Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1852 (Jahrgang 62, nr. 1-103)

1852-01-14 / nr. 8

„ Siebenbürgen vom 22. Oktober 1849 und national:versammlung Juli 1850 abdrucken zu lassen. trugen selbst liegt fl. 10 fl. EM., jenen 150 fl. EM. nach Faiserliche die Vorstellung der fächslichen Justi-Ministerium vom Ausbezahlung jener 103­6. Die Kosten dieses Seperat-Blattes wies die gestempelte Quittung der Expedition der Orts­deutschen Post darüber liegt meiner Verrechnung der mir von der sächsischen Nations-Universität in Absicht auf meine legte Mission in Wien überhaupt angewiesenen Geld-Botschüße bei, die ich Seiner Hochwohlgeboren, dem Grafen der Nation, übergeben habe; eben da­­fl. 50 fr. EM., welche von fl. 10 fr. EM. für die Separat:Beilage zur „Ost deutschen Post" Nr. 78 in meinen Hän­­den verblieben waren. — Dieses sage ich nicht dem „Unversität&Der putirten“ aus der Kronstädter Zeitung, der si, traft seiner Stellung die augenscheinliche Mederzeugung über diese Angelegenheit zu verschaffen im Stande ist. Dieses sage ich dem Bublikum, dem der „Universitäts- Deputirte” durch seinen Auftag in Nr. 2 der diesjährigen Kronstädter Zeitung den Gedanken nahe gelegt hat: als ob ich jene 150 fl. EM. wohl unterschlagen haben könnte! — Die Quintessenz der Gehäfligkeit sammelt der „Universitäts-Depus­tirte” für den Schlußtag seines Artsfeld, wo er sagt, daß der Ber­raffer der Korrespondenz „Aus dem Sachsenlande” den „vielen “sonstigen Anschuldigungen der Universität noch auc) Die mehr begrün­­­dete hätte beifügen sollen, daß sie Leuten V­orschüge gegen Verrech­­„nung anweise — wie jene obberührten 150 fl. a Conto­ter Drudles „ging der Operate, — ohne zur gehörigen Zeit auf die nöthige Rechs „nungslegung zu dringen.“ Ich weiß nicht, ob ein geieglicher Termin besteht, bis zu welchem Deputirte, die von einer Mission zurücktreten, der Universität Rechnung abzulegen haben. Mir ist ein solcher Termin nicht bekannt. Ich weiß nur, Daß ich nicht der einzige Deputirte bin, der die Rechnungslegung vor der Universität Monate lang nach der Beendigung seiner Mission aufgeshhoben hat. Ich könnte zwar sehr trifftige Gründe für Diesen Aufschub anführen, aber ich thue es nicht, denn wohl gemerkt! dieser Aufjag will seine Entschuldigung, seine Rechtferti­­gung, sondern nur eine einfache, und ich glaube, leidenschaftslose Er­­wiederung auf den Aufjag in Nr. 2 der Kronstädter Zeitung sein. — Wenn aber ein gejeglicher Termin zur Rechnungslegung vor der Uni­­versität besteht, so gebe ich dem „Universitäts-Deputirten” in der Krons­­­tädter Zeitung vollkommen Recht, wenn er sagt, daß die Universität Tadel verdient, daß sie Leuten Vorschüße gegen Verrechnung anweiset, ohne zur gehörigen Zeit auf die nöthige Rechnungslegung zu bringen; — nur hoffe ich, daß mich der „Universitäts- Deputirte” nach dem vor­­ausgegangenen nicht mehr unter jene Leute mit einrechnen können wird! Wenn ich doch den Auftag in Nummer 2 der Kronstädter Ztg. tief verlegt werden mußte, so war ich Doch auch sehr überrascht durch­ denselben. Ich bin doch, weiß Gott! nie ein Daum­enjäger, niemals ein Blutigel der Nationalwaffe gewesen. Die Universität hatte im Januar 1850 für die Mitglieder der Kommision zur Vorbereitung der Operate für den Konflur bis zum Beginn desselben Tagegeldes bewilliget; ich war auch Mitglied jener Kommission, habe aber jene Diucnen nicht ge­­nommen. Am 1. Juli 1848 wurde ich von der Universität als Courier an Se­ & F. Hoheit, den Erzherzog Stephan geschieft; in Lugos mußte ich meinen Wagen zurücklassen, da seine Pferde zu haben waren; ich reiste mit einer andern Gelegenheit