Temesvarer Zeitung, Juli 1926 (Jahrgang 76, nr. 144-170)
1926-07-01 / nr. 144
| Donnerstag Me al Dune Zehn Millionen für die überschwemmten Gebiete. Bukarest, 30. Juni. Der heutige Minister hat be, für die von der Uebers<wemmung betroffenen iete einen age, von in Millionen zu bewilligen werden.. Nachsicht der Wahlstrafen. Bukarest, 30. Juni. Der Minister befaßte sich in jüngsten Situng mit der Angelegenheit der von Gerichten wegen Nichtabstimmung den Wählern liegen Geldstrafen. Es wurde beschlossen, von der Gitreibung der geseßlich festgelegten Strafgebühren wegen Nichtbeteiligung bei den Wahlen ab eine besondere Amnestie für Wahldelikte, zu sehen, wie dies mehrere Blätter meldeten, wird jedoch nicht " erlassen " - Neue Nachrichten. Masaryk über > Die Lettung der Deutschen Prag, 30. Juni. Präsident Masaryk gewährte einem Mitarbeiter der „Narodny Ostrobezeny“ eine Unterredung, in der er sich mit bemerkenswerter Schärfe gegen die Nationaldemokraten und die faizistischen Bestrebungen in gewissen bürgerllichen Kreisen aussprach. Ueber die „germanophile Politik der Burg“ befragt, erklärte der Präsident „Das “Problem unserer deutschen. Minderheit ist unten ernstestes politisches Problem. Es ist die Pflicht derjenigen, die den Staat führen, diese Frage zu lesen. Sobald die Deutschen die Bemeinung unseres Staates aufgeben und sich zur Mitarbeit an ihm melden, sobald sie also eine Regierungspartei werden, werden sich automatisch alle Folgen, die bei den übrigen Regierungsparteien einstellen. Das ist eine voreinfache und klare Sache, daß hiefür keine besondere Germanophilie, nur ein Mischen politischer Verstand und Ueberlegung notwendig ist.“ ERGERGE mnrisch-jugoslavische Grenzberichtigung im Banat. Wie Bukarester Blätter zu berichten wissen, wären die Außenminister Rumäniens und Jugoslawiens anläßlich der Konferenz in Bled bezüglich der im serbischen Banat gelegenen Gemeinden zu einer gemeinsamen Auffassung gelangt. Laut dieser Nachricht wäre der Plan aufgetaucht, im Banat eine neue Grenzberichtigung vorzunehmen zu dem Zwecke, jene serbischen Gegenden, wo Rumänen wohnen, Rumänien anzugliedern. Bei diesen Beratungen waren Mitilineu und Nincic von der Anschauung geleitet, daß eigentlich erst nach der endgültigen Regelung dieser Angelegenheit das erwünschte Bündnis zwischen beiden Staaten sich ausgestalten könne. ever Blutige Zusammenstöße in Polen. Warschau, 30. Juni. Während eines Umzuges der Sozialistenwodschaft Posen in Hohensalza (Inowrazla), Wo)kam es zu blutigen Zusammen- Höhen mit der Polizei, die den Zug auflösen wollte, weil keine Genehmigung eingeholt worden war. Als mehrere Polizisten von der Menge entwaffnet wurden, machte herbeigerufene Polizeireserve von der Schußwaffe Gebrauch, wobei zwei Demonstranten getötet und neun schwer verwundet wurden. Die Polizei hatte einen Toten und sechs Verwundete. Nach einer Meldung des „Lokalanzeigers“ sollen an dem Umzug auch pilsudskischen Jäger teilgenommen haben, deren Führer gemeinsam mit vielen andern Demonstranten verhaftet worden sein sollen. "4 25 408 3,1753 SUIT Die Ratifizerung des Deutsch- russischen Vertrages. 30. Juni. Stresemann und der Gesandte Sowjetrußlands April Kreptinsky haben im Augenamt den zwischen Deutschland und Sowjetrußland am 24. 