ACTA HISTORICA - A MTA TÖRTÉNETTUDOMÁNYI FOLYÓIRATA TOM. 28 (1982)

28. kötet / 1-4. sz. - ETUDES - GYŐZŐ EMBER: Einnahmen und Ausgaben der Ungarischen Königlichen Kammer in dern Jahren 1555-1562

2 Győző Ember Die Schatzmeister vor 1526 hatten die von ihnen verwalteten Geldeinnahmen des Königs und deren Verwendung schriftlich festgehalten, darüber ein Journal geführt. Anhand dessen haben sie wahrscheinlich in gewissen Zeitabständen auch Ausweise angefertigt und diese vermutlich dem Herrscher vorgelegt. Wir kennen drei solcher Ausweise der Schatzmeister, unsere Geschichtsschrei­bung hat alle drei als Abrechnungen oder Rechnungslegungen bezeichnet, was jedoch von keinem mit absoluter Sicherheit behauptet werden kann. Allenfalls kann noch die älteste und zugleich umfassendste als Abrechnung angesehen werden. Er erstreckt sich von Ende Januar 1494 bis Ende 1495, führt, abgesehen von einem Monat, die Einnahmen und Ausgaben des Fiskus von zwei Jahren auf, Einnahmen und Ausgaben gesondert. Die einzelnen Nachweise der zwei Jahre gehen zum Teil ineinander über und sind zum Teil voneinander getrennt. Ein Teil der Einnahmen und Ausgaben sind nicht chronologisch angeführt, ein anderer Teil der Ausgaben wiederum steht in zeitlicher Reihenfolge. Die beiden anderen Ausweise stammen aus dem Jahre 1525 und 1526. Für das Jahr 1525 sind die Ausgaben nur für ein halbes Jahr, für 1526 dagegen lediglich für einen einzigen Monat chronologisch aufgeführt. Die Einnahmen werden nicht erwähnt. Es dürfte sich eher um ein ins Reine abgeschriebenes Kassenbuch denn als Abrechnung handeln. Unsere Geschichtsschreibung hat alle drei Ausweise veröffentlicht, leider ohne den Apparat, den man heute bereits von Quellenveröffentlichungen erwartet.1 Diese Angaben sind in zahlreichen Arbeiten benutzt worden, historisch-statistische Auswertungen aber, die sich geradezu anbieten, hat es bis zum heutigen Tage nicht gegeben.2 Von den drei Ausweisen schien mir der von 1494/95 geeignet, statistisch ausgewertet und mit den nach dem gleichen Prinzip bearbeiteten Abrechnungen der Ungarischen Kammer aus den Jahren 1555—1562 verglichen zu werden. Die von Ferdinand I. — der 1526 den ungarischen Thron bestieg und zugleich in Böhmen und Mähren und in den österreichischen Ländern herrschte — eingerichtete Ungarische Königliche Kammer, die die mittelalterliche Schatzkämmerei ablösende 1 Die von 1494/95 sind von Johann Christian von Engel in der Einleitung zum 49. Teil der Fortsetzung der allgemeinen Welthistorie publiziert worden (Halle 1797, 17—187). — Die des Jahres 1525 hat VILMOS FRAKNÓI unter dem Titel „Das Abrechnungsbuch König Ludwigs II." veröffentlicht. Magyar Történelmi Tár, Budapest 1875,45—236. — Die des Jahres 1526 hat J. CHR. ENGEL publiziert: Fragmentum libri rationarii super erogationibus aulae regis Hungáriáé Ludovici II. de anno 1526. Monumenta Ungrica. Wien 1809, 185—236. — Als Ergänzung hierzu: LAJOS FEJÉRPATAKY, II. Ulászló jövedelmeinek jegyzéke (Liste der Einkünfte Wladislaus' II.). Történelmi Tár, 1880, 167—170. Weiterhin LAJOS SCHEDIUS: Etwas über den Zustand der ungarischen Finanzen im Anfange des 16. Jh. Zeitschrift von und für Ungarn III. Pest 1803. — Hier möchte ich noch erwähnen, daß auch von den Einkünften und Ausgaben König János Szapolyai kürzere Ausweise erhalten geblieben sind. Veröffentlicht im Történelmi Tár von LAJOS KEMÉNY jun. und D-GY. 1889, 188—192; 1895, 570—574; 1898, 172—175. 2 Zwei Arbeiten haben die Angaben der Abrechnungen am stärksten benutzt. FRAKNÓI VILMOS: II. Lajos és udvara (Ludwig II. und sein Hof). Budapesti Szemle, X. 1876 und FÓGEL JÓZSEF: II. Ulászló udvartartása (Die Hofhaltung Wladislaus' II.). Budapest 1913. Acta Hislorica Academiae Scienliarum Hungaricae, 28. 1982

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