Siebenbürger Bote, Juli-Dezember 1851 (Jahrgang 61, nr. 104-207)
1851-10-18 / nr. 166
— 810« Regierung in Wien,und die Art dieser Entscheidung wird uns lehren,ob die vereinten Bestimmungen der Herren Ellcinisterdest nern und der Justiz vom 12.Mai d.J.,nach welchen Hermannstadt zum Sitz der Landesbehörden erhoben wurde,«—ob demnach die Unterbringung der Landesbehörden in einer getreuen Stadt überhaupt auch unter die vergänglichen Phasen und die so erklärlichen Täuschungen des Provisoriums gehören. — Die objektiven Gründe, welche die Wahl Hermannstadtd zum Sie der Landesbehörden von Siebenbürgen am 12. Mai 1851 gebot, sind Heute noch in ungeschwächter Stärke vorhanden; mur ist noch ein weiterer, allerdings Lokaler, hinzugetreten : Hermannstadt hat sich, im bereitwilligen Eingehen auf die Absichten der hohen Regierung, in bedeutende Schulden gestürzt. — Die Möglichkeit der Unterbringung aller Behörden in Hermannstadt i ausgewiesen. Die Schwierigkeit, diefelde durchuführen, sol keineswegs geläugnet werden. Doch würde dieselbe in jeder andern Stadt in demselben, in den meisten in noch höherem Grade vorhanden sein. — Die ‚Gemeinde von Hermannstadt kann unseren Eratens nicht umhin, ihre Interessen, die in Diesem Falle mit Denen des Staates dieselben sind, allerhöchsten Ortes mit bescheidenem Nachdruch vertreten zu Laser. — Uebrigens wollen wir gerne zugeben, Daß die Verlegung der Montanbehörde nach Mühlenbach, wegen der größern Nähe der eigentlichen D Bergdiftritte zwerchmäßiger wäre, wie sich denn, da Wahlenbach ein bedeutender Knotenpunkt des Landesstraßensystems ist, auch die Verlegung der Landesbaudiversion dahin rechtfertigend liege. Hermannstadt. Am 4. d.M. wurde von den Freder Oxteins" wohnen Fligie und Joan Kogofan ein neunjähriges, nach deutsicher Art gekleinetes Mädchen auf der Landstraße herumirrend gefunden, umd "vor Den dortigen Ortsinspektor gebracht. Da das Mädchen den Namen seiner Eltern und deren Wohnort nicht anzugeben wußte, sein eigener Taufname Mai, nur mit vieler Mühe aus ihm herausgebracht "und seine Eltern Duch mehrere Tage hindurch nicht ausfindig gemacht werden konnten, so übersendete der Ortsinspektor das Kind an Diese Stadthauptmannschaft in Hermannstadt . Durch unausgeregtes BINTGE forschen, gelang es endlich Die Mutter desselben, die arme Wittwe des kürzlich verstorbenen Olasmacerd Stephan, Krainer aus Kergishorn zu entdecen und ihr, das in Verlust gevathene Kind, welches durch Die k. f. Stadthauptmannschaft ordentlich unterbracht und verpflegt worden war, am 13. d.,M. zu Widgegebens —. Wir bringen Diesen Vorfall zur öffentlichen Kenntniß, um das publikum mit dem betreffenden wohlthätigen Theil des Wirkungskreises der Stadthauptmannschaften bekannt zu machen, auf daß. Jedermann, Der in einen dem erzählten ähnlichen Fall kommt, wisse, wohin er sie zu winden hat. « «Kronstadt,ist Oktober Kaisers Herr Obristlieutenant Karl Ritter v. Bever ist gestern, Flachmittag hier angekommen. Die Wufffkapelle Des hier garnisonirenden" Infanterie-Regiments Baron Bianchi, in Dessen Reihen der Herr Oberst lieutenant fi) den hohen Marinz Theresienorden verdient hat, brachte Hochemfelden am Alend eine Serenade. Der Herr Obristlieutenant st eben auf einer Nundreise. in Siebenbürgen begriffen, um jene namshaften Geldsummen zu vertheilen, welche Se, Maj., der Faller den Durch die diesjährigen