Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. Juni (Jahrgang 9, nr. 2569-2593)

1882-06-30 / nr. 2593

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Hed­­­rich’s Erben, Schässburg Gebrüder Retzer, Buch­­­handlung, Bistritz Friedrich Wachsmann Nr. 187, Sächsisch - Regen Adolf Dengyel, Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Broos Paul Battoni, Lehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein & Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Rotter , C., H. Schalek, Pist A. V. Goldberger, Frankfurt a.M. G. L. Danube & C. Infertionspreis : Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile hofte beim einmaligen Einladen 7 r., das zweitemal je 6 fr., das drittemal je 5 fr. d. W. exclusive der Stempelgebühr von je 30 fr. uunmn Prännmerations-Cinladung iebenbigite Dauksce Tageblatt. Mit 1. Juli 188­­­2 beginnt ein neues Abonnement auf Das „Siebenbürgisch-Deutsche Tageblatt”. 5” Pränumerationen und Inserats- Aufträge werden entgegen­­­enommen: in Hermannstadt beim Hauptbureau, Heltanergasse 23, in der Buch- Berlans Franz Michaelis, und Elisabetgasse Nr.­­­29 bei Gustav Gürtler, auswärts bei ii am Kopfe des Blattes genannten Firmen. Der Verlag des „Siebenbürgisc-Deutschen Tageblatts”. (Hermannstadt, Heltauergasse Nr. 23.) Mode des deutschen Reichskanzlers Für Bismarc. (Gehalten in der Sagung des deutschen Reichstages vom 14. Juni I. $.) Schuß.) Also wenn der Herr Abgeordnete Bamberger z. B. Hier im Namen der Nation sprach, wenn der Herr Abgeordnete Nichter sagte, da Bolt selber schließt sich immer mehr zusammen zu einem Ring, so möchte ich doch die Frage stellen, waß Hat demm der Herr Abgeordnete Bamberger für ein Recht, im Namen der deutschen Nation zu sprechen, und was hat der Herr Abgeordnete Richter mehr Recht wie ich, im Namen der deutschen Nation zu sprechen? Den Herrn Abgeordneten Bamberger möchte ich bitten, einmal einen Nachlid auf unsere Vergangenheit zu werfen. Wir sind Beide, ich im Jahre 1847 und er im­­­ Jahre 1848 in Die Oeffentlich­­­keit der Politik getreten. Ich will die Thüre, durch die wir eintraten, hier ganz außer Betracht lasfen, ich regte mit der Vergangenheit nicht. Seitdem hat der Herr Abgeordnete einen erheblichen Theil seiner Ver­­gangenheit in Paris zugebracht. Do viel ich weiß, Liegt seine Auffassungs­­­weise noch mehr domizilirt in jener großen Hauptstadt an der Seine, wie bei uns, der Herr Abgeordnete Bamberger würde, wenn bad in Frank­­­reich zulässig wäre, jedenfalls sujet mixte sein. Und was hat der Herr Abgeordnete Bamberger in der Zeit praftlich zur Förderung unseres National- Lebens überhaupt getan? Blicken wir auf die 30 Jahre zurück, was der Herr Abgeordnete Bamberger seitdem gesprocen und geschrieben hat, und was ich seitdem­ geleistet Habe, und Dann glaube ich, werden Sie finden, ich bin berechtigt zu der Behauptung, daß ich, der deutsche Reichskanzler, der ich nach dem Willen des deutschen Kaisers bin, mehr Hecht Habe, im Namen der deutschen Nation zu sprechen, als Herr Bamberger. Wenn ich nicht durch meine Eigenschaft als Mitglied des Bundesrates behindert wäre, so zweifle ich nit, daß mir ein Wahlkreis in diesem Lande