Temesvarer Zeitung, Oktober 1939 (Jahrgang 89, nr. 222-247)
1939-10-01 / nr. 222
a | Neue Temesvarer Zeitung - %bonamıense: Lina: 90 Leu, De 6 wm 500 Lei, un an 900 Lei. — Pentru sträinätate 150 Lei pe luna, Pentru inmänare laTimisoaıalunar 10 Lei mai mult Un exemplar Lei 4. | Sonntag, 1. Ofliover 1930 Folge 222 — 88, 3Zahrgang - Redactor responsabil:. Adalbert Schiff, "VI To (Tel. 14-17), Administrafia (Tel. 14-88), Fipografia (Tei. 14-69). Timisoara 1. Str. Emineseu 6 Minifterpräfident Argetoianıı M über die Zielsezungen seiner Regierung außen ‚Beibehaltung der strengsten Neutralität — Unverbrüchliche Kontinuität der von Gr. Majestät eingeschlagenen Politik Na< innen Wahrung der Ruhe und Ordnung, nach Bucuresii, 30. September. (R) Ministerpräsident Constantin Argetoianu empfing gestern die Vertreter der Presse und antwortete auf mehrere Fragen, welche sie an ihn richteten. Können uns Herr Ministerpräsident über die Rice kung der neuen Regierung aufklären? — fragten die Journalisten. Ministerpräsident Argetoianu antwortete hierauf folgendermassen: „Eine neue Regierung? kann von einer neuen Regierung keine Rede sein. Falls es mix gestattet ist, eine geschichtliche , zugeld > - brauchen, so,erlauben Sie mir zu erklären, daß sich im Rumänien nichts geändert hat, und daß nur ein weiterer bescheidener Diener in die Garde eingetreten ist, welche eng um den König geschart, und dem Dienst des Landes geweiht ist. Die besonderen Kennzeichen der Regierung, welche durch die Verfassung vom März 1938 ins Leben gerufen wurde, eine Regierung die auf der Autorität der Kromne begründet und auf der Front der nationalen Wiedergeburt die unsere ganze öffentliche Meinung wiederspiegelt, gestült i, it die „Kontinuität. Die heutige Regierung setz das Werk der Regierung von gestern fort, so wie die Regierung von morgen, jenes der heutigen Regierung foriießen wird. Den besten Beweis dieser Kontinuität, liefert die Zusammensezung des Kabinett, welches heute unter meiner Präsidentschaft den Eid abgelegt hat. Was die inneren Angelegenheiten des Landes betrifft, wird dieselbe Garde welche bis jetzt eine schwere Arbeit geleistet hat, auch weiterhin mit dem gleichen Bestreben weiterarbeiten, um das begonnene Programm zu verwirklichen. Was die Außenpolitik betrifft, so bildet die weitere Gegenwart Außenministers Gafenen an der Spitze seiner Departements eine sichere Bürgschaft, daß wir auch weiterhin auf dem Weg der strikten Neutralität bleiben werden. Wer den Frieden nach außen hin wünscht, muß diesen im Inneren sichern. Die Traditionen, die ich vertrete und meine Vergangenheit, müssen allen Staatsbürgern die Gewißheit geben, daß so lange ich an der Soige. der Regierung siehe, auch nigtdielleinste Abweichung von der Ordnung Ruhe und Disziplin geduldet und, welche in diesen schweren Zeiten, die wir erleben, unbedingt erforderlich sind. Die Saat jener schädlichen und ihrer Handlungen nicht bewußten Elemente, die den Geist unseres so guten und duldsamen Volkes zu verwirren suchen, muß ausgerottet werden. Wir werden uns an alle Rumänen wenden, werden von allen, Groß und Klein verlangen, daß sie sich um unseren Königscharen mögen, denn nur durch die Einigkeit aller, fönnen wir den Schwierigkeiten, welche auf uns lauern, die Stirn bieten. Alle Rumänen haben in diesem Augenblick die A3ssicht, jede persönliche Eingenommenheit oder Ideologie beiseitezulalten, sich von allen von der Vergangenheit ererbten Bindungen loslösen und Schulter an Schulter neben dem Thron und der Trikslexe des Landes zu stehen. Die ethnischen Minderheiten unseres Landes, für die wir eine gerechte und gleiche Behandlung wünschen, eine Behandlung welche ihre legitimen Forderungen im Rahmen der Entwidkung unseres einheitlichen Staates respektiert, haben uns in den schmerzlichen Stunden, welche wir erleben, den Beweis ihrer unverbrüchlichen Treue gegen den Thron und das Landen für Biesek glänzen. " Beweis "der Solidar zutiefst dankbar. Wir sind uns,der Bedürfnisse und Schwierigkeiten, welche die arbeitende Schichte der Bevölkerung in Stadt und Land zu vergegenwärtigen hat, bewußt und werden alles was in unserer Macht steht, tun, um ihnen zu helfen und ihre Last zu erleichtern.. Lassen Sie mich mit dem Ausdruk der Hoffnung schließen, daß jener Aufruf, den wir bald erlassen werden, Gehör finden wird, und daß alle Gutgesinnten in den Reihen der Front der nationalen Wiedergeburt sich zusammenfinden werden. 