Temesvarer Zeitung, Mai 1940 (Jahrgang 90, nr. 97-121)

1940-05-01 / nr. 97

EEE EEE T­RE TERN UM inná Zemesvarer Jeihun Neue Zemesvarer Zeitung - Abonamenteg: Lunar 90 Lei, pe 6 luni 5000 Lei, un an 900 Lei. — Pentru strainatate 150 Lei pe luna, Pentru inmânare la Timisoara lunar 10 Lei mai mult. Un exemplar Lei 4. RER Mittwoch, den 1. Mai 1940 Folge 97. - 89. Jahrgang Redactor responsabiy: Adalbert Schiff Redzolia (Tel. 14-17), Administratia (Tel 14-65), Tipografia (Tel 14-69), TIMISOARA SL, Str. Eminescu 5 Die Realfion auf die Ribbentrop- Rede in den Chamberlains Antwort auf die Bestitaaten 5. Die deutsche Expedition ist, wie dies der deutsche Rundfunk später zugab, einige­ Tage bevor die Minen­­ ge­­legt worden sind, aus den deutschen Häfen ausgelaufen. 6. Es ist erwiesen, daß die Landung der deutschen Truppen in Norwegen­ nur durch die Tätigkeit deutscher Geheimagenten ermöglicht wurde. 7. Die englische Regierung wünscht, daß die Neutra­­len auf einen deutschen Angriff vorbereitet sein mögen, doch ist es unwahr, daß die Verbündeten die Ausdehnung des Kriegsschauplanes wünschen würden. Die Ansicht der Neutralen wird durch die Tatsache offensichtlich, daß keines der Länder aus Angst­­ vor­ den „Verbündeten mobilisiert hat. Die Deutschen versuchen ihre Aktion in London, 31. April. (R.) Die „Reuter“-Agentur übermittelt Kom­menta­re, welche von zuständigen englischen Stellen im Zusammenhang mit der Rede des deutschen Außenministers verlauteten. Es wird in diesem Zu­sam­­menhang festgestellt, daß sich die Welt nicht von den Erklä­­rungen des deutschen Außenministers würde beeindrucken lassen, welche durch Abweichung von der Wahrheit gekenn­­zeichnet werden. Im Zusammenhang mit dieser Rede gab auch der englische Premier eine Erklärung ab und sagte, daß die Behauptung des deutschen Außenministers, laut welcher die Verbündeten, den Plan gefaßt hätten, das Recht aufzu­­teilen, jedwelcher Grundlage entbehrt. Chamberlain wies darauf hin, daß diese­ Behauptung vollkommen relch­ei. |. N3%wegen­ zu rechtfsrtigen, Dur­c* "zessen sie,daß sie sein Was den angeblichen Plan der Engländer, Norwegen zu beseßen, betrifft, so stoßen sich die Beschuldigungen Ribben­­trops auf Erklärungen Churchills und anderer englischer Politiker. Trozdem bleiben Tatsachen immer nor Tatssachen. 1. Es ist wahr, daß die französische und englische Re­­gierung entschlossen waren, der Verlegung der norwegischen Hoheitsgewässer ein Ende zu bereiten, daher legten sie auch dort, Ns es erforderlich erschien, Minen. Die Regierungen der Verbündeten hatten an Nor- AS und Schweden die Bitte gerichtet, Hilfstruppen für Finnland durchzulassen. Als ihnen dies verweigert wurde, gaben sie ihren Plan auf, Finnland zu helfen. 3. Norwegen stand es vollkommen fern, neben den Verbündeten in den Krieg einzutreten, wie dies Ribben­­trop behauptet. Im Gegenteil hatten der Norweger kate­­gorisch verweigert, Truppen nach Finnland durchzulassen. 