ACTA ANTIQUA TOMUS 31 (A MTA KLASSZIKA-FILOLÓGIAI KÖZLEMÉNYEI, 1985-1988)

1985-1988 / 3-4. sz. - L. HAVAS: Zur Geschichtskonzeption des Cornelius Nepos

L. HAVAS ZUR GESCHICHTSKONZEPTION DES CORNELIUS NEPOS Vom Mittelalter an bis hin zum vergangenen Jahrhundert gehörte Cornelius Nepos1 zu der mehr oder weniger populären Lektüre,2 und daher darf z.B. auch die alte ungarische Literatur auf die Übersetzung von Gy. Balog3 stolz sein, der dann auch viele andere gefolgt sind.4 Die Philologie des vergangenen Jahrhunderts5 hat starke Angriffe gegen das Ansehen Nepos geführt, und zumeist erst in neuerer Zeit entstehen wieder solche Schriften, die den Versuch unternehmen, die Aufmerksamkeit auf gewisse Verdienste des Verfassers, vor allem auf seine Universalität, zu richten.6 Dabei mangelt es aber auch heute keineswegs an negativen Bewertungen. So faßt beispielsweise N. Horsfall seine Meinung folgenderweise zusammen : «Nepos is an intellectual pygmy whom we find associating uneasily with the literary giants of his generation.»7 Meiner Ansicht nach dürfte Nepos keine ganz alltägliche Erscheinung gewesen sein. Persönlichkeiten wie Cicero, Catull und Atticus unterhielten Beziehungen zu ihm.8 Obgleich Catull die Grandiosität der Weltgeschichte des, Nepos ferngelegen haben mag, so hat er doch eine Art Anerkennung für das «wissenschaftliche und beschwerliche» Werk seines Schreibgefährten gespürt (Carm. 1, б ff.). Die Chronik des Nepos war nämlich ein ziemlieh neuartiger 1 Siehe in Verbindung hiennit auch die die neuereu Forschungen zusammen­faesende Studie: E. M. JENKINSON: Genus scripturae leve, Cornelius Nepos and the Early History of Biography at Rome. Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. I. 3. Berlin — New York 1973, 703-719. 2 M. MANITIUS: Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters. München 1911. I 620, II 173; 1931, III 291 — 292; R. R. BOLGÁR: The Classical Heritage and its Bene­ficiaries. Cambridge 1954. 531. 3 Lőcse (Leutschau), 1701; Kassa (Kaschau)2 1746; Pozsony (Preßburg),3 1963. 4 Siehe z. В. die Übersetzung des hervorragenden Dichters und Wissenschaftlers GERGELY CZUCZOR (Pest, 1841; Ebda.2 1843; Ebda.3 1863). Ä K. NJPPERDEY gab z. B. folgende Bewertung: «Nepos war mittelmäßigen und ziemlich beschränkten Geistes». (Kleinere Ausgabe). Berlin 1873", 3. 6 Siehe, was E. MALCOVATI in Verbindung mit den Textausgaben von L. AGNES und P. K. MARSHALL schreibt. (Nuovi studi su Cornelio Nepote, Athen. 65 (1977] 417 — 421). Aus dieser Rezension weiß ich, daß auch L. AGNES ähnlicher Meinung ist. 7 The Cambridge History of Classical Literature, II. Latin Literature, Hrsg. E. J. KENNEY, Cambridge usw., 1982, 290. 8 Siehe zu dieser vielumstrittenen Frage W. C. MCDERMOTT, Quintilian and Catul­lus, Athen., n. s., 60, 1982, 339 ff. A et a Antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae 31, 1986 — 1988 Akadémiai Kiadó, Budapest

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