weiter, und habe nie wieder etwas von meinem Wagen gehört. Habe ihn aber auch der Universität nicht in Rechnung gebracht, anderer Verluste, die ich mit dem Herrn Senator Wagner in der Zeit der Rückreife erlitt, und die ebenfalls­ von uns nicht angerechnet wurden, nicht zu gedenken. Ich bin gewiß der Legten einer, der da auch nur Die entfernteste Veranlassung geboten hätte, sein Vers­hältniß­ zur Kaffe der Nation ald anrüchig darzustellen. Einberufen in dieses Land dur) das hochlöbl. Oberkonsistorium der Augsburgischen Konfession d. Verwandten zu einer akademischen Thätig­­keit, schloß ich mich als Deutscher dem deutschen Volke in Siebenbürgen mit warmem Herzen an. &8 gibt Niemand in Diesem Lande, der mir eine unehrenhafte Handlung nachweisen könnte. Im den Hinter­tng liegenden bewegten Jahren hatte ich das Glück, mich für die Interessen des sächsischen Wolfes, die ich mit jenen der a. k. Dynastie und des Gesammtstaates für identisch hielt, erponk­en zu können. Meine Hinge­­bung für Dieses Volk, welches ich für ein dem Throne und der öfter. Gesellshaft Außerst nügliches Element halte, und dem ich mich als Deutscher verwandt fühle, — eine Hingebung, die sich nicht blos in Phrasen und hinterm Ofen manifestirt hat — wird unverrüht dieselbe bleiben, so lange mich das Geschhc an Dieser Scholle festhält. Aber — der Nichteingeborne muß den Muth verlieren, Wurzel zu schlagen in diesem Lande, wo selbst Das redlichste Streben nach Unbescholtenheit nicht das vor jringt, von dem Gifte der persönlichen Gehäftigkeit öffentlich be­­geifert zu werden. *) Heinrich Schmidt. *) Die Löbliche Redaktion der Kronstädter Zeitung, welche in ihre Nummer 2 den Aufgab eines U­niversitäts-Deputirten aufgenommen hat, in welchem ihrem Mes­serfreise der Gedanke nahe gelegt wird, als Hätte der Professor Schmidt 150 fl. EM. unterschlagen, wird Höflicft ersucht, ihrem Xeferfreife nun anf die Gli­iederung des Professors Schmidt mitzutheilen. DR. Hermannstadt, 12. Jänner Wie man vernimmt, ist ein zum hiesigen Markte zugereifter Handelsmann im Refige und der Verauss­tabung einer großen Menge falscher Banknoten betroffen und festge­­nommen worden. .­­Hermannstadt,28.Dez.Ein sonderbarer Fall,der unlängst hier­ vorkam, macht viel von sich reden und steht vielleicht sogar in eif nigem Zusammenhange mit den jüngsten großen Weltereignissen. Ein echtter Elias Mioriaru, romanischer Nation, früher Ruffulater Unters Beriststammissär, dann Güterpräfekt zu Romana (unweit Reps) und in legter Zeit ganz außer Dienste, verteilte am 14. Dez. in Yogaratch Proklamationen in ungarischer und romanischer Sprache sowohl an das dortige Militär, als an die Bevölkerung, worin er ganz einfach und naiv die militärischen Befehlshaber und Zivilbehörden für abgeregt er­­härt, sich als den für den dortigen Bezirk bestellten Kommissär des Kofinth-Mazzinischen Kommites in London bezeichnet und seine mas­gyarischen und romanischen Staatögenossen auf den dritten Tag vor seine Wohnung beruft, zu ‚nichts Geringerem, als — die bafo-romani­­sche Republik zu begründen! Die Deutschen und Sachsen sollten sämmt­­lich erschlagen werden, dann würden Die hiesigen Magyaren und Szefler im nächsten Frühjahre nach Ungarn aus. Die dortigen Romanen aber hierher einwandern, so die beiderseitigen Gebiete arrondirt werden und ein dann zusammentretendes Komite von 50 Repräsentanten beider Nas­tionen diese Verhältnisse regeln. Die Proklamationen enthalten nebst gemeinen Schmähungen auf Das a. 5. Kaiserhaus manche lächerliche Einzelnheiten, z. B. daß dem P­lagmajor von Fogarash eine lebend­­längliche Bension von der Stadt bewilligt werde, daß