Temesvarer Zeitung, November 1939 (Jahrgang 89, nr. 248-272)

1939-11-01 / nr. 248

Abonamente: Luna, 90 Leu, pe 6 zun 500 Lei, un an 900 Lei. — Pentru strainatate 150 Lei pe luna. Pentru inmanare la Timisoara lunar 10 Lei mai mult Un exemplar Lei 4. Mittwoch, 1. November 1939 Folge 248 — 88. Jahrgang Redactor responsabil: Adalbert Schıti, Redactia (Tel. 14-17), Administratsia (Tel. 14-67) tipografia (Tel. 14-69). Limisoara 1., Str. Eminescu5 sıeuy Temesvarer I Vene Temesvarer Zeitung“ - Rumänien hält an seiner­­ Neutralitätspolitik­ fest deutsche Anerkennung für die Beharrlichkeit der rumänischen Außenpolitik Berlin, 31. Oktober. (Dp.) Die Deutsche Allgemeine Zeitung schreibt mit großer Anerkennung über die N­e­u­­tralitätspolitik Rumäniens. Wie die deutsche Zeitung betont, hat Rumänien schon zu Beginn des polni­­schen Krieges seine absolute Neutralität gewahrt und den Versuchungen, von welchen es seitens der Westmäche ausge­­löst war, nicht nachgegeben. Schon damals konnten die kriegsführenden Mächte feststellen, daß Rumänien seine Neutralität buchstäblich bewahrt Die gegenwärtigen diplomatischen Verhandlungen auf dem Bal­­­­kan, in welchen Rumänien eine wichtige Rolle spielt, bezeugen auch, daß Rumänien en­tschlossen ist, an seiner Neutralität auch in der Zuluft festzuhalten. Jugoslawische Handelsabordnung in Bucuresti Aus Belgrad wird telegraphi­ 4t: Gestern ist eine jugoslawische Wirtschaftsdelegation nach Bucuresti ge­fahren, die mit der rumänischen Regierung Hay­del Über­­handlungen beginnt. REES Letter Friedensappell Molotows die Westmächte weichen auch bei Zusage der russischen Hilfe für Deutscland nicht von ihren Prinz­pien ab Youdon, 31. Ottoper. Die engi­ y4s­e Presse ist darin einig, daß Volkskommiss­ar Molotow in der heutigen Sitzung des Obersten Sowjetrates eine wichtige Er­­klärung abgeben wird. Der diplomatische Berichterstatter der Zeitung „Ob­­server“ meint, daß die Rede Molotows ei­nen Frie­­densappell einhalten wird. Er wird allerdings unter­­streichen, daß die Friedensschliegung auch noch fest möglich ist und daß die kriegsführenden Mächte tiefe Gelegenh­eit ergreifen wüßten, so lange nach Zeit ist. wenn der Londoner Blattmeldung sieht man in Moskau die Dinge in folgender Einstellung: Die jüngsten Ereignisse haben den J­ührer des deutschen Volkes zur Einsicht gebracht, daß weitere Eroberungen ohne Blutvergießen unmöglich geworden sin. Wo immer auch vorstoßen will, trifft er auf bewaffneten Widerstand. Deshalb ist er geneigt, Frieden zu schlie­­ßen, jon um aus der gegenwärtigen Lage einen Aus­­weg zu finden. Auch die übrigen englischen Zeitungen schreiben in ähnlichen Sinne, „Daily Expreß“ meldet über Kopenhagen aus Berlin, daß im deutschen Reichsaußenministerium die bevorstehende Rede Molotows als ein Ereignis von größter Wich­tigkeit bezeichnet wird, denn damit kommt der Krieg zum Scheideweg. Es ist sehr sorklicheirtisch, daß Molotow auch über die zukün­tige Außenpolitik der Sowjetunion sprechen wird. Der Londoner Radiosender befaßt sich auch mit diesen Erwartungen und Voraussagen über die Rede und betonte, daß sich die Alliierten durch diese Molotows in ihren Kriegszielen nicht beeinträchtigen lessen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Sowjetreg­­lung dem Deut­­schen Reich diese Gef­älligkeit machen und einen neuen Friedensappell erlassen wird. Aber selbst wenn die Sowjetunion i­hre Waffen­­hilfe dem Deutschen Reich in Ans­sicht stellt, für den Fall, daß der Krieg weitergeht, lassen sich die West­­mächte nicht beeinträchtigen. Die englische and die französische Regierung hat ihren Standpunkt schon sehr häufig erörtert. Es kann also nur dann von einem Frieden gesprochen­ werden, wenn die Voraussehungen zum Frieden durch friedliche Taten geschaffen werden. Direkte, oder verhüllte D­­ok­anzen wer­­den aus Paris und London nicht den geringsten Ein­­druck machen. Sowjetmission aus Kaunas abgereist Moskau, 31. Oktober. Das