Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. Januar (Jahrgang 8, nr. 2141-2165)

1881-01-14 / nr. 2151

· Seite 42 Hermannstadt, Freitag faktisches Protektorat über Tunis beanspruche, welches eine­­­ wesentliche Bedingung­ der Sicherheit Algeriens sei.­­­ Die öffentliche Meinung in Algerien ei in dieser Beziehung ehr entschieden; sie würde eine Umentschlossenheit der ‚französischen Regierung nicht gestatten, wenn die algerischen Interessen in­­­ Tunis bedroht wären. Sehr bemerkenswerth ist, daß die „Agence Havas“ aus Algier räuberische ‚Einfälle der tunesischen Tribus signalisirte. Der Vorwand zum Einmarsch der französischen Truppen und zur Occupation von Tunis wäre also schon ge­­­funden. Der italienischen „Diritto“ antwortet nun in der tunesischen Ange­­legenheit, und erklärt, die öffentliche Meinung Italiens weise gleichfalls die Role des ausschließlichen Einflußes Italiens in Tunis ala egceffin und ge­­­­­­fährlich zurüc, sie könnte jedoch auch nicht den ausschließlichen Einfluß und noch weniger ein wirkliches Protektorat Frankreichs zulassen. Die tunesische Mission in Palermo wurde vom italienischen König mit großen Ehren empfangen, und so erhielt die „Riforma” die telegraphische Mittheilung, das die Mission das italienische Protek­torat zum Schuße der Auto­­­nomie in Tuniis erbat und den Minister Cairoli von bedenklichen Vorbereitungen einer Großmacht an der Grenze von Tunis unter­­richtete. In der „Polit. Korr.“ wird in einer Bukarester Korrespondenz Ru­­­mänien vorgehalten, wie sehr er durch seine im Verlaufe der Verhandlungen der europäischen Donau-Kommission in Gala ber­iesene feindselige Haltung gegen das Österreichische Avant­projet seinen Interessen geschadet und sich mit ganz Europa in Gegenzug gestellt habe. Indem das rumänische Kabinet die Einlegung einer gemischten Kommission unter Desterreich-Ungarns Vorsik bekämpfte und die Westmächte zum Feldzuge gegen die mittelst des Avant­­­‚projet vom Desterreich angeblich angestrebte präponderanz auf der Donau­­­streife zwischen dem Eisernen Thor und Gala aufrief, Habe er schließlich die Gefahr Heraufbeschtworen, daß Großbritannien si mit dem Gedanken trage, die ganze Administration auf der genannten unteren Donaustrede der euro­­­­päischen Kommission als Oberbehörde zu unterstellen, welche dann jeden Akt aud jede Entscheidung der gemischten Kommission und der Uferstaaten ab­­­ändern könnte, Kom­me dies zu Stande, dann habe Rumänien nur seiner, den eigenen Iteressen feindlichen, Haltung die Beicheerung zu verdanken, welche in der unvermeidlichen Koaftseirung aller Rechte Rumäniens in Flußpolizei- Sachen zu Gunsten der europäischen Donau-Kommission bestehen würde. Die serbische Skuptichina ist am 11. d. zu ihrer ersten Sihung zusammengetreten. In den Kreisen der Skuptichina-Mitglieder herrscht nac­­­mentlic in Folge des Unstandes, daß von mehreren Seiten Offerten für das serbische Eisenbahn-Ansehen und die Gründung einer serbischen Nationalbank vorliegen, eine sehr gehobene Stimmung. Das ganze Transvaalland ist,wie»Dailchlcgraf«berichtet, ..