4. Falls das Legen von Minen nur das Vorspiel zur Landung gewesen wäre, wie dies von deutscher Seite fälsch­­­licherweise behauptet wird, so hätte man dies nicht erst an­­Bashington, 31. April. (R.) Der Botsihefter Norwegens in den Vereinigten Staaten erklärte den Pressevertretern gegenüber, daß die von der Neid­eregie­­rung jüngst veröffentlichten Dokumente ebenso einen Ver­­such darstellen, den Angriff auf Norwegen zu rechtfertigen, wie in 1914 eine ähnliche Rechtfertigung für die deutsche Vorgangsweise gegenüber Belgien angestrebt wurde. Gegenüber den Behauptungen des deutschen Reichsaußen­­ministers ist es wahr, daß Norwegen nie auch nur einen Augenblick daran gedacht hat, in den Krieg einzu»­­utreten, so ein Beschluß wurde in Oslo nicht einmal er­­­wogen. Norwegen hatte immer nur den einzigen Wunsch, in Frieden zu leben und mit allen Staaten gute Messun­­gen aufrechtzuerhalten. Der norwegische Außenminister äußert sich ministers­ gefü­ndigt. Lokon, os. apl. (R.) Der awwegische Außenmini­­ter Br. 3x 0 yt, gab eine Erklärung ab, im welcher er fest greute, daß die Behauptung Ribbentrops, wonach »Norwegen die Absicht Englands, längs der Küste Minen zu legen, bekannt gewesen wäre, vollkommen falsch sei. Diese Behauptung wurde gemacht, fügte Koht hinzu, um einen Anlaß zum Angriff auf Norwegen zu gewinnen. Die deutschen Schiffe mußten auf Norwegen geschaffen, gegenüber noch die Minen legten, aus den deutschen Häfen ausgelaufen Die Legung der Minen hat übrigens die norwegische Re­reii­­gierung überra­gt, sie erhob sogleich Protest gegen­­ dieses Vorgehen und forderte­­ deren Beseitigung binnen kürzester Zei. Im widrigen Fall­ sollte die norwegische Flotte den­ Befehl erhalten, die Minen selbst zu beseitigen. Das deutsche Argument wurde erst nach dem Die Minen wurden am 8. April gelegt, die deutschen­­ Schiffe befanden sich aber am 9. April schon auf der Höhe von Narwil. Am gleichen Tag verteilten deutschen­ Schiffe Manifeste, welche sie bereits fertig vn mit sich gebracht hatten. Behauptungen en­­ im Zusammenhang mit ie Entsch­uß der nor­wegi­­schen Regierung vom 2. März, sinds au Gunw­ahr. Die norwegische Regierung. lie­­ßk damals, den Truppen der Verbündeten den Durch­­einziges Wort über den Angrifff auf Dänemark­­ verlautbarten, welche Tatsache alt als ne­ue Er­­wähnung wert befunden wird. Norwegen wollte nie in den Krieg eintreten Kritik stand. Niemand vermag zu be­wegen, gang nach Finnland zu verweigern. Dies war ein Bei­schluß, welcher in Einklang mit der bisherigen norwegischen Po­­daß Norwegen sich in irgendeiner Frage von dem geraden Weg, und sei­­nen Pflichten als Neutraler hätte abbringen lassen. Im Gegenteil, hat es seine Pflichten als Neutraler streng eingehalten, daß diese sogar manche Staaten­­ zur Unzufriedenheit reizte. Es gibt keinen einzigen Beweis dafür, daß Norwegen auch nur eine Handlung begangen hätte, welche nicht in Einklang mit der striktesten neutralen Hand­­­lung stünde, und einem fremden Staat das Recht ge­­­geben hätte in Norwegen zu intervenieren. „ , Japanische Blattstimme über die Ribbentrop-Rede p Tokio, 30. April. (R.) Das Blatt „Asahi Shimbun“ 'pverbt, daß die jüngste Erklärung des deutschen­­ Reichs­­außenministers von Ribbentrop nur für „inländischen Ge­­­brauch “bestimmt war. „Seiten der deutschen Industrie — so schreibt die japanische Zeitung — führt zu einer Lage, die unerträglich geworden Die stets zunehmenden Schwierig­­ist. Deshalb ist es ebenfalls unvermeidlich, daß die deutschen Behörden immer wieder zu Mitteln greifen, um den frie­ Foerischen Geist des deutscher W­affenwac­­ht­ halten und die nat­­ionale Solidarität zu erhöhen, u­­­­ N* wa Angri­ff Festlegungen des Reichsaußen­­. Der englische Ministerpräsident führt Tatsachen ins Treffen bevor die so! 4 RETTET I 2029 + orwegen wird von der Deut­­schen Besetzung befreit London, 30. April. (R.)