er­­­öffnet würde, und daß ich dann gerade im Namen der deutschen Nation und des Wahlkreises sprechen könnte. (Sehr richtig! rechts.) Sei, wo ich blos den Kaiser, meinen Bi und die verbindeten Negierungen und, wie ich glaube, eine gewisse Sympathie, deren Theil­­­nahme nach Köpfen doch stärker ist, als die Majorität, die der Herr Ab­­­geordnete Bamberger bei der Wahl gehabt hat, wenn wir alle Die aus­­­zählen könnten, die ich für mich hätte, so glaube ich body, daß ich mehr Anspruch darauf habe, mic, für einen Vertreter, ich will nicht sagen, für den Vertreter der deutschen Nation zu halten, als jemand, der mit einer schwachen Majorität aus irgend einem Wahlkreise hervorgegangen is. Wenn ich der deutschen Nation widerstrebte, dann wäre ich nicht so Lange ‘in dieser Stellung, «8 wilde mich wie der Sturmwind hinweggemeht haben, also diesen meinen Anhalt am deutschen Volke wird mir Der Herr Abgeordnete Bamberger nicht nehmen, und sein Baum auf dem Boden wächst nit an die erste Zweigtheilung des meinigen Heran. Der Herr Abgeordnete Richter hat ferner gesagt: „ums fesselt wahr ich nicht Ehrgeiz an bdiesen Pla; es giebt Viele, die in ihren Berufe schwere Opfer bringen.“ Findet das nun Anwendung auf alle Diejenigen, deren Beruf Hauptsächlich in der Thätigkeit in der Presse besteht? Von Denen bestreite ich, daß sie irgend ein Opfer bringen; im Gegentheil, je länger die Sigung dauert und je lebhafter je daran betheiligt sind, desto mehr sind sie in der Lage, sich zugleich mit ihrem Beruf zur befassen und ihn mit mehr Erfolg, mit verdoppelten Kräften und verstärkten Kapital zu betreiben. Allerdings file eine große Anzahl unter ung, fir alle Die­­­jenigen, die all dann noch, wenn sie aufhören, Abgeordnete zu sein, Ge­­­schäfte haben, die innen am Herzen Liegen, die zur Erhaltung ihres Lebens-­­landes erforderlich sind — für die ist es außerordentlich hart, es ist ein großes Opfer, und ich bedauere, daß wir genöthigt sind, das zu fordern. Wir würden es in viel geringerem Maße fordern, wenn wir etwa mehr — ich will nicht sagen — Entgegenkommen, sondern etwas mehr Offen­­­heit, Aufrichtigkeit und Schnelligkeit im Arbeiten fänden, daß man uns einfach Ja oder Nein sagt, zu früherer Zeit, daß man uns nicht Hinhalten möge, durch die Thatsache, hat man s­tatt der Vorlagen immer das Ministerium persönlich beftmpft, ohne «8 vor einer großen Anzahl der Wähler offen eingestehen zu wollen. &8 wird seine Rede gehalten, auch selbst von dem Heren Abgeordneten Bamberger nicht, wo micht am Schluß eine Anerkennung für mich kommt ü­ber meine außerordentlichen Verdienste ; das glaubt er seinen Wählern schuldig zu sein. (Heiterkeit) der dann kann er m so schärfer und mit um so giftigeren Pfeilen mich angreifen; denn er ist ja mein reumd, mein Verwundeter. Er hat ein Buch über mich geschrieben im Jahre 1867, auf das ich stolz bin. Miro er ist viel­­­mehr in der Lage, von Dieser Stellung aus mich herabzufegen in der DOeffentlichkeit, indem er immer sagen kann: ich erkenne ja seine Verdienste an. der Hier findet wirklich das statt, was der Herr Abgeordnete Richter an irgend einer Stelle, die ich nicht finde, gesagt hat, ich sollte