Siebenbürger Bote, Juli-Dezember 1850 (Jahrgang 60, nr. 108-206)

1850-10-18 / nr. 165

EEE ” ut = 747 Art „bie: auf das möthige Maß“ Der Beschluß ‚vom 24. Sept. d. I. musste durch die in­ diesern enthaltene Aussicht auf Wiederbelebung der Ausnahmsgelege fast den Entschlag ankündigen sich um­ die Vortheile zu bringen welche ihnen das Jahr 1848 zur Ber­tär­­k­ung constitutionellen P­osition gebracht hatte, denn die demokra­­­tischen Mehrheiten in Darmstadt selbst, gehen vorüber, werden seine badischen Ausartungen desselben mehr zu fürchten sein. Oder bringen nicht bereit, hätten opfern müssen nicht Folgen legten zwei Jahre. Diese und seit die Bedingungen zum wahren konstitutionellen Leben, wie freie Breffe und Schwurgerichte, vorhanden sind, in­ beiden. Heffen die Hebergriffe von wei entgegengefechten Seiten eine Mäßigung beim Bolfe zumege, ohne welche Berfassung, und wäre sie vom Himmel geltend macht, merken dem mittleren Staaten ein richtigeres Benehmen an die Hand geben uls welches sie bisher beobachtet haben. ‘Der verfehlte Bundestag hat Damit das Interesse, die Union die­se­ I für sie verloren und da hier mit Bestimmtheit behauptet wird daß reußen Diese, Oesterreich jenen aufgeben wolle, so stände nichts mehr einer allseitigen Aussöhnung entgegen, und wir könnten endlich hoffen ein Ziel erreicht zu haben das alle vernünftigen Anforderungen befrie­­digte und allen Webertreibungen ein Ziel regte. (Und wie soll die ver­­sprochene deutsche Gesammtverfassung erlangt werden? Durch freie Kon­­ferenzen zu denen Oesterreich zustimmte, gegen das­­Versprechen Preu­­­sens, die Union aufzugeben? Ehe dieser Senaten gelöst ist, Fan man wohl nicht von Vereinigung und Versöhnung reden.) (A. 9, 3) Stansfurt, 6. Oft. Der Prinz von Preußen, welcher gestern Abend von Karlsruhe hier eintraf, wird dem Vernehmen nach nur bis morgen in unserer Stadt verweilen. Seine Herkunft sol durch die neue, sehr unerwartete Gestaltung, welche die interimistische Bundes­­centralcommission erhalten hat, veranlaßt seyn. Die Abberufung der beiden preuß. Mitglieder dieser Commission, des Gen. Lieut. v. Preuder und des Geh. Oberregierungsraths Bötticher, ist nunmehr verfügt, in­­ derselben Weise, in welcher die der beiden öfterr. Mitglieder erfolgte, nämlich in Folge einer Beurlaubung auf unbestimmte Zeit; sie werden durch 2 Commissäre erregt werden, welche den Substituten des FME. ‚v. Schönhald und des Barons v. Kübel im Range, den sie in ihrem Staate befreiden, gleichstehen. — Neuerdings verbreiten sich Gerüchte, daß der Kurfürst von Hessen zu Gunsten des Landgrafen­ von Hessen zu abdieb­en beabsichtige; auf dieses Brojett soll Die Seite des Prinzen Friedrich, welcher vorgestern vom Schloß Rumpenheim nach Berlin abgereist ist, Bezug haben. » ·Augsburg,­8.Okt.Die­ bei dem hiesigen Comité für Schles­­in eingegangenen einzelnen Beiträge betragen bereits über 8000 fl. Die Wocensammlungen sind in vollem Gang und verspre­­chen den Eingang der ganzen Summe (1500 fl. monatlich), die auf Augsburg entfällt nach jenem bereits von vielen deutschen Städten an­­genommenen Grund lag, daß monatlich 300.000 Thaler für das schles­­wigs holsteinische Heer von der deutschen Bevölkerung beigesteuert werden sollen. Unter obigen 8000 fl. befinden sich auch manche Beiträge von auswärts; so erhielten wir in diesen Tagen von Günzburg eine zweite Sendung im Betrag von 13 fl. Aus Livorno gingen und gestern duch die HH. H. Merheim und Ph. Merten 960 fl. zu. Das Be­­­gleitschreiben sagt: „Es ist diese Summe das Scherflein der hier Teben­­en Deuts­chen — mit wenigen ruhmlosen Ausnahmen — Die gerne und mit Freude bereit sind auf dem Altar des V­aterlands ihre Opfer­­‚gabe niederzulegen, wenn 8 gilt, deutsche Interessen zu unterfrügen, deutsche­­ Ehre zu wahren.