etwa 55 % Frauen. Es handelte sich zwar um eine einmalige Aktion, die jedoch nur den ersten Schritt zu einer fort­schreitenden Rationalisierung der ganzen Staatsverwaltung darstellt. In der überwiegenden Zahl der Organe und Organisation wurde die Aktion überlegt und sinnent­sprechend durchgeführt und meist in Zusammenhang mit den im Fünfjahrplan vorgesehenen Ratio­nalisierungsmaßnahmen vorge­nommen. Nur in vereinzelten Fäl­len wurden Versuche fiktiver Überführungen nur auf dem Pa­pier unternommen, die allerdings bei der Kontrolle der Durchfüh­rung aufgedeckt wurden und für die Verantwortlichen strenge Maßnahmen zur Folge haben werden. Die Einsparungen gehen nicht nur auf das Konto einer Senkung der Personalkosten, sondern sind auch das Ergebnis der Herabset­zung der Ausgaben nichtinvesti­­tioneller Art (Verbot der Anschaf­fung neuer Kanzleimöbel, Teppi­che usw., Limit der Repräsenta­tionsfonds, Herabsetzung der Ko­sten für Auslandsdienstreisen usw.). Der Gesamtbetrag der er­zielten Einsparung von 303,2 Mil­lionen Kronen überschreitet die Voraussetzungen um 60 Millionen Kronen. Die Regierung hat einen Be­schluß über die Einführung der Systemisierung in der Staatsver­waltung angenommen, in dem den Ministern auferlegt wird, der Kommission für Rationalisierung ihre Projekte in dieser Hinsicht vorzulegen. EINSPARUNGEN Schwarze Chronik EIN ACHTJÄHRIGES MÄDCHEN lief in Becov n. T. vor einem Last­wagen über die Straße, stolperte und fiel direkt unter die Räder. Es wurde auf der Stelle getötet. MIT EINER HOLZFÄLLERAXT versuchte in Hradecko (Bezirk Plzen-Süd) Karel L. seine Gattin, mit der er in Scheidung ist, und seine Stieftochter zu ermorden. DrEi MInDERjÄHRIGE überfie­len brutal in Most einen Invali­denrentner, der mit seinem Sohn vom Bahnhof in Most heimging. Sie beraubten ihn um 1000 Kronen und entflohen. Die Täter wurden festgenommen und gestanden; das Geld jedoch besaßen sie nicht mehr. DREI POLNISCHE STAATSBÜR­GER entwendeten in Fredlant v C. nach unerlaubtem Überschreiten der Staatsgrenze ein Auto, mit dem sie nach Westdeutschland entfliehen wollten. DIE HERRSCHAFT ÜBER DEN WAGEN verlor in Sokolov ein westdeutscher Tourist. Er stieß dabei eine 24jährige Frau nieder, die auf der Stelle ihren Verlet­zungen erlag. I­ EIN LASTAUTO aus der Ge­genrichtung fuhr in Fr^dstein bei Jablonec n. N. F. K. aus BezdaCin mit seinem Personenwagen. Er starb auf dem Weg ins Kranken­haus. DER SICHERHEITSDIENST fahn­det nach der 15jährigen Kveto­­slava Plachtová aus Ústí n. L., die seit 14 Tagen spurlos verschwun­den ist. TOT AUFGEFUNDEN wurde in seiner Wohnung in Plzen der 49- jährige Vladimír H. Durch unrich­tige Installierung eines Gasradia­tors rutschte die Ableitung aus dem Kamin. Die ausströmenden Abgase verursachten seinen Tod. MIT SCHÄDELBRUCH AUFGE­FUNDEN wurde zwischen Frýd­­lant v C. und Krásný Les ein Rad­fahrer, der an einem Baum ange­fahren war. Es handelt sich um den 25jährigen J. P. aus Nové Mesto p. Sin.; sein Zustand ist sehr ernst. Erfolg der Ausstellung „50 Jahre KPTsch“ MEHR ALS 680 000 BESUCHER • 105 TAGE IM BRENN­PUNKT DES