­;«Y1.itAus-11al­ 111e der Citadelle und der Außenwerke von Pretoria und Standerton ·II­-den Händen der Boers. Ein Vikdingzauerut nicht Aus den Bekenntnissen und Zeugnissen eines lebenden Pfarres (Fortsetzung aller.21­ lfs).si Des­ langen Wartens müde ordnete ich an einem schönen Montag den Ausflug in die Kirchenwaldung an und lud das Presbyterium ein, mich zu Pferde zu begleiten und etwas Mittagsfert mitzunehmen. Schnell war man auch das Ortsamt reisefertig und unwohlgelaunt sam Alles an Ort und Stelle auf; ein Heu­ und Hoch auffladerndes Feuer brannte an offenstem Herde. Die­­­­ölzernen Bratspieße drehten­ sich um die nahe Slam­me und ein frugales Mahl wurde bereitet. Bis es fertig sein werde, befahl ich, Die in der Mastung befindlichen Schweine vorzuführen. E83 geschah, — bei der vorgenommenen Zählung ergaben fs an Zahl 240, nicht um eins mehr, nicht um eins weniger. ch merkte sogleich, daß ein Vote ums vorausgeeilt sein müßte, mit’dem­ Auftrage die eingeschm­uggelten Schweine auszuscheiden. Ach fragte die Waldhü­ter und­ Hirten, an welcher Stelle des Waldes > die von ihnen heute eben ausgeschiedenen Schweine fi) befänden? Wenn es ihnen hier im Walde zu wohnen gefiele, und sie nicht Luft Hätten, aus ihrem Dienste und den der Kirche gehörigen Wohnungen sofort verjagt zu werden, so sollten sie Sich allsogleich auf den Weg machen und die fehlende Schaar hieher führen. Der solle ich gehen und dieselben suchen?: Die Erschrochenen versprachen, das Befohlene zu thun umd siehe da! bald sahen wir noch et­­­liche 60 Nachzügler behaglich und mohlgenährt zu ihren Gefährten herüber­­­eilen. Al nun die ganze Heerde gezählt war, wandte ich mich zu den an­­­wesenden M Würdenträgern mit den Worten: „Wem sollten mohl diese über­­­­zähligen Speckträger gehören? Sollte sie wohl jemand umserer Kirche zum Gescient gemacht haben? Das wäre doch gar zu großmüthig! Nun! ich will die überraschende Erscheinung nicht weiter aufzuklären versuchen; darauf aber muß ich bestehen, daß für jedes hier anmwejende Schwein unwiderruflich und unweigerlich das Kostgeld gezahlt werde und Niemand sich einen Namen an­­­eigne, der ihm nicht gebührt. Den Schuldigen will ich für diesmal die Beschämung ihrer Namensveröffentlichung ersparen und bitte dieselben nur, 83 sich merken zu wollen, daß ich mich nicht so leicht hinter­ 3 Licht führen lasfe. Nun! meine Herren! der Zwec unserer heutigen Tagfahrt ist erreicht, das Mittagemahl ist fertig, der saftige Braten ladet uns zum grünen Tu­ch, wir wollen die gutte Gabe Gottes nicht verschmähen, sondern freudig zu uns nehmen.” Bald war die etwas peinliche Stille­ einer lebhaften Unterhaltung erwichen — ich trank zum Schluß auf das Wohl des ammwesenden Löblichen Itsamtes und Presbytertums, die bereit geiwesen seien, ar­ diesem Tage der Kirche einen Dienst zu leisten und ihre diesjährigen Einnahmen um fast 100 Gulden zu erhöhen. Dabei drückte ich dem an meiner Seite fichenden schmunzelnden Kirchenvater die ehrliche Mechte und die übrigen nahmen Das zum Theil ironische ob ohne vieles Sträuben an, machten eine heitere Mt­ene zum bösen Spiele und wir fehrten im heiterer Stimmung noch vor dem hereinbrechenden Abend wieder heim. Meine Begleiter reihten si zu Pferde zu wesen an und begleiteten mich in feierlichem Komitate bis zur Pfarr­­­wohnung, too ich mich daufend von ihnen verabschiedete. — °­­­ “E83 wird nun Reit sein, vom Gebiete der Kirchenökonomie, auf­ welchem mir mein Kirchenvater seine treue Unterstützung gewährte, zu den anderen Hilfeleistungen überzugehen, die er mir in Forderung guter Sitten und Zucht, kirchlicher Ordnung, wie in Allen, was zur Ehre der Gemeinde dienen konnte, nimmer