Zycie Warszawy, November 1981 (Jahrgang 10, nr. 45-48)

1981-11-07 / nr. 45

Sorgen der Landbevölkerung und der Landwirtschaft Gespräche von Wojciech Jaruzelski In der Wojewodschaft Siedlce Der Erste Sekretär des ZK der PVAP, Ministerpräsident Armeegeneral Wojci­ech Jaruzelski, weilte in den Gemeinden der Wojewodschaft Siedlce. Ziel dieses unangesagten Aufent­halts war die direkte Erkundung der täglichen Probleme, mit denen die Landbevölkerung, die Landwirte und Beschäf­tigten des volkseigenen Sektors der Landwirtschaft und auch die Belegschaften der Unternehmen der Nahrungsmittelwirt­schaft in Berührung kommen. Während des Aufenthalts von Wojciech Jaruzelski in der Wojewodschaft Siedlce wurden mit der Bevölkerung aufrichtige Gespräche geführt. Es kam zu einem Austausch der Meinungen und Stand­punkte über die Möglichkei­ten der schnellen Steigerung der Agrarproduktion, die von der Befriedigung der Bedürf­nisse der Landbevölkerung und der Landwirtschaft, be­sonders von der Versorgung mit Kohle, Baumaterialien und Mitteln für die landwirt­schaftliche Produktion ab­hängt. In der Gemeinde Kałuszyn machte sich Wojciech Jaru­zelski damit bekannt, wie verschiedene Beschwerden und Anträge der Bevölkerung erledigt werden. Viele aktuel­le und wichtige Bemerkun­gen, die mit der gegenwärti­gen Situation in der Land­wirtschaft verbunden sind, wurden dem Ersten Sekret­är des ZK während seines Ge­sprächs mit einer Gruppe von Landwirten übermittelt. Der Erste Sekretär des ZK der PVAP besuchte­­ auch ei­nen privaten landwirtschaft­lichen Betrieb. Er war Gast der Familie Zofia und Sta­nisław Grzegorczyk, die ei­nen vier Hektar großen Bauernhof im Dorf Brzozów besitzen. Die Überraschung war nur von kurzer Dauer. Es entwickelte sich ein län­geres Gespräch, an dem sich auch die Nachbarn der Fami­lie Grzegorczyk und der Dorfschulze beteiligten. An Themen fehlte es nicht. Die Bauern sprachen von ihren täglichen Sorgen, daß die Hil­fe des landwirtschaftlichen Sorgen, daß die Hilfe des landwirtschaftlichen Zirkels (eine Art Maschinen- Trakto­renstation) ungenügend ist daß die nachbarliche Hilfe heute sehr wichtig ist und daß es an Kohle, Baumate­rialien und Kraftfutter fehlt. Gleichzeitig wurde festge­stellt, daß es notwendig ist, den Teufelskreis schnellstens zu durchbrechen: Es m­­uß al­les getan werden, damit es zwischen Stadt und Land zwischen der Industrie und der Landwirtschaft, sowoh der privaten als auch der volkseigenen, keine Schran­ken gibt. Wojciech Jaruzelski äußerte sich über seinen Aufenthalt in der Wojewodschaft Siedlce und sagte u.a.­Ich kann feststellen, dass ich das Leben mit allem Glanz und Schatten, allen seinen gu­ten und schlechten Seiten gesehen habe. Ich habe die zahlreichen Schwierigkeiten der Landbevölkerung und der Landwirtschaft näher kennen­gelernt, aber ich habe mich auch überzeugt, daß wir ei­ne große Chance haben, diese Schwierigkeiten zu überwin­den. Nicht durch Zufall be­traf meine Besichtigung — wenn ich es so ausdrücken darf — all das, was mit der Landwirtschaft, den Proble­men der Landbevölkerung und der Nahrungsmittelin­dustrie zu­sammenhängt. Da! ist heute doch gesellschaft­lich gesehen der neuralgisch­ste Bereich. Nach diesem Be­such habe ich meine Über­zeugung gefestigt, daß die Richtung, vor allem diese Probleme zu lösen, richtig ist. Beschlüsse und­­ Entschei­dungen allein können in die­sem Bereich die Situation na­türlich nicht verbessern. Wir erwarten, daß diese Ent­scheidungen positiven Wider­hall finden werden und daß sie die Prozesse sowohl auf dem Lande als auch in der Industrie positiv beeinflussen werden. Wir verfügen näm­lich, was wir alle nicht ver­gessen dürfen, über bedeu­tende Trümpfe. Ich habe vor allem viele kluge, einsatzbe­reite Menschen kennenge­lernt, die arbeiten