Tagblatt, August 1928 (Jahrgang 6, nr. 173-197)
1928-08-01 / nr. 173
" Belangt mit Ausnahme von Conte und feiertagen täglich nachmittags zum DVersand. Probeblatt wird kostenlos zugestellt. ETETETT ETTE ETEL TE ETEL LL er das Burgenland 8 Augeigenberechnung laut Gebf ihren | Bezugspreis: Wien IIL, Steingasse M. 1 Hauptschriftleiter und für A: Ungarn berantwortetáj : Adolf Pálffy, Oedenburg Deschplatz 56. Huruf 23. Gyredstunden tägl 9—12 gen Einzelblatt: Groschen Monatlich — Einzelblatt an Wochentagen‘8 g, an Sonntagen 12 g. 2 S, vierteljählich 6 8 Folge 173. Graf Apponyi über die Anihlub- Tundgebung im Burgenlande. An die Adresse des Reichstagspräsidenten Loebe gerichtet. Budapest, 31. Juli. Graf Albert Apponyi wirft in einem Leitartikel des „„Reiter Lloyd“ über die deutsche Sängerfahrt durchs“ Burgenland die Frage auf, ob es rastvoll war, daß ein Teil der Sänger diese Propagandafahrt durch Burgenland unternahm, während gleichzeitig einer bedeutenden Abordnung des Wiener Sängerfestes in Budapest der herzlidhite Empfang zuteil geworden ist. Die burgenländische Stage ruhe, niemand werfe sie von ungarischer Seite aus auf. Es lag nicht der geringste Anlaß vor, nach Ungarn hin die Faust zu ballen und das schlummernde Gefühl wieder zu werden. Graf Apponyi schreibt, wenn die Erklärungen Loebes im Burgenlande so gefallen seien, wie es berichtet worden ist, so würde das bedeuten, daß 60 Millionen Deutsche für die Underleglichkeit des Trianoner Sriedend eintreten müssen. Es liege wohl ein Lehler in der Berichterstattung vor, weil man es sonst mit einer unerklärlichen und für den Standpunkt der bdeutschen Politif unlogischen Reugerung zu tun hätte, deren Milchmittlung nicht ausbleiben könnte. Eine Richtigstellung von Seiten des Herrn -Reichstagspräsidenten Lobbe wäre daher Höchit erwünscht. pro Billigeres Brot und Gebäc in Budapest. Budapest, 31. Juli. Die Bereinigung der Budapester Bädermeister hat auf Grund der neuen Mehlpreise den Preis des Hausbrotes 54 auf 50 Seller Kilogramm Kleingebäcs das Stück herabgelegt. Preis des Weichbrotes wurde mit 56 Heller, der des Schwarzbrotes 40 Seller festgelegt. Die neuen Preise treten morgen Mittwoch in Kraft, von und von den Preis bes Seller 6 auf 5% Der mit Großes Untwetter im Plattenseegebiet. Budapestt, 31. Zug. Im Balatongebiet hat am Sonntag ein großes Unwetter wesentlichen Schafft ein Burdapester Chauffeur während des Sturmes ertrunken, den angerichtet, murzelt und Häuser Kronpart beimwastet. In E3 wurden Bäume entabgededt. Keßthely Bei Siofof Der Hemurde Der Brand in Konstantinopel. Angora, 31. Juli. Gegenüber den französischen Blättermeldungen von einem verheerenden Brande in Konstantinopel, beziehungsweise Stambul, wird festgespielt, dab in Stambul bloß zwei Häuser eingeäschert worden sind. Stresemann bei Maiarpt. Karlsbad, 31. Juli. Der deutsche Außenminister Dr. Stresemann, welher in Karlsbad zur Kur weilt, stattete dem Präsidenten der Republik Dr. Majargt einen Besuch ab u ; Fre Mittwoch, den 1. August 1928. die seit 165 Jahren bestehende „Bresburger Zeitung“ mußte ihe Grcheinen einstellen. Verfolgung der Minderheitspresse in Zicherhien. Mit dem ge- Bresburg, 31. Julistrigen Tage stellten drei Minderheitsblätter ihr Erscheinen ein, und zwar , Hirado", "Magyar Újság" und die bereits seit 165 Jahren bestehenden„Preßburger Zeitung“. Alle drei Blätter wurden in der lekteren Zeit in der Druferei der „ Brekburger Zeitung“ hergestellt, die geitern infolge