Temesvarer Zeitung, Mai 1926 (Jahrgang 76, nr. 98-119)

1926-05-01 / nr. 98

Tu i. - & Begugöperis des Monat: | Bür Zunisqara alle Zulung Dei 20, mit Zufiellung Bet 109. Msi Biinnee Bei Bun . LIEEOREBENE: za Redaktion und Administration: Timisoara, Cetate, Str.“ Lonovics ern Ronovieägafle) Nx. >. -. Telefon 14-17. ==" “' de Verantwortlicher Redakteur: 2 Alexander Mangold, ® Die heutige Nummer kostet ! 5 2 ; Samstag den 1.3 yare Neue Temesvarer Zeitung Anzwärts (Inland) mit Werberien BB für das Ausland: Lei 150.— $ 25 Se ‚Brüder vier Wirfi waren » Engros innere Stadt, Hunyadigaffe Ar. 7. Wie haben in Bee Cngros- Beischäfte eine na Alelum in 4 rest Ev­age­n, Herren- So A DERART Kunkur al­pen erkaufen. A NOS) Bon. Joh. Bapt, Mayer, Dechantpfarrer in Neuarad, durch den horchen wir von Zeit zu Zeit auf. Millionen bliden auf erwartungs­voll und meinen, es muß irgendwo­ ein Losungswort erklingen oder­ ein Schlagwort erschallen, das endlich Hoffnung aufleuch­­ten läßt zu einer Neugesundung. Hoffnung zu einem realen Ausch der Zukunft. Am 1. Mai, am Tage der ungezählten Massen, da pflegt man auch zu lauschen und zu warten, ob nicht aus der Mitte jener, die in beständiger Arbeit stehen, sich dieses Losungswort aus den Kehlen ringt? Ob es nicht, unverhofft zuerst ganz leise ausgesprochen wird? Zuerst wie ein Hauch, dann Klang annimmt und im­­mer kräftiger ertönt: — und endlich ? Sind das nicht Träume, wie ein Donner über die Menschen hinrollt, der neuen, kräftigen Auf­­bau verkündet für alle, „die eines guten Willens sind.” Doch sind das nicht Zerrbilder einer erregten Phanta, deren Seidenfäden des Morgens reißen, die wir nur in kommenden Nächten Es ist wahr, die wirtschaftliche Lage wartet schon In allen Ländern Bemühen sich die erprobtesten Kapazitäten redlich Bestes zu leisten. Allenthalben erklingen „neue Pros­phetenstimmen“ =+, aber es will doch nicht besser werden. Nun so deucht es mir, daß der wirtschaftliche Auf­­schwung vielleicht anderswo seine Hemmnisse findet. Denn — umsonst leugnen wir es — wir Menscen denken zuerst und dann greifen wir zur Arbeit. Im Inneren der Seele keimen die Pläne, dann kommen sie zur Ausführung. Ein gesundes Seelenleben ist bei uns die Vorbe­­dingung zum wirtschaftlichem Aufschwung! Vor allem muß das „Humane“ in uns wieder in seiner Doppelnatur zum Vorschein treten ; wir dürfen nicht ganz in den Stoff versinken; wir dürfen nicht das menschliche Niveau verlassen und so ins Stoffliche uns hineinleben, daß vom Seelischen siche gar nichts mehr übrig bleibe, und fir das See­­­­­dig ausgeölichet werden; Fr MSc veedieren. Au­­bie, M8 - Unsere Arbeit darf nicht mit dem Löhne vollstän­­dig würfen us selbst nicht en wir auch etwas Golles und etwas. Seekihes himeintragen; Die Arbeit­­ muß wieder auch mit dem Gewissen et­was gu tun haben. Die Arbeit darf nicht hher abfinden zu einer, dem Menschen erniedrigenden Plage, zu einem unerträglichen Joche, sie muß wieder zur die Seele veredelnden Pflicht erhoben werden; sie muß wieder zum freudigen Schaffen werden; sie muß außer der Müdigkeit zur Seelenruhe führen. Unser Leben darf uns Tierische nicht so weit aus­­arten, daß alle Sorgen auf die Erhaltung der Existenz, auf Genuß und Wohlleben gerichtet seien ; wirklich nur ein mehr weniger denkendes Tier werden, in dem alles Seelische verschwindet. Wir müssen dem cristlichen Gedanken der Ver­­bindung mit Gott wiederfinden. Zweimal hat man diesen Gedanken in der Weltge­­schichte offiziell fallen lassen: in der französischen Re­­volution und in Sowjetrußland. Und zu was führte es? Arı wöllteen Entsittlichung! Wir Menscen waren immer so, daß wir ein bisschen Gott spielen wollten, doch einen so weitgehen­­den Tiefgang der Sitten, wie jeht, findet man selten. Und