Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1848 (Jahrgang 9, nr. 42-101)

1848-10-09 / nr. 80

318 willigung unserer Behörden und versammelt, um als treue Staatsbürger, als todesmuthige Krieger, unsere Lage und unser Verhältniß zum Throne Euer Majestät zu besprechen und zu berathen. Unser einstimmiger Beschluß war es, unsere Lage der Entscheidung Cuer Majestät anheim zu stellen. Wir wollen nichts, als was Eure Majestät allen Ihren Völkern, selbst jenen versprachen , die in ihrer Blindheit die Waffen gegen den Thron Euer Majestät erhoben. Wir bitten Eure Majestät nur, uns nicht von der Einheit Ihrer Monarchie und ihres Heeres auszu­­schließen.­­ Wir bitten Euer, Majestät und an den Wohlthaten Theil nehmen zu lassen , welche die Weisheit und Hu­­manität Ihres österreichischen­ Ministeriums, und des in Wien­ tagenden Reichstages allen Nationalitäten bereiten. Wir wollen keine Privilegien, sondern nur mit allen andern Nationalitäten gleiche Rechte. Wir wollen aus­ den Begriffen Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit nicht­ blos für „uns den Honig saugen, sondern­ auch alle Lasten tragen, welche zu ihrer Realisi­­rung nothwendig­ sind, — alle Lasten ungesc mälert und gleichmäßig, welche nothwendig sind, zum, Ruhme­, Euer Majestät, zur festen Begründung Ihrer Herrschaft, zur Größe der Monarchie, zum Glüce aller Ihrer). Völ­­kerschaften. Wir erbitten und für unsere Person nur. jene Frei­­heiten, deren jeder österreichische Staatsbürger genießen soll; — für unsere socialen Zustände nur jene Verän­­derungen, welche aus der Aufhebung der Unterthänigkeit hervorgehen; — für unsere Kirche , die Gleichberechti­­gung: mit jener aller übrigen Glaubensbekenntnisse. Wir­ wünschen als Grenzer nur jene Erleichterun­­gen, welche Eure Majestät nach gehöriger Prüfung durch sachkundige Männer und unsere Behörden selbst ,­ allen Grenzern ohne Unterschied der Nationalität zuzugestehen möglich ‘finden werden. Wir bitten vor Allem um die Befreiung von der erdrücenden Suprematie der ungarischen Nationalität, und um eine Verfassung, welche dem Begriffe der Frei­­heit­ und Gleichheit der Personen und Nationalitäten, und deren Abhängigkeit von der Gesammtmonarchie ent­­sprit, und welche zwischen und und Cure Majestät, zwischen unserer Nationalität und der Gesammtmonarchie kenne — die... Einheit, und das Vertrauen zerstörende Schranke übrig läßt. Wir bitten Euer Majestät bis zu dem Zeitpunkte, als diese Verhältnisse­­ geschlichtet sein können, unsern zer­­tretenen Rechten, unsern gefangenen Brüdern, unserm bedrohten Eigenthum und unsern kummervollen Familien, durch eine der ungarischen Magyaromanie in Separatfon­s und Unterdrükungs - - Interessen jenes Volksstammes nicht verflochtene, kaiserliche Commission Schutz und Sicherheit gnädigst gewähren zu wollen. Euer Romane, der nicht sein „ Gut“ und Blut für Euer Ma­­jestät, für Ihre Gesammtmonarchie, und für jede bedrohte und verlegte Nationali­­tät des großen Vaterlandes aufzuopfern bereit wäre. Hören Euer Majestät auf den Hilferuf Ihres treuen Volkes, bei welchem auch das Andenken seiner Errettung durch Euer Majestät in den spätesten Sen rationen nicht erlöschen wird. Nicht um materielle Hilfe bettelwm wir. Sprechen Eure, Majestät nur ihren Willen aus, und die roma­­nische „Nationalität wird Kraft in sich finden, jenen Willen gegen jede hochverrätherische Auflehnung einer andern Nationalität durchzuführen. Befehlen Euer Majestät, und es werden sie Ro­­manen genug finden Ihre Befehle zu vollziehen. Nicht Feigheit, nicht Gefühl unserer Schwäche, nur „Achtung vor dem Geiet, nur unbedingte Verehrung Ih­­rer Befehle hielten uns in den Schranken hinter denen wir noch stehen, und um deren gesetzliche Grofnung wir „Duer Majestät unterthänigst bitten. Orlat den 11. Sept. 1848. Was wünschen und verlangen wir? *) zum­ 29. Sept. 1. J., am bedeutungsvollen Tage „Michaels des uralten Schulheiligen der katholische sieben­­*­ Mitbürger). Indem wir diese Erklärung an Euch in Eure Ueberzeugung aufzubringen 3 wir sehen sie blos für das an, was, sie wirklich ist, für das einstimmige Votum eines bedeutenden Theils des Hermannstädter Kreises in der do<­­wichtigen Angelegenheit der künftigen staatlichen Ordnung unsers Vaterlandes und zum Theil auch des Kaiserreiches, dessen Glied wir zu sein das nicht genug zu würdigende Glück haben ; ein Votum, mit dem wir wirklich den Glauben ver­­binden , daß durch seine allgemeine Annahme unser Aller Glück , in so ferne dieß von politischen Einrichtungen ab­­hängt, gegründet werden könnte, wobei wir jedoch keines-­­ | die 1.1 Majestät: es die ist Absicht kein fremden , Euch Wünsche haben wir durchaus nicht gegen

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