versagte. Das Erste, was ich in dieser Beziehung aus seinem Munde erfuhr, war die Mittheilung: „Unsere Jugend ist etwas verwildert! Sie hat sich unterstanden mitunter sogar in der Kirche, wenn ihr die Kinderlehre zu lange dauerte, ihre Unzufriedenheit darü­ber durch Scharren mit den Füßen Ausdruck zu geben und die Herren Prediger zu nöthigen, den Unterricht zu schließen. E­ w­­ird nicht schaden, die Zügel ein wenig fester anzuziehen und der Ungebundenheit engere Schranken zu jegen”. Ich nahm mir vor, Dem ges­­gebenen Winke Rechnung zu tragen und schon bei der einen von mir ge­­­haltenen Kinderlehre zu erproben, ob deren Länge im Stande sein werde, irgend ein Mißbehagen darü­ber zur Wenderung zu bringen, das Gericht großer Strenge vorausgeeilt, obwohl ich mir,das Zeugniß geben zu dürfen glaube, dazu weder in meinem Lehrberuf am Gymnasium und Seminar, noch viel weniger im städtischen Predigeramte Veranlassung geboten zu haben. Ich bemühte mich wenigstens überall mehr Liebe und Vertrauen, als Furcht zu erregen. Freilich warm und erregt konnte ich leicht werden und gerieth oft in Feier und­ Flammen, wo mir etwas Nahes und Gemeines begegnete und gab dies sodann in entsprechender Rede zu erkennen. ES schadete hier aber gar nichts, daß mir der Ruf größerer Strenge vorausgegangen war, als ich wirklich besaß. Ich glaube sogar, daß ein wenig Furcht bei der Er­­­ziehung nicht ohne Uebel it. — Es will mir fast scheinen, als ob bei der gegenwärtigen, zumal häuslichen Erziehung durch zu weitgehende Härtlichkeit und Nachricht gegen unsere Kinder mehr gefehlt werde, als dur­ Bewahrung einer gewissen Scheu vor der elterlichen Autorität. Das vertrauliche „Du“ in der Anrede der Kinder an ihre Eltern fan­n mir in seinen Wirrungen nicht unbedingt besser erscheinen, als das früher übliche „Ihr“. IH nahm mir daher vor, in meiner e­rsten Kinderlehre,­ in welcher ich mich der Bruderschaft und Schwesterschaft zu erkennen geben wollte, den ernstesten Ton der Stimmung laut werden zu lassen. Ich sprach über die Bibelstelle: „Gehorchet euren Lehrern, die da wachen über eure Seelen als die, die da Rechenschaft geben sollen, auf daß sie dies tum mit Freuden und nicht mit Seufzen, denn das wäre euch nicht gut.“ Ich suchte meiner jugendlichen Zuhörerschaft begreiflich zu machen, daß, zwer ein so wichtiges Seefenwächteramt auszuüben und darüber so Schwere Rechenschaft abzulegen habe, mit aller Strenge vorgehen mü­sse und nicht daru nach fragen solle, ob diese Strenge wohlgefalle oder nicht. Die Kinder- Lehre dauerte über eine ganze Stunde und ich nahm aufmerk­same Gesichter wahr, feine Ungedu­ld, moch viel weniger irgendwelche Kundgebung derselben wagte sich zu zeigen. Einem Mädchen, welches seine Beträumtnilse der Kinderlehre mit Krank­­­heit Hatte entschuldigen lassen, machte ich sogleich aus der Vesper einen Kranken­­­besuch und sprach ihm meine Verwunderung über seine so schnelle Genesung aus, da ich demselben int Gaffenb­itchen begegnete bereit zum Spielversamm­­­­lungsplan der Jugend auszugehen. Von der anfänglichen Strenge nach Waffen fan­t man imm­er, aber Die einmal D durchbrochene Scheu vor der Autorität wiederherzustellen st sehr schwer. — (Sortießung folgt.) &3 war mir 9 Mutter,“ sagte sie Seife, „und sendest du vom Himmel mir die Stunde, so soll deit Segen auf mir ruhen!” Sie faßte den Stein, dann Schlang sie den Arm um den Namen