Temesvarer Zeitung, Juni 1926 (Jahrgang 76, nr. 120-143)

1926-06-01 / nr. 120

* un 5. „Temesvarer Zeitung” (Seite 2.) Falee Die 31. Mai. Zu der 200-Millionen-Lire- Anleihe Rumäniens werden folgende Einzelheiten be­kannt: Der Emissions­kurs beträgt 85, der Zinsfuß 8 der Gesamtsumme werden vor allem die Annuitäten für zwei Jahre gezogen, so daß Rumänien tatsächlich nur 185 Mil­­lionen Lire zu erhalten hätte. Die Regierung hat sich aber weiter verpflichtet, in Italien Untersee­­boote für 175 Millionen Lire zu bestellen, die in fünf Raten bezahlt werden­ sollen. Die Raten betragen­ 35 Millionen jährlich. Die erste Rote soll aus der An­­leihe sofort bezahlt werden, so daß Rumänien in Wirk­­lichkeit nur 123 Millionen Lire zur Verfügung erhälst. Nom, 31. Mai, Ueber die rumänische Anleihe in Italien in der Höhe von 299 Millionen Lire verlautet, daß sie nur mehr der Unterschrift bedarf. Der rumänische Staatssekretär im Finanzministerium wird Unter« hier erwartet. Die Anleihe ist zwischen den e­i­n­­zelnen rumänischen und ital­ie­nischen Finanzgruppen direkt zu­stande gekommen. Die beiden Regierungen üben nur die Kontrolle darüber aus. Die Anleihe ist für die Stabilisierung der rumäni­­schen Val­uta und für den Anlauf von italienischen Industrieartikeln bestimm­t. . Sie wird mit 8 Prozent verzinst und kann spä­­testens in 16 Jahren voll getilgt sein. Bularest, Prozent, Von Anleihe für Rumänien. Der Betrag schmilzt zusammen, ob­­ - SEVAG SADES SODSRSSOG SISEESSE abe 2 Weghalb Beiljura ermordet wurde, wo... Beitrug eines Todesurteils Warschau, 31. Mai. In den politischen Kreisen Polens wird die Ermordung Petljuras lebhaft kom­­mentiert. Der „Expreß Borrani“ schreibt: „Es steht zweifellos fest, daß den Tod des ukrainischen Atamanen nicht die Rache der Juden für seine Judenverfolgungen, sondern das schon vor Jahren gegen ihn von der ssowjetrussischen Regierung geführte Todesurteil Hewwirkt hat. Die Beweise sind vor­ Enden: Das Lib­eil wurde anfänglich, 9:35 Peil­urga aus dem politischen Leben ausschied, vertagt, Erst dis letten Ereignisse in den Baden die Wachsanten­ Mestaus neuerdings angeregt. Man befürchtet eine Erweiterung der Freundschaft zwischen dem ukrainischen General­­und dem MarsGgil Bilsudsti, dem Todfeind des Sowjets, der Sowjet - Regierung. Begnadigung der Frankfälscher ? a Geplante allgemeine Budapest, 31. Mai. Wie „Magyarorpag"“ von zu­­ständiger Seite erfahren will, plant die R­egie­­rung zum 29. August, dem vierhundertsten Jahre­stag der Sc­hlac­ht bei Mohaczs8, eine allgemeine A­mn­st­i­e zu erlassen. Die Amnestie soll sich auf alle Verbrecher beziehen, die zu Zuchthaus­­­strafen von nicht mehr als 5 Jahren verurteilt sind und die ihre Straftat nicht aus gemeiner Habgier be­­gangen haben. Sollte das Urteil gegen die Prankfülicher bis zum 23. August alle Instanzen durchlaufen und Rechtskraft Amnestie in Ungarn­ erlangt haben, so ist es, den Informationen des „Magyarorpag“ zufolge, nicht ausgesc­hlossen, daß Windischgräß, Nadossy und Genossen am 29. August, dem Gedenktag der Schlacht von Wis­­bass, amne­st­ie­­t werden. (Am 29. August 1526 unterlag Armee bei Mohács gegen die Türken, die ungarische Ludwig der Zweite, der lezte König von Ungarn, ertrank auf der Flucht im Die Red.) Csele3bache 3. dem­ Fluten des­­ reißenden 2 ­ Das Problem der Wiedervereinigung der orthodoxen und der katholischen Kirche. Die Unionstagung der Leogesellschaft. =. Wien, 31. Mai. Die von der Leogesellschaft und der deutschen Görve3gesellschaft veranstaltete Tagung zur Prüfung des Problems der Wiedervereinigung der örtlichen Kirchen mit der katholischen Kirche (über deren Beginn ali ger Zeitung bereits