Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. September (Jahrgang 9, nr. 2647-2672)

1882-09-16 / nr. 2660

« · Seite 864 Hermannstadt,Samstag , daß die englische Operationsarmee, mit welcher Wolseley den er er yo 120 km. Langen Mann) nach Kairo angetreten hat, höchstens 45.000 Kombattanten zählt. Durch die Burüdlassungen von Bejagungen und Detadliirung von Bedechungsmannscaften schmilzt Diese Irmer derart zusammen, daß sie, wenn sie im Ungesichte der Pyramiden von Sizeh und der Khalifengräber bei Kairo erscheint, im besten alle 7.­8000 Mann stark sein wird. Sollte der Vormarsch Wolseley’s durch Zerstörung von Brüchen und Dämmen verzögert und Arabi Zeit gelassen werden, die Garnisonen von Damiette, M­ofette, Abukir und Kafr-el-Dauar an sich zu ziehen, so würde in Folge der wachsenden V­erstärkung Arabi’s im Nachzuge auf Kairo ein für die Engländer gefährlicher Kraftumschwung eintreten. Um diese Gefahr zu vermeiden muß Wolseley die Ueberrumpelung, welche ihm Tel-el-Kebir in die Hand geliefert,athemlos fortsetzen bis zur Einnahme von Kairo.In der andauernden Verwirrung kann es Wolseley gelingen,mit einer Handvoll Leute nicht nur Arabi Pascha von Kairo abzuschneiden,sondern auch durch einen Handstreich sich der ägyptischen Hauptstadt zu bemächtigen. Der rasche Vorstoß der Engländer zersplittert die Trümmer der Armee Arabi’3; Hunderte von Flüchtlingen, jammt ihren Generalen, ergeben sich. Der Rest der Armee Arabi’3 ist in Gefahr, das Reservelager bei Heliopoli’s nicht mehr zu erreichen. Aus Kairo wird gemeldet: Die vizeköniglichen Prinzen haben ihre rauen und Kinder nach­ Girgeh geschk­t, da beim Herannahen der Eng­­­änder Unruhen befürchtet werden. In Lager bei Heliopolis wurden 16 schwere Positionsgefhüge und 26 Krupp’sche Kanonen gebracht. Eine von Bengasi (Tripolis) nach Kairo abgegangene Deputation überbrachte Arabi ein Geldgeschenk von 125.000 Piaster und eine schriftliche Einladung der­­en ihrer Provinz, für den Fall einer Niederlage sich in ihre Mitte­­l begeben.­­­ Die englischen Journale halten den Krieg in Eg­ypten der Hauptm­­ax nach für beendet. Die Times erwähnt, Wolseley habe vor seiner Kreise aus England alle Details seines Feldzugsplanes mit Genehmigung des Kriegsamtes festgestellt, und schon in London erklärt, Arabi werde in Tel-el-Kebir Stand Halten und er werde ihn am 15. September dort an­­­reisen. Die Resultate des Sieges müssen große sein, erstens materielle erlufte, Arabi habe seine Armee, fast alle Kanonen zc. verloren. Seine Armee sei daher vollständig demoralisirt und gebrochen, allein die mora­­­lische Wirkung des Sieges sei noch größer. Ein solcher Sieg wü­rde den Credit jeden Führers erschüttern, und Syanatifer, welche nach dem ersten Unsturme so leicht zusammenbrechen, können kaum für einen resoluten Widerstand mehr zu fürchten sein. So weit Leute, welche Egypten kennen, urtheilen, erklären sie, die von Arabi angestiftete Bewegung werde nach dem Yetten Siege zerfallen. Diese Ansicht wird bestätigt durch Die eilige Flucht der­­­ egyptischen Soldaten aus Kafr-el-Dauar, sobald sie von den Niederlagen von Tel-el-Kebir hörten. Die Daily News ziehen aus dem Siege besonders folgende Moral: England miüsfe in Egypten irgend­­welche repräsentative Einrichtungen schaffen, angemessen den heutigen egyp­­­tischen Verhältnissen. Um jeden Preis jedoch müsse absolut das