ihres Gatten und schritt in ihrem Langwallenden Trauerkleide mit ihn durch den Garten hinab. Das Haus lag verschlossen und leblos, sie gingen rasch vorbei, ein bedeckter Neifewagen hielt vor der Pforte des Gartens. Sie sehten sich hinein und er flog, die Straßen des Städtchens vermeidend, auf einem Um­­­wege ü­ber Die Harde auf London zu, Amer Monde ettma war er seit jenem Tage verfloffen, und ob Mtanches anders geworden, Hatte die Natırr­­eich doch Faunt noch verändert, M­ilder Herbst hatte die Sommertei­de überdanert, um so winterlichee tareıt Die Hoffnungen Derer geworden, welche im Stillen geträumt hatten, die tief ge­­­neigte Sonne des Königt­ums habe auch den n­iedrigsten Punkt erreicht und werde allmälig sich wieder zu Glanz und Einfluß em­porheben. Najch und ungestüm ging sie im Gegentheil ihren völligen Erförschen entgegen. Ungefährdet hatten die Flüchtigen London erreicht und das von der Mutter bezeichnete Bartenhaus aufgefunden. Die vielfach aufgeregte Hauptstadt hatte größere Dinge zu erwägen, als auf sie Acht zu gehen. Die Nachbars­­­chaft war weitläufig zerstreut. Niemand nahm von ihren Kommen Notiz und fümmerte sich um sie. So lebten sie still für sich und der Erinnerung. Alles in der ganzen Einrichtung ihres neuen Wohnsiges rief ihnen den abgeschiedenen Zufluchtsort an der Haide in's Gedächtniß. Nur diese selbst fehlte, aber grüne Sorteneinsamkeit, die in ihrer Verwun­derung Zeugniß fü­r Das auf anderem­ Gebiet beschäftigte Sinnen der Befiber ablegte, entzog das stille Gebäude, wohin man sah. Selten bis jegt hatte einer der Bewohner desselben die kleine Sartenpforte überschritten, und wie ein Echo Hin und wieder drang die Kunde der ges­altigen Ereignisse der Tage zu ihnen herüber. (Fortlegung folgt.) Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, de­­r Stimmen aus dem Bublikum, Deifentlicher Dant. Der Frauenverein zur Unterstübung der evang. Mädchenschule in Hermannstadt erfüllt eine angenehme Pflicht, indem er denjenigen Herren, welche am 2. Januar­ 1. 3. Den Beinaleien unteren Stabs eine genuhreiche muftiafische Abendunterhaltung geboten und aus dem Erträgnisse derselben diesem Vereine den namhaften Betrag von­ Hundert Gulden zugewendet haben, diemit seinen unwärmsten Danf dafür ausspricht. Sofefine Bielz, Vorsteherin. Un die p­­­t. Mitwirkenden der von mir veranstalteten Wohlthätigkeits-Vorstellungen. Das evangelische Presbyterium A. B. hat mich für Die durch unsere Vorstellungen ermöglichte Beidhenkung 53 armer Schulkinder mit einem vom 29. December 1880, Zahl 716 datirten Dankschreiben beehrt. Dasselbe erwies mir auch das hiesige Präsidium des Vereines zum rothen Kreuze für ver­­­wundete Krieger für das ihm gewidmete Reinertragung von 71 fl. 8 fl. Das berechtigt mich zur öffentlichen Erklärung, daß alle p. t. Damen und Herren, welche meine ‚Unternehmungen in­ der Tiebenswü­rdigsten Art ausführen halfen, an dieser mir zu Theil gewordenen Anerkennung reichlich participiren. Ich hoffe, daß wir nach wie vor zu jeglichen humanen Zwecken viribus unitis uner Möglichstes und Bestes zu thun bereit bleiben, Gabriele Neugebauer, Ober-Ingenieurs-Gattin,­­­ | | | |­­­ | | | | i | | ; | | 14. Januar 1881. Neo. 2151 Würden die im $ 17 erwähnten ministeriellen Verordnungen, welche die speciellen, bei Anfertigung der Wirthschaftspläne zu befolgenden Regeln feststellen s­ollen, bis zum