eines Beschlusses des Preßburger Druckereibesiger- und Seßergremiums unter Bonfort gelegt wurde, weil sie trog des Protestes des Drudereibefißer- und Seßergremiums vor einigen Wochen die Herstellung des in materielle Schwierigkeiten geratenen Blattes „Hirado“ übernahm. Das Drudereibesiter- und Setergremium berief sämtliche Seßer der „Dreßburger Zeitung“ zurück, so daß die Druderei nun betriebsunfähig it. Auf Grund des Beschlusses des Gremiums dürfen die obgenannten drei Zeitungen auch in einer anderen Druderei nicht hergestellt werden. Die demission des tibechischen Finanzministers nicht angenommen. Prag, 31. Suli. Der Präsident der HRepublik hat die Demission des Finanzministers Dr. Englisch nicht angenommen. Sawerbrunn baut ein Strandbad und damit ich selbst die Thünfte du tunft. * Dieser Tage meldeten wir, da Bürgermeister Hoffenreich bei einem ersten Bäderfachmann ein Projekt für ein Strandbad in Sauerbrunn ausarbeiten ließ und nun darüber mit den Hausbefigern und allen Freunden Sauerbrund beraten wird. Erfreulich an dieser Tatsache ist, daß sich Sauerbrunn damit entschlossen hat, den Weg aller modernen Kurorte zu betreten, um mit dem Strandbade sich selbst die Tchönste Zukunft zu bauen. Und weshalb denn nicht? Iit Sauerbrunn nicht einer der schönten Waldwinfel, desgleichen man nur wenige in weiter Umgebung haben und drüben der Landesgrenze finden kann? Besigt es nicht eine Sauerquelle, deren gesundheitsfördernde Kräfte seit Jahrzehnten als erprobt gelten? Hat es nicht ein mildes, Duftiges Klima sondergleichen, um das es allein verdient, als erstklassige Sommerfrische zu gelten? Eines aber hatte es bis jeßt nicht, durch geilen Vermittlung alle die erwähnten Bor I. Held — bayerischek Minister-’Unmöglicht getwesen wäre;und soi kam er präsident, München, 31. Juli. Der bayrische Landtag hat Dr. Heldnerlich zum Ministerpräsidenten gewählt. Massenverhaftungen in Spanien. Paris, 31. Juli. " Wie dem „Deudre“ vom Generalsekretär der spanischen Liga für Menschenrechte aus Handaye berichtet wird, soll die Zahl der Verhaftungen, die in Spanien wegen des Komplotts gegen die Verfassung fürzlich vorgenommen worden waren, 1752 betragen haben. Die Mehrzahl der Verhafteten soll bereits wieder in Freiheit gelegt sein. Italiens Kampf gegen den Kommunismus. Rom, 3. Stil. Im Prozeß gegen 32 Anarchisten und Vertrauensmänner einer heimlich fortbestehenden kommunistischen Bereinigung in Toscagna und Emilia verurteilte der außerordentliche Gerichtshof zum Schuge des Staates. 26 Angeklagte zu Zuchthausstrafen von ein bis fünfzehn Jahren. Nobiles Heimreise. Magdeburg, 31. Juli. Von Marnemünde-Stendal kommend, ist gestern die Expedition Nobile in Magdeburg“ eingetroffen. Nach kurzem Aufenthalt fuhr der D-Zug nach Halle weiter. Der Zug wird heute über Innsbruck Tag 23 Uhr in Rom eintreffen. 6. Jahrgang. trag, in der Gemeinderatsfigung von Neusiedt am See, die in dieser Angelegenheit einberufen wurde, zu stürmiscn Auseinanderlegungen. In dieser Sinnung stellte der Gemeinderat Magister Wolff dem Amt dem Bürgermeister Haider das Mistrauen auszusprechen und bei der Landesregierung "um die Auflösung des Gemeinderates anzufuchen. Dieser Antrag wurde mit der großdeutschen-sozialdemokratischen Stimmenmehrheit angenommen. Die Landesregierung kird nun aller Wahrseinlichkeit nach die Auflösung des Gemeinderates aussprechen und Neuwahlen ausschreiben. züge des schönen Badeortes nicht genug zur Geltung gelangen und nicht genügend