wollen, Menschen der Tat, die unter den gegenwärtig schwieriger Bedingungen bemüht sind, zumindest auf ihrem eigenen Abschnitt die Schwierigkei­­ten wirksam zu überwinden. Der 1. November das Allerheiligenfest Der 1. November, das Aller­heiligenfest, war in Polen der Tag, an dem wir uns an die erinnern, die nicht mehr bei uns sind, die aber in unseren Herzen und Erinnerungen le­ben. Dieser Tag wurde auch als Nationalgedenktag began­gen. An den Denkmälern der hervorragenden Polen, aus den Gräbern der Soldaten und Aufständischen, der Re­volutionäre, Kämpfer für Freiheit und soziale Gleich­heit, der Wegbereiter des So­zialismus legte man Blumen nieder und zündete Kerzen an Mit ehrendem Gedenken dachte man an die Millionen Opfer der hitlerfaschistischen Morde, an die in den Konzen­trationslagern ermordeten Po­len und Bürger von 30 an­deren Nationen. Man vergaß auch diejeni­gen nicht, die zwar außerhalb unserer Grenzen , geboren wurden, aber ihr Leben im Kampf für die Freiheit unse­res Vaterlandes gegeben ha­ben. Es wurden Blumen auf den Gräbern der sowjetischen Soldaten niedergelegt, die während des Zweiten Welt­krieges gefallen sind. Man zündete Kerzen auf den Grä­bern der verbündeten Flieger an An diesem Tag blieb kein Grabmal vergessen. Man dachte nicht nur an die Grä­ber auf den Friedhöfen, son­dern auch an die zahlreichen Grabstätten der Soldaten und Partisanen, die sich im ganzen Land in den Wäldern und auf Wiesen befinden. (iw) ABONNE!, DDR alle Postämte SRC Firma V. E Saarbach Gmbl! t Köln 1, Follerstr. 2 ÖSTERREICH Firma ,­Globus” — Vertrieb Ausländischer Zeitschriften, 1200 Wien, Hochstädtplatz 3. SCHWEIZ *0004 Zürich. Feldstr. 4S. Genossenschaftsliterat­urvertr 5. Plenarsitzung des ZK der PVAP Ansprachen von Wojciech Jaruzelski und Kazimierz Barcikowski In Warschau fand die 5. Plenarsitzung des Zentralkomitee­­der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei statt. Sie wurde vom Ersten Sekretär des ZK der PVAP, Armeegeneral Woj­ciech Jaruzelski, geleitet Das Plenum, das als Fort­setzung der 4. Plenarsitzung des ZK der PVAP­­ gedacht wurde, besprach Arbeitsricht­linien der Parteiorgane und -Organisationen bei der Ver­wirklichung des Beschlusses des 4. Plenum­s des ZK der PVAP. Man erörtete auch die Änderungen in der Struk­tur und Arbeit des Zentral­komitees der Partei­ sowie Organisationsangelegenheiten, indem man die Zusammen­setzung des Politbüros und des Sekretariats des ZK der PVAP erweiterte. die Wojciech Jaruzelski­ schlug Erweiterung des Polit­büros und des Sekretariats des ZK vor und unterstrich dabei, daß dies angesichts der großen Aufgaben, die die Partei verwirklichen muß, nö­tig ist, um die leitenden Or­gane der Partei zu stärken. Im Namen des Politbüros schlug er für die Funktion des Sekretärs des ZK vor, das stellvertretende Mitglied des Politbüros, 1. Sekretär des Wojewodschaftskomitees der PVAP in Olsztyn, Wło­dzimierz Mokrzyszczak, und das Mitglied des ZK, Pro­fessor an der Universität in Wrocław, Marian Orzechow­ski. Für die Funktion des stellvertretenden Mitglieds des Politbüros wurde der Chef des Generalstabes der Polnischen Armee, der stell­vertretende Verteidigungs­minister, Waffengeneral Flo­rian Siwicki, vorgeschlagen. Das Zentralkomitee bestä­tigte einstimmig diese Kan­didaturen. Während der Besprechung der organisatorischen Ange­legenheiten wurden dem Ple­num Vorschläge zu Struktur­­und Arbeitsänderungen des ZK der PVAP vorgestellt. Diese Probleme erörterte das Mitglied des Politbüros, Sekretär des ZK, Kazimierz Barcikowski.