Eindringen der Türken verhindert werden. Sein Resultat der englischen Intervention wäre unerträglicher für England als die Wiederherstellung der Autorität des Sultans, dort wo sie einst so tödlich wirkte. « Sehr bezeichnend ist die Auffassung der»Times«,daß England, mit Ausschluß jeder andern Macht,über Egypten schalten und walten werde. Daz Citleatt meint,nach der Auflösung der Rebellenarmee müsse die Autorität des Khedive in Maangypten hergestellt werden.Hiezu sei natürlich die Unterstützung der englischen Waffenetskorders.Die Her­­­stellung des Ansehens des Khedive und der sozialen Orspnung dürfte Monate beanspruchen,und sei eine Aufgabe,wobei England den Beistand Anderer weder brauchen noch zulassen werde.Die Band, welche gekämpft und esiegt,müsse die Friedensbedingungen diktiren.Die Nation,welche ihr But und ihr Geld an das Wett gewendet,müsse die Reelung bewirken.Glücklicherweise sei Grund zu der Annahme vorhanden, biete A­nschauung werde der gesunden Vernunft Europas entsprechen und die Zustimmung aller Mächte finden. In russischen Diplomatenkreisen wird eine Weußerung des Staats­­­rathes Jonin’s solportirt, wonach der Zeitpunkt der ersten diplomatischen Intervention Rußland in der egyptischen turage noch nicht gek­­­ommen sei; man müsse vorerst die weitere Entwicklung der englischen Kriegs-Aktion abwarten. Unter den Verbündeten, auf welche Rußland bei einer „Einmischung“ u freilich nicht gegen die Engländer — zählen kann, befindet sich der ürft von Montenegro. Derselbe, vom Czar durch die Verleihung des Adread-Ordens ausgezeichnet, empfing am 12. d. M. in Petersburg eine Deputation des flavischen Wohlthätigkeits-Vereines und ant­­­wortete in die Begehung des Präsidenten unter Anderm: „Gott ist mein Beuge, daß ich treu bleibe dem rufftischen Wolfe und der durch dasselbe repräsentirten bee." Deutschland hat bisher in die ägyptische Frage nur so weit einge­­­griffen, als er die Forderung der Entschädigung deutscher Staatsangehöriger, welche bei den Vorgängen in Alexandrien um ihr Eigenthum gekommen sind, geltend macht. Bemerkenswerth ist, daß die englische Regierung sich an die Seite der Bewegung stellt, welche die prakitische Lösung der Frage anstrebt. Der Khedive hat gleichfalls anerkannt, daß das Recht der Be­­­schädigten auf Entschädigung zu achten sei. Sein Wille bleibt indessen, wie bereits fegt festgestellt ist, Hinter seiner Macht zurück, den Beschädigten gerecht zu werden. Die Entschädigungsfrage wird einen jener Punkte bilden, deren Lösung der wiederaufzunehmenden Thätigkeit der Konferenz in Kon­­­stantinopel anheimfallen sol. In Oesterreic hat sich in Folge des plößlichen Rücktrittes des Metropoliten Sembratomicz unter dem ruthenischen Klerus eine auffallende Währung bemerkbar. Zahlreiche griechisch-katholische Geistliche beabsichtigen, den Erzbischof in einer Eingabe um die Zurücknahme seiner Resignation mit der Motivirung zu bitten, daß er im jebigen Kritischen Beitpunkte den ruthenischen N­­­erus nicht im Stiche lassen dürfe. Eine Deputation angesehener Geistlicher aus der Praemysler Diözese, an deren Seite bekanntlich ein anderer ruthenischer Bischof steht, erscheint heute in derselben Angelegenheit beim Metropoliten Sembratowitz. Ein Mitglied dieser Deputation wird Heute im Nachmittags - Blatte eines ruthenischen Organs mit Berufung auf die kanonischen Belege dart­un, daß