Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1892. Oktober (Jahrgang 19, nr. 5718-5743)

1892-10-09 / nr. 5725

Für das Ausland: vierteljährig 7 AM. oder 10 Fre3., halbjährig 1A NM. oder 20 u Ban 28 AM. oder tc3 Eine einzelne Kammer tostet 5.5. W. Unfrankirte Briefe werden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurücgestellt.­­ ­ Redaktion und Administration Heltauergasse 28. Erscheint mit Ausnahme des auf Sonn- und Feiertage folgenden Wochentages täglich. Abonnement für Hermannstadt: monatlich 85 fl., vierteljährlich 2 fl. 50 fl., Halb­­­jährig 5 fl., ganzjährig 10 fl. ohne Zustellung in’3 Haus, mit Zustellung 1 fl. 3 fl. 6 fl. 1278. Abonnement mit Haftversendung: Für das Inland: Vierteljährig 3 fl. 50 fl., Halbjährig 7 fl, ganze jährig 14 fl. Siebenbürgisch-Deutsches Hermannstadt, Sonntag 9. Oktober Ne 5725. XIX. Jahrgang i i­­­ »­­­ 'Fronius, Mühlbach Josef Wagner, Kauf­ann, Broos Paul Batzoni, Zehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein & Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, M. Dukes, Heinrich Schalek, J. Danne,­­berg, Budapest A. V. Goldberger, B. Eckstein, Frankfurt a. M. @. L. Daube , Co., Hamburg Präm­merationen und Inserate übernehmen außerdem Hauptbureau,Heltauer­­­gasse Nr.23,inkronstan­t Kleinrichten­b­ek, H. Dresswandt’s Nachfolger, Mediasch Johann Hedrich’s Erben, Schässburg Carl Herrmann, Bistritz G. Wachsmann, Sächsisch-Regen Carl Adolf Steiner, Karoly­­n Liebmann. Der Naum einer einspaltigen Garmondzeile foftet bei­ einmaligen Einrii­en 7 fr., daS zweites mal je 6 fr., daS drittemal je 5 fr. d. W. ex­­­ clusive der Stempelgebühr von je 30 fr. Infertionspreis:­­ ­­­­ 1892, Ar , in Zur Bevölkerungsfatislik. II. (Säluß.)*) Die günstigste Zunahme zeigen, abgesehen von den Juden, die in unserem Baterlande überall voran sein müssen, die Reformierten, dann die Griechisch- Katholik­en. Schwache Zunahmeprozente haben die Lutheraner und die Griechisch- Orientafischen aufzuweisen. Die Römisch-Katholiigen und die Unitarier stehen drigere Zahlen, 933 und 13­24 Bat. .S, ·z «· . .. begriffen sind. Daß die Zahlen der Volkszählung mit der krrchsichen Aufnahme auch für 1890 nicht übereinstimmen, hat seinen Grund darin, daß erstere sich auf in der Mitte. Weitaus günstiger stellen sich die Zahlen, wenn man ganz Ungarn die ortsanmwesende Bevölkerung beziehen, während seßtere die firchliche Zuhörigkeit nimmt. Die Zunahme beträgt nämlich bei den u) ae Le Grundlage nimmt, rezent, bei den Griechisch-Unierten 11 ° 37 Pzt., bei den Griechisch-Orienta­­­; »,, « « isn 659 Pzt., bei eek Ba, bei den Unitariern 10 ° 44 Auch dieser Ausweis zeigt die geringe Zunahme der Evangelischem das Pat. Nur bei den freim­adigen Kalvinern und bei den Juden finden wir nie | Mediathher Bezirk Was die Zahlen beim Kronstadter Kirchenbezirke anbelangt,muß m­an DWZUUAHMEDEVEVAZIgeN­schEUAV.Ist in den KVFIIIK FICIT VIstUtz- Bistritzcie­­ier 23"99524·4631·9524«83425«1021.08—.—vor Augen halten,daß in den Zahlen der Volkszählung bei der Stadt Kron- RGO-ANTON-Großkokel außerst smnss besser gestaltet ste schen HerwaW Mühlbächerz Bezrk 15«10416·3858.4816­ 71817’6115.34—.