­ Im Zentralko­mitee sollen nach der neuen Struktur 15 statt bisher 17 Abteilungen arbeiten. Im ZK werden die Kanzlei des Sekretariats des ZK sowie folgende Abteilungen tätig sein: die Organisationsabtei­lung, die Abteilung für In­formation und Kader, Ideo­logie, Presse, Rundfunk und Fernsehen, Wissenschaft und Bildung, die Administrations­abteilung, die Sozial-Beruf­liche Abteilung, die ökono­mische Abteilung, die Aus­landsabteilung, die Allgemei­ne Abteilung, die Landwirt­­schaftsabteilung, die Abtei­lung für Kultur und das Büro für Sejm-Angelegenhei­ten. Das Wort ergriff auch das Mitglied des Politbüros, Se­kretär des ZK,­­ Stefan Ol­szowski. Er teilte mit, das Politbüro schlage nach gründ­licher Beratung vor, daß in der gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Situa­tion des­ Landes die Funk­tion des Ersten Sekretärs des ZK,­­ des Ministerpräsi­denten und des Verteidi­gungsministers zeitweilig der Hand von Wojciech Ja­ru­ruzelski bleiben. Im Namen des Politbüros und des Se­kretariats des ZK versicherte Stefan Olszowski, daß Woj­ciech Jaruzelski mit maxima­ler Unterstützung rechnen könne. Das Zentralkomitee nahm diese Information entgegen und bestätigte sie mit Bei­­fall Wojciech Jaruzelski dankte für dieses Vertrauen, das ihm wiederum erteilt wurde. Er sprach von der Last­­ dieses Vertrauens, von der mora­lischen und physischen Last. Wenn solch ein Wille und Bedürfnis besteht, sagte er, dann muß ich zeitweilig die­se Aufgabe übernehmen. Ich danke allen Genossen für die Bereitschaft, mir dabei Hilfe zu leisten. Ich zähle sehr auf Die 5. Plenarsitzung des ZK der PVAP wurde mit dem Gesang­sionale” beendet, der „Interna­(PAP) Goldmedaille für das Warschauer Königsschloss im Königsschloß in War­schau wurde vor kurzem diesem Objekt ,die Goldme­daille des Europäischen Denk­malsschutzes, die von der FVS-Stiftung aus Hamburg verliehen wird, feierlich über­geben. Die Medaille überreich­ten dem Schloßdirektor, Prof. Aleksander Gieysztor, die Mit­glieder der Jury der Stiftung, Harald Langberg aus Kopen­­hagen und Zygmunt Swi­­chowski aus Warschau. Das Warschauer Königs­schloß erhielt diese Auszeich­nung für die hervorragenden Errungenschaften auf dem Gebiet der Pflege und Reno­vierung der alten Architektur. Ähnliche Preise bekamen in der letzten Zeit die Städte Plovdiv, Tallinn, Cherster und Salines Royales Der Begründer der Stiftung, Alfred Töpfer, unterstrich in seiner Rede, daß diese Aus­zeichnung für all die gedacht ist, die zum Wiederaufbau des Warschauer Königsschlos­ses beigetragen haben. (PAP) Vor dem 64. Jahrestag der Oktoberrevolution Delegation der Gesellschaft für Sowjetisch-Polnische Freundschaft In vielen Städten, in ver­schiedenen gesellschaftlichen und Berufsr­­­eisen, unter der Jugend, begannen die Feier­lichkeiten aus Anlaß des 64. Jahrestages der Großen So­zialistischen Oktoberrevolu­tion. * Der Hauptakzent der dies­jährigen Feierlichkeiten, die u.a. durch die Gesellschaft für Polnisch-Sowjetische Freundschaft organisiert wer­den, ist ein Galakonzert im Kongreßsaal des Palastes für Kultur und Wissenschaft in Warschau, das am Vortag des Jahrestages stattfindet. An den Feierlichkeiten nimmt u.a. die Delegation der Haupt­verwaltung der Gesellschaft für Sowjetisch-Polnische Freundschaft teil. Die Delegation weilte im Warschauer Kosmetik-Betrieb „Pollena-Uroda” und hat sich mit der Produktion des Be­triebs und den Bedingungen bekannt gemacht, unter de­nen die diesjährigen Produk­tionsaufgaben verwirklicht werden. In Katowice trafen sich die Vertreter­­ der Wojewod­schaftsverwaltung mit einer Gruppe sowjetischer Spezia­listen, die u.a. in der sowje­tischen Handelsvertretung in­ Katowice, an der Sl [UNK]sker Universität und in den che­mischen Werken „Bumar-La­­be­dy” arbeiten. (PAP) na­cc [. Drozdowsk Sitzung des Sejm der VR Polen Abschluss der Debatte über die wichtigsten Probleme des Volkes Entwurf wurde der Kammer vom­­ Minister Hohen für Volksbildung und Erziehung, Bolesław Faron, unterbreitet. Der Vorsitzende des