er Gens Kratowicz unter den obwaltenden Verhältnissen gar nicht gestattet sei, sein Amt niederzulegen. Die tichechische Frage ist bis in das Weichbild Wiens einge­­drungen. Der niederösterreichische Landesschulrath hat am 13. d. M. be­­­schlossen, es sei der tschechische Verein „Komensfy“ mit dem Verlangen nach Genehmigung einer Privat-Volksschule im X. Bezirke zu Wien mit tschechischer Unterrichtssprache abzuweisen. Aus den Entscheidungs­­­gründen heben wir folgende Momente hervor : „Bei dem rein deutschen Charakter des Kronlandes Niederösterreich wird das Verlangen nach Einführung der tschechischen Unterrichtssprache an einer der Schulen dieses Landes als eine mit dem Artikel XIX. des Staats­­­grundgeleges im Widerspruch stehende rechtswidrige Beeinträchtigung der ausschließlich deutschen Landessprache Niederösterreich ® bezeichnet. Das ge­­­stellte Begehren kann daher nicht nur aus diesem Artikel des Staatsgrund­­­gefeges nicht begründet werden, sondern mußte im Gegentheile aus Rind­­­fit für den sich aus diesem Artikel auch zu­­gunsten des deutschen Wolfs­­­stammes ergebenden staatsgrundgefeglichen Schuß abgewiesen werden.“ Der reformirten Synode zu Debreczim liegen zwei Anträge vor, über welche sie noch nicht schlüssig geworden ist. Zunächst wer Antrag einer Kommission, welche vorschlägt, daß die Synode in Bezug auf das allerhöchste Nesskript in einem separaten Protofoll beschlußweise ausspreche: Die ungarländische reformirte Kirchen-Shynode nimmt mit Bedauern zur Kenntniß, daß die Regierung Sr. Majestit den auf die Schulangelegenheiten bezüglichen Theil der zu diesem Behufe unterbreiteten Shynodal-Arbeiten der allerhöchsten Sanktion nicht anempfehlen kann, und ‚obzwar sie auch nicht im Entferntesten jene Auffassung des Neskripts acceptiren kann, als wären die Agenden der Kirche und der Schule innerhalb unserer reformirten Kirche von­­einander zu trennen, welche Auffassung sowohl mit unseren historischen Traditionen, wie der gegenwärtigen Situation, sowie mit unseren Landesgefegen, vornehmlich mit dem $ 26 des G.­Art. vom Jahre 1790/31 in scharfem Widerspruche steht, — mit Berücksichtigung jener Um­­­stände jedoch, welche die auf beweglicher Verpflichtung basirende und in guter Ordnung nach bestimmten Zielen zusammenwirfende organische Einheit un­­­serer reformirten Kirchen dringend fordern, und nachdem der Mangel solcher Gefege für unsere Kirche auch bisher mit Schaden ver­­­bunden war und das Verzögern des Schaffens und Insiebentretens der­­­selben die Verwirklichung mehrerer hehren Ziele gefährden und aufs Spiel fegen würde, da ferner die, die Kraft von internationalen Verträgen besigenden Friedensschlüsse den ungarländischen Evangelen beider Konfessionen in Schul­­­angelegenheiten in jeder Beziehung vollständig freie Autonomie garanti­en und die Kirche, dieses unumstößliche Recht ausübend, hinsichtlich interner Schulangelegenheiten unabhängig verfügen kann — ist die Landes - Synode dennoch bereit, die Schulgefege nicht zu unterbreiten, damit die im engsten Sinne zur Kirchen-Konstitution gehörigen Gefege die allerhöchste königliche Sanktion erhalten und auf deren Grundlage die einträchtige systematische Thätigkeit auf dem Gebiete unseres kirchlichen Lebens zur Begrückung unserer Kirche je eher beginnen könne, und übergiebt das Schul-Elaborat der alle geistigen und materiellen