Ablauf des für die Vorlage festgelegten Termittes ausgeblieben sein, wären dann wohl die Waldbefiger von der Zertießung­­­ der Wirthschaftspläne befreit geblieben? Keinesfalls, denn der $ 210 der Schlaf­­­bestimmungen des Gejeges hat auch diesen Fall vorgesehen und fordert für eine solche etwa eintretende Zwischenzeit die Feststellung provisorischer Wirth­­­cchaftspläne. — Diese ministeriellen Verordnungen sind nun aber nicht­ ausgeblieben, sondern am 22. December vom Adherbau-Ministerium erlassen worden, und können in dem V. und VI. Hefte des Verordnungsblattes für 1879 nach­­­gelesen und durch die Firma „Legrádi testvörek in Budapest, Nandergafse Nr. 7" von Jedermann für 3 fl. 80 fl. auch bezogen werden. — Aus dem Borangelasfenen wie Nachfolgenden fan entnommen werden, daß die Aufforderung zur Vorlage nicht nur seine verfrühte, sondern eher eine etwas verspätete war und ist, da ja eben seine sonstigen Hindernisse für die ja bestanden und bestehen als einzig und allein die Kürze der geil. — Daß der festgeseßte Termin zur Vorlage der Wirthschaftspläne, von heute am gerechnet, ein sehr kurzer und daher die geringste Zeitverschwendung mit Gefahr verbunden ist, wird wohl jeder zugeben, der einen Begriff hat, von der müühevollen und zeitraubenden Ausarbeitung eines Betriebsplanes ; auch wird es wohl Niemand leugnen, daß die Zeit kurz bemessen ist, wen er den Umstand in Betracht zieht, daß selbst von den Fachmännern ur­­ver­­­hältnismäßig wenige auch im diesem Eiweige der Forstwissenschaft — in der Taration und Bermeffungsfunde — bewwandert sind, und die Befähigung tie a die Brauns befigen, eine Betriebseinrichtung auch entsprechend bechfüigren zu können. — Ob hienach die Behauptung der Stimme aus dem P­ublikum in Neo. 2132, selbst schon am 21. December dv. 3. also einen Tag vor dem­ Er­­­scheinen der erwähnten ministeriellen speziellen Justeaktion eine richtige war? überlasse ich mit Hinweis auf die vorangegangenen Erörterungen und auf den S 210 vollständig der Beurtheilung des interessirten Publikum­s. Ob dieselbe aber heute, wo wir die Justeuitionen bereits haben, noch irgend welche Be­­­rechtigung besiße? dieses zu beurtheilen überlasfe ich getroft den Waldbefigern selbst. — Der Biweck dieser Zeilen ist und soll nur sein, Dich die in Neo. 2131 aufgestellten, gewiß nur gut gemeinten, aber Leider verfehlten Behauptungen, etwa Irregeführte oder in vermeintliche Sicherheit eingelullte Walddesiker, wieder aufzurütteln und auf den einzig richtigen Weg zu weilen, den sie an en des Forstgeseßes zu wandeln nun einmal gezwungen sind und bleiben. — Hermannstadt, am 11. Januar 1881. E&.— ; Eine Mahnung an Die Waldbeiiter. 2öhbliche Redaktion! Wollen Herr Redakteur dem Verfasser des Artikels „Mahnung an die Waldbesizer” einige Worte der Erwiderung beziehungsweise der Widerlegung gestatten zur den in den Nr. 2127 und 2132 Ahres geschoßten Blattes über diesen Artikel laut gewordenen Stimmen aus dem Publikum. — Die in Nr. 2127 entwickelte Ansicht bezüglich der Kompetenz der Forst­­­gerichte erster und zweiter Instanz halte ich für richtig und nehme diese Er­­­gänzung dankbar an, gleichwohl muß ich bemerken, daß Frevel nicht nur an der Wal­mweide, sondern bekanntermaßen leider an allen den sehr zahlreichen Mahlprodukten ausgeübt zu werden pflegen, und erlaube mir nur zur fragen, wie steht es mit der Aburtheilung septerer, so Lange bestätigte Waldschaben­­­erlaßtarife nicht bestehen ? “ Die Behauptungen in Nr. 2132 betreffs der im richtigen Adresse des Artikels, wie nicht minder der verfrühten Aufforderung zur baldigen Vorlage der Wirthschaftspläne, muß ich um so entschiedener zutrückweisen, als erstere ganz und gar um richtig, Teptere aber einer etwas oberflächlichen Kenntniß des Forstgefeges entsprungen, für die Interessen vieler kommunaler Waldbesiter sehr nachtheilig werden könnten .