einmal behauptet haben, daß man unwahnsinnig sein müsse, um das Geld — (Zuruf ins­ Minister Lucius!) — oder Minister Lucius, nem gut, das ist mein Kollege. Aber vergegen­wärtigen sich denn die Herren nicht, daß, wenn Sie das au pied de la lettre nehmen, da die Zustimmung der Abgeord­­­neten zur geschehenen Verwendung vorliegt, daß Sie damit denselben Vor­­­wurf der Geisteskrankheit auf die Majorität werfen, die dieser Verwendung zugestim­mt hat? Das fanır unmöglich in Ihrer Absicht liegen. Herr Zucins Fanır in Verwendungen gemeint haben, die willkürlich gemacht wärden, ohne Zustimmung gemacht würden. Bloße Vorschläge, bloße Ein­­­willigung in die Beischlüsfe des Abgeordnetenhauses über die Verwendung der Gelder fünnen mit dem Worte unmöglich gemeint sein. Der Herr Abgeordnete Richter hat ferner gesagt, ich hätte Die Sprache des Absolutismus gesprochen. Ja, meine Herren, das ist nicht zutreffend ; aber ich wü­rde, wie ich schon bei früheren Gelegenheiten gesagt habe, keinen Augenblick anstehen, die Sprache des Absolutismus zu reden, wenn ich mich überzeugen müßte — wovon ich bisher nicht überzeugt bin —, das Absolutismus und B Patriotismus übereinstimmend sind, daß die deutsche Nationalität, die deutsche Unabhängigkeit nach Anken und nach Innen Schug und Würdigung nur bei den Dynastien findet, und namentlich bei meinem Herrn, dem Könige von Vreufen — frz und gut, wenn ich optiven müßte zwischen meinem V­aterlande und der parlam­entarischen Majorität, so kann meine Wahl niemals zweifelhaft sein. Ganz abgesehen davon — so weit wie ich es hier außspreche, glaube ich es Jedem zum Muster empfehlen zu können, Daß er zwischen P­atriotismus und Libera­­­lsmus nie zweifelhaft sein sollte in der Wahl — wenn ich in meinem innersten Gefühl unter Umständen noch weiter gehe und wenn ich ent» Ichloffen bin, selbst mit einem Unrecht Habenden Monarchen, wenn er mein angestammter Here ist, auch dann zu Grunde zu gehen, wenn er im Unrecht ist — das ist meine ganz persönliche Liebhaberei, die will ich Niemand empfehlen. Ich vertrete auch amtlich die Sache nur so weit, daß ich sage, er it tranig genug, wenn in der Mederzeugung eines Mannes, der so in Geschäften steht, wie ich, und der, wie ich glaube, ein ruhiges dieser Heirath geheimhalten würden. Mean konnte also höchstens von ihm sagen, daß es ihm gelungen sei, eine Erbin und die erklärte Braut eines Großen des Neides an sich zu fesseln. Mit befriedigtem Herzen begab sich Andreas Diei­ am Abend vor seiner Abreise von Sholto zur Ruhe, während für Jane und die Ihren die Nacht schlaflos verging. „Wie Emily es wohl tragen mag ?“ fpra Herr Blair vor sich Hin, als er am nächsten Morgen sein Haar ordnete. „Ich will darauf schwören, daß sie namenlos zornig ist, doch äußerlich dürfte sie sie doch im Zaum halten aus Furcht vor mir, überdies scheint meine Heine Beau sehr viel Selbstgefühl zu besigen, und wird ihre Haushälterin fern zu Halten wissen. Emily Breit ist übrigens eine sehr nützliche Person und sollte sie gezwungen sein, mein Haus zu verlassen, so werde icdy­ nie mehr eine solche Haushälterin bekommen. Doc gehen wird sie müssen, wenn sie nicht Frieden halten will. Zum Glück dürfte Lane nicht eifersüchtig werden, obschon Emily schön ist, so schön wie kaum irgend eine der Frauen hier im Lande. Uebrigens ist’s ein Glück für mich, daß wir in Austral­ien gewesen sind, als ich ihr gewisse Beisprechungen machte, font könnte sie jegt die Waffen gegen mich Tehren, denn sie ist ein rachsüchtiges Weib.