sowjetrussische Nachrich­­tenbureau meldet aus Kaunas, daß die sowjetruss­ische Mi­­litärdelegation Sonntag die Hauptstadt Litauens verlassen habe. Diese Militärmission hat die vorbereiterden­­ Bes­­prechungen im Zusammenhang mit dem gegenseitigen Bei­­standspakt in Kaunas geführt. Wünsce der Seb­jetunion an den Iran Die Regierung von Persien hat abgedankt Rom, 31. Oktober. Einer Meldung aus Teheran zu­­folge hat der Schah­ anläßlich der Eröffnung der zwölften Session des Parlamentes eine Ihronrese gehalten. Er erk Härte dabei, daß gegenwärtig zwischen dem Iran und Sowjetrus­and Verhandlungen geführt werden, weil die Sowjetunion der Regierung von Iran verschiedene Wünsche unterbreitete. Ihre Vor der Eröffnung des Parlametes hat die R­rierung Demission eingereicht. Der Hurr­ier hat­­ mit der Bildung der neuen Regierung den bisherigen Außenminister Dafari betraut. Wiederaufnahme der russisch-türkischen Verhandlungen Moskan, 31. Oktober. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Stefani, sollen die r­ussisch-tü­rkischen Verhandlungen, die Anfang des Monats »nterbrochen war- Aktion D52h5. A; den, dem­nächst wieder aufgenommen «werden. Wie diese italienische Nachrichtenstele weiter meldet, soll an diesen Verhandlungen am ein rumänische Delegation zum Zived des Abschlusses eines Dreier­­bündnisses teilnehmen. Wie in tompetenden Kreisen Anla­­ras verlautet, müsse diese Nachricht mit Bor­beyah­ auf­­genommen werden. Die 5. RWe Armee stärker als wann immer Antara, 31. Ditover. In der ganzen Türkei wurde der Jahrestag der türi­scen Repuv­> mit großen Festlich­­keiten begangen. Auf dem Ministerpräsidium fand eine Feier statt, bei welcher der Präsident der Republik Inönü eine große Rede hielt, der auch die diplomaig­en Vertreter aller Staaten beiwohnten. Als einziger fehlt: in der Reihe der Mitglieder: des dip­­lomatischen Korps der deutsche Gesandte vor Pap­a. Inönü erörterte in seiner Rede die Bedeutung der Er­­richtung der Republik in der Gesängte der Türker und be­­tonte, daß die türkische Armee heute stärker sei denn je und für alle Möglichkeiten bereitstehe Diplomatenkonferenz beim Herrscher London, 31. Lk­tober. Die Agentur Reuter melde aus Bucuresti: König Ca­r­ol II. empfing gestern in einer gemeinsamen­ Audienz die nach Bucuresti berufenen rumäni­­schen Gesandten von Ankara, Athen, Sofia und Belgrad. An der Audienz nahmen auch Ministerpräsident Arge­toiaau und Außenminister Ga­fencu teil. In Londo­­ner politischen Kreisen glaubt man, daß die Auswirkungen des Ankaraer Bündnisvertragas und die Möglichkeiten zur Bildung eines Balkanblokes besprochen wurden. Botsc­hafter von Hindensen nach Berlin gereist Rom, 31. Oktober. Der deutsche Botschafter in Rom, von Ma >­ens­en, ist Montag nach Berlin gefahren. Die Agentur Havas ist der Ansicht, daß die Heimreise des deut­­schen Botschafters deshalb erfolgte, um seine Regierung über den Einbruck der Note zu informieren, die Deutschland be­­züglich der weiteren Haltung Italiens an Rom richtete. Die Schweiz rechnet mit fremder Besetzung Bern, 31. Oktober. (Dp) Amtlich wird verlautbart, daß die schweizerische Bundesregierung den Regierungen der Kantone Instruktionen erteilte, wie sich die Bevölkerung des Landes zu verhalten hat und welche Rechte und Pflichten jeder Einwohner hat, wenn die Schweiz teilweise, oder ganz von einer fremden Armee befest werden sollte. ne a Holland lehnt belgischen Bündnisantrag ab Haag, 31. Oktober. Die holländischen Zeitungen be­­richten, daß kompetente Kreise Belgiens der holländischen Regierung ein Militärbündnis angetragen haben, welches aber von Holland nicht angenommen wurde. Die Blätter schreiben, daß es der Wu­nk­t Hollands sei, seinen neutralen Standpunkt auch weiter bei­­zubehalten, welcher jedes Militärbündnis ausschließt. Es sei der ausgesprochene Wunsch Hollands, mit seinem an­­deren Staate ein Militärbü­ndnis zu schließen. u

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