ausgenüßt werden konnten. Die jetige Gemeindeleitung des Kurortes ist num in löblicher Weise bestrebt, diesen einen Fehler gutzumachen und Sauerbrunn das fehlende Strandbad je früher zu erbauen. Und dies ist für Sauerbrunn der einzig sichere Weg zu besseren Zeiten. Die im redaktionellen Teil (Burgenland, Oedenburger Nachrichten, Bühne und Kunst, Filmwesen, Gingerender, Offener Sprechssaal enthaltenen entgeltlichen Mitteilungen sind dort gekennzeichnet. ie Folgen der Unterschlagungen in Neusiedl am See, Altenburger hat dennoch mehr als eine halbe Milliarde vergendet. — Der Ges das Mictrauen aus. — Auff Gemeinderates, meinderat spricht Dem u meiber ung des. * Der Fall der Unterschlagung von Steuergebern in Neusiedl am See, die der Gemeindesekretäar Oberamtsmann Heinrig Altenburger verübte, erregte seit Wochen großes Aufsehen und wurde vielfach in der Presse erörtert. Damals hieß es nach einer Meußerung des Bürgermeisters, daß die Summe der unverprüßten Steuergelder nicht so hoch sei, wie man anfangs annahm und nur um 200 Millionen Kronen herumfiei. Heute steht nun fest, daß Altenburger insgesamt 53.000 Sgilling, also mehr als eine halbe Milliarde Kronen, vergeudete. Dies stellte die Untersuchung fest, die die Landesregierung andidnete. Diese Tatsache konnte natürlich nicht ohne Folgen bleiben, da da die ganze Unterfejtigung bei genauerer Kontrolle die Stetrifzierung des Burgenlandes, Donnerstag vergangener Woche ist die Konzessionsurkunde für die Eisenstädter Elektrizitäts- AG. unterzeichnet worden, was gleichbedeutend ist mit dem Beginn der Elektrifizierung des Burgenlandes. Hinter der genannten Gesellschaftt steht die Deutsche Berfebtskant. In den allernächsten Tagen schon werden im Gebiet des Neusiedlerseegs die ersten Arbeiten in Angriff genommen. Von Bahnbauten sieht man vorläufig ab und das große Investitionsdarlehen, das die Zentralspartasse der Gemeinde Wien bewilligt hat, wird zum Ausbau der Autostraßen verwendet, auf denen ein reger Autobusperkekt den Transport vermitteln soll. leber eine halbe Millard Hope. Schaden in Ybershücen. Am 4 Suil wurde die Gemeinde DObershagen von einem schweren Ungewitter heimgesucht, wobei der Hagel Felder und Fluren vernichtet. Nunmehr wurde auf Grund der Schadenerhebung 3- operate, welche fett abgeschlossen wurden, festgestellt, daß 74 Grundeigentümer bloß an bernichteten Getreidearten und ber nichtetem Obst (Hadfrüchte gar nicht beachtet, obwohl der Schaden auch erheblich) einen Schaden im Werte von 53000 Schilling erlitten haben. Die sieds Abschreibung in Vorschlag gebrachte Summe der Grundsteuer beträgt 915 Schilling. « — Schwerers Unfall beim Drefchem Theresia Holzer MsI Kohfidischi Nr.86 erlitt kürzlicch s eine schwveren Unfall.Sie geriet mit der Linken Handsin dies Dreschmaschine und mußten s ihr im Spital zw Oberwarths vier Finger abgestommen werden. — Martbericht Istsersiskh LC an Auftriebt 90 Pferde,125 Rinder,so Kälber CO Frischlinge, 244 Ferkel Verkauf,63 Pferde,54 Rindt, 45 Kälber, 32 Frischlinge, 128 Ferkel. Die Berkaufspreise waren pro Stüd: Schwere Pferde S 800 bis 1200, leichte Pferde S 600 bis 800, Schlachtpferde S — bis —, Rinder (Beindlvieh) S —60 bis — 90, Ochsen S 120 bis S 140, Kälber S 180 bis 190, Frühlinge S 180 bis 200 pro Kilogramm Lebendgewicht, Kälberrühe S 600 bis 1000 pro Stüd, Ferkel pro Stüd S 200— bi 30.—. — Sahrmärkte am 6. August und am 5. November 1928. — Wocenmärkte füi den Donnerstag mit großem Viehauftrieb. e0- 0