­­­ Zur Widerlegung der­ ersten Behauptung genügt wohl die Aufwertung und Beantwortung der Frage:Wer ist lattt§18 des XXXL Gesetzartikels v.J.1879 zur Vorlage der Wirthschaftspläne,wer laut§21 zur Anstellung von Forstbeamten verpflichtet?Jedenfalls scheint§17 näher bezeichneten Waldbesitzer!Wer mußte also folgerichtig gem­ahnt werde 11.dieser gesetzlichen Verpflichtung zu genügen.Dvb­wohl nur die Verpflichteten,die Waldbe­­­sitzer!Wer sollte durch diese Mahnung vor Schaden bewahrt werden?Die mit dem Gesetze nicht vertrauten und daher,­unbewußt sich selbst schädigenden Waldbesitzer.—s­ Sollte Gejagtes dem geehrten Heren Einsender in Nr. 2132 noch immer nicht genügen, so hoffe ich, daß ihm wohl der forreste Vorgang der hiesigen forstpolizeilichen Behörde erster Instanz, des Verwaltungsausschusses, vollkommen genügen werde, welcher­­­— wie mir von kom­petenter Seite ver­­­sichert wurde — Schon im Monate December 1880 die Vorlage der Wirth­ Ichaftspläne durch die Waldbefiger angeordnet hat. — Sieht diese behördliche Anordnung nicht einer Mahnung gleich, so wie ein Ei dent andern? Hat fte, an die M Waldbesiger gerichtet, nicht auch etwa die richtige Adresse verfehlt? Und war sie, schon im December erlassen, nicht auch etwas verfrüht ? Zofal: und Tages: Chronik. (Todesfall.) In Wien it gestorben: Rudolf Freiherr v. Frieden­­­fels, Ministerialrath. (Der Verwaltungsausschuß des Hermannstädter K­omitates) hielt gestern seine ordentliche Sigung ab. Die betreffenden A­mtsvorsteher trugen ihre Berichte über den Monat December dv. 3. und das verfloffene Ichte Halbjahr vor. Der Bericht des Steuerinspektors hebt hervor, daß im Techten Halbjahr (vom 1. Juli bis 31. December 1880) an direkten Steuern 344.013 fl., außerdem an Wehrsteuer 18.465 fl., zusammen 362.478 fl. im Hermannstädter Komitate eingetroffen sind. Da die Steuerschuldigkeit in diesen Halbjahre 444.513 fl. 89 fl. beträgt, so blieben im Radstande 64.194 fl.,­­­ darunter 48.058 fl. an direkten Steuern und 16.136 fl. an Wehrsteu­er. (Im Vergleiche zu dem­ zweiten Semester des Jahres 1879, in welchem an direkten Steuern 330.375 fl. eingetrofsen waren, sind im zweiten Halbjahre 1880 an direkten Steuern mehr um 13.638 fl. und an­­­ der damals noch nicht in Wehrsteuer 18.465 fl., zusammen um 32.103 fl. mehr ein­­­Der Radstand hat sich natürlicher Weise, in Folge der höheren Steuervorschreibung des Halbjahres 1880, bei den direkten Steuern um 3710 fl im Vergleiche zum zweiten Halbjahre 1879 vermehrt. Der Bericht des Steuerinspektord bezeichnet den Steuereingang in den Landgemeinden und in Mühlbach als günstig. An den Landgemeinden des Komitates, in welchen am Schluffe des Jahres 1879 der Rüdstand 31.000 ft. betragen habe, sei am Schluffe des Jahres 1880 der Rüdstand auf 11.000 ft. herabgejunfen. In der Stadt Mühlbach sei der Rückstand auf ziemlich gleicher Höhe geblieben. Dagegen sei der Steuereingang