1926 in Berlin unterzeichneten Vertrag und die dazugehörenden Ratifizierungsurkunden ausgetauscht. Berlin, we a N Zeitung“ (Seite 2.) Im im Juli 1926., Keine Vermehrung des Banknotenumlaufes, ‚Ein Kulissensieg Vintila Bratianu's ?. Bukarest, 30. Juni. Laut „„Adeveril“ ist die Regierung von der zngbeschndere durch Ackerbauminister Garvilid befürworteten Idee der Vermehrung des Banknotenumlaufes abgekommen. Offiziell geschieht dies aus dem Grunde, weil die Mehrzahl der führenden Finanzinstitute sich dagegen ausgesprochen habe. In Wirklichkeit handle es sich aber um den hinter den Kulissen erfochtenen Sies Vintila Pratianus über Überesen. Das Allenkai gegen Kemal Pascha. Man erwartet. Massentodesurteile. Berlin, 30. Juni. Einem Konstantinopeler Telegramm des „Berliner Tageblatt“ zufolge wird der Prozeß gegen die Verschwörer gegen Mustapha Kemal Baia in Smyrn einer der sensationellsten Prozesse der türkischen Geschichte sein und zweifellos mit Massenurteilen enden. In die Verschwrung sind zahlreiche ehemalige Minister, oppositionelle Abgeordnete, pensionierte Staatsbeamte und Offiziere verwicklt. Die bisherige Untersuchung hat ergeben, daß der Anschlag gegen den Präsidenten der Republik das Zeichen zu einem Aufstand in der ganzen Türkei sein sollte. Die Hauptführer der Verschwörung waren der oppositionelle Abgeordnete Schewti Bei und der pensionierte Gendarmeriekommandant von Smyrna Edib Bei. Die Verschwörer hatten in allen Einzelheiten einen Plan ausgearbeitet, wonach gegen das Automobil Mustapha Kemal Paschas, der am 16. Juni in Smyrna hätte eintreffen sollen, in der engen Straße „Unter den Arkaden“ Bomben geworfen werden sollten. Gleichzeitig hätten die Verschwörer Jussuf und Ismail Revolverschüsse gegen den Präsidenten abgeben sollen. In der Nähe der Straßenheizung, bei der das Attentat ausgeführt werden sollte, war für die Verschwörer ein Auto ,, das sie um die Meeresküfte bringen sollte. In einer bestimmten der Nähe Smyrnas Der Attentatsplan dem er und Die Polizei um Wali Buchtik wartete ein Motorboot auf die Verschwörer, das sie auf die bringen sollte, scheiterte im lezten Moment weil S<ewki Bei plöglig Rene empfand in der zum alles verriet, über Smyrna "0. derselben "; das Hotel, in dem er Babe Wi abzuhalten pflegten, und verhaftete Edith Bei, Jussuf und Ismail. Eine große Anzahl von Bomben und Revolvern wurde beschlagnahmt, die, wie die Polizei feststellte, aus Konstantinopel mit einem Dampfer nach Siamyrna geschmuggelt worden waren. Die Empörung den Attentatsplan ist Türkei ungeheuer. Mustapha Smyrna, 30. Juni. Die türkische Negierung beabsichtigt, die wegen des Anschlages gegen Kemal Pasca Verurteilten öffentlich Hinrichten zun lassen, um ein Li „zu statuieren. Ein Aufstand in der ganzen Türkei Abgeordnete, Offiziere, hohe Staatsbeamte im Komplott ganzen k Kemal Pascha erhält zahllose me aus allen Teilen fordert in Verschwörer von Massenversammlungen Insel i Glüctaunichtelegramdes Landes. Die Bevölkerung die Köpfe der SOELFOOLHAEECEHIEHGHHHCOIHEELT BIRORLIDEDOTEEBDDEDBITTUT +en neuer Roman von ya Xaver Kappus. In der heute hier eingetroffenen „Berliner Morgenpost“ lesen wir folgende Ankündigung: ‚Martina Villemar”, der neue Roman von Franz Xaver Kappus, beginnt morgen in unserem Unterhaltungsblatt. Die Handlung jegt im Berlin der Nachkriegszeit mit dem Bankrott des früheren Architekten Ernst Willemar ein. Seine beiden Töchter, Martina und Lilly, werden dadurch gezwungen, sich allein durchs Leben zu kämpfen. Während die elegante und leichtlebige Lily rasch ihren erfolgreichen