Siebenbürger Wochenblatt, 1847 (Jahrgang 11, nr. 1-104)
1847-07-15 / nr. 56
«363 Schweiz)Es sieht ein schweres Wetter gegen die Schweiz herauf.Die Nachvaendechpublik scheinen theilweise Bistten für die Kantone des Sonderbunds zu nehmen.Der inister der auswärtigen Angelegenheiten gab auf die Frage wegen einer Intervenirung in den schweizerischen Angelegenheiten in der Deputirtenkammer eine aus flüchtige Antwort, und es dürfte darüber, daß bei mehreren Höfen wegen den Zujkinden der Schweiz man ernstlichen Verhandlungen stattgefunden haben, ein Zweifel obwalten. — Auch Graubünden hat si für die Auflösung des Sonderbundes erklärt, und die Jesuitenfrage als Bundesjahe erklärt und für die Entfernung des Ordens gesimmt.. — In Luzern, Freiburg und den andern Kantonen des Sonderbundes werden die Rüstungen eifrig fortbetrieben (Preußen.) Die drei Ständefurie hat in einer ihrer legten Sigungen die einhellige Bitte um Aufhebung der Censur und Einführung der Preifreiheit mit einem Preßgefäß besclossen. Der Abg. von Wedell war Referent.Das Gutachten hat die Anträge der vorliegenden 15 Petitionen in 4 Punkte zusammengestellt: 1) Aufhebung aller Censur; 2) Erlaß eines dem Landtag vorzulegenden Preßstrafgefeges; 3) Aufhebung der Bestmmung, wonach mehr als zwanzigbogige Bücher 24 Stunden vor ihrer Ausgabe der Vorlage vor der Behörde unterliegen; 4) Ueberweisung der Preßvergehen an Geschwornengerichte. Die Regierung hat nun aber der Abtheilung folgende Mittheilungen gemacht: Er habe Se. Maj, der König längst erkannt, daß das bisher in Bezug auf die Preise beobachtete Präventivfotem gegen die Mißprände der Preise seinen genügenden Schub gewähre, und daß dieses System mit großen Weberständen verbunden sei; es, sei jedoch nicht möglich für Preußen augenblickh und durch einen bestimmten und entscheidenden Schritt zu dem Repressivsystem überzugehen, da fremde und einheimiiche deutsche Literatur nicht zu trennen seien, und eine gemilse Gemeinschaft des Bundes und dessen Solidarität anerkannt werden müsse, sei bei der Bundesversammlung bereits eine Revision der Bundesgefege über das Censurwesen und ihrer Handhabung in den einzelnen Staaten im Gange; die Regierung Sr. Maj. des Königs arbeite dabei daraufhin Preifreiheit unter Erlaß eines Preßstrafgefeges gewähren zu können, und die in der Bundesgefeggebung liegenden Hindernisse zu beseitigen. Die Verhandlungen seien aber noch nicht so weit vorgeschritten, daß schon fest ihre Resultat mitgetheilt werden konnte. Die Abtheilung erkannte bei näherm Eingehen auf die vorgelegten Petitionen einstimmig an, daß dieselben nur die „Deutsche Literatur” im Auge haben, und daß es sich jonach bei den Beziehungen Preußens zum Deutschen Bunde hier um eine allgemeine deutsche Angelegenheit handle. Ferner war die Abrheitung :einstimmig der Ansicht,, daß es nicht nöthig sei auf die in den Metitionen für Preßfreiheit angeführten Gründe einzugehen, da die angeführten Gründe D dieselben seien, welche ichon oft zur Sprache gebracht wären, und so als allgemein bekannt vorausgefegt werden konnten. Auch darüber war die Abtheilung einig, daß es, nach den Mittheilungen des Gouvernements über die Lage der Verhandlungen über Die Preßangelegenheit bei dem hohen Bundestage, nicht an der Zeit der Specialanträge der Petitionen zur näheren Erörterung zu bringen. Wenn nun schon Preußen als ein deutscher Bundesstaat fi) den aus den Bundesverhältnisen hervorgehenden Hindernissen nicht entziehen kann, so glaubt Doc die Abtheilung, daß der seit vereinigte Landtag die Gelegenheit nicht vorüber gehen lassen dürfte die in Bezug auf die Preßgefeßgebung bezüglichen Wünsche an den Stufen des Thrones niederzulegen, denn es handle sich darum zu zeigen, wie der Landtag über diese wichtige Angelegenheit denkt, welche Gesinnung die Abgeordneten befehlt, und wie in dem Wolfe die Neberzeugung von der Nothwendigkeit der Aufhebung der Zensur und Erlassung eines Preistrafgeieges lebe, von welcher man die Beseitigung aller vorhandenen Mißstände erwarte. Die unterzeichnete Abtheilung einigte sie deßhalb dahin dem vereinigten Landtage vorzuschlassen, unter