Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. August (Jahrgang 47, nr. 14186-14210)

1920-08-04 / nr. 14188

ge werner F­r­ e­m und Verwaltung: Besitennfiacht, Heltansrg. 20 staunst­ soll IPWUCM MION­ .. sıE ih .... BR ee 81K id 2... OR Sit Doftversendun ME al monatlich BLK od. Zei 15'50 HM, jährl. 90K od. Leis’ — Einzelne Rummer: aK oder Leu I’— Bir. 14188 Siebenbürai­h-Deutschee Boki verlasietonie Mr. 1308 en i Bernsprechen: . und Büristleitung Mu. 18 tttlung Merwaltung Mr. 21 unb .­­ | ee, | „Moe Engl­yw- Hetstadt zttwochk Augstof > E 2 a­u; Rn panda k = Politische Betrachtungen. Bon Dr. Hans Hedrich. Seit dem Mediafcher Gachsentag vom Jahre 1890 geh die opportunistische Taktik im unferem politischen DBer­­n zu einem festlebendben Grundlage. Die Erxlenztnis, wir viel zu kein an Zahl sind, um einen Kampf bis amfa Yeuferte gegen die Binkgench z­u führen, daß wir in einem solchen Kampfe zein den phnsischen Geseken nach zermäht werden und untergehen w­ällen, fährte unsere An­­näherung an den ungarischen Staat iroß der national un­­duldsamen Grundrichtung desselben herbes. Erleichtert wurde uns biese wenn allerdings mesenlich dadurch, da wir in wirtschaftlicher Beziehung nicht unterbricht wurden und unsere Kräfte frei entfalten konnten. Dieselbe Auffassung in unserer Stellungnahme gegen­­über allen großen, fchidhals­chweren ragen kam auch in der Melociarcher Anjglußerlärung an den jungen großrumä­­nischen Staat zur Geltung, wo auch die früheren Geg­­ner der Opportunitätspolitit mit fliegenden Fahnen in das Lager der circumspecti u. prudentes übergingen. Zu unserer Ehre sei es gesagt: æ 8 waren nicht nur Dieje zu nüchternen Erwägungen und die klare Erkenntnis der welt erschichtlichen Auswirkungen des Weltkrieges bei unserer Kall­lußertlärung maßgebend. æ 3 war vor allen Dingen das felsenfeste Vertrauen im die Durchführung der Karls­burger Beschlässe, die Verbeilung der vollkommensten Steuerberechtigung im neuen Grantäwesen, welche die reell­ ihn Unterlagen für die Anfchlußerklärung bildeten und bei­en Teilnehmern des denkwürdigen Mebiarcher Bersammlang den Ausschlag gaben, je nach anderthalb Jahren IR eB wohl wit anam: BE Sie eheberbie Beniferction = ne inl­arn Bollsteele in ber ©: a ah auce u. en un­d rundeige Ba­d burc­ jeine hie gebunden iM, wieber einwal in bad Gedächtnis aller in: „Als Grundprinzip für die Gehaltung des neuen zu- DL, Staates verkündet die Nationalversammlung das ende: ’ Die volle nationale Freiheit für alle mitbewohnenden Böller. Jedes Voll wird den Unterricht, die Verwaltung , die Rechtspflege in seiner eigenen Sprache, durch In- Dibibuen aus seiner eigenen Mitte Gaben, umb jedes Wolf wird das Mecht der Vertretung im dem geieigebenden Kör­­perschaften und in der Regierung im Verhältnis der Baht der zu ihm gehörigen Individuen Haben”. Der Revolutionsran­d is dahin. Auch der Traum von der allgemeinen Wöllerverbrüderung, vom einer befrexen und teneren Welt. Beidenfgaftslos und ruhig wollen wir feR­­fiellen, und ich glaube an) jeder nicht völlig mit Wlimdheit gek­lagene Rumäne wird uns da zechtgeben müssen, daß wis noch jede weit vom der Verwirth­ung dieses Ver­sprechens entfernt sind. a, da wir in Iechter Zeit immer sehr-ineinreaktionäre-subtwyssetsineitsmten sind. Dieserfnschntqtsnndsefcidtistqtvusu wiederaus«-» Ichetchasvitksiisen Presse können die feinbestellbare Satt­ichenschieiusesensillentichtantdasettidyssm Uns­chit­issiefyndaeInsderuusatdcigmantisch berührt-,siehst-useUntat-et der magyad­schchgnvis sisisdtndislektthseien schlagvotte votnsischnltetis schaltet-it dem samäsifchenspllejahr sehunlaus aufsas heftine HeMIVstsannst-youMarkust-Teil-des Amt-mussInnfelsssiiatvmses und aus-Isme- MAX-anestenietitztvirtd Es wird bennni ort die absinkische Frage auf geworfen ob die Karlsletherdefinition von den Führertwhrns nän­inen Voltuin,Intenslus benmiaptnoisenis, oder ob dicse Erllsinnsnnrnnsopsortsnemnnimpolitiisen Erwägt­ gen und zwecks innerpolitiisen Rechnung tretinchen erfolgt ist.