Temesvarer Zeitung, April 1939 (Jahrgang 89, nr. 73-97)

1939-04-01 / nr. 73

=="Pentru sträinätate 150 Lei pe luna. ?entru inmänare laTimisoaralunar 10 Lei mai mult Un exemplat Lei 4. varer 3ei ; zemesvarer Zeitung Gamstag, 1. April 1939 Folge 73 — 88. Jahrgang Prımredactor: Josef@Gassnen. Redactor responsabil: Adalbert Schiff, + Redactia (Tel. 14-17), Administratia (Tel. 14-65) Tipografia (Tel. 14-69). Timisoara L.. Piata Brätianu EEE STETTEN LERNTE EEE Fieberhafte diplomatische Tätigkeit in London Die polnische Frage vor der Entscheidung Chamberlain wird heute die Erklärung abgeben, daß England und Frankreich Waffen- Hilfe an Polen reisten = Gerüchte über deutsche Truppenbe­wegungen gegen Polen Außerordentliche Spannung in der europäischen Politik London, 31. März. In der englischen Hauptstadt herrschte gestern abend und auch im Laufe der Nacht eine außerordentlich lebhafte diplomat­isc­he Tätigkeit, die darauf schließen läßt, daß in der internationalen Politik wieder große Dinge in Vorbereitung sind. Im Ministerpräsidium fanden schon im Laufe des Nachmittags fieberhafte Verhandlun­gen statt. Der Kolonialminister, Sir Thomas I­n 8­­ tip, empfing der Reihe nach die Verteter der englischen Kronländer und Dominions in London und teilte ihnen die Beschlüsse der Regierung init­­iierten Telegrammen an ihre Regierung weiter. Die Vertreter der Dominions leiteten diese Mitteilung sofort i in Schiff- Außenminister Lord Halifax empfing den fr­anzösischen Botschafter in London, Cor­bin, und auch den polnischen Botschafter Ra­czinsky. Ministerpräsident Chamberlain empfing aber den stellvertretenden Präsidenten der Arbeiterpartei, Greenwoo­d, nach­mittags und am Abend dreimal nacheinander. N 24. DER sogenannte politische Ausschuß der Regierung, welcher aus mehreren Ministern besteht, trat "EDER zu unerwartet in den Räumlichkeiten des Ministerpräsiden­ten im Parlamentsgebäude zu einer wichtigen Sißung zusammen, die sehr lange dauerte. Ministerpräsident Chamberlain und Außenminister Lord Halifax erteilten die Weisung, daß man sie in der Nacht sofort verständig­en möge, wenn wichtige ausländische Telegramme in London eintreffen. In den späten Abendstunden trat der Leitungsausschuk der oppositionellen Arbeiterpartei zu einer außerordentlichen Beratung zusammen, die Beamten des Außenministeriums blieben aber die ganze Nacht in Permanenz. Diese Vorgänge haben in London, aber auch im Ausland berechtigtes Aufsehen erregt, aber die näheren Gründe der Aufregung und der fieber­haften diplomatischen Tätigkeit in London sind derzeit noch nicht bekannt. Aufsehenerregende Beschlü­­sse in London Paris, 31. März. (R.) Havas meldet aus London, daß die englische und die französis<e Regierung den Beschluß erbracht haben, Polen mit Waffen zu Hilfe zu eilen, wenn das Land einem feindlichen Angriff ausgeseßt wäre. In Paris rechnet man damit, daß Ministerpräsident Chamberlain schon heute nachmittags eine öffentliche Erklärung in diesem Sinne im englischen Unterhaus abgeben werde. „Times“ schreibt, daß die englische Regierung in den lesten 24 Stunden Nachrichten über deutsche Truppen­­bewegungen in der Richtung der polnischen Grenze erhielt. Es ist ebenso bekannt, daß die pol­­nische Regierung vor einer Woche die Aufforderung erhielt, mit Deutschland über die Rückgabe Danzigs an das Reich und über den Bau einer Autostraße durch den Korridor­ver­­handlungen zu beginnen. Diese Aufforderung der Reichs­­regierung hatte zwar nicht den Charakter eines Ultimatums, doch will die englische Regierung eben so einem Ulti­­matum vorgreifen. Die Befürchtungen der eng­­­­lischen Regierung sind umso begründeter, als sie aus War­­schau die Zusicherung erhielt, daß Polen sich von den deutschen Presseangriffen unter keinen Umständen ein­­schüchtern läßt. „Daily Herald“ meldet, daß Chamberlain in der heuti­­gen Sißung des Unterhauses eine Erklärung abgeben wird, daß England, Frankreich und Polen sich gegenseitig