er Die Equipage des dortigen Hrn. Bezirkskommissärs, Die Moriaru ohne Weiteres für sich in Anspruch nahm, zum Spazierenfahren benügen dürfe u. |. w. Dieß, so wie die Plumpheit des Planes und die Einfältigkeit des Un­­ternehmens. Durch Die gemütliche Aufforderung an die Behörden, ihm Pflag zu machen, mußte wohl zunächst auf den Gedanken führen, daß es im Gehirne des Hrn. Moriaru nicht ganz richtig sei und somit wurde er auch sogleich nach Hermannstadt gebracht, wohin er ohnehin, um mit einigen andern romanischen Kommissären zusammenzutreffen, sich begeben wollte, und hier zunächst Ärztlicher Behandlung und Unterz­eugung übergeben. Bis jegt fol sich noch seine eigentliche Geister­­krankheit an ihm gezeigt haben, da er im Uebrigen ziemlich verständig spreche und schreibe, und somit ist er vielleicht wirklich ein Opfer jener Partei, die von London aus die Revolutionsfäden über Europa zu shhringen bemügt ist, und vielleicht auf die erste Nachricht der P­ariser Ereignisse, einen andern Ausgang derselben erwartend, den Zeitpunkt für eine allgemeine Erhebung günstig erachtete und demgemäß ihre In­­struktionen erließ. Der Zeit nach wenigstens­ könnte dies der Fall sein, freilich hat man anderwärts noch von seinem solchen Unternehmen ge­­hört, allein möglich, Daß­ dort sehlauere Organe die Zeitverhältnisse selbst­­ständig beurtheilten und davon abstanden. Wie es auch immer sei, bei der Fertigkeit und Energie unserer gegenwärtigen Regierung fünnen beis sei tolle Unternehmungen Höchstens Abscheu vor den Verführern und Mitleid für die Verblendeten, aber seine Besorgnisse erregen. (Korresp. Bl. a. 3.) Hermannstadt Das E­FE Finanzministerium hat eine zu bes­iegende Adjunktenstelle bei den Manipulationsdämtern der siebenbürgischen Finanz-Landes-Direktion dem vormaligen Thesaurariats-Registratur-­ Adjunkten, Ignaz Karaffek, verliehen. Kronstadt, 9. Jänner. Es gereicht uns zu hoher Freude, die Mittheilungen aus unserm Schul- und Kirchenleben im neuen Jahre duch die Nachricht von einer edlen und hochherzigen That eröffnen zu­önnen. 3 hat nämlich der hiesige Here Volizeidireftor Stephan v. Klosius A000 fl. EM. dem. löhl. Magistrate übergeben mit einer­­ Wid­­mungsurkunde, nach welcher die Hälfte dieser Summe unserer evangel­lischen Kirchenkasfe. Die andere Hälfte dem bürgerlichen Krankenhaus­ fonde übergeben werden sol. Diese Legate, deren Interessen allein vers­­endbar sind, haben stets den Namen des edlen Wohlthäters zu tragen. Wer, der von bdieser That Hört, solte nicht in seinem Herzen dem Eh­­renmanne, der in so schöner Weise des heranmwachsenden Geschlechtes und der leidenden Menschheit gedacht hat, den aufrichtigsten Dank darz bringen. Sein Name wird auch von nachfolgenden Geselechtern mit Segen genannt werden. (S­. u. 8, 319.) — Dem €. Bl. a. DB. wird ein Beschluß des Klausenburger Magistrats mitgetheilt, der dahin geht, daß die seit dem Jahre 1837 daselbst von etwa 7 iS 8 auf beiläufig 30 Familien angewachsene Sudengemeinde, deren Bethaus unlängst feierlich eingeweiht wurde, und die namentlich in den Revolutionsjahren bedeutend für die Stadt kon­­tribuirt hat, auf den Normalstand vom Jahre 1837 gebracht werde, somit die zugewachsenen Familien Klausenburg verlassen sollen. Inland, Wien, 5. Jänner. Die Vertreter jener deutschen Regierungen, welche der von dem kaiserlichen Kabinett an sämmtliche Genossen des Bundes ergangenen Einladung entsproc­hen und an den hier­zu pfle­ genden Beratungen über Handelspolitische Fragen von gemeinsamem 403 an, das der baare Mederfuß von 46 nee ee > « N­a­BE .-. --

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