«Ich bin der Meinn­g,daß bieiecc­lärtnsanfi kichvgnnd ehrlichs geseintmn Diennheilvollenzolgmn dernsqyuiichm PoUtil standendnult desrnnäaifchm Volkeaoch znctbhaft votanem Usfersttvsnngennndttds sauer Artuswirtiigftliien Beseggtümn konnten natürl licherseite noch nicht zur Reife gediehen sein­. Die Reaktion g­eht ein, als and dem Neiße des rumänischen Volkes heraus die Forderungen immer Tarter wurden, nun auch in wirtscaftlicher Beziehung die Früchte der politischen Entwickung einzuheimsen. Diese Grömung bat allerdings im ihrem innersten Wesen Leine an sich feind­­lie Grundriturg gegen die Meinderheiten. Se­it ein Niederschlag der Heutigen sozialen Verhältnisse, geboren aus dem unvermedlichen Leiden eines fünfjährigen Weltkrieges, eine Auflehnung der annersten Vollgrafen gegen unsere leer stehende Reätsordnung. Diese Bewegung wurde aber durch gewissenlose Demagogen in unverantwortlicher­­­eise noch weiter geschätrt, bis sie an vielen Orten die Gewalt von intensisierbaren, niopifihen Zorberaugen angenommen hat. Go war­de bequemes Beriegenfeilamt et­ nah­men Sutellelinelien, ‘aus bieser Gadgaffe die verleiteten Boltsmassen dadurch herauszuführen, daß man als Hindernis bieser Bestrebungen die Minderheiten (besser gesagt die „Bremden” im rumäni­­sen Lande) Hinsteh­e. Da einlanb mit einem Gchlage die unserem Rumänentum bisher gang­fremde Lehre vom der Wiedergutmachung des am rumänischen Bolte auf seinem ureigenst­en Grund und Boden begangenen Unrechts. Eine Wiedergutmachung nicht auf dem Z­ege organischer, natür­­licher Entwicklung, sondern der) gewaltsame und tünfliche Raath­e­­ingriffe und munter der Maste der hentigen sogialen Schlagworte. Za es if von rumänischer Seite ion zu wiederholten malen offen ausgesproc­hen worden, daß die Karlsburger Beischlüffe, daß Heißt die Verheißung der voll­­kommensten Gleitbefeitigung der Minderheiten in Rumänien erst dann verwirklicht werden kaum, wenn die wirtschaftliche Uebeslegenheit der „fremden“ gebrochen ist mit anderen Worten, wenn die Kraft dieser Minderheiten zermürbt Ist und sie nicht mehr im Stande sein werden, als ein wirt­­shaftlicher und Eulinzeler Yalter irgend eine Rolle zu spielen. Und wenn von Geite der Minderheiten gegen eine sole nngehewers­e Auslegung der Karlsburger Beischläffe Bontest eingelegt wird, so wird dieser kurzerhand als An­­maßung und weitere Beanspruchung von Privilegien abge­­fertigt, die im einem demokratischen Grantäwesen nit mehr am Plage seien. Die elementarssten Begriffe von Recht sind bei diesen Herrn­­ auf den Kopfe gestellt, Wir sehen also, da ein großer Zeil des Namänen«­tums der Verwirklichung der Karlaburger Grundlage hin­­dernd im Wege geht, Und diesem­ Drucke von unten mußten auch Diejenigen führenden rumänischen Persönlich­­keiten Nehhuung tennen, denen es um die Durchführung diefer Beschlüsse ehrlich zu tun war. Aus Diesen Grfafeungen Heraus ergibt ii aber für uns eine neue Nachlage. Heute wissen wir auf Grund von