­Der englische Luftschiffahrts­­­minister Sir Samuel Ho­ar­e hielt Samstag­abend eine Radiorede, in welcher er eingangs sehr heftige An­­griffe gegen Reichsaußenminister von Rib­­bentrop führte. Hoare machte­ Ribbentepp den Vorwurf, der er die Abschaffung der Tscechoslowakei und Polens vor­­bereitet und auch durchgeführt hat. Der Krieg ist jezt in eine bedeutsame Phase getreten. Es ist bestimmt, daß der Feind diesen Krieg mit seinen bekannten Methoden führen wird. Die Alliierten werden keine deutschen Städte bombar­­dieren und Frauen und Kinder den Schrecken des Krieges ausliefe­n. Die englischen und französischen Seeleute, beson­­ders die der friedlichen Handelsschiffahrt werden aber nicht­­ wirksamen Schutz bleiben. Norwegen wird von der deutschen Befeiung befreit und dem norwegischen Volk zurückgegeben. Diese Auf­­gabe ist nicht leicht und wird nicht ohne Opfer zu ver­­wirklichen sein. Aber die stärkste Kriegsflotte der Welt, die englische, die beste Armee der Welt, die französische und die beste Aviatik der Welt, die de Alliierten — sie bilden alle die Garantie dafür, daß Nor­wegen wie­­der ein reiten taat sein wird. - Ungünstige Aufnahme der Ribbentrop- Rede in Amerika Newyor­k, 30. April. Die Rede Ribbentrops wird von der amerikanischen Presse ungünstig kommentiert. Die Newyorker Zeitungen schreiben, daß die deutschen Bejehungs­­truppen überall das merkwürdige Glück haben, für den Feind hochkompromittierende Dokumente zu finden. Das war in der Tschechoslowakei und in Polen, jetzt aber auch in Narb­e«­gen der Fall. Was gar die Unkunven betrifft, die angeblicch bei einem englischen Offizier in Norwegen gefunden wurden, so ist es ganz unmöglich anzunehmen, daß Offiziere, die Frontdienst leisten, so wichtige diplomatische Urkunden bei sich herumtragen, die auch sonst als besonders vertrauliche Dokum­­nte gelten und dementsprechend behandelt werden, Wechsel im italienischen diplomatischen Korps Rom, 30. April, (R.) Der frühere italienische Propa­­gandaminister Alfierdi wurde zum italienischen Botschaf­­ter in Berlin ernannt. Der bisherige Berliner Botschafter Attolieo wurde zum italienischen Botschafter am Heili­­gen Stuhl ernannt.­­ SR r belgischen Armee nicht wieder auf das herabgejeht wird, an­­ sowie Kundgebungen jeder Art, sind verboten. Brüssel, 30. April. (R.) Durch­ ein Negierungs­­dekret wurden gestern in­ ganz Belgien neue Sicherheits­­maßnahmen eingeführt. Alle öffentlichen Versammlungen Die neu Maßnahmen bleiben so lange in Kraft, bis der Stand dem Friedensausmaß Neue Sicherheitsmaßnahmen in Belgien Abreise des amerikanischen Bo­t­­schafters aus Moskau Mos­kau, 30. April. (R.) Der Botschafter der Ver­­einigten Staaten in Moskau, Steinhardt, hat einen längeren Urlaub angetreten, den­­ er voraussichtlich in Ame­­rika zudrängen wird. Der Botschafter ist bereits von Mo­s­­kau abgereist.

Next