berichtete) wurde fort: Universitätsprofessor Dr. Felix Haase (Breslau) berichtete über „Die russische Kirce und Union“. Der Redner führte unter anderm aus, die Da fest wieder Weißrußland zu Polen gehört, könnte eine Union nicht schwer sein; es liegt an der katholischen Kirche Polens, ob sie die nationalen, politischen und psychologischen Schwierigkeiten der Union, die größer sind als die dogmatischen, lösen wird. Weit schwieriger gestaltet sich die Unionsfrage mit Rußland. Seit dem zwölften Jahrhundert bestand eine gehäfsige Polemik gegen die „Lateiner“. Der Bolschervismus lehnt aus politischen Grü­nden jede Beeinflussung durch West­­europa ab ; dazu kommt das politische Mißtrauen gegen die Katholiken, die von dem russischen Volke rundweg mit den Polen identifiziert werden. Die Katholiken in Rußland und die Orthodoxen im Ausland können die Brücke zur Verständigung bilden. . . . Dr. Kolpinsky (Warschau) stellte fest, daß im ‚allgemeinen keine in­neren Schwierigkeiten der Wie­­derbereinigung der russischen Kirche mit der­­ Kirche Roms bestehen. Die Schwierigkeit liegt in der christlich­­religiösen Veranlagung der russischen Psyche. Ich habe viel mit dem konservativsten Element der russischen Nation, mit den Altgläubigen, verkehrt und ich ve­­haupte, daß die Frage der Form für sie im Hinter­­grunde steht. Wie mir einer ihrer Bischöfe offen gesagt hat, kennen sie einfach den Katholizismus nicht, und „brauchen nur die Beweise zu haben, daß die katholische Kirche wirklich rechtgläubig ist. Aus nationalen, übri­­gens zeitgemäß wohlversindlichen Gründen, ist ein großer und wichtiger Teil des Russentums gegen alles, was wirklich oder vermeint westlich ist, mißtrauisch ge­­stimmt. Gerade wegen dieser Ungunst der Zeit müssen er die Anstrengungen für erden, die Union verdoppelt DEr nächste Referent, Dr. Ivan Tu­ryn­­ (Wien) führte aus: Die Frage der Union kann nicht übers Knie gebrochen werden, weil kein Akt der Union dauernd sein wird, solange es zu seiner Annäherung und zu keinem tieferen gegenseitigen Kennenlernen kommt. Die Aktion in dieser Richtung wurde bereits begonnen. Die Union kann nur dann zustande kommen, wenn die alte­hrist­­liche byzantinische Kultur restauriert, das einst in der griechischen Kirche blühende religiöse Leben wieder er­­neuert wird. Als Hauptmittel hinzu soll das erneuerte Mönchtum der griechischen Kirche dienen. >­ i Neue Nachrichten. Am 4. Juni — Wahl des Komitats- Ausschusses. Temesvar, 31. Mai. Nach den Kammer- und Senatswahlen werden am­ 4. Juni abermals die Gemeindewähler zur Wahl­­b­e­­rschreiten. Direimal werden die Ausschußmit­­glieder des Komitates gewählt. Die offizielle Liste der Regierung und der Minderheiten ist folgende: Dr. Nicolae Imbroane, Dr. Aurel Cioban, Domprobst Franz Blaskovits, Dr. Michael Gropstan, Andreas Ontise, Wilhelm Kopony, Dr. Cornel Grossoreanu, Sodann Pierre, Georg Andras, Dr. Fritz Dutschak, Dr. Julius Belu, Dr. Josef Ferch, Koloman Nemeth, Nikolaus Vulpe, Michael Traiß, Dr. Milan Kali­­novits, Dr. Viktor Radulescu, Michael Bauer, 1. Juni 1926. Dr. Georg David, Peban Cimponerin,­­Dr. Josef Sarzınan Bogdan (Reßak), Martin, Dr. Alexander Gabriel, Filip Milain, Joh. Beilei, - Peter Keompfer, x Janas Maicei, Dr. Lothar Unterweger, Mikrlesen und Milos Moise.­ Ersatzmitglieder: Dr. Johann Demian, Johann Wendel, Johann Toth, Emerich Szilagyi, Anton Laut, Georg Mezin, Mich. Zimmerer, Alexander Vipika, Demeter Lazarel und Georg Logel. 