Angelegenheiten der im unserer Kirche bestehenden unteren und höheren Schulen beaufsichtigenden Behörde, dem General-Sonvent, damit dietet der übrigens auch der Hüter und­­­ Vertheidiger der geistlichen Rechte unserer Kirche ist, im „Interesse der im Einklange befindlichen Entwickung unseres gesammten Unterrichtswesens die möthigen Verfü­­­gungen treffe. Gegenüber dem Antrage der Kommission hat seitens der äußerten Linken Johann Balys einen Beschlußantrag eingereicht, wonach die Shynodal- Beischlüsfe ohne jede Abänderung Sr. Majestät zu unterbreiten wären. Transen gegen Zagazit. Bald darauf stürmte von Süden Macpherson’s indische Brigade gegen die Ziehenden an,­­deren Panik erhöhend. Im nämlichen Augenblick kam die englische Artillerie an und vermehrte durch ihr Teuer die Konfusion des Feindes. Die englische Kavallerie hatte schon vor Beginn des Kampfes die feindliche Position umgangen. „Die frühere Abirägung der feindlichen Gefangenen ist zu gering, ebenso ist deren Ver­­­lust größer, als Anfangs angenommen wurde, es werden fortwährend viele Kanonen erobert, wahrscheinlich fangen wir das Groß der feindlichen Armee.“ Dle Resultate wurden von der ersten englischen Angriffslinie erzielt, die wichtigsten Befestigungen waren erobert, bevor die Garden und die vierte Brigade angekommen waren, nahmen sich prachtvoll. Die Offiziere wie die Mannschaft die­­­General Wolseley telegraphirt. Die Einnahme von Tel-el-Rebir er­­­folgte nach zwanzig Minuten langen Stürmen. Alle Werke, Befestigungen, Schanzen­­tc., sowie eine große Menge Kanonen sind erobert; die Syeinde fliehen zu tausenden, von der Kavallerie verfolgt. Arabi flieht zu Pferde. Der Korrespondent des Standard schildert den eigentlichen Kampf um den Be­ig der Position von Tel-el-Kebir folgendermaßen : Rai und geräuschlos gingen die Hochländer zum Angriffe vor. Kein Wort wurde gewechselt, Kein Schuß abgefeuert, biß auf 300 Yards Ent­­­fernung von den feindlichen Exrd werfen. Bis zu diesem Augenblicde wurde euch in der feindlichen Linie sein Laut vernommen, woraus man hätte schließen können, daß die Egypter das Herannahen ihrer Angreifer bemerkt hätten. est­­­löglich flammte ein furchtbarer Feuerstrahl längst den auf­­­gethürmten Sandmasten auf, und ein Kugelschauer faufte über die Köpfe der vorrücenden Truppen hinweg. Aus den Reihen der Hochländer erhob er ein wildes „Cheer“-Geheul, die Pfeifen ließen ihre schrillen Töne hören, die Bajonnete wurden aufgepflanzt, und diese glänzenden Truppen stürzten vorwärts. Die erste Linie der Verschanzung war genommen, da der Feind nur schwaren Widerstand entgegenlegte. Aus der zweiten Verslanzungs­­­linie aber, von welcher man bei Morgenzwielicht kaum etwas wahrnehmen konnte, wurde nun ein Heftige Muskretenfeuer eröffnet. Während einiger Minuten antworteten die Hochländer mit einem heftigen Steuer, aber wahr­­­s­einlich war dasselbe ebenso unschädlich als das des umsichtbaren Feindes, dessen Kugeln um die Köpfe der Unserigen zi­hten. Nur einen kurzen Moment waren sie in ihrem Clan aufgehalten worden. Das Commando ershob abermals, und die Brigade rückte wieder rasch voran, so daß als­­­bald ein Theil derselben sich zwischen den feindlichen Redouten befand und ein Flankenfeuer auf die Egyipter eröffnete. Dies war zu viel für die Egypter, die auf einmal alle Tyersengeld gaben und davonliefen. Natürlich­ litten die