“ Und Herr Blair begab sich in den Frühstücksfall, wo er auf den ersten Blick bemerkte, daß, obschon der Herr und die Dame des Hauses anwesend waren, Lord Soor fehle. Lady Sholto' Begrüßung ließ an eisiger Kälte nichts zu wünschen übrig und ihr Gemahl war in die Spalten der „Times“ zu sehr vertieft, um die Begrüßung seines­ Gastes zu beachten. Andreas Blair lächelte ver­­­stohlen, ließ sich neben Sir David Cairnes nieder und verzehrte sein Früh­­­stü@ mit großem Appetit, Urtheil darüber sich bewahrt hat, schließlich die Worte „Absolutismus" und „Patriotismus“ näher verwandt werden, als verfassungsmäßig wünschens­­­werth ist. Der Herr Abgeordnete sagte schließlich: „Da war es die Nation, da waren es Männer auf der liberalen Seite zumeist, die im Widerspruch­ mit den Dynastien den deutschen Gedanken lebendig erhielten.” Sa, meine Herren, lebendig erhielten wie im Käfig, wie man einen Vogel, einen Spa im Käfig hält oder einen Papagei. Man hat darüber ge­­­sungen, Schagen- und Z­urmfeste gehalten, so war der Gedanke lebendig. Wer aber hat für den Gedanken gewirkt und gearbeitet, wer hat den Ent­­­schluß gehabt so wie ich — ich habe es schon einmal auf dieser Stelle gesagt — so wie ich e8 im­ Jahre 1862 gethan Habe, daß ich meine ganze Lebendexistenz und nach den Behauptungen der damaligen fortschrittlichen Blätter vielleigt meinen Kopf — e8 gingen die Redensarten von Strafford und Poligrac — einjeßte, um die Möglichkeit zu haben, die Zustimmung des Königs von Preußen zu einer nationalen deutschen P­olitik zu ges­­winnen? Und auf der anderen Seite wollte ich meinem Herrn, der sagte: ich weiß Niemand, wollen Sie mir auf jede Gefahr Hin dienen, meine Dienste nicht versagen. Ich Habe damals Mitwirkung gesucht, ic) Habe Vertreter gesucht, ich fand feine. Warum Haben die Herren, die den heutigen Gedanken so tief im Herzen tragen und von Geburt am gepflegt und gehegt Haben, aber Heimlich, recht heimlich, ohne etwas dafür zu rigsiren (Buraf­­ink), warum sind sie damals nicht hervorgetreten? Was haben sie risfirt? (Ruf: Gefängnis, Alles!) Das war wohl nicht fir ö nme Gedanken, das wird wohl andere Gründe gehabt haben. eiterfeit.) IH will Niemand Unrecht thun, ich weiß Solche, die wirklich file den nationalen Gedanken gelitten haben, man braucht nur an die Burschen­­­sgaft zu denken, und Einige, die in irrthümlicer Auffassung der Mittel, weil ihnen das Verständniß fü­r die politische Situation fehlte, anstatt zu suchen, eine Hinreichende Armee in Deutschland zu schaffen, dieses Mittel in ihrer­­­ wachen Faust und auf der Barrikade suchten. Das kann jedem pafsiren, und für die habe ich seine Randline, die habe ich nicht nennen wollen, ich bedauere, daß ihnen das Unglück paffirt ist. Aber ich­ habe eine sehr angenehme Stellung volltändig aufs Spiel gelegt, und wenn beispielsweise die innere Kampagne