Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1896. Oktober (Jahrgang 23, nr. 6932-6958)

1896-10-09 / nr. 6939

Siebenbürgisch-Deutsches Hermann­stadt, Freitag 2 Oktober Zemiionim dpdministration heltauergasse 23. Gescheiiitniitdiisiiaitiiiede-aiifg-onnsuiid Jetertagelizlgendenssaiventiigeei fäglid. Abonnement für Hermannstadt: monatlich 85 fr., vierteljährlich 2 fl. 50 fr., Halb­­jährig 5 fl, ganzjährig 10 fl. op Bustellung in’3 Haus, mit Zustellung 1 fl. 3 f., 6 fl. 121. Abonnement mit Postversendung: Kür das Inland: vierteljährig 3 fl. 50 fl., halbjährig 7 fl., ganz­jährig 14 Kür das Ausland: TRAM. oder 10 Tred., vierteljährig 14 RM. oder 20 un gangjährig 28 c­albjährig M. oder Eine einzelne Nummer tostet s.d WM. Unfrantirte Briefe werden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. Nr. 6939. XXI. Zergng = A TEIER Ac L­REE Wromumerationen und Inferas Keernehnen außer dem Hauptbureau, Heltauer­­gasse Nr. 23: in Kronstadt Heinrich Zeidner, H. Dresswandt’s Nachfolger, Mediasch Johann Hedrich’s Erben, Schässburg Carl Herrmann, Bistritz G. Wachsmann, Sächsisch-Regen Carl Fronius, Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Broos Paul Batzoni, Lehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein - Vogler), Rudolf Mosse, A Opelik, M. Dukes Heinrich Schalek, J. Danna« ’ berg, Budapest A. V. Goidberger, B, Eckstein, Frankfurt a. M. G. L. Daube & Co, Hamburg Adolf Steiner, Karoly & Liebmann. Infertionspreis: Her Raum einer einspaltigen Garmonbrere tostet bein einmaligen Einricen 7 tr., das zweite mal je 6 fr., das drittemal je 5 tr. d. WB. ex­elunwe der Stempelgebühr von je 30 fr. Schuß dem heimischen Handel und Gewerbe. In seiner Sagung vom 5.9.M. hat der Munizipalausschuß auf Antrag des Vizegespansd Gustav Reiffenberger beschlossen, an das £. ung. Handels­­ministerium folgende Petition zu richten und dieselbe behufs Unterftügung sämtlichen Munizipien mitzuteilen : Hohes. ung. Handelsministerium! Die im $ 50 des Gewerbegesehes den Handels- und Gewerbetreibenden gebotene Freiheit, ihre Produkte, beziehungsweise Urtikel, mo immer auch Aus­­gestellte ablegen, beziehungsweise auf dieselben Bestellungen entgegennehmen zu­önnen, hat dahin geführt, daß die Exittenz vieler Kleinindustriellen in der Provinz durch die unlautere Konkurrenz der Fabriksindustrie und vieler Meinerer Unternehmungen, die nur auf Ausbeutung des Publikums berechnet sind, bedroht wird. Diese Unternehmungen nämlich — einbegriffen auch die Fabriksindustrie — übersämwenden die Provinzstädte und übrigens unseres Wissens an die Hauptstadt mit einem Heere von Agenten, durch welche sie ihre Artikel abzu­­fegen trachten. « Diese Agenten begnügen sich nicht damit, daß sie die Wiederverkäufer aufsuchen — wogegen ja seine Einwendung gemacht werden könnte — im Gegenteile die meisten vom ihnen suchen die Wiederverkäufer gar nicht auf, sondern trachten ihre Schundwaren, denn solche find es meistens, biieb­ an den Konsumenten abzufegen. Allerdings wäre der Versuch dieser Leute ihre Artikel an die Wieder­­verläufer abzufegen ganz und gar erfolglos, da dieselben beinahe immer mindester Güte und nur auf Täuschung berechnet sind und der an Ort und Stelle