Dichtgedrängten Massen, die über das offene Held Dahineilten, schwer durch­ unser gyeuer; sie wurden Buchstablich zu Hunderten niedergemäht. ‚Der „Zimes"-L Correspondent telegrafirt. Die von Arabi’s Truppen so mühlsam aufgeworfenen Erdwerke waren ganz ungenügend, so gute Truppen wie die unserigen aufzuhalten. Die Werke sind freilich von immenser Stärke und Ausdehnung, der Graben ist vier Fuß breit und das Warapet sechs Fuß acht Zoll Hoch; allein die Vefestigungen ragen so abrupt in umge­­­bendes Plateau, daß mar fat von jedem Punkte aus den Feind­­en fil­ren fan. Die Ueberraschung der Egypter muß diesen Morgen vollständig ges­­wesen sein, das Frühstück der Soldaten liegt in den Zelten, und Todte liegen neben Kocgeräthen. General Wolseley ist im WBesike des ganzen aus 60 bis 70 Betten bestehenden Lagers. Von diesen Zelten sind einige sehr groß und Inguriös ausgestattet. Mindestens Hundert Eisenbahnwaggons, viele Krupp-Leichtige, Hunderte von Gefangenen, aber seine Lokomotive fielen in unsere Hände. Es fiegen nicht so viele Leichname herum, als man erwarten konnte, und die Thatsache, daß eigentlich wenig Flinten weg« geworfen wurden, läßt mich die Fortlegung des bewaffneten Widerstandes erwarten. E 3 wurde auch eine große Anzahl Pulverwagen erbeutet. Er würde diesen Dienst längst verlassen haben, wenn nicht der hohe Lohn, wen er empfing, ihm gefesselt hätte. Nach kurzer Zeit trat Leupold in das Zimmer und erstaunt,suchend glitt sein Auge durch dasselbe hin „Wo sind meine Frau und Schwägerin?” fragte er. Der Diener theilte ihm mit, daß er bereits zweimal geschellt habe, daß die Damen inbeffen nicht gekommen seien. Leupold’s Lippen preßten sie auf­­einander. Er trat an den Zisch, schenkte ein Glas Wein ein und trank dasselbe mit unverkennbarer Haft, als ob er den Zorn, der in ihm aufzusteigen schien, dadurch beruhigen wolle. „Rufen Sie hiefelben,“ befahl er dann kurz, während er im Zimmer rufe und abschritt.­­­ Der Diener kehrte nach kurzer Zeit zurück und­ meldete,daß die Herrin nicht in ihrem Zimmer sei und das Fräulein die Thüre verschlossen habe. »Sie sollen kommen!«ries Leopold auffahrend,dann schien er sich schnell anders zu besinnen,denn ruhigerfuhr er sort.»Ich selbst werde sie rufen!" Der Diener sollte nicht Zeuge sein, daß ihm Beide Trog ent­­­gegenzufegen schienen. Er begab sich zu Lenny’s Zimmer und pochte an der Thüre. Sicherlich war Wanda bei der Schwester und suchte den Entschluß derselben, die Graben­­­burg zu verlassen zu festigen. Auf sein Klopfen erfolgte seine Antwort: „Deffne die T­ür!" rief er befehlend, und seine Hand rüttelte so heftig an dem Schlosse als ob sie dasselbe sprengen wollte, Jenny kam seiner Aufforderung nach. Sie schien heftig geweint zu haben, denn ihre Augen waren geröthet. Hastig trat er in das Zimmer ein und sein Blic­­k litt suchend durch dasselbe. „Wo ist Wanda ?" fragte er. Ich weiß es nicht", gab Jenny zur Antwort, wan sie nicht hier gewesen 2" „Nein." „Dann werde ich sie rufen! Komm zum Abendessen!” fuhr Leupold fort und begab ei nach dem Zimmer seiner Frau; Kasselbe war dunkel. Er rief Wanda’s Namen. seine Ant­wort erfolgte. Hastig zündete er ein Licht an. Es fiel ihm auf, daß der Schreibtisch seiner Frau geöffnet war, eine bange Ahnung durchgudte ihn. Ohne Zögern trat er in das Neben­­­zimmer, in welchem Frida schlief — das Heine Bett stand leer. (Vortiegung folgt.) Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. Der Ueberfall von Tel-el- Hebir. Ueber die Niederlage der Truppen Arabi’3 werden folgende Einzeln­­heiten aus englischen Quellen berichtet: Im englischen Lager von Kafjafin waren am 13. d. M. um 1 Uhr Morgens alle Vorbereitungen zum Vormarsch beendet, die Regimenter rückten vor, im tiefsten Stillschweigen, in finsterer Not. Um 4 Uhr war das Lager ganz verlassen. Der Kampf sollte beginnen, sobald Wolfeley das Signal gibt. Von der Front trifft die Nachricht ein, der end rühre sich nicht. Wolfeley und der Stab reiten vor. Um 4 Uhr 45 Minuten trifft Wolfeley vor Tels el-Kebir ein und gibt den Generalen der einzelnen Korps und Truppengattungen das Zeichen zum Angriffe. Die Artillerie eröffnete mit Vehemenz das Teuer, ehe der Feind auch nur die Nähe der britischen Truppen wahrgenommen hatte. Unverzü­glich rückten die Infanterie-Re­­­gimenter vor, entwicelten sich mit großer Na­chheit und eröffneten ihrers­­­eits Hinter gedeckten Stellungen das Gewehrfeuer. Die Egypter entdecken die Engländer exit, als dieselben näher als eine englische Meile von ihren Erdwällen angelangt waren, worauf sie dieselben mit einem heftigen @etwehr­­­feuer empfingen. Die Egypter feuerten Anfangs blindlinge. Der plößliche Angriff verwirrte sie und Die Kugeln flogen über die Köpfe der Engländer hinweg. Bald begann auch die ägyptische Artillerie zu arbeiten, allein ihre Bomben flogen weit vom Ziele. Die britischen­­­ Fußtruppen legten sich, entsprechend dem Befehle Wolseley’s, Reserve im Feuern auf. Mit Tages­­­anbruch verbesserte sich das feindliche euer und fiel wie Hagel auf Die Engländer. Diese saufen hin. Die Engländer a aber seinen Wagen­­­blick an, sondern stürmten unter furchtbarem Veschrei vor, die steilen Höhen und viele Transen chargirend. Die Egypter flohen,­­­viele verfrochen sich in alle Eden, die Waffen wegwerfend. Sie ließen sich niedermeßeln oder ergriffen die Flucht, nur an wenigen Punkten fand ein ernster Widerstand statt. Die große innere Redoute auf dem linken ägyptischen Flügel, wohl befestigt, bemannt und armirt, war noch unversehrt; allein die Engländer erstürmten dieselben in einem brillanten Angriffe. Die Kanoniere wurden mit dem Bajonnet angegriffen und die daselbst postirten Gleiczüge wurden erobert. Damit war der Schlüssel der ganzen Position erstürmt. Fünfzehn Minuten nach dem ersten Ansturm eroberten die Engländer dieselbe. Das feindliche Gewehrfeuer erstarb. Die Engländer vertauschten nun die Bajonnete mit Gewehrfeuer und verfolgten die retirirenden Egypter. Im Süden hielten die Egypter eine Viertelstunde länger aus, allein das Er­­­scheinen der englischen Kavallerie bewirkte auch dort die­­­ Flucht der Eglipter. Nach wenigen Minuten mwälzte sie ein dichter Strom lüchtender aus allen 16. September 1882. No. 2660 (Die Manöver in Breslau.) Das am 13.9. M. statt Manöver war, nachdem das Storblorns ‚nach kräftigem ei­­ne vorzügliche Position errungen hatte, um 1 Uhr zu Ende. Der Kaiser belebte die Zeistungen der Truppen in warmen Worten. — Um 5 Uhr fand im königlichen Schlosfe zu Ehren des österreichisch prinzlichen Paares große Hoftafel statt. — Um 8 Uhe erfolgte die Abreise des Kronprinzen Rudolf und der Kronprinzessin Stefanie nach Wien. Kaiser Wilhelm sowie ale Mitglieder des Hofes begleiteten ihre Hoheiten zum