Sejmaus­schusses für Volksbildung und Erziehung, Prof. Jarema Maciszewski, kündigte an, daß die Sejmabgeordneten vor ihrer nächsten Sitzung (sie soll der Volksbildung und der zweiten Lesung des Ge­setzes gewidmet sein) einge­hend zu den zahlreichen Re­solutionen, Bemerkungen, Standpunkten und Anträgen Stellung nehmen werden. In der um einige Themen erweiterten Tagesordnung be­stätigte das Hohe Haus das vom Staatsrat unterbreitete Gesetz über die Verlänge­rung der Amtszeit der Volks­schöffen und der Mitglieder der strafbestimmenden Kolle­gien. Der Sejm bestätigte auch die von Ministerprä­si­­dent Jaruzelski vorgeschlage­nen und von den Sejm­­ausschüssen positiv beurteilten Änderungen in der Zusam­mensetzung der Regierung. Am zweiten Tag der De­batte ergriffen 13 Abgeord­nete das Wort, insgesamt gab es während der 17. Sejmsit­zung 23 Äußerungen von Ab­geordneten. Die längste, mehr als eine halbe Stunde dauernde Rede, die mehrmals durch Beifall unterbrochen wurde, hielt der Abgeordnete Józef Ozea- Michalski (Vereinigte Volks­partei), die kürzeste, die kaum vier Minuten dauerte, der Abgeordnete Zdzisław Malicki (PVAP). Die zweitägigen Beratungen des Sejm wurden am 31. Okto­ber um 14.15 Uhr beendet. Der Sejm faßte einen Beschluß über den gesellschaftlichen Frieden, den wir und unser Land so nötig haben. Der Sejm nahm eine Information der Regie­rung über die Realisierung des diesjährigen Plans und des Haushalts und die Voraussetzungen des zentralen Volkswirt­schaftsplans für das kommende Jahr zur Kenntnis. Nächster­ Punkt auf der Tagesordnung war die erste Lesimft des Besierungsent­wurfs des Gesetzes über die „Richtlinien der Rechte und Pflichten des Lehrers”. Der Auch im Herbst kann es schön­ sein. Unser Bild: Herbstbäume im Warschauer Łazienki- Park. Foto: R. Przedworski Beschluss des Sejm der VR Polen Der Sejm der Volksrepu­blik Polen bestätigt nach der Kenntnisnahme der Erklä­rung des Ersten Sekretärs des ZK der PVAP und Vor­sitzenden des Ministerrates, Armeegen­eral Wojciech Jaru­zelski, seine Unterstützung für den­­ Ministerpräsidenten und die Regierung. Der Sejm bringt seine tiefe Beunruhi­gung über die weitere Ver­schlechterung der gesellschaft­lichen und politischen Situa­tion im­ Lande, die­ wachsen­de Welle von Streiks und Protestaktionen zum Aus­druck,­ deren Fortdauern un­absehbare Verluste verursacht s­nd unabsehbare Folgen her­aufbeschwört Ein weiteres Mal erleben Millionen Bürger unseres Landes Augenblicke gestei­gerter Unruhe um das Schick­sal des Landes. Streikaktio­nen, wie oft doch für parti­kuläre Interessen entfacht, lähmen das Wirtschaftsleben des Landes. Dadurch entste­hen nicht nur materielle Verluste, bedeutende sondern auch moralische Schäden, de­ren Wiedergutmachung viel schwieriger ist. In den menschlichen Kollektiven reißen die gesellschaftlichen Bande, es entstehen dramati­sche Teilungen und Konflik­tas sind äußerst schmerz­liche Probleme, denn sie na­gen an der Substanz des Volkes, sie machen unser Land auf der internationalen Arena unglaubwürdig und führen den Staat zum Ruin. Der Sejm versteht und teilt die durch die Schwierigkei­ten des Lebens hervorgerufe­ne gesellschaftliche Unzufrie­denheit. Der Sejm­­ nimmt die bisherigen Maßnahmen der Regierung für die Überwin­dung der Krise und die wirt­schaftliche Stabilisierung zur Kenntnis. Der Sejm ist sich über die ungenügende Wirk­samkeit dieser Maßnahmen klar und nimmt die Ver­pflichtung der Regierung ent­gegen, daß alles mögliche ge­tan werden wird, um die be­stehende Sachlage schnell­stens zu verbessern. Der Sejm wendet sich an das ganze Volk um volle Unterstützung und Hilfe für die Vorhaben der Regierung. Ohne gemein­sames Wirken ist es nämlich unmöglich, das Land aus der Krise herauszuführen und die Lage der Werktätigen zu