Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1845 (Jahrgang 6, nr. 6-103)
1845-05-30 / nr. 42
19 * sich minder für eine öffentliche Verhandlung eignen, und müssen daher vorkommenden Falles der Genanntschaft oder dem Bürgerausschusse das Recht vindiciren zu bestimmen, ob ein Gegenstand bei offenen oder verschlossenen Schüren vorzunehmen sei, und die öffentliche Sigung in eine geheime zu verwandeln. Ebenso würden wir im Interesse des gebildeten Publikums und um störendem Gedränge und Ueberfüllung des Raumes vorzubeugen, den Zutritt auf die Gallerien oder sonstige dem Auditorium vorbehaltene Plätze nur gegen Einlasfarten gestatten. Endlich dürfte es sich wohl von selbst verstehn, daß bei öffentlich abzuhaltenden Sigungen für ein Präsidium gesorgt sein müsse, das, mit ausreichender Vollmacht ausgerüstet, für die Ueberwachung des Auditoriums und Aufrechthaltung geieglicher Ordnung die nöthigen Garantien biete; denn nur unter dieser Bedingung, will uns bedürfen, dürfen wir hoffen der Wohl:thaten der Oeffentlichkeit theilhaftig zu werden. Berichtigende Anmerkungen zum Auflage „in Wein und Bier kein Alkohol!!“ (Satellit Nr. 28. 1845.) (Schluß.) Wir können es daher nur durch Gebrauch und Sitte, und einigermaßen durch den oben angedeuteten chemischen Unterschied beschönigen, aber nicht leugnen, daß wir im Wein und Bier immer auch verdünnten Alkohol mittrinken, und daß die Meidung des seßtern als Branntwein bei gebildeten Menschen nicht so sehr auf der Ueberzeugung seiner größern Schädlichkeit beruht, als es vielmehr Sache eines geläutertern moralischen und physischen Geschmacks ist.*) sich der „reine Wein“ vom Alkohol unterscheidet, auch im Tschai und Punst (wenn festerer mt Thee gemacht worden) enthalten wäre, wie wir unsonst in der Wiener Zeitung entnommen haben. Um nun aber einen Vergleich anstellen zu können, zwischen dem Alkoholgehalt des Weines und Biers, und jenem des Branntwein’s, müssen wir zuvor die gewöhnliche Stärke jedes dieser Getränke kennen. Der Erfahrung zufolge beträgt der mittlere Alkoholgehalt eines guten alten Weines 10 Pt, (in schwächern Weinen 8, in ‚ausgezeichneten 44 2) **) jener des Biers. 3 8; (schwächeres, hat nur 2 und vorzügliches 4 — 5 2) guter, verkäuflicher. Fruchtbranntwein hingegen hat gewöhnlich 35 3, (der Slibovi ist in der Regel stärker, und der Traber und Lagerbranntwein am stärksten.) Derselbe enthält daher nahe an 3 Wasser und + absoluten Alkohol. Da nun nach Professor Meißners Tabellen * 1 Maß Branntwein von 353 eben so viel Geist (absoluten Alkohol) enthält, als 32 Maß guter alter Wein, oder 124 Maß gutes Bier; so folgt daraus, daß ein mäßiger Weintrinker, der täglich 1+ Maß guten alten Wein trinkt, etwas mehr Geist oder Alkohol, als in einem halben Leitel gewöhnlichen Fruchtbranntweins und ein Biertrinker, der täglich 14 Maß gutes Bier trinkt, etwas weniger Geist, als in einem halben Seitel Fruchtbranntwein enthalten ist, zu sich nimmt. „Betrachtet man endlich die Sache von ökonomischer Seite, so findet man, daß nicht nur die Erzeugungskosten dieser Getränke, sondern auch der Preis derselben in Ansehung ihres Alkoholgehaltes in keinem Verhältniß steht, wie leiteres in folgender tabellarischer Zusammenstellung mit einem Blick leicht zu ersehn ist. enthält eben soviel Alkohol als: sich auf Professor Liebig's neueste Analyse des Thee's und Kaffees gründet, vermöge welcher die diesen beiden ausländischen Spezereien eigenthümliche Nahrhaftigkeit hauptsächlich auf einem in vegetabilischen Substanzen ungewöhnlich großen Gehalt an Stickstoff beruhen soll, welcher im Thee enthalten sei? Sollten dann die Lebhaber dieser beiden geistigen Getränke den Genuß derselben mit auch mit +dem scheinbar analogen Unterschied und mit Liebigs Autorität beschönigen wollen ? 8%) Nach Brandes, auf einem Normalalkohol von 0,825 sp. ©. berechneten und vom Fontenelle sehr vermehrten Tabelle enthalten die unverfälschten ausländischen Weine 18 20 Pzt Alkohol, guter alter Rheinwein 12010. JE 2) ©: P. Ti Meißners Chemie -B. 5:45 Anfang 12. und des:sen Aräometrie 2. Theil, stickstoffdie | Bet. in Geld. 1 Maß | Branntw. | a 35T | fl. 0 40 kt. | fl. 70kt. 82. im Wein 1 103 (mme 384 lamm 1,366 4 | Wein “8 eu 24 1 36 124 Bier | 8. „|, .42 2 [80 2) Nach der Versicherung des Ritters Gravelle, Arzt der französischen und russischen Marine in Lissabon, enthalten die angesehendsten portugisischen Weine, als: Lissa, Sekt, Marsala Port, Matera und Capwein 1/4- 113 beigemischten Rum. Die Mitglieder der Nordamerikanischen Mäßigkeitsvereine würden daher um so inkonsequenter handeln, wenn sie, dieses wissend, doc solche Weinsorten genößen. Wie aber, (man erlaube mir diese Anmerfung) um doch Alles hierauf Bezug habende anzudeuten, wenn jene haltige Substanz, wodurch wo man dem Thee und Kaffee eine große Lobrede hält, aus einer Anreise