dankbarer Anerkennung der bereits von Geite der Krone gesciehenen Schritte an Se. Majestät den König, die ehrfurchtsvolle Bitte zu richten, von dem seither befolgten ventivprtem abgehen, in der ganzen Monarchie die Censur AR eben, Preßfreiheit gewähren und zur jhret: „Nuch Herausstellen aufrührerihe so wollte den Charakter angenommen Criebenden Truppen. Abtheilung Leute hätte, Am ges neben und mehrere hohe Personen hier und danuc) „worte ai Gesuiti"* Solche und ähnliche verbrecherische Delfarven SInharts felort. mit 16. Morgens früh wurden gedruckte Zettel gleichen in den Straßen ausgeworfen. Eine Muffe junger Leute rttete sich zusammen, und beschloß zu Ehren des Papstes eine Beleuchtung der ganzen Stadt zu veranstalten. Die Polizeidirektion und die Regierung wurden um diesfällige Gelaubuig angefragt, wollten solche und Linientruppen erhielten den Befehl, tumultuarische Bersammlungen zu zerstreuen. Nichtsdestoweniger wurde Bald Jammelvor den Häusern, welche nicht beleugtet waren, um, die Bewohner durch ungeheures Ge» zum Häufig hörte man auch Solche Scenen erneuerten, sich bald hier bald dort, in der ganzen Stadt, da aber die und Kindern angefüllt waren, sie seinen beiden sic: nicht unterdrücken. Mac zehn Uhr begab si ein Haufen Tumultuanten vor den bischöflichen Pallast und warf mit Pflastersteinen gegen das Thor und die Fenster, Dragoner und ein Peloton Li. Zr wurden, Dahl ‚abgesandt und zerstreuten den Haus:fen. "Bald darauf sammelte si derselbe wieder auf dem Hauptplaß, forderte, durch erneutes Geheul den Gouverneur und Plaß: Kommandanten Plag Die Hausbewohner Förhten, ohne, Widerrede Zwölf Mann Dragoner wurden zum Räumen ohne daß weder geschoffen, noch von fielen Feinerlei weitere Unordnungen steil. Uhr der Befehl, den Ende zu machen, aus. Linie Es geschah Diep, Hau: oder Stichwaffen irgend ebrauch gemacht wurde, auch kamen Fenerlei Bermundungen vor. Im derselben Nacht und an den folgenden Tagen verhehlen, Daß unter dem jüngern Theile der Bevölkerung nacht fort, während große Aufregung herrfät. (Seanfreid.) Am 26. Juni it auch die Stadt Mühlhausen der Scauplan einer Brotrevolution gewesen, hätten sich einige tausend Fabrikarbeiter zusammengerottet um einen billigern Brotpreis mit Gewalt zu erzwingen und der großßn Wucherei der Bäcker und Ftudthändler Einhalt zu thun. uerst sandten die, Fabriksarbeiter ‘eine Deputation an die Behörde, und da dieselde den Wünschen der Arbeiter nicht willfaheren konnte, so ging es über die Bärferläden her, wo aller Vorrat weggenommen und die Häuser und Gerätschaften demolirt worden sind. Als der Spertafel immer ärger wurde rückte das Linienmilitär und die Nationalgarde aus, um Friede zu machen. Die bewaffnete Macht wurde aber mit Steinwürfen empfangen wodurch mehrere Offiziere und auch von der Mannschaft eine Anzahl Leute verwundet wurden. Hierauf wurde in den Haufen gefeuert, wobei 7 Menschen todt geblieben und viele Verwundungen vorgekommen sind. Aus Hünningen ist auch Militär herbeigezogen worden und da die Haupträdeleführer in Verwahrung sind, solt die Ruhe der Stadt wieder hergestellt. — Aus Paris wird gemeldet, daß der Generallieutenant und Pair von Frankreich Cubieres, der frühere Minister afgeset auten entwerfen Berathung Anschläge Drohworten zu man am. des zu faffen allergnädigst und gegen die Regierung der Abtheilung wurde beinahe einstimmig angenommen.” Parma.) stattgefundenen in Parma meldet Die Augsb. Allg. Ai: Be Tugen fand man. druckte Ueber die am 16. uni Ausrufe und Drohungen. Snaristen auf ich große Straßen Die den Mauern Zettel und selbst große Mauern der Lichter zu zwingen. mit Weibern Hierauf erging räumen und „Es und zwei um lebe jedoch nicht ertheilen. Dragoner Pius IX.” theilweise iluminirt. i lumi! (Richter heraus!) evviva Pio IX“ zum Beleuchten auf, und infultirte die dort Demonftration, fofern des Plakes verwendet. Slumination ein Fichter der fi Wräs diefem Zwede ein Prepvereinigten Landtage der vorzulegen.” Diefer Antrag Snhals: wurden aud gemalt. Mailen junger ganz Ddiefe der mit Kohle Patrouillen vor, doc und von läßt fer cn zu Hunderten die