ver­bessern. Der Sejm erachtet es als dringend notwendig, ein kom­plexes Lohnsystem auszuar­beiten, das die angewachse­nen Disproportionen aus­gleicht und die Steigerung der Produktion anregt. Es ist auch notwendig, die Preisre­form gemeinsam mit gerech­ten Prinzipien von Vergü­tungen besondere einzuführen, die die materielle Lage derjenigen berücksichtigen, die am wenigsten ver­dienen. Der Sejm verpflich­tet die Regierung, Entwürfe entsprechender Rechtsakte vorzulegen, die die Ergeb­nisse der Konsultationen und erneuten Verhandlungen be­rücksichtigen. Der Sejm bringt seine be­sondere Beunruhigung über die Versuche der extremen Kräfte der NSZZ „Solidar­ność” zum Ausdruck, deren Tätigkeit gegen die soziali­stischen Prinzipien der Ge­sellschaftsordnung gerichtet ist, als auch über alle Handlungen, die den Nähr­boden für Konfrontations­stimmung bilden, wo auch immer ihre Quellen sind. Der Sejm vertritt den Stand­punkt, daß diese Tendenzen und Tätigkeiten im krassen Widerspruch zu dem und Buchstaben sowie Geist der Absichten der gesellschaftli­chen Vereinbarungen von Gdańsk, Szczecin und Jastrzę­bie sowie den­ lebenswichti­gen Interessen des Volkes und Staates stehen. Sie zie­len auf unser Gemeinwohl. Deshalb verlangt der Sejm auch, damit aufzuhören, die Gemüter der Polinnen und Polen aufzuwiegeln, er for­dert einen konstruktiven Bei­trag zur Überwindung der unser Land plagenden Krise, Achtung für die verfassungs­mäßigen Prinzipien und In­stitutionen der Volksrepublik Polen und die Einhaltung ihrer Rechte. Als übergeord­netes Anliegen erachtet der Sejm die Verteidigung der sozialistischen Grundlagen und der Werte der Gesell­schaftsordnung des Staates und die Fortsetzung der so­zialistischen Erneuerung un­seres gesellschaftlichen Le­bens. Der Sejm unterstreicht die besondere Gewichtigkeit und die Bedeutung der Unantast­barkeit der Bündnisse unse­res Landes und besonders der freundschaftlichen und gutnachbarlichen Beziehun­gen zur Sowjetunion. Der Sejm verurteilt entschieden alle antisowjetischen Aktio­nen als im Widerspruch zu den Interessen unseres Vol­kes stehend. Der Sejm fordert katego­risch, den Unruhen und al­len Tätigkeiten ein Ende zu setzen, die gegen die gesell­(Fortsetzung auf Seite 2) Tagung des Militärrates der Verewigten Streitkräfte des Warschauer Vertrages BUDAPEST (PAP). In der Zeit vom 27. bis 30. Oktober 1981 fand in der Ungarischen Volksrepublik die planmäßige Tagung des Militärrates der Vereinigten Streitkräfte der Teilnehmerstaaten des War­schauer Vertrages statt. Sie wurde vom Oberkom­mandierenden der Vereinigten Streitkräfte, Marschall der Sowjetunion, Viktor Kulikow, begleitet. An ihr nahmen die Mitglieder des Militärrates und die von ihnen geleiteten Delegationen der Bulgarischen Volksarmee, der Ungarischen Volksarmee, der Nationalen Volksarmee der DDR, der Polnischen Volksarmee, der Armee der Sozialistischen Re­publik Rumänien, der Streit­kräfte der UdSSR, der Tsche­choslowakischen Volksarmee und­ des Stabes der Vereinig­ten­­ Streitkräfte teil. Die „Władysław Sikorski” auf dem Weg nach Gdynia PARIS (PAP). Aus der Werft „la Ciotat” bei Mar­seille stach das dort gebaute Schiff „Władysław Sikorski” in See, auf dem in der ver­gangenen Woche die polni­sche Fahne gehißt wurde. Das Schiff, das der Polni­schen Seeschiffahrtsgesell­schaft (PLO) gehört, nimmt in zwei Häfen Ladung an Bord und soll am 10. Novem­ber in den Hafen von Gdy­nia einlaufen. Die „Władysław Sikorski” ist eines der vier „Con­ ro”­­Schiffe, die für­­ Polen in der französischen Werft gebaut worden sind. Die beiden er­sten waren die „Kościuszko” und die „Pułaski”. Das vier­te, die „Stefan Starzyński”, vor kurzem vom Stapel ge­lassen, wird in einigen Mo­naten fertig sein.

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