Temesvarer Zeitung, Januar 1939 (Jahrgang 89, nr. 1-24)

1939-01-01 / nr. 1

IBN * Aboramenie: Lunar 90 Lei, pe 6 luni 500 Lei, un an 900: Lei. -- Pentru sträinätate 150 Lei pe luna, TER inmänare laTimisoaralunar 10 arg mai mult Un exemplar Lei 4, : Sonntag, 1. Jänner 1939 Folge 1 — 88. Jahrgang Primredactor: Josef Gassner Redactor responsabil: Adalbert Schitt, Redactia (Tel. 14-17), Administratia (Tel. 14-65), Tipografia (Tel. 14-69), Timișoara L, Piata Bratianu Innenpolitischer Rac- und Qusblid Erneuerung unseres gesamten Staatslebens Wenn wir das alte Jahr mit Glokenschlag verabschie­­den, um das neue mit Bechertlang und Gläserklirren zu be­­grüßen, geziemt es sich einen Rücklid zu werfen auf die Er­­signisse, die unser Dasein entscheidend beeinflußten. Das Jahr war nicht nur, was­ die internationale Politik anbe­­langt, ein außerordentlich stürmisches, sondern brachte auch für alle Bürger Rumäniens Entscheidungen, die geradezu ihidjasshaft in unser Leben eingriffen und für den Staat von historischer Bedeutung waren. Wir wurden in den Brennpunkt einer inneren, geistigen Revolution gerückt, die die gesamte Organisation unseres Staates auf neue Grundlagen stellte und dem Leben seiner Bürger im Verhältnis zum Staat eine ganz andere Richtung, einen ganz neuen Inhalt und vor allem einen neuen Ar­­beitsrhythmus gab. Ende Jänner des abgelaufenen Jahres stürzte die fette Parteiregierung Rumäniens. Mit dem plöglichen Auffladern einer scharf nach rechts eingestellten ideologischen Richtung und ihrem jähen Erlöschen, war die Epoche einer alten Zeit, die lediglich durch den Kampf der einzelnen Parteien gegeneinander und vielfach auch gegen die In­­teressen des Volkes gekennzeichnet war, abge­­schlossen. Die Parteien haben ihre legten Trümpfe zu ihrer Selbsterhaltung ausgespielt und alle Stände des schaf­­fanisden Volkes sehnten sich nach einer dringenden und grund­legenden Erneuerung unseres gesamten Staatswesens.­ Nachdem man aus allen Teilen des Landes immer stürmi­­scher die restlose Liquidierung eines brüchig gewordenen Systems verlangte, das dem neuen Zeitgeist ebenso wenig mehr entsprechen konnte, als die gestei­­gerten Anforderungen des Staates an jeden ein­­zelnen zu erfüllen vermochten, entschloß sich unser Her­r­­sch­er in kluger Voraussicht der kommenden Ereignisse mit energischer Hand einzugreifen und dem partei­­bedingten materiellen und moralischen Zerfall durch ziel­­sichere Maßnahmen Einhalt zu gebieten. Er gab die Losung zur Sammlung aller gesunden nationalen Kräfte, um die Trümmer der Parteiwirtschaft wegräumen zu können. Er ernannte eine unparteiische Regierung, die unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten, Sr. Heiligkeit des Patriarchen Miron C­ristea die nötige Autorität besitzt, um die Re­­formpläne des Herrschers restlos durchzuführen. Die im Fe­­ber gegebene neue Verfassung Rumäniens stellt­e die Grundlage dar, „auf der die Reorganisation des ge­­samten Staatswesens erfolgreich­­ in Angriff genommen wer­­den konnte. Sie bildete zugleich den Rahmen, in dem sich unser nationales Leben entfalten kann. Die gesamte Bevöl­­kerung des Landes billigte in bewunderungswürdiger Ein­­döütigkeit die neue Verfassung, was wieder die Tatsache be­­stätigte, daß das durch die Parteien in seinen Hoffnungen be­­trogene Volk nurmehr seinem Herrscher sein Vertrauen zu tcheifen gewillt ist. Als der Rah­­men­ eines neuen nationalen Lebens durch die neue Ver­fassung geschaffen war, setze sogleich die Arbeit der Ressort­­minister ein. Im Sinne der königlichen Initiative wurde ein Arbeitsprogramm ausgearbeitet, das sich auf da gesamte staatliche­­ Leben Rumäniens er­­streckte. Mit einer bei uns bisher unbekannten Dynamik wurde der Neuaufbau in Angriff genommen. Es galt eine ungeheuere Arbeit zu bewältigen, um die Bahnen der ruhi­­gen Entwicklung wieder frei zu bekommen. Die Vorbedingung jeder schöpferischen Arbeit ist die Ruhe und Ordnung Ihr galt­ das Augenmerk des Innenministers Caliunescu. Wie jede Neuerung mit Schmerzen und Erschütterungen verbunde ist, so war es nur selbstverständlich, daß auch die grundlegende Umgestaltung eines ganzen Staatswesens, der Bruch mit einem alten, verknöcherten politischen System, auch nicht ohne Wehen durchgeführt werden konnte. Innen­­minister Calines8cu, der nicht nur einen klaren Blic für die Realitäten der Masse­ besitzt, sondern auch die Energie, um seine gefaßten Pläne durchzuführen, schritt mit viel Umsicht und Sachverständnis daran, die seelischen E­rschütterun­­gen der Uebergangszeit zu überbrücken­­ und eine ruhige Atmosphäre zu schaffen, in der der Neuaufbau unseres Staa­­tes begonnen werden konnte. Seiner Entschlossenheit und s' Innenminister Armand Calm­esen h2­­ 240. 77 Aberbauminister Ionesen-Sifefti Lustigminister Victor Iamandi RE ver 2 *. el EEE wie u 2 die # EN Ye 4 Re: > 4 “Ä 8 58 ai 5“ nE 7 u. Ba aa a; _

Next