gegenüber der Fortschrittspartei miß­­­glückt wäre, wenn man mich fallen ließ, ich weiß nicht, was aus mir ges­­torden wäre. Das Hatte man mir jedenfalls zugesichert, Daß von meinem Vermögen nichts übrig bleiben wü­rde, man hatte sogar mit Zuchthausstrafe gedroht. Das ist die Aussicht, die mir in fortschrittlichen Blättern gestellt wurde. Aber nehmen Sie blos an, wenn wir im Kriege Unglück gehabt hätten, außer mir hat Niemand risiict, einen Krieg zu fördern, aus dem er nicht kommen durfte, wenn der Krieg fehlschlug,­ und das hing nicht von mir ab, ob er fehlschlug. Ich bin sehr selten geneigt gewesen, eine oratio pro domo zu halten; aber wenn der Herr Abgeordnete Richter mir gegen­­­über als Nivale in den Verdiensten für Schaffung des Deutschen Reichs und des nationalen Gedankens auftreten will, da muß auch ich in dem Sinne preen und ihm einfach jagen: da kommen Sie nicht mit mir mit. (Lebhaftes andauerndes Bravo rechts, Birchen sints.) Bolitn­ge lcherficht, 1882. Hem­fleteon. Unwisentlich vermäßft. Novelle von May von Weißenthurn. (27. Sortlegung.) „Glaubt Sie denn, ich zürne ihr, Bloch?" sagte Foor erstaunt: „Ihörichtes Kind! Sage ihr, daß in meinen Herzen Fein Raum für irgend ein anderes Gefühl sei, als dasjenige der grenzenlosen Liebe. Sage ihr, daß, wenn ich Hoffen könnte, sie glülich zu stehen, ich meinen Schmerz leiger tragen würde, Meine Ieind, mein Liebehen — feine rau!“ Er wendete si heftig ab, um das Beben seiner Lippen zu verbergen. Er legte das Haupt auf den Ti, bemüht, seine Thränen zu unterbrüden, und Lady Sholto kehrte mit schwerem Herzen zu ihren Gästen zurück. Wie Yane, hatte auch sie bisher nur die Sonnenseite des Lebens gekannt. Wie Sir David gesagt hatte, war Herr Blair allem An­­­scheine nach außerordentlich zart und rücksichtsvoll in seinem Benehmen gegen seine Frau.­­­ Blair hatte ihr freigestellt, wenn sie es wünste, länger in Sholto zu bleiben, doch Jane wußte, daß die Anwesenheit des Heren Blair ihren Freunden nichts Anderes als qualvoll sein könne und erklärte sich daher bereit, sofort nach Blairburgh zu übersiedeln, wo, wie Andreas Clair mit großem Gleichmuth erklärte, seit einiger Zeit von Alles für ihren Empfang bereit sei. Herr Blair willführte aber sofort ohne Weiteres dem Begehr, noch eine legte Unterredung mit dem Grafen zu haben, denm nun, da er sein Ziel erreicht hatte, war es Leicht, von Großmüthigen zu spielen. Ein Eid auf Lord Ivor als er nach dem Ausspruche der Advoluten das Gemach ver­­­lasfen, Hatte ihm überzeugt, daß der Schlag den Lord bis ins Mark getroffen, daß seine Nadpe vollständig sei. Er hatte seine Rolle mit großem Geschick gespielt und war des Ausspruche der Rechtsanwälte sicher geiwesen, bevor er dieselben gesehen. Yane’­s Schmerz kümmerte ihn nicht, er­­kannte Yane und wußte, daß wenn er sie nur erst in sein Heim gebracht habe, sie dem Hause vorsiehen werde, und zwar in glänzender Weise; über­­dies glaubte er auch sicher sein zu können, dag Lord und Lab Sholte aus Liebe zu ihr den Umgang mit ihrem Gatten pflegen würden. Er fühlte sich überzeugt, daß sowohl das Ehepaar Sholte als auch Yane aus Stolz die Einzelheiten Lord Sholto fügte bei seinen