—stadt auch die Evangelischenuß»die der magyarischen,dem Theißdistrikte städter und im Kleinkohler Komltan · , . .. sichen Zählung fehlen ration der gemeindeweiten Zusammenzählung der zur evangelischen Landeskirche­­­ Schelfer Bezir die in bekannter Weise reduzierten Daten über die 227 fächsischen Land­­­gemeinden hinsichtlich der 1880er Zählung der Deutschen dem ausgezeichneten Werke Meltzig entnommen worden sind,während diese Angaben für die übrigen einverleibten Gemeinen angehören, mitinbegriffen sind, während sie in der fir d­­­­en gehörenden Gemeinden nicht gescheut werden. Hier das Resultat! Es ist gewiß nicht ofme Interesse zu sehen, melde Veränderungen Gelegenheit wird die Gesamtbevölkerung und die deutsche Bevölkerung, wie sie | Repler Bezirk fährtigen Städte in dem abgelaufenen Dezennium in der Zusammen­­­fi 1880 und 1890 ergeben hat, au; mitangegeben. 8 wird bemerkt, daß | Neener Bezirk Gemeinden erst berechnet werden mußten. | regung ihrer Bevölkerung nach Nationalitäten und Bek­nntnissen durchgemacht wiennsas = Um ein genaueres Bild hierüber zu gewinnen, ist die langwierige Dpe­ Während die Zunahme der Gesamtbevölkerung 6 ° 60 Prozent beträgt, | Schäpling zugenommen! Wenn wir nur die von Melgl in seiner bekannten Arbeit berüd­­­*) Siehe Nummer 5723 des „Siebenb.-D. Tagebl." sichtigten 227 sächsischen Landgemeinden in Betracht ziehen, finden wir nach­ Die jährliche Zunahme hat nach der Volkszählung 0'358 Prozent, nac) ne Bil­ der kirchlichen Aufnahme 0,25 Prozent betragen. E38 wird bemerkt, daß in den Volkszählungszahlen die im statistischen Jahlbuche angeführten Filialen zusammen 1880: 334, 1890: 530 Evangelische U. a.) nicht mit in­ Ein klares Bild über den Anteil, den die einzelnen Nationalitäten an der Zusammenlegung der städtischen Bevölkerung 1880 und 1890 hatten, bietet nachstehende Uebersicht. Die Zahlen bedeuten Prozente der Gesamtbevölkerung. Die „anderen Nationalitäten Angehörenden” haffen wir unbe­ *) Dem jüngsten Jahrgang des „Statistischen Jahrbuches der evangelischen Landeskirche Augsburger Bekenntnisses in Siebenbürgen” entnommen.­­­ ist der Sachsen in Siebenbürgen, GL.­­­ 5 i · 68 geht aus diesen Uebersichten hervor, daß eine Zunahme der Deutschen nur in Bisteik, Hermannstadt und Schäßburg, am regteren Orte freilich in höchst unbefriedigendem Maße, stattgefunden hat, während in den fünf übrigen Städten das deutsche Element einen mehr oder weniger bedeutenden Rückgang zeigt.Magyaren und Rumänen haben überall zugenommen.Diese Zunahme hat selbstverständlich nicht nur im der natürlichen Vermehrung ihren Grund, sondern auch, namentlich was das magyarische Element betrifft, in der Zu­­­wanderung, in der Zunahme der Staatsbeamtenschaft u. dgl. m. Ueberall aber hat sich der Anteil der Deutschen an der Zusammenlegung der Bevölkerung u Ungunsten der Deutschen verschoben, im Durchschnitt um 2-17 Prozent E t 2 =­­­zent. Nach Glaubensbekenntnissen geordnet zeigen unsere Gräbte folgende „Wie bald sich die beiden Spitbuben wieder geeinigt haben, das weiß ich nicht. Mir machte es Spaß, daß sie nicht einmal wünschen konnten, daß der Befiger des Schmudes entdeckt wurde. Der Haß, mit dem mich Salberg jedoch schon seit langem beehrt, war nichtsdestoweniger größer als seine Klugheit. Gott weiß, wie es kam, daß gerade ich ihm Verdacht einflößte, kurz und gut, m­­­ir 13 Landgemeinden 28.387 30.763 . 