vielen bitteren Erfahrungen, da wir, die circumspecti et prudentes gu bertrauensselig gewesen sind, daß wir in uns­serem newen Baterlande jahrgentelang schwere Angriffe auf Ku ER und Kulturelle freiheit, werden abweh­­ren z­u BE ae a nicht a ableiter gegen ge e e Stöm, in den Reihen des rundlii­hen Bollıs oma werben, Leider­st dieses Öfters der Fall, Der rumäniiche Dris­­bfarrer und Lehrer x ict gar leicht in Bersuchung, seine jegige, unbestreitbar schwierige Stellung derart zu­ter, bessern, Anfeindungen, welche in erster Neihe gegen seinen­­ Grand und seine Tätigkeit gerichtet sind, auf bie At qu­arieren, daß­ die Sachsen als die Ursache aller hentigen­­pstände, als das Hindernis für die weitere Entwickung bes­a­gt . Bam Stuömuns­en xein sozialer ur­geschichL au­­­f Indie, in das nationalistisch Bahnwasser Hinkbergeleitet, (8 in gewagtes Verfahren, momentanen Schwierigkeiten bei Welfe aus dem Wege um­gehen. Noch dayu, wenn diese­ci verantwortlichen Aufregungen mit den Tatsachen in offen­­barem Widerspruch geben. Denn es ist unbestreb­bar, wie die Rumänen in den sächsischen Siedlungen unter dem­ Ein­­fluß und der ständigen Berührung mit dem Gabisentum tultugell und wirtsgaftlich auf eines welt höheren Giufe geben, wie Ihre Stammesgenossen in den reintumäntsschen egenbden.­­ .. Kann die rechtsnunsderuusnibfmn,weis­ Ins einer wissen naiven Itsassngtes stutthild und inckchi­quieue Monopolstellung verirdiiches sümsnistsnhm Massen-untnudsnl­auhekt splimt denk Wen-pi­­thun-jedie Bisse-gesinnten vermsun­chen solles,soll­t esich nicht in poliniierse ziehnn magisch-adhde von DeIagosennlißmäiernu Pha­­eto-IMMEN- brandssrttserdtn,—wieder eine niemisende Adiutiös­keitsitsnleten früheren nnmisn Verhältnisi m­ithv ursprünglich korrekten und flugentav dpn sl­inpersinim ae Karl Helfferich: Der Weltkrieg. « Berlin, Ulstein u. Comp. Drei Bände. Is­­ , Was wir bisher unsern Leser war es der deutschen Litera­­tur über den Weltkrieg vorgeführt haben,waren Einzel­­darstellungen,vor allem Lebenserinnerunge­n bedeutender Männer,in erster Reihe aus der Zeit des Krieges,die dass ganze Geschehen von der Warte aus beurte silcm aus der sie standew Sie wollten nicht die Geschichte der Zeit dargeb­en vielfach nur ihren Anteil an den Ereignisses. Hier liegt nm­ ein Buch vor,das die­ Geschichte des· Weltkrieges darstellen wirh auchi von einem Mithandelln­· den-der den Dingen nahegestanden und ihchsr den beg­obachten konnte und dem es krum das U­rteil an die Spitze zu sxellens gelungen ist-ein Bild­ d­er Zeit zu geben,da­ss an einKaulbachisches Gemälde erinnert,wo­ die vielen Einzelheiten zulegt unter dem großen Gesichtd­­yımft des Weltgeschehens stehen.. Der erste Band behandelt „Die Vorgeschichte des Welt- Krieges“ und entrollt in eingehender Weise die Tragik Der Entsteh­ung des Weltkrieges und lieferte den Verweis, daß Deutschland nie den Krieg gewollt, daß seine Feinde «­ gewesen_ sind, die zum Teil durch eine den Deutschen über­­legene Politik, zum Teil auch duch die Macht der Ber- Hältnisse getrieben, den entjeglichen Bufanmenbruchh Europas Herbeigeführt haben. « Es b­­ekannt,wie Bismarck das Deutsche Reich geiss­sichert hatte:MiOesterreW Ungarn enthalten zum« Dreibund zusamm­engesch­lossen,Rußland durchs den Rück­netsicherungsvertrag von jeder Allianz mit Angriffszielen gegen Deutschland abgehalten,England wenn auch ohne Bündnis dreihandfreundlichs.Das schien in der Tat auf Jelsen gebaut.