Wasserfluthen verunglückten Bewohnern Diejed Kronlans des huldreichst pendete. = (Er. Be) Klaufenburg, 12 Oktober. Heute ging Die feierliche Einsweihung der neuen ‚evangelische reformmirten Kirche in der außern Ungergasse, und die Eröffnung der Synode vor fi. » » Krakan,«13.Okt.211hr 35)Min.Nachmittags..Se.»"2)Jiajestäte der Kaiser.sind heute um 972 Uhr Vormittagsmertwüuschteterohlsein von Krakau nach Wieliczka abgereist..Während der Dauer der Anwesenheit Sr.Maj.wurden Allerhöchst dieselben allendsalbeit«ehrerbietigst mit den lautesten und allgemeinsten Aiklamationen begrußt »——.Se.siaj.der Kaiser haben heute auf dem Wege nach Tarnow die Salgbergwerke zu Wieligia besichtigt., Der Empfang, daselbst war überaus herzlich, die Grubenfahrt sehr glänzend. Beiläufig um 2 Une Nachmittags legten Se. Maj.. im .enwünschten Wohlsein die Reise nach Tarnow fort... Wien, 3. Oft. Die 3. E. meldet: Als Se. Maj. der Kaiser am 3. d. M eine Spazierfahrt nach Kaiser Eberstorf unternahm, ließ a. h. Derselbe vor der Vila Metternich halten, und beehrte den greisen Staatsmann mit, einem, kurzen. Besuche. Fürst Metternich war ‚über den kaiserlichen Besuch so überrascht, daß er kaum Worte des Dantes finden konnte, un. sich ‚für Die ihm gewordene Ehre, auszusprechen. — Die 83. E schreibt: Von glaubwürdiger Seite wird versichert, #8 habe der. Hr. Handelsminister Die Verfügung getroffen, daß die Eisenbahn zwischen Belt Szegedin in thätigsten, Angriff genommen werde, um jedenfalls, bis zum S Herbste 1852, beendet zu sein. Der Unterbau. dürfte noch im .Diesem Jahr zu Ende geführt, werden Fünnen. "..— Im. Anfrage, Sr. Maj. Des. Kaisers.ist ein. Verzeihnig. aller politischen Gefangenen aus. dem. Kronlande Galizien ‚angefertigt worden. 5. Die, Belehnungsverhandlungen, aus Anlaß. der Thronbesteigung Sr. Maj. des Kaisers Franz Joseph Haben ihren. Anfang genommen. Der von dem Herr Statthalter den Vasallen gefegte Termin zur Abslegung der Lehenspflicht war im v. M. abgelaufen und es wurden Die Irakalge mit wenigen Ausnahmen beinahe durchgehende eingestellt. er · —Dem Vernehmsen nach wird über Veranlassung des h.UnterrichtsministeriumseinBerein wissenschaftlich gebildeterstimmer die Aufgabe der Verfassung eines deutschen Wörterbuches zum Gebrauche für Volksschulen übernehmenJ s. —DieL.Z.C.berichtet:Glaubwürdig wird versichert,es sei eine esjnische Note hier eingetroffen,nach welcher die dortige Regierung nun Geneigtheit zeigt,in einen älteren Vorschlag Oesterreichs einzugehen,um nämlich durch den Gesammteintritt Oesterreichs in Deutschland die noch schliebenden Organisirungs-und Erbfolgeangelegenheiten in Ordnung zu bringen.Eine gleiche Note der dänischen Regierung soll auch in Berlin eingetroffen«sein. »——Der mit Frankreich von Seiten Oesterreichs verabredete Vertrag über eine Posteinrichtung steht auf dem Punkte-zum Abschlusse zukommen.Durch denselben erwächst der Handelswert der große Vortheil, daß die Frankatur der aus«·Frankreich nach Oesterreich und viceversabgehenden Korrespondenz mittelst Piatte gescheheneran. .» —Eine der nächsten Kundgebungen aus demh.Finanzministerium Wie wir werz nehmen, ist nur eine geringe Summe ‚durch die Einnahmen ungebecht geblieben, wird das Budget für das Verwaltungsjahr 1852 sein. ” ‚— Die sämmtlichen Soldaten der ungarischen und siebenbürgischen Regimenter, welche, während der Revolution der faif. Negierung