in der Stadt Hermann­­stadt ungünstiger. Während der Steuerrückstand in Hermannstadt am Schluffe des Jahres 1879 fl. auf 10.000 fl. belaufen habe, betrage er jechr 34.000 fl. (darunter sind auch die 19.000 fl., welche von der Stadtkommune Hermann­­­stadt als Steuer für die Schanftare gefordert werden, inbegriffen). Es seien in Hermannstadt wohl 800 Pfändungen vorgenommen, jedoch­ seine Lieitationen zur Eintreibung dieser Radstände abgehalten worden. Der Steuerinspektor beantragte schließlich, die erste Verwarnung gegen den Bürgermeister von Hermannstadt auszusprechen und ihm aufzufordern, bis 10. Februar 1. %. sich über diese Nachstände auszumessen. Gegen diesen Antrag wurde von anderer Seite hervorgehoben, daß der günstigere Steuereingang in den Landgemeinden auf die verhältnißmäßig be­­­friedigende Ernte, der größere Rüdstand in Hermannstadt dagegen auf den Nachgang des Gewerbes, die schwerere Steuerüberbildung und die Höhere Steurerbemessung des seßten Jahres zurüczuführen sei. Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Steuerinspektors — mit allen gegen die Stimmen von Möferdt und Wolff — angenommen und nur durch einen zum Beschluß erhobenen Antrag Martin Schuster, den Termin zur Vorlage des Ausweises bis zum 28. Februar zu verlängern, abgeändert. Darauf wurde die Befreiung einiger evang. Kandidaten des Lehramtes von der Wehrsteuer ausgesprochen, wogegen jedoch der Steuerinspestor die Berufung anmeldete. Interessant war der Halbjahrsbericht des Schulinspestors. Mir ‚ heben daraus hervor, daß es im Komitate 20.966 Schulpflichtige Kinder giebt, darunter gehören 13.910 der Elementar- und 7056 der Wieverholungsschule an. Von den Schulpflichtigen besuchen 1185 nicht die Elementar- und 2975 nicht die Wieverholungsschule. Die Zahl der ordentlichen Lehrer beträgt 278, der Gehilfe in 23, qualificirte Lehrer sind 242, nicht qualificirte 59. Von der 144 Elementarschulen besigen 60 feinen Schulgarten und 88 feine Bibliothek. Dieser Bericht, sowie die Berichte des Wiecegespand, Fisfals, Waisen­­­präses,­­­Komitatsphysicus, Steuerinspestors, Bauamtsleiters, Staatsan­waltes und W­oftdirektord wurden zur Kenntniß „genomm­en. Unter den Beischlüfsen Heben wir noch hervor, daß die Nekurse der Mühlbächer Einwohner Ferdinand Kebler, Baumann und Rudolf Hess wegen Nichtaufnahme in die Virilistenliste an den Miühlbächer Magistrat mit der Weisung übergeben wurden, diese Reklamationen der Mihlbächer Kommunität zur Entscheidung vorzulegen, gegen welche dann die Betreffenden an den Verwaltungsausschuß verurrigen künnen. I die Disziplinarkommission wurden die bisherigen Mitglieder, in die Sanitätskommission die Herren Apotheker Pla, Ingenieur Dietrich­ und Baumeister Szalay) gewählt. (V­ollszählungsergebnisse in Hermannstadt.) Der Rosen­­­anger it von 217 Personen bevölkert, und zwar 111 Männer und 106 Frauen, welche in 22 Käufern wohnen. Der Nationalität nach theilen sich diese in 154 deutsche, 32 Rumänen. und 28 Magyaren; der Religion nach­ sind 133 evangel.-lutherisch, 39 röm.-katholisch, 27 gr.-orient., 8 helvetisch, 4 gr.-luth. und endlich 3 unitarisch. Unter den 33 hier wohnenden Ge­­­werbetreibenden sind die Schuhmacher (6) am stärksten vertreten; ferner wohnen no da 3 aktive Militärs und 1 pensionirter, 6 Beamte, 2 Pros­­pessoren und 4 Delonom, | | !

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