17.294 17.996 17.219 17.940­­­ rücksichtigt­­­en nd 29.584 30.739 9919 9578 8.687 8.399 Deutsche Magyaren Sodrichen Nagy-Enyed 5.362 5.932 172.5. 181 144 1% itrig­­i­­v $ R 2 Klausenburger Komitat: · » ,» ,»« VWVZ 26912427231320 4343594049 a Deelner Komitat: Aue " « «« · KWN­stAdt 33793 21716 3321 33­ 97 3171 31:74 Marosch-Tordaer Komitat: a + a Mühlbach 34:54 30:62 3:09 4:32 .60'30 62 ° 43 zusammen 185.515 192.160 3 ° 58 198.188 201.174 1.51 —'— ! haben. · » » . Stadt mehr mehr weniger mehr mehr Gesamtbevölkerung Deutsche Evangelische U. 8" 18850 1890 gegen 1880 Y, 1880 1890 gegen 1880 in Pat. 1880 1890 al31880 %, 1880 1890 al81880%, GSroffoffer Komitat: a ee Biftung 8.063. 9.109. 12'997 5.073, 8.517, 8.05 —— ..525....1.126..95 ° 88 2.114 2.2974 950. 361. 192 91 Landgemeinden 92.012 93.185 50.373 50.709 50.958 51.290 B1003 5.451 5.650 3­65 1.467 1.371 —— 654 1.261 1.457...13.96 2.316. . 2.5720. 2816 347 272 Schäßburg 8.188. 618, 3 Dia) Da02 ET ADD Hermannstadt 19.446 21.465 1038 12.010 13.148 948 —— 2.681 3.199 19:32 3.964 4.581 1557 639 537 en: 6.489 ...6.766.. 3.570 »3508 3.104. 3.260 1 . Gronstat 29.584 30.739 3­90 9.919 9.578 —— 343 9.825 10.441 627 9.382 9.758 . 401 A458 962 en « 47·72450«96825·06526,90425,17927»070 Mediasch 6.4896.7664·27 3.570 3.508——1­74 740 982 3270 1.964 2.41 392 215 235 ‚Hermannstadt 19.446 21.465 12.010 13148 8964 9.879­­­ Mühlbach 6.244 ‚6.692 717 2.156 2.049 —— 496 194 289 48.97 3.765 4178 1097 129 176 Mühlbach 6.244 6692 2156 2.09 1910 1.865­­­ Sächsisch-Negen 5.652 ° 6.057 717 3.033 2.910 —— 406 1.783 2.187 22.66 726 882 2149 110 78 Ta­­horaeinden 29.805 32.175 16.631 17.694 16.511 17.611 Schäßburg 8.788 9.618 9.44 5.127 5.202 1:46. —­— 1178 1.630 : 38 ° 37 2.096 2.429 15'89 387 357 Elisabethstadt N 2.500 2.795 195 45 136 204 Zusammen 89.717 96.096 Til 42.355 43.283 219 —— 18.237 21.291 1675 26'387 28713 881 2.586 2.809 ‚‚Bilteich-Napoder Komitat: 5 » U­­nterweißenburger Komitat: _ _ 1 5.185 5.156 56 kadt 183­ 18 1880 1880 1880 1890 Bern an 1 297 "318 Si . s 1 I­­N REN 7 Landgemeinden 8.901 en ns u De­­r Hermannstadt 6225. 6125 13:90 14:91 20:54 2134 6 Landgemeinden 4398 4A 175 176 1.609 1.686 Mediarch BE.D2N BIRD ALAN Eule 30a AH 3 Landgemeinden 2.168 8.364 2292 2.558 2.279 2.552 Sächsisch-Regen 53:66 4804 31:55 36:11 1284 1456 Sächsisch-Regen 5.652 6.057 8.033 22.910 21102 .,2.697 Schäßbur 5834 54.09 13:40 16­95 23­85 2525 6 g Maroich-Varcharhely 12.883 14.212 524 42 335 391 u­­al .. Forda-Aranpojcher Komitat: zusammen 4721 4504 20:33 22 ° 16 2941 29:88 Biffern: .