Bahnhofe, den lausende ummogten, um nochmals Gelegenheit zu haben, den hohen Häften ihre Sympathie zu bezeigen, ein überaus herzlicher, intimer. Wiederholt umarmnte der Kaiser und der Kronprinz den Kronprinzen Rudolf. Während des wurde das Hohe Paar vom ae ; ganzen Aufenthaltes dem ganzen Hofe und demonstrativ ausgezeichnet. a Bevölferung . om 12. Rokal- und Zaged:- Chronik. = ungarischen frons Der Abschied war „N. fr. Preffe“ meldet man aus der schlesischen Hauptstadt D.: Dem einbleiben de3 Großfürsten und der Großfürstin Wladimir von dem borgestrigen Empfange des österreichich-ungarischen Kronprinzen­­­paares auf dem s Freiburger Bahnhofe lagen keineswegs, wie von hier aus der „Wolstichen Rettung" nach Berlin telegraphirt wird, politische Motive zu Grunde. Die „Breslauer Zeitung“ wurde zu der Erklärung autorisirt, daß diese Annahme der Begründung entbehre. Der wahre Sachverhalt sei folgender: Es ist nicht Sitte, einen fremden Fürsten auf fremdem Boden, wo er als @ast des Landesherrn erscheint, zu empfangen. Zrogdem Hatte G­roßfürst Wladimir die Absicht, den Kronprinzen von Oesterreich-Ungarn zu empfangen; er stand ihm aber in dem Augenblick, als er sich zur Bühn­­e geben wollte, die Österreichische Uniform nicht zu­­gehote. Russische Offiziere sind jedoch zum Empfange des Kronprinzen Rudolf auf dem Bahnhofe erwienen, unter ihnen der Hofmarschall de Grosfürsten, General-Lieutenant de Scalon, und Andere. Von politischen Motiven für das Fernbleiben des ruffischen Großfürsten sei demnach gar nicht Die Nebde gemweien. e or Baron Ringelsheim) Aus Brünn wird vom 12. b­­­erichtet: „Der Chef der Kaiserlichen Militärkanzlei, EM. Wopp, erfundiate fi Heute im Auftrage des Kaisers telegraphisch nach an Befinden des Landeskommandiren den Freiherrn dr. M­ingelsheim. Die Befserung im Bus stande bed­­iebteren ist anhaltend.“ (Dislofationswechsel) Die „M­ehrzeitung“ Schreibt: Weigher sind folgende, mit der im Zuge befindlichen­­­ Leeresreform zusammen­­­hängende, theils vollzogene, theils bevorstehende Diplomationswechsel bekannt geworden: Das 4. Infanterie-Regiment kommt von Inngbrud nach Wien, das 10. Infanterie-Regiment von Praemysl nach Wien, das 14. Infanterie Regiment von Lattaro nach Linz, das 15. Infanterie-Regiment von Spief­­­stadt nach Wien, das 17. Infanterie-Regiment von Wien nach Laibach und Capo d’Istria, das 18. Infanterie-Regiment von Linz nach Königs­­­gräß, das Mobil-Bataillon­ dieses Regimentes nach Bihacs, das Mobil- Bataillon des 19. Infanterie-Regimentes von Presburg nach Banjaluka, das 21. Infanterie-Regiment von Prag nach Riva, das 23. Infanterie- Regiment von Weißkirhhen nach Budapest, das 28. Infanterie-Regiment von Budweis. nach Prag, das 29. Infanterie-Regiment von Komorn nach­ Groß-Becskeres, das 30. Infanterie-Regiment von Lemberg nach Tulln und Klosterneuburg, das 31. Infanterie-Regiment von Hermannstadt nach Wien, das 32. Infanterie-Regiment von Wien nach Budapest, das 33. Infan­­­terie-Regiment von Budapest nach Wien, das 34. Infanterie-Regiment von Wien nach Kargau, das Mobil-Bataillon des 36. Infanterie-Regimentes von Prag nach Lipno, das Mobil-Bataillon des 42. Infanterie-Regimentes von X Theresienstadt nach Banjalufa, das 45. Infanterie-Regiment vor Königgräg nach Krems, Langenlois und St. Ral­en, das 47. Infanteries hi

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