wohnende Wiederverkäufer sich durch den Ablap­p older Artikel seine Kundschaft, auf die er angetrieben ist, entfremden würde. Anstatt der Wiederverkäufer, die Fachmänner sind und deshalb den Wert der angepriesenen Waren genau zu fragen wissen, werden also die meisten unerfahrenen und leicht irre zu reitenden Konsumenten belagert und jedermann wird wohl jcdon die Erfahrung gemacht haben, tie her es ist eine solche Belagerung erfolgreich zurückzuschlagen. Die grenzenlose Zudringlichkeit, betäubender Ueberredungsschwall, An­­bietung von scheinbar äußert günstigen Zahlungsmodalitäten, nur für das Auge berechnetes Aussehen der angepriesenen Waren raden die m­eisten der heimgesuchten Konsumenten in die Falle, denen nur dann die Augen aufgehen, wenn die bestelte Ware eintrifft, und sie in den meisten Fällen sehen müssen, daß sie nicht den vorgemiesenen Mustern entsprechende, sondern noch schlechtere Sachen erhalten, beinahe in allen Zälen aber zu der traurigen Erfahrung gelangen, daß die scheinbar billigen Waren sie mindestens doppelt so bo zu stehen kommen, al ihr normaler Wert ist, im vielen Fällen aber sogar total wertlos sind. Doc diese Einsicht wüßt dem Betroffenen rein gar nichts, denn er ist in seiner Unüberlegtheit — sehr oft infolge Mangel am Intelligenz und mangelhafter Lesezunft — der­ einen Widerstand kaum zulassenden, zudring­­lichen und betäubenden Ueberredungstrift die Agenten unterlegen und hat den ihm mit dem Drängen auf Unterschrift vorgelegten Bestellzettel, ohne auch nur genügende Beit zum durchlesen gehabt, oder ohne die darin gestellte Falle bemerkt zu haben, unterschrieben und si dadurch der betreffenden Firma volk­ommen ausgeliefert. Denn diese Bestellzettel enthalten den Parsus, daß der Besteller fi der Kompetenz de­­m befindlichen Gerichtes unterwirft. Kommt es also zu Differenzen, und dies ist beinahe immer der Fall, dann muß der Käufer sich unbedingt fügen, da die Führung eines Prozesss an der durch ihn angenommenen und der oft im Auslande, aber stets entfernt liegenden Stelle ihm mehr Kosten verursachen würde, als der außbedungene Kaufpreis beträgt. Auch die Bedingungen der Ratenzahlungen sind so fipuliert, um den Käufer volk­ommen in der Macht behalten zu können, denn es wird bedungen, daß im Falle der Nichteinhaltung einer einzigen Rate der ganze Betrag fällig wird und die Ware bis zur vollständigen Abzahlung Eigentum des Verkäufers bleibt. Auf diese Art werden alle nur denkbaren Artikel in großer Menge ab­­gelegt, umso mehr, als viele Konsumenten den Bestellihein oft nur deshalb unterschreiben, um den zudringlichen Agenten 168 zu werden. Der derartige Abzag dieser Artikel aber bedeutet nicht nur eine Schädigung der irregeführten Konsumenten, sondern ist auch von eminentem nationalökonomischem Nachteile, daher die Existenz der reellen Kaufleute und Kapustriellen untergräbt, ja er schädigt sogar in hohem Maße den Staat, da die ausländischen Unternehmer in unserem Staate überhaupt seine, die si mit derartigen Geschäften befassenden inländischen aber in den meisten Fällen seine offenen Geschäfte, ja sogar überhaupt seine Niederlagen halten, sondern die Ware selbst nur von Fall zu Fall und meistend auch aus dem