Siebenbürger Wochenblatt, 1848 (Jahrgang 12, nr. 1-52)

1848-01-13 / nr. 4

15 Sch hege nun ungarische Körper so zu sagen erwacht, größere Hoffnungen an in constitutioneller K­insicht, doch mie könnten Resultate erzielt werden,­ ohne häufii­ges Zusammenkommen, ohne jährlichen Landtag! Der Redner erörtert Diesen Sat noch weiter, und geht dann auf allgemeinere Zustände über. Er­ hält den Teufel nicht für so schwarz, wie man ihn malt, höcstens für brünett, und folgert, daß beide gegenüberstehende Par­teien in ihren Schilderungen zu weit sehen. iierseits befürchtet m­an die Erstarrung der Nation ser eine Pan­­dorabüchse, man rennt noch nicht die Früchte, die ihr entfeimen werden, wenngleich man sagt: wir wollen feine Schilderhebung gegen die Dynastie, sondern die Kräftigung ihrer eigenen Interessen. Wie gesagt: die Luft ist hierin noch nicht Far und heiter. Ich bin wohl auch bereit wie Kosfuth meinen fetten Tropfen, Blut für das H­errscherhaus zu vergießen, allein der Unter­­schied zwischen uns liegt in der Manier. Wie stehen die Dinge nun? Wird die Adresse nach Kossuth’s An­­trag unterbreitet , so finde ich sie wohl natürlich als Ungar, aber auf einer andern Seite wird man sie in einem andern Lichte betrachten, bis nicht die Ansicht herrschend geworden, daß in der­ österreichischen Monar­­chie sich jede Nationalität frei entwickeln. .müsse und zwar in constitutioneller Richtung. Auch vergeffen wir nicht. den Zweck, der da ist die Stimmung­ der Gemiüs­­ther in der Dynastie nicht zu verschlimmern. ..Der Red­­ner empfiehlt schließlich nochmals reife Berathung und daß­ dem Süßen nicht zu viel. Bittered. "beigemengt werde. «...­­ Wien. at, „NIL s 15% | Die Allgemeine Zeitung. vom 29.. December enthält folgenden­ Artikel von der Donau: „Ein­ Theil der bei Gelegenheit der besten Schweizer Wirren ver­­triebenen Jesuiten hat in Wien gastliche Aufnahme­ und eine Zufluchtsstätte gefunden. E83 kamen ihrer 42 an der Zahl ganz erschöpft und hülflos an, indem sie all ihr Hab’ und Gut zurüczulasfen und binnen dreimal 24 Stunden über die Grenze zu­sammen genöthigt wa­­ren. Zu ihrem ersten Aufenthalte wurde ihnen vorläu­­fig der Pallast der Erzherzogin Maria Anna auf dem Kahlenberge nächst Wien angewiesen. Auf dem nahe gelegenen Leopoldsberge, wohin vom Kahlenberge aus ee sehr anmuthige fischartige Allee führt, werden sie nun in der alten halb verfallenen Karthäuserkirche den Gottesdienst versehen, was für­ die Bewohner dieses Ortes jedenfalls sehr willkommen sein wird, indem bie­­ber in der dortigen schönen alterthümlichen Kirche nur an Sonn- und Feiertagen eine Messe gelesen wurde, welche ein­ Geistlicher von Nufdorf oder vom Kahlen­­bergerdörfel besorgen muste. Von Ihrer Majestät der SKatjerin-Mutter erhielten diese ausgewiesenen Jesuiten augenbh­flich 7000 fl. EM. mit der Bestimmung, sich in Mautern ein Kloster, Kirche und Schule zu bauen, womit sie also angewiesen sein werden, die Erziehung und dem­ Unterricht der Jugend zu übernehmen. Auch vom allerhöchsten Hofe erhielten sie Behufs dieses Zwei­­tes weichliche Unterfrügungen.“ · IWir­ theile-obigen Artifehan deln Alles,bis auf diskvlalitäteines Kahlenberges,erfunden­ ist,in der Absicht minnt­ seien Leser in einen Beweis zu liefern, vesweschtung für die Wahrheit und vor dem Publi­ Jus gewisse Zeitungscorresponden anhegen.­­ « (Oester.Beobachter.) Ausilaied. »»Constantinopel,22.December.Das grie­­chisch-türkische Verwürfniß ist endlich einer­ glücklichen Lösung zugeführt durch das Einfangen eines Schreibens des­ hellenischen Ministers der auswärtigen Angelegein­heiten,Hm.Gcal­akis,an den Minister der auswärtg­­en Angelegenheiten der Pforte,Ali Efendi,wodurch etzterer ermächtigt wurde,Hen.Mussurus das Be­­dauern der hellenischen Regierung über das Vorgefal­­lene auszudrücken He-Mussurus wird demnach seinen Gesandtschaftsposten am Hofe zu Atven nächstens wieder antreten. Der­ Befehlshaber des anatolischen Armeekorps, Osman Pascha, dessen Name während des legten Feld­­zugs in Kurdistan zu wiederholten Malen mit Ruhin genannt worden, ist zum großen Leidwesen der Pforte am 19. d. M. an der Cholera gestorben. W B­alachei. .O Bufureft, 3. Männer. Gestern gegen Ta­­gedanbruch fanden­ die Nachtwachen zwei todte Men­­schen auf der Straße liegen, einen Deutschen und einen hiesigen jungen­ Bojaren Namens Mirifchesfu, ohne die geringsten Zeichen irgend einer Ermordung. ‚ Legterer war bis 11 Uhr in einer Abendgesellschaft, nach welcer Zeit, er ganz wohlbehalten nach Haufe ging. iunge lerzte ‚glauben, daß er sich den Magen mit Fastenspei­­sen überladen und daß ihn der Schlag getroffen habe. Die Resultate der bis jeßt vielleicht noch nicht einmal vorgenommenen Obduction sind mir nicht bekannt. — Da nun gerade in neuester Zeit mehrere Herrn und Frauen Choleraanfälle gehabt haben sollen, andere auch an verdächtigen Symptomen gestorben sind , so glaubt man allgemein, daß auch diese zwei Leichen als Opfer der Cholera gefallen. In dieser Meinung wird man um so mehr­­ bestärft, als gestern von Braila aus ein Rapport an die Regierung gelangt ist, vermöge welchem das Ansuchen um Errichtung einer Cholera­pie baht und um 25 Mann dazu gestellt wird. Ueber die Nähe oder Anwesenheit der Cholera selbst in Braila, wo man sogar schon 20 Mann Soldaten verloren ha­­ben will, herrschen die widersprechendsten Gerüchte, und nur wenige wollen die Einrichtung eines solchen Laza­­rethbs aus Vorsicht errichtet wissen, was doch das Na­­türlichk­e­it Sei dem übrigens wie ihm wolle. Dr. Wittmann aus dem hiesigen Militärspital ist sogleich nach Draila beordert worden , um über den Thatbestand zu berichten. Der Schnee liegt bei ung allenthalben fehr «­­,..

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