“ Die Verzeichnisse der Beiträge, wie sie von Zeit zu Zeit in Holstein veröffentlicht werden, zeigen, daß jenes Gefühl brüderlicher Theilnahme selbst in den fernsten Himmelsstrichen die Her­­zen der Deutschen bewegt; von den Küstenstädten der Levante wie aus Brasilien und­­ Californien sind Einsendungen erfolgt. Raffel, ( Dt. Nachts). An­­ und­­ seinem blinden, von Frömmelei­ umd Sanatismus erfüllten Werkzeuge, „dem­­ Oberbefehls­­haber General von Haynau, hat es nicht gelegen, daß der gestrige und heutige Tag­ ohne­ Störung der öffentlichen Ruhe abgegangen sind. E83 geschah ‚gestern Alles, was auch die friedlichste und ‚gefeglichste Be­­völkerung aufregen und mit­ Wuth erfüllen muß. &8 gehörte das un­­begrenzte Vertrauen auf die Waffen Des­ Geieges und des Rechtes, das die Hiesige Bürgerschaft verrät, die unerschütterliche Standhaftigkeit, welche die Behörden behaupten, der verfassungstreue Sinn des Mili­­tärs, „die Mäßigung und Selbstverleugnung der politischen Parteien dazu, um ‚großes Unglaf von unserer Stadt und ‚dem ganzen Lande abzuwenden. — „Seit gestern hat ih. die­ Stellung des Militärs ent­­schieden; die Richtungen im­ Offigierkorps haben sich­trenger gesondert. Nur etwa 20 Offiziere, darunter sein einziger Stabsoffizier, stehen zu Haffenpflug und dem alten Haynau. Alle übrigen, wohl über hun­­dert, sind fest entschlossen, lieber ihren Abschied zu nehmen, als sich ‘gegen ihren Diensteid zu blinden Werkzeugen der verbrecherischen Bo­­litit Haffenpflug’s herzugeben. Den Ausschlag gab heute Morgen der Beschluß des Generalauditoriats, durch welchen die Ber­affung Swiddings feit und Unvollziehbarkeit der Haffenpflug’schen Ordon verfannt, und die von dem bleibenden bechtefhche A­Pi­EM erhobene Anklage dem N SnifoNEgRNE überwiesen wird, um "nn­tersuchung einzuleiten und was Rechtend zu perihgen. Dieser Beichlag war dem bleibenden Ausschüsse gegen Abends 9 Uhr zugegan­en, von diesem sofort zum Drude befördert und heute Morgen um 8 Uhr an­­ alle Regimentskommandeure geschift und in Tausenden von Exempla­­ren in der Stadt vertheilt worden. — Mit Bekanntwerdung des er­­wähnten Beichluffes trat ein Wendepunkt ein. Die Treuen wurden befestigt, die Schwankenden entschieden, die Bevölkerung beruhigt. Das Garnisonsgericht leitete sofort noch Heute Vormittag die Untersuchung ein, wies jedoch den Antrag­ des bleibenden Ständeausschusses auf Verhaftung des Angeklagten ab, weil weder Flucht noch Collusion zu befürchten sei. Der Oberbefehlshaber ist außer­­fich gewesen, als er diesen Morgen Kenntnis von dem Beschlusse des Generalauditoriats erhielt und auf Nachmittag zu einer Vernehmung vorgeladen wurde. Zugleich hatten die höhern Offiziere eine Unterrediung mit ihm und sie haben sich so bestimmt erklärt, daß er laut von Verrat gesprochen ha — 6. Oft. Mittags.) Der gestern eingetretene Waffenstillstand ndet nur getheilten Beifall. Viele fürchten das Diplomatischen, das Hrn. Haffenpflug Zeit laffe, Neues auszusinnen. Sie meinen, er hätte gestern der Gerechtigkeit freien Lauf gelassen und die Verhaftung des Oberbefehlshabers verfügt werden sollen. Niemand hätte dieselbe ver­­hindern künnen. Neun­zehntheile des Militärs würden sich zur Volls­ziehung einer gerichtlichen Anordnung bereitgefunden, und Kurfürst-Hus­saren nicht gewagt haben, etwas dagegen zu unternehmen. Aber­­ 6­­ meint, als ob Die Vermeidung einer solchen, freilich etwas starken Mafregel, wie die Verhaftung des Oberbefehlshabers, durchaus hat vermieden werden sollen. Auf jeden Fall ist durch die erfolgte Trans­­action ein noch immer möglicher