Német evangélikus gimnázium, Segesvár, 1911

Die unten folgenden vier Schulreden sind gelegentlich der öffentlichen Prüfungen in den Jahren 1906—1909 gehalten worden. In ihnen wird Rechenschaft über Bestrebun­gen abgelegt, die sich’s vornehmlich zum Ziele gesetzt haben, die Arbeit der Anstalt an den gesunden Forderungen der modernen pädagogischen Wissenschaften zu orientieren, das Alt-Hergebrachte auf seine Lebensfähigkeit zu prüfen oder Anregung zu neuen Ge­staltungen zu holen. Sie wollen also ein Stück — wenn auch nur ein recht bescheidenes - unserer Innenarbeit zeigen. Den Mut zur Drucklegung derselben verdanke ich nicht nur dem Umstande, dass dies auch andern Landes der Brauch ist, sondern auch einer gelegent­lichen Erörterung Rein’s in seiner „Pädagogik“, in der er geradezu auf solche Veröffent­lichungen im Interesse einer einverständlichen Arbeit von Schule und Haus dringt. Und in der Tat hat nicht nur das Elternhaus, sondern auch die grössere Gemeinschaft ein berechtigtes Interesse zu erfahren, welches der Geist ist, der in einer Anstalt treibt. Es war nicht der Ehrgeiz des Redners nach Originalität zu streben, wohl aber setzte er ihn darein, das Gesunde und Gute zu finden und dasselbe unsern Fähigkeiten, unseren Bedürfnissen und Verhältnissen entsprechend umzubilden und unsere Fortentwicklung mit dem grossen deutschen Bildungszuge zu verknüpfen, aber mit Beachtung des Wortes, dass der Buchstabe tötet und nur der Geist lebendig macht.

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