­­­ Tokda 9.43411.079 132 148 102 138 Udvarhelyer Komitat: 3­­1 « « »» » », , ,, » » » · · · 5 Landgemeinden 5.608 5.486 1810 1.713 2.412 2.391 Römisch-Katholische Griechisch-Katholische Griechisch-Orientalische Evangelische U. 8. Reformierte Iraeliten Sonstige Sr 2.356 25592 1209 1996 1a 1.984 | Stadt ee a dee na + ala ge Fogarajch 5.307 5.861 1.622 1.515 885 852 na 1880 1890 al3 1880 9%), 1880 1890 al3 1880 %/, 1880 1890 als 1880 %, 1880 1890 al8 1880 °/, 1880 1890 1380 °/, 1880 1890 al3 1880 /, 1880 1890 Hunyader Komitat:­­­ « Bistritz 1.014 1.141 1252 —— 2.045 2.250 1002 —— 76 46 —— 3947 4.256 4.444 442 —— 280 488 7429 378 718­­89,95 —— 14 22 L­­andgemeinden 4.558 5.447 913 1.048 345 472 | Bros 1.002 , 90 —­— 519 523 562 746 —— 2.030 2.149 586 —— 964 961 —— 081 768 824 729 168 1881 534 —— 1­­16 Broo8 5.451 5.650 1467 1.371 %4 961 | Hermannstdt. 4.881 5.059 3.65 —— 1.333 1.634 2.58 —— 2.991 3.173 6.08 —— 8.964 9.879 1021 —— 902 1.147 2716 300 478 5933 —— 75­­9 Szilagyer Komitat: " · fi­ronsta­dt 7.4388.:-3.-3712-86—-«—280378:33———ki.;")239.7:-3:12·21—-—«8.6378.399—·—2s762.6582.6740-6061076926-07—·——438429 |Landgemeinde 1728 1830 © 49 304 436 459 | Mediaich 768 699 —— 898 1.169 1.338 1446 —— 989 95 —— 445 3.104 3.260 5.08 —— 211 227 758 197 241 2284 —-— 51 56 Zusammen 429.664 458.008 192.678 197.816 185.515 192.160 | Mühlbach 358 865 1.96 —— 228. 31 —­— 8640 3.608 4.266 18:24 —— 1.910 1.865 —— 236 53 988491 65 62 —— 462 2 5 3 » Sachs.-Regen 1.112 1.2(7­31-3·.s)8—-—7378551()·01—-— 24 65170883 —— 2,710 2.627 ——­ 3,06 767 834 8,74 280 ° 394 40­71 —— 29219 Henilfeton. Unter der Königstanne,. Preisgekrönter Roman von Maria Theresia Mad. (29. Wortregung.) „Doch kaum war ich auf der Plattform, da Hörte ich von neuem jemand fi), vorsichtig dem Gartenhause nähern. Ich hatte nicht mehr Beit, mich aus dem Staube zu machen, überdies würde man mich in dem unbestimmten Dämmerlicht der Mondnacht wohl gesehen haben, obwohl fi der Mond mit Wolfen zu bedecten anfing. So froh ich denn vorsichtig wieder unter die Bank, mit meinem Leibe die Kassette dedend. Mein Herz klopfte laut, ich wußte, daß, wurde ich entdeckt, Feiner der beiden Spiebuben vor einem Morde zurck­hreden würde. Nun tappte jemand in das Zimmer nach dem Schranke, Klirrend fiel eine Gartensc­eere, dumpf aufschlagend ein Bündel­­strnde aus dem Schranke, in dem der Suchende — er mußte der Baron fein — hastig umhertastete. Und nun verlor er den Kopf und s­­chlug Licht. Licht um Mitternacht im Gartenhause, daß mußte ja sofort Verdacht erregen, wenn es zufällig jemand bemerkte. Der Baron begann ein verzweifeltes Suchen, in allen Ehen, in allen Winkeln spähte er umher, nichts, nichts war zu finden. „Da schlü­­pfte Louis wieder hinein, der im Schlosse seine Ruhe gehabt haben mochte. „Sind Sie des Teufels, Salberg,“ rief er wütend, mit kaum unter drüd­er Stimme, „wie können Sie jegt Licht machen ?“ „Ich finde den Schmuck nicht, wo ist er?” fragte Salberg verstört. „Den Schmuck nicht?