Katolikus főgimnázium, Temesvár, 1857

Hangers, durch den der Schlundnerven das Gefühl des Durstes; so werden mittelst der sensiblen Muskelnerven die angenehmen Gefühle der Kräftigkeit, Frischheit, Leichtigkeit erweckt, denen die unangenehmen Gefühle der Schwäche , Mattigkeit, Schwere der Glieder entgegen stehen. Alle Gefühle der inneren leiblichen Zustände haben zu ihrem Mittelpunkte . das Lebensgefühl, welches auf der Wechselwirkung der Seele mit dem Leibe beruht, und vom Entstehen des Lebens an bis zum Tode fortdauert, aber dem unaufhörlichen Wechsel der Zustände gemäss schon mehr, schon weniger laut sich kundgiebt. Die wechselnden Lebenszustände drücken sich in den Gefühlen des Wohlseins und Unwohlseins, der Kraft und Schwäche, der Regsamkeit und Müdigkeit, der Munterkeit und Schläfrigkeit, der Heiterkeit und Niedergeschlagenheit aus. Verschieden von diesen auf den Vitalsinn sich beziehenden Gefühlen sind die Gefühle, welche durch Einwirkungen der ausser dem Leibe befindlichen Dinge veranlasst und durch die Nerventätigkeit der fünf Sinne in unserer Seele erweckt werden. Die Gefühle dieser Klasse sind immer mit gewissen Erscheinungen der Aussenwelt verbunden. Die Aussendinge treten eben dadurch, dass sie auf uns einwirken, in eine Beziehung zu uns, namentlich zu unserer Selbstthätigkeit; dadurch erregen sie aber zugleich eine Spannung in unserer Thätig­­keit und rufen eine Stimmung für, oder wider sie, eine Zuneigung, oder Abneigung hervor, je nachdem ihr Einfluss auf unsere Selbstthätigkeit fördernd, oder hemmend sich erweist. Hieher gehören die angenehmen Gefühle, welche der Anblick einer grünen Wiese, einer heiteren Morgenröthe, die sanften Töne einer Harfe , das Schlagen der Nachtigall, der Genuss einer köstlichen Speise, ein labender Trank, der Duft der Blumen, das Anwehen der lauen Abendluft im Sommer, ein weichliches Lager und andere dem leiblichen Leben wohlthuende Sinneseindrücke mit sich fuhren, so wie die unangenehmen Einwirkungen, welche durch grelle Färbung, blendende Beleuchtung, rauhe und schrille Töne, ungestümes Geräusch, ekel­hafte Speisen, übelriechende Dünste, Hitze und Frost hervorgebracht werden. Wir haben in der vorhergehenden Abhandlung schon erwähnt, dass bei einigen Sinnen mehr das Objective der Wahrnehmung, die Anschauung, bei anderen mehr die subjective Seite, das Gefühl, hervortrilt. Die edleren Sinne, nämlich Gesicht und Gehör, lassen vor­züglich das Objective zum Vorschein kommen, und führen der wahrnehmenden Seele die klarsten Anschauungen zu; dagegen sind Geruch und Geschmack vorzüglich subjective Sinne, die von ihnen erzeugten Gefühle erreichen den höchsten Grad der Stärke, so dass manche Gerüche betäuben, in Ohnmacht stürzen und aus derselben erwerken. Unter den Sinnen steht in dieser Hinsicht der Tastsinn in der Mitte, seine Wahrnehmungen lassen die objective und subjective Seite gleich stark hervortreten; kommen wir z. B. mit einem brennenden, oder spitzigen Körper in schmerzhafte Berührung, so nehmen wir ebenso bestimmt die brennende,

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