Temesvarer Zeitung, Juli 1939 (Jahrgang 89, nr. 144-169)

1939-07-01 / nr. 144

er > Gamstaa, den 1. Iuli 1939 Die Parlamentsvertreter des Handels beim Finanzminister aus Bukarest wird telegraphiert: Die Parlaments­­vertreter des Handels erschienen gestern in einer kollektiven Audienz bei Finanzminister Mitita Constantinescu, bei welcher Gelegenheit verschiedene aktuelle Probleme des rumänischen Handels erörtert wurden. Die und Senatoren dankten dem Minister für das Abgeordneten Wohlwollen und Verständnis, welches er auch bisher den Bedürfnissen des Handels entgegenbrachte. Finanzminister Constanti­­nescu betonte in e­iner Antwort, daß er sich vor allem mit dem Problem der Nationalwirtsc­haft be­schäftigt. Er v­erwies darauf, daß auch Ministerpräsident C­al i­­nescn persönlich alle Probleme und Entwicklungs­­phasen der nationalen Wirtschaft eingehend beobachtet und die Lösung der auftauchenden Probleme mit Nach­­druch verfolgt. Was die Fonfreien Wünsche der Kauf­­mannschaft des Rondes betrifft, so werden diese immer mit größter Sporafalt und Mohlmwollen geprüft und nach Männlichfoit erfüllt. Begegnung zwischen Hitler und Mussolini? London, 30. Juni. (R.) Der römische Korrespon­­dent des Blattes „Times“ hat erfahren, daß zwischen M­us­­solini und Hitler angeblich vor einigen Tagen eine ge­­heimgehaltene Begegnung an der deutsch-italienischen Grenze stattgefunden hat. Die italienischen Zeitungen haben nämlich von der Norm abweichend, nicht berichtet, wo sich der Duce in diesen Tagen und insbesondere am vergangenen Sonntag aufhielt, während sonst regelmäßige Anzeigen über das Programm des Ministerpräsidenten und seine Tätigkeit erscheinen. o­d Große Flugzeugindustrie in N­eu-Seeland Aus London wird telegraphiert: Der Minister für Luftschiffahrt Kingsley Wo teilte gestern im Parlament mit, daß in Neu-Seeland eine große Flugzeugindustrie ein­­­gerichtet wird, welche ausschließlich Militärflugzeuge für das englische Heer bauen wird. Roosevelt läßt sich über Europa informieren London, 30. Juni. (R.) „Daily News“ meldet, daß Präsident Roosevelt den Botschafter der U. S. A. in London, Kennedy dringend nach Washington berufen hat, damit er persönlich über die Lage der europäischen Politik dem Weißen Haus Berichte. Italienischer Flottenbesuch in Spanien Barcelona, 30. Juni. Die aus neuen Kreuzern und mehreren Zerstörern bestehende italienische Flottendivi­­sion I. ist gestern auf Besuch in Barcelona eingetroffen. Das grösste Filmerlebnis der letzten Jahre! Albert Kassermann der bedeutendste deutsche Schau­­spieler in seinem neuesten internatio­­nalen Filmwerk: Ein Hohelied auf Heldentum u. Liebe Der Partner Albert Bassermanns: RAIMU der berühmte französische Charakterdarsteller Meisterregie: André Hugon Premiere heute im CAPITOL „@emesquarer Zeitung“ Geite 3 ara <A. ES]AUPM >> sonnen GTZ SSE CREME-OL-NUSSOL­ ante an Danzig = im Brennpunkt verschiedene Gerüchte über militärische Formationen in der Freistadt London, 30. Juni. (R.) Die gestrigen Londoner Zeitungen sind ohne Ausnahme wegen der neuesten Vor­­gänge in Danzig außerordentlich besorgt. Die Organisierung eines Schutzkorps von 10.000 Freiwil­­ligen, die alle bewaffnet werden, wird ebenso eingehend kom­­mentiert, wie die neueste Meldung, laut welcher in den leß­­ten Tagen 4000 deutsche Offiziere und Mann­­schaften in Danzig eingetroffen sein sollen und dar­­unter den Danziger Polizisten Gas­ma­rken verteilt werden. „News Chronicle“ warnt Deutschland und schreibt, daß England seinen Voten Verpflichtungen unbedingt gegenüber übernommenen nachkommen werde, wenn der Versuch unternommen wird, Danzig gegen den Willen Polens in das Reich einverzuverleiben. „Daily Telegraph“ schreibt im Zusammenhang mit den Danziger Vorgängen, daß der Krieg noch immer nicht unvermeidlich sei, doch hänge sein Ausbruch von einem Hasardspiel oder der Laune eines einzigen Mannes ab. Deshalb müsse „die ganze Welt mit allen Möglichkeiten rechnen. „Daily Er­­preß“, welche in bezug auf Danzig bis zu den legten Tagen den größten Optimismus bewahrte, schreibt heute, daß die aus der Freistadt einlaufenden Nachrichten geradezu alar­­mierend wirken. Himmler in Danzig Warscau, 30. Juni. (R.) Reichsführer der SS, Himmler, Havas meldet, daß der gestern inkognito in Danzig eingetroffen ist und die Kampfformationen der Par­­tei in der Freistadt inspizierte. Alle polnischen Zeitungen be­­richten über neue deutsche Truppen- und Munitionssendun­­gen, die hauptsächlich über Ostpreußen in Danzig eingetrof­­fen sind. Kn Danzig trifft Dorfrechtsmaßnahmen Berlin, 30. Juni. (R.) Havas meldet, daß man an zu­­ständiger Berliner Stelle im Zusammenhang mit der Erhö­­hung des Effektivstandes