INTERESSES Sonntag schloß die Jubiläumsausstellung „50 Jahre KPTsch“ im Prager Hybernerpalais ihre Pforten. Seit dem Tag der Eröffnung, dem 27. Feber d. J. strömten über 680 000 Besucher durch die Räume, wovon mehr als 60 % Jugendliche waren. Unter den sorgfältig ausgewählten und übersichtlich angeordneten Expo­naten fanden viele Originaldokumente besondere Be­achtung. Wie der Generalkommissar der Ausstellung, akad. Maler J. Kilian auf der Abschluß-Pressekonferenz mitteilte, hatten die Aussprachen mit verdienten Parteiveteranen, unter denen sich auch V. Brezina aus Chomutov, E. Valcák und J. Cmuchaf aus Ost­ n. L. u. a. befanden, be­sonderen Erfolg. Eine Reihe dieser fesselnden Schilderungen der Kampfzeit der KPTsch wurden auf Tonnband aufgenommen und wer­den dem ZK der KPTsch übergeben. Insgesamt fanden auf der Ausstellung 1590 Kulturveranstaltungen statt, bei denen 970 Mitwirkende vor 150 000 Besuchern auftraten. Die Eindrücke der Besucher sind in zwölf Chroniken festgehalten. Die größte Besucherzahl wurde am Freitag, dem 17. April d. J. ver­zeichnet, ein besonderer Festtag war der Besuch der sowjetischen De­legation zum XIV. Parteitag der KPTsch mit Genossen L. I. Breschnew an der Spitze. Die Ausstellung, bei der man mit einem Besuch von 300 000 Per­sonen rechnete, war bei hoher Überschreitung dieser Zahl ein durch­schlagender Erfolg und erfüllte ihren Zweck, die breiteste Öffentlich­keit mit der Geschichte und den Kämpfen, den Erfolgen und Perspek­tiven der KPTsch bekanntzumachen, völlig. Über die Ergebnisse und Daten der Ausstellung wird ein Sammelband herausgegeben. Unsere erste Autobahn Begonnen wurde der Bau be­reits 1939, doch die Jahre des Krie­ges unterbrachen dieses Vorhaben auf lange Zeit. Und so mußten un­sere Automobilisten bis zum Juli dieses Jahres warten, bevor die ersten Kilometer der Autobahn­trasse Prag—Brno dem Verkehr übergeben werden. Vorläufig sind es erst 23 km nach Mirosovice mit einer 15-km-Abzweigung nach Be­­nesov. In jeder Richtung stehen drei Fahrbahnen zur Verfügung, die maximale Steigung beträgt 4 % und der Radius der Kurven 1200 Meter. Beide Bahnen sind durch einen 4 Meter breiten Grünstrei­fen getrennt. Auf diesem ersten Abschnitt werden Asphalt- und Betondecken erprobt. Jetzt ist nur zu hoffen, daß die Autobahnen schneller wachsen, als bisher. Im Hinblick darauf, daß die Trasse Prag—Brno—Brati­slava an vielen Stellen bereits teil­weise fertig ist und vor allem die Brückenbauten beendigt wurden, können wir die Eröffnung weite­rer Abschnitte in nicht allzu lan­ger Zeit erwarten. (val) HIWW.iUlf Die letzten Meter des ersten Autobahnabschnitts werden fertiggestellt. In wenigen Tagen werden hier bereits die Räder der Automobile rollen. Foto F. Valach Erklärung der Regierung der CSSR ZUR KONFERENZ ÜBER KERNWAFFENABRÜSTUNG Außenminister Ing. J. Marko in­formierte die Regierung über die Vorschläge der sowjetischen Re­gierung zu Fragen der Kernwaf­fenabrüstung. Die Regierung be­grüßte die neue Friedensinitiative der UdSSR und nahm eine Erklä­rung an, in der sie die Einberu­fung einer Konferenz zu Fragen der