Auslande beziehen, dabei außer den Agenten oft gar fein, sont aber nur geringes personale Halten, die nach dem Mietzinse und dem Personal berechnete Eink­kommensteuer in viel geringerem Maße zahlen, als die reellen Kaufleute und Industriellen, melche sie durch­ ihre Konkurrenz zu Grunde richten und welche nicht anders existieren können, als so, daß sie hohen Mietzinsen unterliegende Loyalitäten mieten und entsprechendes Personal beschäftigen, wonach sie hohe Steuer zahlen müssen. Diese Sachlage veranlaßt den Munizipalausschuß des Hermannstädter Komitats, mit der ergebenen Bitte an das hohe Ministerium zu treten, er wolle die notwendigen Schritte tun, daß die betreffenden Verfügungen des Gewerbegefeges dahin abgeändert, bezieht, bei Stipulierung der entsprechend strengen Strafsunktion dahin ergänzt werden, daß es unbedingt untersagt sei, daß die Agenten der Handlungshäuser und In­dustrie- Unternehmungen ihre Artikel den mit Wiederverlauf sich nicht beschäftigenden Privatparteien anfragen und von ihnen Bestellungen annehmen , wobei bemerkt wird, daß dies absolut nicht eine Unterbindung der Gewerbefreiheit wäre, da­ßs ja auch fürderhin dem Konsumenten freibliebe, seine Waren von der wenn auch außerorts Tiegene den Firma zu beziehen, der er sein Vertrauen schenkt, diese Firmen aber ihre Waren durch Preisverzeichnisse, Annonzen u. f.m­. an dem großen Publikum genügend bekannt machen könnten. Zur Lage. Die „National-Zeitung“ bespricht unter dem 3. d. die Lage in Ungarn auf Grund einer Wiener Korrespondenz über die österreichischen Verhältnisse. Wir entnehmen dem bemerkenswerten Aufjag das folgende: Die bevorstehenden Wahlen sind — schreibt das genannte Blatt — unter diesen Umständen von ganz besonderer Bedeutung. & fommt für Ungarns Erhaltung in seiner vorwiegenden Bedeutung im habsburgischen Gesamtreich, fü­r die Entwickklung des legteren und Oesterreich im engeren Sinne alles darauf an, daß die liberale Partei nicht nur unbesiegt, sondern verstärkt aus dem Wahlkampfe hervorgehe. Sie ist der einzige Damm, welcher im Gesamtreich der für Oesterreich zu erwartenden Herikal-reaktionären Hoch- Hut Halt gebieten fan, sie it im Ungarn die einzige Partei, welche die Staats- und Volfsinteressen ernsthaft zu pflegen bestiffen ist. Ohne ihre ERS Stellung während mehrerer Jahrzehnte wäre Ungarn nit, mas es heute is. Zum Grlne siehen die Aussichten nicht schlecht. Die Liberalen, werden zu kämpfen haben, aber sie haben sich als geiäloffene Phalanze bewährt, und ihr Sieg ist jeder mahrieinlich, ja man darf sogar annehmen, daß sie nach den Wahlen wieder zahlreichere Mandate in fi) vereinigen wird, als vorher. An den verschiedenen Oppositionsparteien nämlich machen sich unverlennbare Spuren der Berjegung bemerklich. So an der Nationalpartei, welche ji aus den verschiedensten Elementen zusammenfegt und nur durch die Person des ewigen Ministerkandidaten, Grafen Apponyi, zusammengehalten wird. Auch nur einigermaßen bedeutendere Persönlichkeiten kann diese Rolle als Gefolgsmann eines einzelnen Individuums, dessen ganzes politisches Treiben es bisher als gänzlich unfruchtbar erwiesen hat, auf die Dauer unmöglich befriedigen, und in der That herrscht