Siebenbürger Wochenblatt, 1840 (Jahrgang 4, nr. 1-104)
1840-03-26 / nr. 25
99 möglich herbeiführen, indem wie von Ihnen, in einigen Tagen, die Negierungsmittel verlangen werden, welche die Administration jedes Jahr zu fordern gewerdige ist; dann wird in den beiden Kammern Alles gesagt werden. Mir wollten heute nur den Staatsgewalten huldigen, indem wir vor selben das Bekenntniß unserer unverbrüchlichen Anhänglichkeit an die großen Principien, auf denen die Regierung von 1830 beruht, erneuern.‘ Man versichert, das neue Ministerium werde von der Deputirtenkammer unverzüglich einen Supplementarcredit für die geheimen Ausgaben (fonds secrets) verlangen, um auf diesem Wege zu erfahren, auf welche Majorsität in der Kammer er rechnen kann. Die Deputirtenfamer hat am 4. März mit der Majorität von 248 gegen 23 Stimmen beschlossen, daß das der Negierung dur das Geieg vom 22. Febr. 1835 zugestandene Talafsmonopol bis zum 1. Jan. 1852 verlängert werden soll. Durch Königliche Ordonnanzgen vom 3. März sind Capitän Leliepre, vom 11ten Batailon der afrikanischen leichten Infanterie, der die tapfern Verteidiger von Maesagram befehligte, zum Bataillonschef im ersten Linienregiment, Lieutenant Magnien, der unter ihm commandz dirte, zum Capitän, und Oberstlieutenant Dubarrait, Kommandant von Mortaganem, zum Obersten ernannt worden. , «Großbritannien und Irland.— Der neue französische Botschafter am Londonerivae, Hr.Gui·zot,wurde der Königin am 29.Februar,im Buckingham-Palaste von Lord Palmesrston vorgestellt, und überreichte siein Beglaubigungsschreibenz hierauf wurde Hr.Gui«zot auch dem Prinzen Alberts vorgestellt.— Dem Globe zufolge versammelten sich am 29. Abends einige Franzosen in Manchester Square, vor dem Hotel des Hrn. Öuigot, in der Absiche, ihm ein Charivari zu bringen. Es wurden jedoch sogleic einige Polizeibeamte von der Marplebone-Station geholt, bei deren Erscheinung die Bande sich zerstreute. · Die Londoner Blätteersom Z.’März sprechen von einem Duell,welches am Morgen dieses Tages zwischen dem Prinzen Louis Napoleon und dem Grafen Leon Stattfinden sollte, aber durch die Dazwischenfrift der Polizei verhindert wurde. Graf d’Dorfay und Oberst Parquim wollten hierbei alle Secundanten des Prinzen Louis und Oberstlieutenant Rattcliff, von den Innis- Erben, Dragonern, als Secundant des Grafen Leon auftreten. Die beiden Kampflustigen mußten jeder 750 Pf. und die Secundanten 150 Pf. Caution leisten, daß sie zwölf Monate lang Friede halten wollen. Der regierende Herzog von Sachsen-Coburg fuhr am 23. Februar Nachmittags aus dem Bucingham-Palast in einem vierspännigen Hofwagen nach Woolwich ab, um sich nach dem Continent einzuschiffen. Zu Anfang der Eigung des Unterhauses vom 2. März zeigte Lord 3. Ruffel an, daß er am 5. März auf Ermächtigung zu Einbringung einer Bill antragen wolle, die den Zweck haben sol, den Druckern parlamentarischer Urkunden summarischen Schuß zu gewähren.Adri — Ar. Hume kündigte an, amärz wolle er die Aufmerksamkeit des Hauses auf den Stand der orientalischen Angelegenheiten und die falsche Politik der Negierung lenken, welche den Krieg im Orient aufrecht zu halsten suche., Lord 3. Ruffett antwortete, er hoffe alda dann beweisen zu können, daß Ihrer Majestät Regierung in die orientalische Lage auf eine Art eingegriffen habe, die vielmehr auf die Verhinderung, ald auf die Herbeiführung von Feindseligkeiten berechnet sei. — Eli R. Peel fragte, ob der edle Lord gegenüber die den Branzstreit mit den vereinigten Staaten betreffenden Papiere auf den Tifch des Haused niederzulegen Willens sei Lord Sohn Rufe fell entgegnete, jene Documente seien inolge ihrer durch den Präsidenten geschehenen Mittheilung an den amerikanischen Congreß in die Zeitungen gekommen. Hr. Sume wünsct zu erfahren, ob, behufs der (am 25. März) besvorstehenden Debatte Über die Korngefäßfrage, die wichtigen und schäßenswerthen Berichte Dr. Bomwring’s über die im vorigen Sommer in Berlin gepflogenen Zollvereinsvershandlungen auf die Tafel niedergelegt werden sollen. Die Berichte seien allerdings gedruckt und in den Händen ein niger Mitglieder, indeß, so lange sie nicht offiziell, miitgestheilt seien, könnten sie nicht mit vollem Wortheil bewuße werden. Lord 3. Ruffell hat gegen deren Mittheilung nichts einzuwenden. Ar Hume: Nichts einzuwenden ! Nun, das habe ich schon vor zwei Monaten gehört; aber jene brauche ic die Papiere, (Gelächter) Darf ich, ©ir, den Antrag auf eine dießfahtige Adresse anzeigen ?" Sprecher: „Morgen“! (Gelächter) Das Haus ging dann in den Nusschuß, um die rücständigen Punkte des Marinebudgets zu berathen. Russland - Der Russische Invalide publicirt einen kaiserlichen Tagsbefehl, durch welchen der Hauptmann vom Geseneralstabbe, Schulg, zur Belohnung seiner glänzenden Waffenthaten in den Gefechten gegen die Bergwölfer, zum Oberstlieutenant befördert wird. Am Schluffe dieses Tagse befehls haben jedoch &e. Majestät eingebändig noch bins zugefügt: ‚Der Oberstlieutenant Schulg wird zum Range eines Obersten befördert.’ In den russischen Zeitungen wird darauf aufmerksam gemacht, daß jene in Moskau sehr viele nicht vollwichtige holländischen Ducaten circuliren, vor deren Annahme das Publicum um so mehr gewarnt wird, als jene Ducaten eine ausländische Münze sind, die Niemand in Rußland zu nehmen braucht. « Der Hamburger Korrespondent meldeten St.Petersburg vom 22.Februar,s«in Bedeff von Sachen der Glaubensverführung von der herrischenden Landes zur katholischen Kirche haben Ge. Majestät, zue künftigen Richtfehme der Gerichtebehörden, nachstehenden Derhaltungsregeln am 28. December v. 3. die Sanetien ertheilt: 4) Außer dem sehen sicher diesen Gegenstand vom Ministercomite im Jahre 1832 entworfen und höchst beestätigten Neglement, daß Sachen der Glaubensverführung und der willfürligen Erbauung von Kirchen für fremde