Kernabrüstung sowie zur all­gemeinen Abrüstung als Wunsch der gesamten Menschheit be­zeichnet. Eine solche Konferenz würde wesentlich zur Entspannung in der Welt beitragen. Darum hat un­sere Regierung auch unverzüglich den Vertrag über Nichtverbrei­tung von Kernwaffen unterschrie­ben und ratifiziert. Die CSSR wür­­digt die Initiative der UdSSR, die von den Beschlüssen des XXIV. Parteitags der KPdSU ausgeht, und bringt die Überzeugung zum Ausdruck, daß die Einberufung einer Konferenz der Staaten, die Atomwaffen besitzen, eine Ange­legenheit der gesamten friedlie­benden Menschheit ist und in kürzester Zeit verwirklicht wer­den sollte. I gPlEGEL PER Woong ■ SBESELpERUfoOBBBgPISfeLpER Woche □ Die Bruttoproduktion in den ersten fünf Monaten des Fünfjahr­plans stieg um 8 % und die Pro­duktivität um 7,9 % bei der glei­chen Anzahl der Beschäftigten wie im Vorjahr. Im Plan war ein Anwachsen der Bruttoproduktion um 5,9 % und der Produktivität um 5,2 % vorgesehen. □ Auf der Burg in Bratislava tra­fen am Freitag die Vertreter der besten Jugendkollektive mit Par­tei- und Regierungsfunktionären zusammen. □ Nach einem vom Handelsunter­nehmen Stroj­import abgeschlosse­nen Vertrag wird die CSSR in den Jahren 1972—1974 Werkzeug- und Umformmaschinen im Werte von 160 Mill. Devisenkronen in die UdSSR liefern. Die Maschinen sind für eine neue sowj. Automo­bilfabrik bestimmt, die bis 150 000 Lastautos jährlich herstellen wird. □ Ab 1. Juli werden die Gehälter aller im Gesundheitswesen Be­schäftigten aufgebessert. Bei Ärzten und anderen Angestellten mit Hochschulbildung, einschl. Dentisten, wird der Grundgehalt um 400 Kronen, beim mittleren Ge­sundheitspersonal, d. h. bei Schwestern und Laboranten, um 250 Kronen und beim Hilfsperso­nal um ca. 200 Kronen im Durch­schnitt monatlich steigen. □ Anläßlich der Tage der Tschechoslowakisch sowjetischen Freundschaft in Südböhmen, in der Zeit vom 26. 6.-4. 7. besuchte C. Budejovice eine sowjetische De­legation, die vom ersten Sekretär d. Botschaft der UdSSR in Prag, I. A. Tscherkassow geführt wurde. □ Die ungünstige Entwicklung der wegen Krankheit und Unfall versäumten Arbeitsstunden schrei­tet nunmehr nicht weiter fort. Trotzdem erreichte sie im Mai die Höhe von 4,23 %, d. h. um % % mehr als in der gleichen Zeit in den Jahren 1965—1967. Täglich fehlen in der CSR 220 000 Leute auf ihren Arbeitsplätzen. □ In Brno fand am 24. Juni eine Beratung der Ausschüsse der Volkskontrolle aus der ganzen Tschechischen sozialistischen Re­publik statt, an der ungefähr 300 Personen teilnahmen. □ Der Kreisparteiausschuß in Ústí n. L. behandelte am 24. Juni den Bericht über ausgewählte Entwicklungsprobleme im nord­böhmischen Kreis für die Jahre 1971—1975. □ Pioniere aus der ganzen Re­publik trafen sich am Wochenen­de in Hradec nad Moravicí. Funk­tionäre der KPTsch, Angehörige der Sowjetarmee, Milizionäre und Angehörige unserer Armee be­suchten dieses Treffen. Am 11. Juli feiern die Angehöri­gen des Grenzschutzes ihr 20jähri­­ges Jubiläum. Wichtige Helfer bei der Bewachung der Grenzen sind auch die Hunde — treue Kamera­den der