« Nach Bismarcks Tod aber begann die Abbröckelung.» Nach­ Nichterneuerung des­«Rückversicherungsvertrages» wandte Rußland sich Frankreich zu,womit für Deutsch­­land die Gefahr des Zweifrontenkrieges gegeben w­ar.Wohl hat Deutschland versucht,das­ russisch-französische Bündnis zu lockern,doch ohne Erfolg Das Verhältnis zu England blieb zunächst ein gutes, besonders solange sich die Gegensätze Englands gegen Ruß­­land immer wieder zeigte e­.Aber allmählich rückte Eng­­land von Deutschland ab,es gelang vor allem dem fran­­zösischen Einfluß,England mit Rußland freundlicher zu stellen und bald war der Gegensatz Englands zu Deutsch­­land ein ausgesprochener,sodaßcslsos zwischen Eng­­land und Rußland übers die orientalische Frage zu eine­r­­Einigung kam,die Oesterreich-Ungarn und damit die poli­­tische Gruppierung Europas bedrohte.Italien mit seinen Ansprüchen trat dazu,sowar an die Stelle des Drei­­bundes,der 70 Jahre lang den Frieden der Welt gesichert z h­atte,eine neue Gruppierung getreten,die den Frieden von vornherein erschütterte,denn sie hatte Aenderungen in der Gestaltung Europas zum Ziel,nicht wieder Drei­­bunterhaltung des Bestehenden. Inzwischen gelang es auch,­Japan in eine deutschfeind­­liche Richtung zu treiben und Nordamerika in eine Fährte zu drängen, die deutlich­ zeigte, daß in einem Kriegsfall höchstend eine kühle Neutralität zu erwarten stand. In dieser gespannten Welt stand Frankreichs Revanche­gedanke und der Drang nach kolonialer Ausdehnung fest, Rußlands Drang nach Konstantinopel und dem Balkan, Stalins Tripoliswünsche und nun trat Hinzu die Britische Handelseifersucht gegen Deutschland,. Der Dreibund — wobei Staaten nicht mehr zählte — eine Bereicherungsgesellschaft, die Entente eine Erwerbsgesellschaft — und die­ Teitere bereit, auch ‚die schlechtesten Mittel anzuwenden, um die beabsichtigten Erwerbungen zu machen. In außerordentlich­­barer Weise schildert Helfferich, wie immer neue Flammen aus dem him­erhöhlten Boden auf­züngelten, die es immer wieder zu Löschen gelang, aber alles trug­ dazu bei, die Lage zuzusoigen: die Bagdad­­bahn, die bosnische Am­erion, die Maroflofrage, der Tripoliskrieg, die Balkankriege. Eine Zeitlang versuchte Eng­land mit Deutschland sich zu einigen über einen Anteil der Deutschland eine Weltstellung sicherte, man verständigt sie über­ die Bagdadbahn über die Kolonien in Wfrike über die bonderasiatischen­ Fragen , aber im Geheimen erreichte die unehrliche englische Politik militärische Ub­machungen mit Rußland, die sich uunzweideutig gegen­ Deutsch­land richteten. England befestigte ss immer mehr in die Kriegsstellung gegen Deutschland, dabei selbstverständlich vo der Stimmung in Frankreich und Rußland unterrichte „Die Verstärkung der für eine kriegerische Auseinande­regung mit Deutschland geschmiedeten Koalition durch Englar im der Zeit, des Abschlusses der deutsch-englischen Be­ständigungsverhandlungen, das ist der Schhilfer zur pol­itischen Weltlage, aus der Heraus der große Krieg entstand i­st.” EI lag darin, daß England jede wirkliche Verstä­digung ablehnte, daß er bei seinen Ententegenossen zuglei­cie kriegerischen Strömu­ngen ermutigte u­nd damit dem We Krieg besiegelte: »­­Die Ermord­ung des österreichischen Thronfolgersx dann zum Ausbruchsgeführ,bei dem auch aus Hselffer zu·entnehmen isx x daJ Deutschland alles g«etan,h·a«t,d Ausbruch ‚zu verhindern — e3 iwar selbst weder diplomatis noch wirtschaftlich, nicht einmal militäriich darauf vor N

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