Weg zum Film findet, hat Martina viele Enttäuschungen durchzumachen, bis sie an der Seite eines geliebten Mannes ihr Glück findet. Der Roman spielt, in Berlin, Montreux und an der Riviera. Großes Sportfest in Temesvar. Die vereinigte Temesvrer und Hubertus- Jagdgesellschaft hat beschlossen, für den 8. August in Temesper, eim a großzügiges Wettschießen — Taubenschießen — zu veranstalten. Dasselbe wird auf der Patria - Sportbahn veranstaltet und zwar sowohl auf lebende Tauben, wie auch auf Glas- und Tonfiguren. Die Vorbereitungsarbeiten setten bereits ein, es werden auch die Jagdgesellschaften anderer Städte aus Arad, Klausenburg etc. eingeladen. Wie verlautet, werden zu Protektoren der Veranstaltung“ ersucht: Präfekt Dr. Anton Bogdan General Darvari, Ober-bürgermeister Johann Dobosan, Bürgerpräfekt Dr. Valerius Liuba, Subpräfekt Cornel Bejan, Präsident der Handelskammer „Johann Ohren, Generaldirektor Siamund Szamna, Generaldirektor Rudolf Toti “, aus Bukarest aber „Direktbeträgermeister Anton Mociont und Direktor des Jagdwesens Saulescu. 237 Der Kollektivvertrag der Drudlereiarbeiter. In Schäßburg haben dieser Tage die Verhandlungen zwischen den Drucereiarbeitern und der Arbeitsgeber betreffs des kollektiven Vertrages und der Lohnerhöhung stattgefunden. An diesen Verhandlungen, die 6 Tage hindurch währten, beteiligten sich aus: Temes5var von Seiten der Arbeitsgeber der Drucereibesitzer Hans Pilger und der Direktor der Cartea Romaneasca Boffel in Vertretung der Arbeiter «ber Sekretär Ludwig Magyari. Es wurde ein Kollektivvertrag auf 4 Jahre geschlossen und die Löhne der Arbeiter mit 25 Prozent erhöht. Der Lohn eines Druckereiarbeiter3 beläuft sich demnach bis auf 1909 Lei wöchentlich. — Zwei Wohltätigkeitsschwindler. Aus Budapest wird gemeldet: Bei der Polizei von Fünfkirchen wurde die Anzeige wegen Hochstapelei gegen zwei Individuten erstattet, von denen sich einer Baron Alfred Beller nannte, in Wirklichkeit aber Ignatz Altstädter heißt, sowie gegen seinen Komplizen Ing. Andreas Freund. Beide suchten angeblich im Auftrage der Gesellschaft „Herz Jesu“ Grundbesitzer und vornehme p rissliche Familien auf, um Gaben entgegenzunehmen, die sie aber nicht ablieferten. Es wurde festgestellt, daß Altstädter auch von der Berliner Polizei wegen Hochstapeleien gesucht wird. Altstädter wurde bereits festgenommen. Gegen Beller ist das Verfahren im Gange. _. Verhaftung eines gefährlichen Wohnungseinbrechers in Berlin. Aus Berlin wird gemeldet: Der Berliner Kriminalpolizei ist es nach langen Bemühungen gelungen, einen der gefährlichsten Wohnungseitbrecher festzunnehmen. Es handelt sich um den 26jährigen angeblichen „Kunstmaler“ "Josef Beer aus Przmysb der zusammmen mit der fähigen Tänzerin Erna K [lich seit langer Zeit im Berliner Westen Hunderte von Wohnmazeinbrüchen gen übt hat. — Ein Wohnbauprojekt in Budapest. Aus Budapest wird telegrafiert: "Eine englische Finanzgruppe hat der Stadt Budapest den Vorschlag gemacht, dreihundert vierstößige Zinshäuser unter der Bedingung zu bauen, daß die entsprechenden Grundstücke der Gruppe auf die Dauer von vierzig Jahren imtentgeltlich überlassen werden. Nach Ablauf dieser Zeit werden die Häuser ohne jede Vergütung in das Eigentum der Stadt Budapest übergehen. Durch die Verwirklicchung dieses Projektes würde auch das Problem der Regulierung des Ofener Stadtteiles Tabans seine Lösung finden. ir ee kur ' : . n