ihre Treue bewahrten, sind mit: Nachsicht der Kapitulation auf Befehl: Sr. Mai. des Kaisers in die Heimat entlassen worden. "Da die Entlassung nur Abtheilungsweise erfolgen konnte, erhielten jene, welche später an die Reihe kamen, tägliche Zulagen. Die legten Abtheilungen verließen ihre Regimenter im vorigen Monat. —Die k.k.Professoren der riesigen Universität haben heute Mittags den nach dem a.h.Kabinetsschreiben vom 20.August eingetretenen Hrn.Statthalters Dr.Emiler abgelegt. .. «. --—·DerVio»loncellist Hr.Ignrtz Lasker tritt einer Einladung folgend,»feinerreise nach«Bukaresti«in.Während des Sommers hatte ei die Chrestch an mehreren derben Höfen zu produciren,und erhielt «neben andern Auszeichnungenix anch ein eigenhändiges Anerkennungsz schreiben seiner Leistungen von Sehen-Hoheit Friedrich Prinz von Preußen., ... —«Die;.L..C.«meldet:91kit«Einziehung des Papiergeldes in Folge der effektuirten Anleihe wire der, Hr. Finanzminister dem BVernehmen nach sogleich beginnen. Vorläufiger wird die Tilgung des‘ Staatspapiergeldes Kleinster Sorte eingeleitet. » —Llus Ungarn schreibt man,daß diejenige11s.ehemaligen Hpniveds«, welche sich nach Beendigung der Revolution theils flüchteten,theils im Gebirge»verbongen hielten,nun wieder zurückkehren,ins dem ihnen durch dasah.Handschreiben e in Folgen dessen es.vo.nd.er.gesetzlich gewes einen strafweiten Assentirung-ehemaliger«.«H«onved6-abgesomenen.ist,die Möglichkeit dazu geboten worden ist«·.... «»—Dem Vernehmen nach,sschreibt s die.»L.3.C.«,«.ist hohen Orts beschlossen worden,seine Konzessionen zur Errichtung neuer Branntsweinschenken zu ertheilen,«um dem verderblichen Einflusse des überhand nehmenden Branntweintrinkens in angemessener Weise zu steuern,dagegen sollen für die Bier-Kollisiuation wesentliche Begünstigungen bevorstehend sein.. » · « —Die»hiesige.k.»-k.Landwirthschafts-Gesellschaft»wird mit demk. bair.Lottotoiletteur Wilh.»Berger in Bamberg gezogenen,als vollkommen gesund angerühmten Kartoffelfaamen Anbauversuche machen und «hat sich diesfalls bereits a«nHrn.Berger gewendet. »—«"Als"neuen Beleg,welche Fortschritte die Eisenindustrie in der Slowakei macht,theilen die»Slov enske Noviny«mit,daß die Eisenkießerei des H Wirsching zu Dreiiwasser im Altsohler Korullat bereits Gußwaarm zu erzeugen,im Stande ist,,ielche,»"wied»iegelieferten Proben darthun»,was Vortresslichkeit und Schönheit betrifft,den besten Erzeugnissen dieser«Art würdig zur Seite gestellt«werden«können. »»—Die k.t.Generaldirektion.für Kommunikationen hat eine genaue Beschreibung der Reichsstraßen in der»ganze«n Monarchie angeordnet.Diese Arbeit ist nun vollendet,sie dient als Uebersicht des technischen Zustandes derselben und wird von Jahr zum Jahr durch Beschreibung aller vorgefallenen Veränderungen ergänzt. —Den nunmehr geschlossenen Verhandlungen über Einführiung des neuen allgemeinen Zolltarifes,wird die Reivision des z Gefällenk Stkatsgesetzbuches fohn und es sollen für»da·sselbe wesentliche Modifikationen beantragt Du 2 m. 6: —« —-Dem Organisationsstatute der i.k.Militärgrenze wird z.je,s«t,in Kätz-dhe,durch dasselbe pinzRussiscx gestellte Oegmnisiruns-MEDIU munglwcsexisfvlgen,s"Der.-ch.fiss«v9n»-szcitien-Herr..F—M2Frh·v- Irlschlax dem Verziehiisen nachtriizekdisefälligen HLlnkrageheben»OkDer. Flügeladjutant Sr. Mai; des Inland. : y) | ‚neuen Diensteid in Die Hände des on» MER,