63 wird eine besondere Organisation ins Leben gerufen, um deren Entwicklung zu gewährleisten und ihr jeweilig die Richtung zu geben. Erlauben Sie, daß ich somit schließe. Alles was wir zu sagen haben, wird in jenem Manifest um das Land, welches wir vorbereiten, enthalten sein. Einstweilen bitte ich Sie, zu glauben, daß wir auf unserem Wachposten stehen und uns der Größe unserer Verantwortung voll bewußt sind. Die Amtseinsetzung des neuen Innenministers Bucuresti, 30. September. (R.) Gestern fand die]. feierliche Installierung des neuen Innenministers N. Dottescu statt, der aus diesem Anlaß eine kurze Ansprache an die Beamtenschaft des Ministeriums hielt. Er sagte, daße er kein neuer Mann im Innenministerium ist, weil er hier Men vor 8 Jahren in führender Position arbeitete. Sein Programm kann in folgenden kurzen Won “ten zusammengefaßt werden: „Wirtschaftlichkeit und restloses Schaffen im Dienste Sr. Majestät des Königs. “Sund des Vaterlandes. "Der neue Innenminister widmete ö nun dem verstorbenen Ministerpräsideten Armand Calinesemn einen warmen Nachruf und sagte, daß die Erinnerung an ihn die Regierungsbehörde immer symbolihg ena und zur Arbeit anspornen wird. Auf die Worte des Innenministers antwortete Staatssekretär Dr. Coriolan Baran, der auch dem Schmerz des intimsten Mitarbeiter des verewigten Ministerpräsidenten über seinen Verlust Ausbrug verliehen hat. Der Staatssekretär versicherte dann den neuen Innenminister, daß die Beamtenschaft des Departements ihm in Erfüllung seiner schweren Aufgabe tunlichst beihilflich sein wird. Treuegelöbnis des Deutschtums in Rumänien Acuresti, 30. September. (R) Die deutsche Dolegenppe in Rumänien begrüßte den neuen Ministerpräsidierten Konstantin Arg °eto dann aus dem Anlasse seines trittes. Die "Wünsche des 'Deutschtums | „Amtsan , „Landes vermittelte stellvertreter Landesobmann Peter Anton, der dem Premier die Zusicherung erteilte, daß die deutsche Bevölkerung des Landes der Regierung in ihrer Arbeit im Geiste der Front der nationalen Wiedergebiet tren zur Seite steht. Die Auslandspresse über die, ‚neue Regierung ‘ Buturesti, 36. September. (.) Die Erternung de neuen rumänischen Regierung wird, troß der großen Ereignisse in der Weltpolitik, von den ausländischen Zeitungen ‚eingehend gewürdigt. Die Berliner Presse befaßt sich eingehend mit der Persönlichkeit des neuen Ministerpräsidenten und der Zusammenlegung des Kabinetts. Die deutschen Zeitungen heben hervor, daß Ministerpräsident Argemon« der Präsident des Wirtschaftsrates der Regierung war, Ein tüchtiger, Fachmann in wirtschaftlichen und Finanzfragen strengenscaftschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Rumänien eintrat. Die Berliner Blätter hoffen, daß Rumänien, seine Neutralität auch weiterhin bewahren wird. Daß übrigens die rumänische Außenpolitik unverändert bleibt, geht schon aus der Tatsache hervor, daß Gafenen om ‚der Spikße des Außenministeriums blieb Auch die französischen und italienischen Blätter schreben, mit Anerkennung über die Bersörtlichkeit des Ministepräsidenten Atgetoianu und sind alle der Meinung, daß der politische Kurs Rumäniens unverändert bleibt. | | | |. . we a 0 Die Antrittsrede des neuen Propagandaministers „Wir achten die Gedankenfreiheit, schüßen aber die Staatsidee"“ | Bucuresti, 30. September. “Anläßlich der Amtseinlegung des neuen „Propagandanministers Alexandru Radian, sagte der bisherige, scheidende Propagandaminister Titeanu"unter anderem folgendes: Dieses Portefeuille, ‚welches auf königliche Initiative geschaffen wurde, hat einen zwanzigjährigen Mangel behoben und dem Lande Gelegenheit gegeben, seine moralische Existenz dem Ausland gegenüber zu behaupten, im Inlande3 , aber unter dem Symbol der Front der Nationalen Wiedergeburt in dieser Zeit,der schweren Erprobungen die öffentliche Meinung des Landes zu lenken. Gerade in diesem Portefeuille wurde bereits viel geleistet, aber noch mehr blieb zu tun, übrig. Im ‚Verlaufe eines Jahres hat Die vunmanıjige Presse, in der Provinz jene Kultur neu belebt, die dem rumänischen Schrifttum zur Ehre gereicht. So dient die „Tibuna“ in Cluj, die „Suceava“ in Bernansi und die „Dacia“ im Timișoara dem rumänischen Geist. Der Radiosender von Chisinau wird ihnen in achtundvierzig Stunden zur Verfügung stehen, um das rumänische Wort und den rumänischen Gedanken,bis an das Ufer des Dajesters zu, tragen. Ein außerordentlicher Kredit von 59 Millionen wird ihnen die Möglichkeit zur Errichtung eines Kurzwellensenders gerben, der sowohl für die Ideenverbreitung im Ausland, als auch vom Gesichtspunkte der nationalen Verteidigung aus 35 Au;