bei dieser inneren Kraftlosigkeit wollen wir wirt­­schaftlich gesunden!? So will­ man das Unmögliche erzwingen und sich nicht eingestehen, daß wir einen seelischen Neubau bes­­innen müssen­ . Der Einzelne wird heute von Tag­ zu Tag eovisti­­scher. Neid, Haß, Groll, Feindschaft, auflodernde Lei­­denschaften­ führen zu unerhörten Katastrophen. Das Vertrauen, die Ehrlichkeit, die Gewissenhaftigkeit nehmen moderne Gestalt an, werden zum nichtssagen­­den De>mantel. Die cristliche Nächstenliebe wird zer­­treten. Eine moderne Denkungsart macht­ sich breit, die den menschlichen Verkehr mit­einander alles „Herge­­brachte“ verargt, aber einen solchen Ton­­ zum­­ Herr­­schenden macht, der uns höchstens Urzustände ins Ge­­dächtnis bringt. = aber mit Kultur und­ Fortschritt nichts gemein hat. .­­Es geht wie im Sturm am Meer — das Schiff gleitet vom Wellenfamm hinunter und es scheint, als ob es keine Rettung gäbe. Da gibt es keinen anderen Ausweg, wir müssen es ehrlich einbekennen; wirtschaftlicher Aufschwung allein kann hier nicht Helfen: der Neubau muß, nac­h­­dem wir Menschen sind und unsere Seele nicht zurück­­drängen können, der Aufbau muß von­ Innen be­­ginnen. Nur dürfen­ wir nicht erschreien vom unmo­­dernen Wort Seele. Unsre Seele bleibt in uns Mens­­chen der eb­ere Teil, der sich weder zurückdrängen, noß vernachlässigen läßt. Man kann die Seele mit meter­nem Tafelwerk verdecken, sie wird aber immer wieder ans Tageslicht treten. Darum hinweg mit den modernen Vhrafen! Seien wir aufrichtig, gestehen wir es ein. Wir Menschen sind nicht nur eine stoffliche Substanz, in uns lebt eine Seele, die ihr sittlichs Eigenleben führt, die auch ge­pflegt und erzogen werden muß.Dies hat die Menschheit von der Urzeit bis auf den heutigen Tage immer bers ausgeführt und eingestanden. Dies leugnen auch wir uer sonst. Darum auf zum ethischen Neubau des . Irınem­­lebens und der wirtschaftliche Neubau wird dann auch möglich sein auf der Basis des. Gewissens, Itenliebe und. der cristlichen Pflichterfüllung, der Nach­­und .­­fie sämtliche er Der &mnste "Im. Elende, : 1. Nat, Worte an Viele, in welches Weltkrieg hineintrieb, Umsonst wieder neu anknüpfen? Rein, es dürfen keine gefunden wollen! "Sabre und Tag auf Sanierung.­­ Artikel Europa sich Träume sein, wenn mit ihr daß wir. 2 Eine deutsche Beschwerde an die Bukarester NETE: Wegen eines Interviews im „Matin“. Berlin, 30. April. Wie der de­­mokratische Zeitungsdienst mitteilt, hat das Auswärtige Amt an die Bukarester Regierung eine Note gerichtet, in der die deutsche Regierung ihr leb­­haftes Befremden über die Aeußerung des rumänischen Gesandten in Paris, Diamandi, zum Ausdruck bringt. Diamandi hatte in einer Unterredung, die er mit einem Vertreter des „Mas­tin“ über den Berliner Vertrag hatte, unter anderem erklärt, daß Deutsch­­land in Genf zwei Gesichter zeigen würde, das eine lächelnd und gefällig heiter und zum Okzident ge­­wendet, das andere fordernd, rach­­süchtig und dem russischen Hinterland zugewendet. Diese Ausdrucksweise hat bei der deutschen Regierung eini­­­ges­ Auffallen erregt und die Be­ JeHmSnDE WARHRIGRN Neue Nachrichten, Enthaftung des Prinzen Windisch­­grätz ? 3 Budapest, 30. April. Die legitimistischen Abgeordneten unter Führung des Grafen Julius Andrasfy eine Aktion vor, um bereiten seit einiger Zeit vom Justizminister die Enthaftung de Prinzen Ludwigs Windisch-Gräßt mit NüFsicht auf vessem­ erschütterten Gesundheitszustand durchzusetzen. Da der Justizminister zwei Workhen­ unpäßlich war und erst heute im P­arlament erschien, konnte die Legitimistische Aktion erst Heute ber ginnen. Wie verlautet, dürften die Besprechungen Andrassfys mit dem Justizminister wenig Ers

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