Gästen ein leichtes Unwohlseld vor, das ihn hindere, sich der Jagdgesellschaft anzuschließen. Kapitän Murray nahm­ seine Stelle als Jagdleiter ein, da nur schwer Hatte er sich dazır entschlossen, wenn Ida hatte ihm am Abend zuvor mit rothgeweinten Augen von Lord Spor’s Schmerz erzählt und der junge Mann wäre weit Lieber zu Hause geblieben. „Kann ich denn zu Hause gar nicht müßlich sein?” hatte er Lord Sholto zugeflüstert, als dieser sich einen Augenblick von der Tafel erhob. „Es ist mie fehre dich, Euch Im Kiefer Sorge allein zu Taffen!" | Teuchteten, £ Hermannstadt,29.Juni. Die Konferenz in Konstantinopel läßt er an der ausgesuch­­­testen Höflichkeit gegen die Pforte nicht fehlen.Sie hat dieselbe durch den Vorsitzenden Graf Corti nochmals,unter der Betheuerung,daß gegen die Türkei von der Konferenz keine Feindseligkeit gehegt werde,zur Theil­­­nahme eingeladen.Der Pforte wird die größte Freiheit eingeräumt,sie könne den Berathungen beiwohnen,wann sie wollen,s.w.Die Ver­­­legenheit guckt aus allen Ecken und Enden hevor,sowie der heißeste Wunsch »Damn alter Knabe,«entgegnete Lord Sholto,während Ida Crawford, die seine Worte vernommen hatte,ihm einen dankbaren Blick zuwarf. »Wenn Du aber so rasch als möglich all’diese Leute aus dem Hause bringen willst,so würde ich Dir sehr verbunden sein.« »Gutl«entgegnete Kapitän Murray resignirt,und er manövrirte mit solchem Geschick,daß,bevor eine halbe Stunde um war,die ganze Jagdge­­­sellschaft sich bereits auf dem Wege befand. Lady Shel­ounden eilten sofort quane,um ihr mitzutheilen,daß Loervor in der Bibliothek ihres Erscheinens harre .Der Wagen soll in einer halben Stunde vorfahren,­«sagte Lady Sholto,»somit erübrigt ihnen nicht viel Zeit.Ich hoffe,Jenny wird sich muthig benehmen,mir ist sobangnm Archie,er sieht einsetzlich bleich und angegriffen aus.Du weißt doch,daß er beschlossen hat,nächster Tage schon abzureisen,Jda?« »Ja­—es ist ein furchtbarer Schlag für ihn.« »Still,Jane kommt uns entgegen.« Iz Das besorgte Antlitz Lady Sholtos bemerkend,zwang sich Jane zu einem Lächeln,doch dieses stimmte noch wehmuthsvoller als wie Thränen es gethan hätten,und­ das Augen wurden feucht. Jane war todtenbleich,doch ruhig und gesammelt;sie sprach mit ihrer gewöhnlichen Stimme,sie trug ein dunkles Cachemirkleid,darüber einen Pelzmantel, während ihr Antlig von einem großen spanischen Hute beschattet war, den Collins ausgesucht hatte, weil er ihre tödtliche Bläffe zum heil wenigstens verliedte. »Friert es Dich,Liebste?fragt es da verwundert z»weil Du Deinen Pelz an Haft!" „sa, es ist so frostig Heute, findet Ihr e8 nicht .“ Ida hatte Janes Hand ergriffen, sie war fast, wie diejenige einer Leiche, und als Ida sie [08 ließ, fiel sie schlaff und schwer an der Seite nieder. — „Laß mich jet Abschied nehmen," sprach Jane gefaßt, „wir werden uns heute nicht mehr sehen. Willst Du mich bald besuchen? Lebe wohl liebe Spa, ich Hoffe, Du wirst recht glücklich werden.“ . Ida umarmte das Mädchen, welches sich schluchzend an sie kammerte, doch seine Thräne glänzte in Janes Augen, welche in übernatürlichem Glanze (Fortlegung folgt.) .

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