“ wiederholte Louis ungläubig, „der steht im Schranke!” « „So nimm ihn von dort,” entgegnete Salberg, und im nächsten Augen­­­blicke hörte ich einen fürchterlichen Fluch, Louis mochte die Entdeckung gemacht haben, daß jene Gold- und Edelsteinfiiche davongeschwommen feier. Nun kam eine ergebliche Szene. Die Spiebuben trauten einander nicht, und jeder be­­­schuldigte den andern, den Schmuc für eigene Rechnung auf die Seite geschafft zu haben. Sie wären sich unfehlbar in die Haare geraten. Hätten Sie Zeit dazu gehabt. Allein es mochte irgend etwas ihr Bedenken erregt haben, denn plöglich hörte ich sie das Gartenhaus verlassen. „Mich wundert es noch heute, daß die beiden G Spitbuben nicht noch einmal auf die Plattform kamen; sie müssen eben schon zu verwirrt ge­wesen sein. Ich wartete noch eine Weile, nichts regte sich und nun konnte ich recht bequem durch die Zallt­ür über die Treppe in das Zimmer und von da in den Park gelangen und hatte nicht nötig, mein lahmes Bein mit dem Gefretter über die Felsen allzusehr anzustrengen. So müde ich war, wanderte ich doch sofort nach dieser Höhle, derselben, in der wir uns jet befinden, und brachte meinen Schag in Sicherheit. Ich durfte gewiß sein, daß niemand aus der Gegend von diesem Schlupfwinter Kenntnis habe. „Am nächsten Tage,” fuhr der alte Valentin in seiner Erzählung fort, „gab es natürlich großen Lärm in der ganzen Umgebung. Ein Stallbursche hatte früh Morgens zufällig das offene Fenster mit der geschtet ausgeschnittenen Scheibe gesehen; die Scherben derselben Tagen am Boden, an einzelnen Flechte noch die Thonmasse.“ „Was heißt das?" unterbrach Direktor Siegfried den Erzähler. „Ach, Sie kennen den Kunstgrist nicht, Here Direktor? Nun, man wirst erst eine Thonfugel an die Scheibe, und dann schneidet man fachte die Scheibe rings herum mit einem flaserstifte ein. Hierauf zieht man mit dem Thon das Glas an sich, so daß die Scheibe geräuschlos, wie aus einem Stüd­­ianamt geschnitten, herausgehoben werden­­ann. Durch den leeren Nahmen mun die Hand stehen und den Riegel öffnen, im Kinderspiel.” „Woher kennt denn hr, Valentin, diese famose Prozedur so genau ?“ fragte Siegfried. „Wer lange lebt, erfährt viel,” entgegnete der Alte gleichmütig. „Louis mag in seinem ereignisreichen Leben wun wahrscheinlich s­ehr bald man nich facdhe Erfahrungen gemacht haben, und er verstand es, sie ausgezeichnet zu verwerten. Alle Welt mußte glauben, der Einbruch sei von außen geschehen. Jan Garten, wenige Schritte vom Glashaufe entfernt, lag eine Leiter, als hätten die Thäter — man nahm allgemein an, es seien zwei gewesen — sie dorthin geworfen, da ihnen das Fortschleppen zu viel Mühe machte. Ich mußte machen, als ich die Herren vom Gerichte jedes Grashälmchen untersuchen sah, al ich sie bestimmt erklären hörte, welchen Weg die Diebe genommen, wie sie die Leiter angelegt hätten, wie der eine ins Zimmer gestiegen sei, während der andere oder die anderen Wache gehalten u. s. w. Ich mußte recht gut, daß Louis sich’s viel leichter gemacht, daß er bequem mit den Nachtschlüsseln, die ihm Salberg verschafft hatte, die Thüren auf und zugesperrt hatte, das Fenster hatte er gemütlich von innen geöffnet und dann den Ausschnitt besorgt. Die Zündhölzchen, die aufgebrochene Schranfthür, die Glasscherben mit dem daran haftenden Thon, die Leiter im Gebüsche, das waren alles nur Dekorations­­­stüde des Schauplanes. — Leider hatte dieser große Aufwand von List und Ge­wandtheit nicht den gewünschten Erfolg gehabt; die Beute war mein gemorden ! ’ ! . - | b a « ER

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