Unzufriedenheit in dieser Partei, und der bereits in Sie malte er sich auß, dazu, nötigenfalls einen furchtbaren moraliigen Druck auf diese auszuüben, Gang genommene Abfall dürfte noch weiter um si greifen. Wehnliches läßt sich von den Sezessionisten unter dem Grafen Szapary jagen; soweit deren Angehörige nicht duch ihre Meriialen Neigungen in die Reihen der Bolls­­partei sich führen lassen, werden sie wohl zur großen liberalen Partei zurück­kehren. Was endlich die äußerste Linke anbelangt, so ist in deren Reihen ja die Spaltung zwischen den Achtundvierzigern und der Unabhängigkeitspartei Längst vollendete Thatsache, und eine Wiedervereinigung Hindert der gegenseitige Haß der Führer. Die erit in der Bildung begriffene Agrarpartei wird bei den kommenden Wahlen noch nicht gesondert vorgehen, sondern, welchem Lager auch der Einzelne f“ gesellt, nur die „Interessen der Landwirtschaft betonen. Die Hauptgefahr bildet die Heritate „Volkspartei“, für meldhe nir nur der ungarische Klerus, sondern wohl auch Wiener Einflüsse in Wirkung treten werden. Er gegenüber werden die Liberalen in gar manchen Wahlkreisen einen schweren Stand haben, in anderen unterliegen. Aber im ersten Anlauf werden auch die Bäume dieser Partei nicht in den Himmel wachsen, und nach beendetem Kampfe wird das Bewußtsein der Gefahr die Liberalen um so enger zusammens­ließen. Die schwierige Lage im habsburgischen Gesamtreiche braucht also noch­ seineswegs als eine Hoffnungslose bezeichnet zu werden, vielen unverfänglich erscheinenden Site des Verkäufers EEEEEEETENEN N Ve Ton ‚ politische Nebersicht. Kom. Hermannstadt, 8. Oktober. Die „Morning off“ bespricht die ungarische Thro­n Schließung des ungarischen Reichstages we EN Er he daß die Angelegenheiten Ungarns wenig Besorgnis ermeden. Die vor Könige gemachte Erwähnung der feßten Ereignisse an der unteren Donau sei I Bien Be daß die vom Torfe gewünschte Politit fortgelegt werde­n . Bu den Berliner freien hat die Thronrede einen tiefen Ein­­„Bopolo Romano“ bespricht ebenfalls die ungari Blatt führt aus, die Ausdrüche des re­an­ia au­swärtige politif seien reserbiert und vermeiden jeden Optimismus, so daß keine DE Bee die sichere Hoffnung der Friedenserhaltung, als Beweis­ten ieh aß bezüglich der Orientfrage zwischen den Mächten Uebereinstimmung Das rechte Amtsblatt publiziert die Enthesun­g Ba­ttyang von seinem Posten als Gouverneur ei­ns ER seiner in dieser Eigenscaft geleisteten Dienste und erworbenen Verdienste . In der vorgeltrigen Sigung des Österreichh­gen Reichsrat beantwortete Bad­eni eine Interpellation wegen der Begrüßung des L­m­burger Katholikentages für den Statthalter Grafen Thun. &e­it tatsächlich richtig, erklärte Badeni, daß der Statthalter den vierten Diterrihige Katholikentag in der Eröffnungsfigung namens der Regierung, also selestoe i­ständlich mit meiner Zustimmung begrüßt hat. (Lebhafter Beifall vers) 3 hatte dagegen um so weniger etwas einzuwenden, als derartige Er­grüßungen ansehnlicher Körperschaften oder Versammlungen tiederhulk "zu N fommen sind und das ‚Interesse der Regierung an deren Berdanbiitinne doumentieren. Im vorliegenden Sale mußten jan die Lebhafte teilnahm weiter Bevölkerungstreffe an