Wa­ffenhilfe leisten, wenn eine der drei Mächte von Auch einem anderen Staat angegriffen wird, dieses Blatt bestätigt die Nachricht von deutschen Truppenbergungen in der Richtung nach Polen und deshalb hat die englische Regierung noch in der Nacht eine telegraphische Zusage von der polnischen Regie­­rung in bezug auf die gemeinsame Frontbildung der drei Großmächte verlangt­ werden. Ministerpräsident Chamberla­in verneinte die Frage und sagte, daß die Regierung nicht an solne Maß­­nahmen denkt. Auf die Frage, ob die Regierung endgültig auf die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht verzichtet hat, erwiderte Chamberlain, daß es in der­­­ Welt nicht3 Endgültiges gese. Für friedliche Beilegung der deutsch -­­, polnischen Gegensälle Jn we Barida er ä­­­tigt sich mit dem Verhältnis pt ue Polen ins Ben Deutschen Reich und schreibt, daß dieses Verhältnis unge­­trübt bleiben müsse und durch kein Moment gestört werden dürfe. Wenn Gegensäße zwischen den beiden Staaten auf­­tauchen, dann müsse man um jeden Preis ihre FEIN Re­­gelung anstreben. Polen ist gerne von den 750.000 Deutschen besonder, Rechte einzuräumen, wenn Deutschland dieselben Rechts den 1,5 Millionen Polen gewährt, die in Deutschland leben. ILL ER DEERE EIENR GENI SELL LIE AA AIRE Tg AEG GN INR | Der englische Botschafter bei Berl Warscau, 31. März. (R.) Der polnische Außen­­minister Bed empfing gestern spät abends den englischen Botschafter in Warschau, Kennard, in Audienz, Bek fährt nach Berlin, London, 31. März. (R.) Die englischen Zeitungen melden, daß die deutsche Reichsregierung den polnischen Außenminister Bed zu einer persönlichen Begegnung mit Hitler in Berlin einladen werde. Havas meldet, daß auch der französische Außenminister Bonnet eine Einladung an den polnischen Außenminister ergehen ließ, daß er vo< seinem Londoner Besuch nach Pa­­deutsche Rüstungsindustrie verwendet London, 31. März. (R.) Im Unterhaus des eng­­lischen Parlamentes wurde gestern die Regierung inter­­pelliert, ob England und die englischen Dominions nicht die Lieferung jener Rohstoffe an Deutschland einzustellen geden­­ken, welche für die r­s kommen möge. Angeblich hat Oberst B­e > die Pariser Einladung grundsäßlich angenommen, er wird aber nicht fest, gleich nach seinem Londoner Besuch, sondern zu einem­­ späteren Zeitpunkt nach­ Paris fahren. Wird England die allgemeine Wehrpflicht einführen? , Italien zu jeder Zeit kampfbereit - Mussolini sprach in Kalabrien Rom, 31. März. Ministerpräsiden Mussotini: hielt heute in Kalabrien eine Rede, in welcher er u. a. sagte, daß nur die fruchtbaren Völker statt, die unfruchtbaren aber schwach sind. Es wird Gruppe der gebrechlichen Greisen nicht lange dauern, daß die genötigt sein wird, dem Willen der lebensstarren Jungen nachzugeben. Zu meiner am Sonntag gehaltenen Rede habe ich we­­nig hinzufügen — sagte dann Mussolini. Wir denten in Jahrzehnten und haben deshalb Zeit zu warten, wie das starren und mutigen Herzen geziemt. Wir vergessen aber nichts Das italienische Volk und der Falzismus sind eins und auch das Militär und das Volk sind eins. Als junges Volk haben wir keine Angst vor dem Krieg und sind wann immer bereit, dies auch zu beweisen. PBS ARAS ARI­ANA EIG­A PECKLERIENRETN Göbbels in Athen Berlin, 31. März. Der deutsche Reichspropagande­­minister Dr. Göb­bels hat ,während sein­es zweitägigen Aufenthalts in Budapest mit Reichsverweser Hort­hy, dem ungarischen Ministerpräsidenten, Graf T­el­eky, und meh­reren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Ungarn wichtige Gespräche geführt. Auf der Reise nach Athen unterbrach der Reichsminister gestern seine Fahrt in Belgrad, wo er am Flughafen mit dem stellvertretenden jugoslawischen Außenminister und Befehlshaber der jugoslawischen Luftwaffe eine Unterredung hatte. Dr. Göbbels ist dann nach Athen weitergefahren, wo er nachmittag­s V31 angekommen ist. '

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