Soldaten. Foto CTK — Z. Havelka □ Der Nationalitätenrat der Re­gierungen konferierte in der Vor­woche unter der Leitung des Stellvertreters des Vorsitzenden der Regierung der CSR L. Adamec. Unter anderem wurde ein Bericht über die Tätigkeit der National­­ausschüsse über die Entwicklung des Lebens der einzelnen Natio­nalitäten in der CSR behandelt. Festgestellt wurde, daß bei der Realisierung der Maßnahmen, die von der Regierung im Vorjahr an­genommen wurden, positive Er­folge verzeichnet werden können. □ Schon das 26. Mal trafen in dem altertümlichen Städtchen Stráínice Tausende Liebhaber von Volksliedern, -tanzen sowie Trachten zusammen. □ Der Generalsekretär des ZK der KPTsch Gustáv Husák über­reichte am Dienstag dem Mitglied des ZK der KPTsch Frantisek Zapka, gründendem Mitglied der KPTsch, am Vorabend seines 70. Geburtstags den Orden der Re­publik, der ihm vom Präsidenten der Republik verliehen wurde. Ge­nosse Husák überreichte dem Ju­bilar auch ein Glückwunsch­schreiben des ZK der KPTsch, in dem seine langjährige Tätigkeit in den revolutionären Gewerk­schaften und der aktive Anteil im Kampf gegen die Bourgeoisie und den Faschismus sowie seine Ver­dienste um die nationale Befrei­ung und um den Sozialismus in unserer Heimat hoch bewertet wurden. □ Am Dienstag öffneten sich von neuem die Tore der internationa­len Ausstellung EX Plzest. 130 Aus­steller- die Hälfte davon aus zwanzig sozialistischen, kapitali­stischen und Entwicklungslän­dern, führen hier ihre Spitzener­zeugnisse vor. □ Am Montag wurde in Prag der IV. europäische Kongreß der Neu­rochirurgie in Prag eröffnet. Randalierer ausgewiesen Am Donnerstag, dem 24. Juni, wurden die westdeutschen Bürger Karl Berninger, Ernst Fiedler, Jürgen Wingenfeld, Willi Imke, Klaus Rey, und Herbert Rose aus unserem Land ausgewiesen. Die Obengenannten verursachten im Hotel International in Prag in der Nacht vom 18. bis 19. Juni in be­trunkenem Zustand Exzesse. Der Sachschaden an sozialistischem Eigentum ist erheblich. In den letzten Tagen wurde das Wetter bei uns von einem Tiefdruck­gebiet bestimmt, mit dem zu uns von der Ostsee her ungewöhnlich kalte Luft einströmte. Das Wetter verschlechterte sich auch am Balkan, d. i. in Jugoslawien, Bulgarien und Rumänien, wo die Nachmittagstempe­raturen ungefähr 20 ° betragen. Für die nächste Zeit wird mit einer grundsätzlichen Änderung ge­rechnet, d. h. mit dem Zustrom von warmer Luft. Unser Gebiet wird sich am Rande eines Hochdruckkammes befinden, dessen Achse über England und Skandinavien führen wird. Wir erwarten eine besserung der Wetter­lage, die eine Abnahme der Nieder­schläge und höhere Temperaturen mit sich bringt. Freitag: Meist bewölkt, stellenwei­se, besonders in nordöstl. Gebieten Niederschläge. Morgens 8 °—10 °, nach­mittags 16 °—19 °. Samstag und Sonntag: überwiegend halbheiter vereinzelte Niederschläge oder Gewitter, besonders in den östlichen Gebieten. Morgens 11 Grad, nachmittags am Samstag um 22 °, am Sonntag bis 24 °. Hydrometeorologisches Institut Praha- Komorany, Alabéta Otrubová

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