dem nach Salzburg einberufenen Katholikenta­g sowie die Wichtigkeit der auf diesem zu berhandelnden Gegenstände die volle Beachtung der Regierung in Anspruch nehmen (Sehr gut! rechts!), so daß nicht ‚die Thatsace der Begrüßung, sondern im Gegenteil deren Unterbleib angesichts der bisher eingehaltenen Uebung Mißstimmung hätte erregen To 5 ‚lebhafter Beifall reits.) Die T­atsace der Begrüßung if tod­ofle in seiner Weise dahin gedeutet werden, daß sich die Regierung mit allen auf y i Ratgolitentage geführten Debatten und gefaßten Beischlüfsen identifiziere Aber auch der Wortlaut der Begrüßungsrede, mag er auch zu Mißdentun­en Anlaß zu geben geeignet sein, vermag nach meiner Ansicht die von den Interpellant geäußerten Bedenken nicht zu rechtfertigen. Was noch insbesondere die Eh Benilleton. Geführt. Noman von €, von Wald-Bedtwiß. (25. Wortfegung.) Bistoria lag in dem mit weißen Türregen umzogenen Himmelbett wie eine schlummernde Rose. Das kurze, goldbraune Haar umlodte ihr reizendes Gesichtchen. Der anbrechende Morgen fiel goldig durch die Spalten der zusammengezogenen Sammetvorhänge und warf seinen Schein auf das ruhende Mädchen. Gräfin Mary Ladinen suß roh aufrecht in ihrem Bett und betrachtete ihre Täter. Ihre Schönheit, ihr Kiebreiz, ihr Demüt verdienten einen hohen Preis; Lord Eolgar Bleafmoor mit feinen Schüßen, seiner ge­wichtigen Persönlichkeit und seinem vornehmen Sinn dünfte ihr gerade Hoch genug dafür. Er blieb — er hatte sich beinahe ausschließlich mit Bistoria beschäftigt, die Zeichen standen günstig. — Erfüllten sie sich — die Gräfin schöpfte tief nach Atem — dann war ihre Zukunft gerettet, und sie konnte unbehindert um die Teidige Geldfrage das verschwenderische Leben, welches sie gewohnt war, weiter führen. Und lohnte es sich anders zu leben, als mit vollen Zügen zu genießen ? Der triumphierende Ausbruch von ihrem Gesicht schwand. Aber bis dahin? E38 konnte noch lange währen bis sich ihre Pläne erfüllten, und wenn sie eine Vereinigung Yord Edgars und Vik­oriad­and noch so sehr unterstügte, so gingen sicherlich doch noch Monate darüber Hin. Reiten aber biß dahin ihre Mittel, um ihr bisheriges Dasein zu bestreiten? Ein Dasein, welches ihr täglich mindestens Hundert Staaten kostete? „Nein,“ kam es hart von ihren Rippen. Die Scharfen Züge um Mund und Nase vertieften si­­etivag Entschlossenes, Raubtierhaftes trat in ihre Augen. „Nur Edwardine — nur diese Maud kann helfen!” Wie sie Diese dazu bewegen wollte; die Mittel­­ besaß sie ja. Tiefe Bläffe überzog ihr Gesicht, die Hände begannen leise zu zittern. War es nicht gefährlich, sie anzuwenden? Konnte, wenn sie den Bogen zu straff spannte, nicht leicht ein Schatten auf sie selbst zurückfallen, der sie in den Augen der Menschheit verachtungswert erscheinen ließ, und alte, längst vergessene Gerüchte wieder aufleben ließ? G Edwardine — Maud, lebt sein Kind mehr, würde sprechen, wie sie damals sprach, aber man würde den Aussagen des erwachsenen, reifen, un­bescholtenen Mädchens ein ganz anderes Gewicht beilegen, als man es zu jener Zeit gethan hatte. „Nur Beratung wäre mein 2008! Und dann? Dann?" Jeder Ehrenmann würde sich mit Abscheu von ihr wenden, ihren Umgang meiden, sich