Katolikus főgimnázium, Temesvár, 1856

n"------—————-——— sowie von der Kraft, vom Gesetz und Zweck kann nicht Anfang, sondern nur das Endresultat, das Ergebniss einer allseitigen Auseinandersetzung der Geistesthätigkeit sein. Indem wir uns diese Erläuterung für eine spätere Abhandlung Vorbehalten, verschieben wir hiermit die nähere Bezeichnung unseres philosophischen Standpunktes. — Bevor wir uns der Erklärung des organischen Lebens zuwenden, wollen wir einen Blick auf das Gebiet der unorganischen Dinge werfen, um den gewaltigen Abstand des Unorganischen vom Organischen ans Licht zu bringen. Wie überall, so wollen wir auch bei dieser Betrachtung nur die Thätigkeit ins Auge fassen. Die Grundlage des irdischen Lebens ist, wie die Erfahrung lehrt, die körper­liche Organisation; diese wurzelt aber im Boden der mütterlichen Erde, und enthält als Bestandtheile die Grundstoffe der Körperwelt in sich. Die unterste Stufe des irdischen Daseins stellen demnach die einfachen elementaren Stoffe dar; sie umfassen, sammt den Mineralien, denen sie als unmittelbarer Gehalt dienen, das Beich der unorganischen, leblosen Natur. Auf diesem Gebiete ist die Thätigkeit äusserst beschränkt; sie scheint einzig auf den allgemeinsten und niedrigsten Zweck des Daseins, auf die Selbsterhaltung gerichtet zu sein. Wir schreiben den körperlichen Elementen Trägheit zu; denn obschon ihnen eine Anziehungs- und Abstossungskraft zukommt, so zeigen sie sich dennoch nie von sich selbst und aus eigenem Antriebe thätig, sondern bedürfen immer eines Anstosses von aussen, und werden nur durch äussere Anregung in Thätigkeit versetzt. Keines der körperlichen Elemente bewegt sich von sich selbst, sondern jedes derselben blos durch die anderen. Zufolge dieser Beschränktheit und dieses Unvermögens der unorganischen Natur, sich aus sich selbst zu bewegen, betrachtet der menschliche Verstand ihre Bewegungen als blosse Wirkungen der äusseren Einflüsse, und versucht die Bewegungen nach dem Grade der Einwirkungen zu berechnen. Ueberhaupt herrscht im Reiche des Unor­ganischen das Gesetz des Gleichgewichtes, der Wirkung und Gegenwirkung. Indessen reicht die geschilderte mechanische Weltansicht zur Erklärung der Mannigfaltigkeit, welche uns das Reich des Unorganischen in seinen Bildungen auf­weist, nicht aus. Die mechanische Anziehung und Abstossung, welche allen Elementen gemeinschaftlich zukommt, stellt blos das Gemeinsame derselben dar; die Mannig­faltigkeit der Eormen, die zugleich das Gepräge einer Regelmässigkeit an sich tragen, setzt zu ihrer Erklärung eine eigenthümliche Wirkungsweise voraus. Der menschliche Verstand hat die Entdeckung gemacht, dass die mannigfaltigen Bildungen

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