der Danziger Polizei die Erklä­­rung abgegeben habe, daß das Abkommen zwischen der Freistadt und Polen auf die Frage der Stärke der Danziger Polizei regelt. Die Freistadt habe bisher nicht das zulässige Maximum von Polizisten angestellt. In Anbetracht der vollkom­­men unbegründeten u. durch nichts gerechtfertigten Mi­­litärmaßnahmen Polens ist es aber die Pflicht und Schuldigkeit des Danziger Senats, für die Sicherheit der Bürger der Freistadt zu sorgen. Deshalb wurden neue Polizeikräfte geworben, die aber alle Danziger Bürger sind. Man könne von Danzig nicht erwar­­ten, daß die Freistadt in Anbetracht der ernsten Bedrohung, der sie durch die polnischen Militärmaßnahmen ausgerebt ist, untätig bleibe. Der Danziger Senat treffe die Maßnahmen, die zum Schaffe der Bevölkerung durch die Verhältnisse geboten erscheinen. SR. besetzt Danziger Rundfunkgebäude Warscau, 30. Juni, (R.) Im Laufe des gestrigen Tages haben 100 Mitglieder der Danziger SA das Gebäude des Radiosenders und die Anlagen des Senders belegt. Sie teilten der Leitung der Radiongesellschaft mit, daß sie zum L­e­ute Schlachthäuser in Danzig die Weisung erhielten, daß auch die größere Vorräte von Fleisch in den Kühlhäusern einzu­­lagern, damit der Bedarf des freiwilligen Schußkorps unter allen Umständen gedeckt werden könne. Polen verharrt auf seinem Standpunkt Wa­r­sch­a­u, 30. Juni. In ganz Polen wurde gestern der Tag der Marine gefeiert. Staatspräsident Moscicki hielt aus diesem Anlasse eine große Rede, in welcher er sagte, daß Danzig und Gdingen den Verbindungsweg Polens mit dr Welt darstellen und ebenso wie Pommern für das Leben Polens unerläßlich seien. Die polnische Nation wisse, was der freie Zugang zum Baltischen Meer für sie be­­deutet und deshalb werde sich Polen nie vom Meer abrie­­geln lassen.­­ Der entscheidenden Ereignissen ? Paris, 30. Juni. Die heutigen französischen und eng­­lischen Zeitungen bringen neuere beunruhigende Nachrich­­ten über bevorstehende Ereignisse in Danzig. Angeblich wurden in Danzig und in der Umgebung der Freistadt Maßnahmen getroffen, damit der Anschluß Dan­­zigs an Deutschland schon in der nächsten Zeit vor sie gehe. Wie die Pariser Blätter melden, teilte die polnische Re­­gierung dem Danziger Senat mit, daß der Einzug von deutschen Truppen in Danzig oder ein Beschluß des Danziger Senats, der als Anschluß an das Reich bes­trachtet werden könnte, als Kriegsurjfnche aufge­faßt wird. Eine deutsche Persönlichkeit erklärte dem Korrespondenten der „United Prep“ in Danzig, daß es nicht wahr sei, daß deutsche Truppen in der Nähe von Danzig stationieren wür­­den. Lediglich einige tausend junge Leute sind in Danzig eingetroffen, die in den Kasernen außerhalb des Stadtgebietes untergebracht wurden. In Danzig ist die einzige bewaffnete und uniformierte Formation die Polizei. Die Leitung der Freistadt habe aber jeden Grund zu befürch­­ten, daß Polen militärische Maßnahmen ge­­gen Danzig treffen wolle und deshalb wird entspre­­chend vorgesorgt. Wars<au, 30. Juni. (R.) „Pat“ meldet, daß in Danzig zahlreiche Wohnhäuser für die Zwecke der freiwilli­­gen Sicherheitsformationen r Kasernen ugewandelt werden, equi­riert wurden und in Alle Schneider die Freistadt erhielten den Befehl, ausschließlich Uniformen herzustellen. Die Deutschen sind übrigens der Ueberzeugung, daß „Danzig oh­ne Bln“vergießen zum Reich zurü­ck­­kehren werde. Die freiwilligen Sicherheitsformationen werden in requiriert Wohnhäusern untergebracht ) ; “ - ze I == nellee bra === m des Senders bestellt wurden. Die polnischen Zeitungen melden ferner, un . | Rußland zweifelt an der Vemläßlichkeit der demok­alien Aufsehen erregender Artikel in der Prawda Paris, 30. Juni. Ein Leitartikel in der gestrigen „Prawda“, welchen ein guter Freund Stalins, Volks­­kommissar I­v­an­o­v geschrieben hat, erregte in Paris und auch in London sehr unliebsames Aufsehen. Wie aus dem Artikel hervorgeht, zweifelt die Sowjet­­regierung noch immer an der Verläßlichkeit und an den Absichten der Westmächte. In England und in Frankreich rechnet man damit, daß die Sowjets vor­­aussichtlich mit neueren Forderungen herausluden werden, obwohl England fetz schon bereit wäre, auch die Sicherheit der Baltischen Staaten nch dem Wunsch Moskaus zu gewährleisten. Der Pakt zwischen den Westmächten und Sowjetrußland ist also noch sehr problematisch. Russische Manöver 3kau, 30. Inni. (R.) Die heutigen Herbstmanö­­ver der Sowjetarmee finden in September in der Gegend von Leningrad und in der Nähe der Baltischen­­ Staaten statt. Diesem Umstand wird in politischen Krei­­sen eine besondere Bedeutung beigemessen.­­ Mo

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