Conflict zwischen einzelnen Truppen­­körpern selbst (der natürlich von Haffenpflug als Meuterei würde aus geschrien worden seyn) vermieden worden. Auch heute dauert die Be­­jesung, der Brudereien und die Verhaftung Dettfer’s fort. Des Lebs­tern, Behandlung soll sehr unfreundlich seyn. Ed wird Niemand Rn ihm gelassen, es it ihm sein Buch und Fein Schreibmaterial verstattet worden; es it Das eben Die vormärzliche Untersuchungshaft. Borger­steen hat der Oberbefehlshaber auch den Oberbürgermeister der Residenz suspendirt, weil er die Auflösung der Bürgergarde für unrechtmäßig und verfassungswidrig erklärt hatte. Natürlich führt der Oberbürger­­meister­­ unbefümmert um die von nun zuständiger Stelle ausgesprochene Suspension fort, sein Amt zu verwalten. Der neue Bezirksdirektor Wachs hatte gestern Morgen bereits mehre Beischlüsse zur weiteren Auss­führung jener Suspension conespirt, zum Theil ausfertigen lassen, als ihm die Nachricht von der eingetretenen Wendung zukam. Er fand sie dadurch bewogen, Concepte und Reinschriften sofort spurlos vers­chwinden zu lassen. — ‚Der bleibende Ständeausschuß, der sich am 4. Sept. um 42 Uhr zu einer Sigung versammelte, die erst gegen Abend geschlossen wurde, hat wiederholt Anträge auf Verhaftung des alten Haynau, sowie auf Zurückziehung der noch fortdauernden Ge­­waltthätigkeiten, namentlich auf Freilassung Detfer’8 gestellt, die legtere auch noch besonders vom Stadtkommandanten gefedert. Bis jept aber haben seine Bemühungen seinen Erfolg gehabt. Die Militärgerichte scheinen auch das Recht so lange ruhen ‚Iaffen zu wollen, bis man hört, welches Ergebniß die nach Wilhelmsbad abgegangenen­­ Deputa­­tionen haben. Wir werden vielleicht schon heute, jedenfalls Morgennachrich­­ten darüber erhalten. Wir sind sehr gespannt, was das Ministerium thum wird. Das Nächlichste für alle Theile wäre, ‚wenn ee abträte und beijeen Männern Blag machte. Aber man hat einmal die Ansicht ver­­breitet,­­ handle ss in­­ unserer Angelegenheit um­ das monarchische Prinzip, um die landesherrliche Autorität, die durch Stände, Behörden und Gerichtshöfe bedroht sei. Ich bezweifle deshalb, daß Herr Haffen­­pflug sich für besiegt erklären ‚und das Feld räumen wird. Eine Ver­­änderung des Ministeriums wäre­­ ohne Aenderung der auswärtigen P­olitik auch kaum möglich. Was bleibt deren Haffenpflug nun noch übrig, um seinen Zweck zu erreichen? Die Aunsem, des Furheffischen Armeekorps und die Herbeirufung fremder Truppen. Damit wäre Hrn. Haffenpflug’s Hochverrath vollendet. Zu seinem Unglüc­k ist es der vermeintliche Bundestag nicht allein, der mit den Waffen in der Hand bei uns einschreiten möchte, auch Preußen will so freundlich seyn, unser Land zu befegen. Da kommt Herr Haffenpflug freilich ‚etwas in die Klemme. Zu seinen jesuitischen Plänen ist aber eine Bewegung Burs­hefsens durch fremde Truppen unerläßlich, und es ist ihm ‚zulegt einer­lei, wer die Truppen liefert. Wenn es daher nicht heute ‚oder morgen gelingt, feiner loszuwerden, so wird er dodh­ noch­ in­ der Residenz ‚ob er in einem anderen Theile des Landes einen Zusammenstoß zwischen Mil­­itär und Volk oder zwischen einzelnen ers­ts zu­ bewirken wissen, um dann sagen zu können, es herrsche im Lande Aufruhr und Meuterei. Dieser Mensch ist fähig, das ganze Land in Slammen zu fegen, um wie ein zweiter Herostratos­fi einen­ Namen und vielleicht noch etwas Anderes zu erwerben. — An Ge­wehren oder Bürgergarde sind­ nur 4 oder 5 abgeliefert worden. Gin bei dem Stadtrath ein­es der ihrer Berfaffungen Feine handhaben Frankfurt wären Erwägungen und M Würtemberg, sondern nur Nachwirk­ungen bdieser Art, welche sind leer gekommen, man eben ‚fest zu in

Next