4 DE: Es Die Wahlen finden bei 36 Sektionen in den nachstehenden Gemeinden + statt: Großsanktnikolaus, Hatzfeld, Biled, Vinga, Lippa, Reka3, Bugzias, Detta, Coafoma, Neutissoda, Großfkomlos, Altbessenys, Deutschsanktnikolaus, VPepak,­­ Lovrin, B­erjamos, Deutschsanktpeter, Ketfel, Gyertyamos, Szentan­­dras, Sakelhaus, Fibis, Kövesd, Kipeto, Gyar­­mato, NRemete, Ratkovica,­­ Nissidorf, Gatalia, Großz35am, Denta, Rudna, Neupecs und Zoebelg.­­ Das Zeichen dieser­ Liste ist ein Punkt. Die Liste der Kandidaten "Befindet sich auf der zweiten Stelle des Wahlzettels. Das Abstimmen ist bei Geldstrafe [1.4.4] Der deutsche F­laggerfnnflist. Ein neuer Lösungsversuch. Berlin, 31. Mai. Wie die deutsc­hnnationalen Blätter berichten, hat der Reichswart Dr. Redslob eine &in- Heitzflag­ge entworfen. Die neue Flagge soll in der vollen Breite und Höhe ds Flangentuches ein eiser­­nes Kreuz in Schwarzer Farve zeigen. Die freibleibenden hier Zeider sollen oben links und unten rechts orange und oben rechts und unten links rot ausgefü­hrt werden. Wia Töröspakos, e Deutschlands Eintritt in den Völker­­bund. Das Haupthindernis beseitigt­ in Paris, 31. Mai. Der Genfer Berichterstatter des „Temps“ erfährt, daß die Hauptsch­wierigkeit für den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund nunmehr beseitigt ist und Brasilien endgültg auf sein Vetorecht wegen Zuteilung eines permanenten­ Sitzes auf Deutschland verzichtet hat. Ein großes Manöver der englischen Flotte. Malta, 31. Mai. Die britische Mittelmee­rflotte wird am 31. Mai, dem zehnten Jahrestag der Seeschlact bei Jütland, auf der Höhe von Malte Stellun­g Wehner und dort wo einmal eine ähn­­liche Schlacht durchführen. Die gesamte Flotte wird daran ainnehmen und die Uebungen werden genau solange dauern, wie die Schlacht gedauert hat. ; -/ er Tageskalender: Stan, 1. Juni. atholik­en: Gratiang. Kr­te­ar, 1 Geh­obenes, 2 Ortä Rumänen: w. — Isr­aliten: 19. Siman. — Sonnenaufgang 4 Uhr 15 Minuten. — Sonnenuntergang 7 Uhr 40 Minuten. — Journalistenausflug nach Belgrad. Der Verein Zeitungsberichterstatter in Rumänien veranstaltet am 11. Juli auf dem Luxusdampfer „Expres“ der Donau­­dampfschifffahrtgesellschaft einen großangelegten Aus­­­flug auf der Donau nach Belgrad. Der­ Ausflug steht unter dem Patronate der Abgeordneten von Mepedinti, Filioca IJ­gan­id und seiner Gemahlin, den Eltern der Gemahlin des Temes­varer Tafelrichters In der jugoslawischen Hauptstadt werden Demetrius schon sehr große Vorbereitungen zum Empfang der rumänischen Gäste getroffen. Es werden zu ihren Ehren verschiedene Unterhaltungen arrangiert. Gäste an der Militärparade Am 12. Juli nehmen die und nachmittag an dem traditionellen Volksfest im Topfider, dem auch die ju­­goslavische königliche Familie beiwohnen wird, teil. Die Ausflügler schiffen sich Sonntag, den 11. Juli früh 6.15­­ Uhr in Turn - Severin ein und kommen abend 3 8 Uhr in Belgrad an. Die Rückfahrt wird am 13. Juli Früh 2.30 Uhr angetreten. Ankunft in Turn-Severin 1 Uhr Mittags 3. Teilnehmerkarte per Person ist 800 Lei. Aus­­flügler aus anderen Städten genießen eine 75-prozen­­­tige Ermäßigung für die Bahnfahrt bis Turn-Severina und zurück. Briefe und Geldeinsendungen an die Adresse des Vereines nach Turn-Severin. — Die Eltern erschossen. Im Dorfe Bernöwe bei Oranienburg schoß ein Schlosser während eines Erb­­schaftsstreites seinen 70 Jahre­ ­ alten Vater nieder, ftreifte darauf durch zwei weitere Schüsse seine 66 Jahre alte Mutter nieder und jagte sich hierauf sehr eine Kugel in den Kopf. Die Eltern wurden lebensge­­fährlich verlegt. Hey Täter erlitt weniger schwere Bew­irgungen. ** Dy, Craft Baruch, Frauenarzt, ist von seiner­­ Auslandsreise zurückgekehrt und redimiert von 9.11, 3--5,, Elisabethstadt, Bulev. Carol 8 (G>e Dozia- und Hunyadigasse). Telefon 9­88 . a | ©. &

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