hüten, sich mit einer solchen Familie zu verbinden, und der Preis, den sie für Viktoria einlösen wollte, bliebe ungezahft. „Vorsicht,“ flüsterte sie, ließ sich­ in die Kiffen sinken, zog das Mostito­­nes zusammen und schlief bleisschwer. Mrs. Eveline mit Maud und Dionysos fuhren inzwischen der Wüsten­­stadt zu, die den Sonnenaufgang verratende Morgenkühle war eingetreten, von dem fruchtttragenden Nil,Lande und dem GStrome stiegen flüchtige Nebel auf und umfingen die drei mit angenehmer Zrische. Mrs. Butterfield konnte die Augen kaum noch geöffnet halten, ihr runder Kopf mit den fleischigen Gesicht nicte wie der Pendel einer Uhr. Maud sehnte sich zurück und sah, unbehelligt von Poppazian, der si in seinen Haveloch hüllte, in den steigenden Morgen. Was hatte sie während dieses zauberhaften Walbrittes erlebt! Seligkeit und Dualen Hatte sie gerottet! Fast war es zu Kier für ein so zart besaitetes Frauengemüt, wie das ihrige. An den schwanzen Zweigen der Syromore flüsterte der Morgenwind ; die Riefenwedel der Dattelpalmen rauschten Antwort, die Quellen der Wassere­leitung murmelten; in dem üppigen Gewoge der Reis- und Maisplantagen schlug die Wachtel, und auf den turmartigen Taubenschlägen der Tellaen­­dörfer, wo si wie graue Maulwurfspügel eine Erbhütte an Die andere weihte, gürete die Anzahl der Tauben, Äh zum gemeinsamen Verteil be­lüstend. Maud empfand dies alles mit doppelt geschärften Si i ... . . innen, i Spur von Müdigkeit war über sie gekommen, jeder ihrer Seren un ek Bald lagen Kairos Häusermassen bleigrau übereinander getürmt vor ihr die prächtige, erhöhte Marmormoschee Hob sich scharf von dem fahlen Himmel ab. Von den Schlanzen Vim­arets ließen die Muezzins ihr: „Allahu akbar. ® a ill = ak a in den Morgen ertünen: "Die Welt fand s­orgenrot um Gubi­­­­n d­ie gläubigen Söhne des Propheten beugten si zum Auh Maud beugte das Haupt, faltete betend die Hä­in­i ; ‚alte Ende und Gemüte wurde er heller. Nun empfing sie die belebte Nähe der Mei; bald langten sie wieder im New-Hotel an, und als Maud si endlich aus dem Lager zum Schlafe strebte, Löste fi­nge Hoffen, ihr Lieben und i­ns EUen, in a wohlthätigen Ehränenstrom. v3. Eveline flief wie ein Kind, Dionysos Boppazi nicht daran, ih zur Ruhe zu begeben, er nahm ein­­e N­erienehai - Terafje sein Srühftüd nach englischer Art, trank eine halbe Flasche Portwein dazu und begab sich dann auf das Ministerium, um dort so flott zu arbeit als ob er die ganze Nacht geruht hätte. : = „Himmliich !“ Mit diesem Worte, ohne eigentlich i immli t die , zu wissen, was him sprang, je­ne nicht achtend und si) mit I Se back v­o­­m Bett. Die ganze Welt, ihr junges Leben, alles erschien „Mama e3 ist Zeit, Lord Ed i­n­­ Sonate A? gar wollte ja um 9 Uhr mit uns bie­se Gräfin wecte sich. „Ich überlasfe dir bi­n i de 0 ir diese Partie allein — der gestrig i ich bin noch zu ermüdet — entschuldige mich bei dem ‚Himmlisch 1” entschlüpft ittoria wi i 1 ai = en nahe e3 Viktoria wieder. „Ach, entschuldige Mama ittoria wollte sie stürmisch umarmen, aber e8 fiel ich ·· · · , m­ei­tete Zeit ein,daß ihre Mu­tter derartige Gefühlsäußeru­ngen nicht schliebir. | Er |

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