Deutsche Tagespost, Februar 1920 (Jahrgang 13, nr. 23-46)

1920-02-14 / nr. 33

SeiteZ SEEN nahme nicht berührt.Was die innere Aufnähe anbelangt,so kann sie zur Bedeckung der ge­­wöhnlichen Ausgaben nicht dienet,sondern diese müssen aus gewöhns­lichen Eis­kü­nften gedeckt werden.Eine andere Schwierigkeit liegt darin, daß die Armee sich n­och auf Krieg­sfuß bissindet. Ic­ hoffq dakk wir bald wecden abküssen kbmmern. (Beifall).Wir brauchende irgend eine innere Anleihe, Meiter an Die Nationalbauf zu appel­­lieren, wäre ein Tehler. Ich bitte versichert zu sein, daß Die Regierung Mahnahmen zur Kon­solidierung der Finanzen De Landes und die Hebung Des Benkuries treffen wird. Soviel heute. (Beifall beim Bloc). Nach einer Pause wird eine Untersuchungs­­kommission für die Unregelmäßigkeiten bei den E­senbahnen gwählt. Hierauf Schluß der Eigung. Auszug aus Der Berorö­­nung Nz. ?1 und 25 (verbesserte). 1. AlB Webertreter werden be­traßtet: 2a) Diejenigen, weile ohne B3ie nicht in öffentlichen Lokalen, Bahn­höfen, Eisenbahnen, auf der Straße 2e­, wahre oder erfundene Rahm­ten oder Meinungen betrefft Kriegeope­­rationen, Situation und Rislolation der Truppen, Militäriie Verfügungen oder Sachen beiweils der rumänischen Ai­mee, verbreiten, Talportieren oder bestätigen. b) viele Webertretungen werden von den Militär-Anwaltssaften ger­öiet und abgeurteilt, in der ersten und rechten Instanz mit Kerler bis zu einem Jahr um» einer Seldstrafe bis zu 2000 Lei. Wenn eine der oben angeführten Nebentretungen zum Bwede Der Epic- Rage oder dDed Berraies angeführt worden sind, werden sie im­ Sıume der bestehenden Striegageiege angem­ien­t. Henderungen in der Agrar­­reform? Aus Bukarest wird uns geschrieben: In verschiedenen Blättern wird über eine bevor­­stehende Renderung des Gefjeßes über die Agrar­­reform gesprochen. (Auch wir haben eine diesbezügliche Mel­­dung der Telegraphenagentur Damian wieder­gegeben, deren T­rt, wie in einer Fußnote bemerkt­­ wurde, unvollständig und verstümmelt war. Auf unsere telegraphische Erkundigung ist bis­her seine Antwort eingelaufen. D. Seir­ Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, haben unsere Abgeordneten­­ bereits Schritte unter­­nommen, um sich über Diese für unser Bolt so wichtige Frage Klarheit zu verschaffern, und es wird alles geschehen, um im geeig­en Angli­bliefe alle Interessen unseres Volkes zu wahren. Dermannstadt, Sonnabend PREISER re NT Die Zusammengetung der ungarischen Nentional­­versammlung. Die „NR. Fr. Br.” Schreibt: Er erregt allgemein Aufsehen, daß bei den Wahlen zur ungarischen Nationale­versammlung viele Größen des ungarischen politischen und öffentlichen Lebens durchgefallen sind, auf deren Wissen, politische Routine und Fachbildung das neue Parlament bei den Auf­­gaben von geschichtlicher Bedeutung, die ihm en sind, sehr­­ angewiesen ge­wesen wäre. So­urden Alexander Weferle, Roland Hegedüs, Baron Sigismund Perenyi, Desider Abraham nicht gewählt. Martin Lovapy, Johann Sandor, Johann Teleffy, Dr. Ladislaus Beöthy, Ignaz Daranyi sind überhaupt nicht aufgetreten. (Heber die Bedeutung­­­ieser Männer, die hier etwas wahllos zusammengestellt sind, wird man wohl, mit Erlaubnis des angeführten Blattes, vers­­chiedener Meinung sein Zürnen Dr. Schr.) Roland Hegedüs sagte unserem Bericht,­erstattet über seinen Mißerfolg: „Im Auslande wird er gewiß einen seltsamen Eindruck machen, daß zu einem Zeitpunk­t, wo das Vermögen jedes einzelnen von der Lösung der finanziellen Fragen abhängt, im Parlament mit Ausnahme des Finanzministers nicht ein einziger F­inanze­fachmann ist. Wie hoch das Land Das be­­zahlen wird, kann sich jedermann selbst aus- Reichskanzlers­mma Der Berliner Breite in Der Auslieferungsfrage, Dem „Biltorus” wird aus Lyon gedrahtet: Der deutsche­­­eichskanzler Bauer übernahm aus den Händen des französischen Geschäfts­­träger in Berlin Marcilly Die Liste der „Schuldigen" und drohte sein Bedauern über das Vorgehen Baron Lersners auch. Die Berliner Blätter schreiben, daß jebt nicht nur die Namen der Schuldigen, sondern auch die Vergehen, wegen denen sie verfolgt werden, bekannt seien. Die rechtestehenden Blätter fahren in bittern Angriffen gegen­­ Die Entente fort. Der „V­orwärts" gibt den Auszuliefernden den Rat, sich selbst der Entente zu stellen. Das Zentrumsorgan "Germania" mahnt zur Mä­­ßigung. Das Blatt glaubt, daß eine Lösung der gegenwärtigen‘ Lage gefunden ' werden müsse und weit die Regierung auf den Ver­­handlungsweg. , And Desterreil man Die „Kriegsi­uldigen” aus liefern, Aus Wien wird gemeldet,­­ daß die Liste der „Kriegsschuldigen" demnächst auch Dester­­reich vorgelegt werden wird. Diese Liste wurde in P­arid von den Vertretern Yugoslamiens, Polens, Rumäniens und der Tschechoslomatei festgestellt. Sie wird nicht Lang sein. Auf der Liste befinden sich Erzherzog ofef, Die Generäle Arz v. Straußenburg, Potioref, ‚Feldmarschall Rö­­vej‘ und Borovevie, solwie in Berthold. (Die Meldung ist einem Funt pruche des „DBittorus" aus Lyon entnommen. D. Schr.) = Rumänien, Neide rumänische K­andidaturen im Siederbürgen. —­­Aufresterhaltung der bestehenden kirchlichen Organi­­­sationen. Bukarest, 13. Februar Die gestern bersammelten siebenbürgischen Parlamentarier beschlossen die Unterftügung der Kandidaturen Averescenig, Tale Jonescus und ho­mo Stelians in Siebenbürgen. Weiterhin wurde die A­ufrechterhaltung der üib­lichen­­ Organisationen im Siebenbürgen beschlossen. (T.­A. D.) Eine Partei Avereden-Goga in Bils Dung begriffen. Bukarest, 13. Februar. Wie „Izbanda“ meldet, ist eine Partei Averescu-Goga unter dem Namen Boltspartei in Bildung begriffen. ZA­D) Die Agrarreform der Dem Parlament. Bularest, 13. Februar. Der Gesehent­­wurf über die Agrarreform wird morgen dem Parlament eingereicht. (T.­9. ©.) Eine Immobilienverlaufssteuer. Bularest, 13. Februar. Die Negierung unterbreitete der Kammer einen Gefe­ntwurf bezüglich einer 15 prozentigen Besteuerun­g der verfaufteen Immobilien, beziehungsweise der Immobilien, die an Ausländer verkauft werden sollen. (2.4. 2.) Die Wahl des Metropoliten für Siebenbürgen. Bukarest, 13 % bruar. Der kirchliche Kongreß ist für den 25. und 28. Februar zur Wahl des siebenbürgischen Mesopoliten einbe­­rufen worden. (Tel. D.) Die Schiffahrt auf der Donau eingestellt. Klausenburg, 13 Februar. Aus Galoh wird gemeldet, daß Die Schiffahrt auf der Donau "infolge großen Eistreibens eingestellt wurde. (T-4. DO.) Die Friedensprobleme,­ ­ Stop George für die die Abänderung der rin­era f­as Baris, 13. Februar. „Times" meldet, daß Lloyd George glaube, daß die Angliederungs­­rfte in der Werse abgeändert werden wo daß die deutsche Regierung in der Lage sei, sie an­­nehmen zu können. Die Presse pflichtet dem Standpunkt der „Daily Chronicle“ gegen Die Auslieferung Hindenburg bei. Lord Cecil zweifelt daran, daß Deutschland die Auslieferung Durchführen werde. (T-A. D.) Die skandinavisgen Staaten stehen in der Auslieferungsfrage auf dem Stand­­punkte Hollands.­­Bern, 13 Februar. Die slandinavischen Staaten sind dem Standpunkte Hollands be­züglich Nichtauslieferung Ch­aifer Wilhelms beigetreten. (TR. D.) Dentsch Öfterreichs Anschlag an Tentsche­land, Wien, 13. Februar. Finanzm­inister Reil­h teilt telegraphisch mit, daß W­illerand Deutsch- Österreich im Namen der Alliierten Unterfrügung zur Vermeidung des Anschlusses an Deutschland zugesagt habe. (ZA­­D.) In London wird die Frage des inter­­nationalen Devisenturfes verhandelt. London, 13. Februar. Gestern wurde von Banffachmännern, Kaufleuten und Bolitizern die in also der frage de internationalen Devisenkuried begonnen. (TA. D.) Berichiedene Nachrichten. der Deettang, Daß der neue König von Ungarn Die Bolicherwiten in Cherson. Amsterdam, 13. Februar. Die Bol­icherwiten beteten Cherson. (T.­4.D.) W Adolf von Meclenburg — Der neue König von Ungarn? Baris, 13. Schenar, „Petit Barisien“ ist ols von Mecklenburg sein werde. (TU. D.) Bestrittene Unparteilig­keit der Unter­­sagungsführung im Brogeh gegen Die Mörder Tihas. Dfenpest, 13. Februar. Die Gräfin Denise Almassy, die Zeugin der Ermordung des Grafen Tipa war, hat der Regierung eine Denf- Schrift vorgelegt, worin sie die Unparteilichkeit der Untersucungsführung während der Zeit der Regierungsmitgliedschaf­t Friedrichs in Bzweifel zieht. Betedrich bedient ich zu seiner Entlastung der Beeffe. Morgen wid ein Ministerrat Die Angelegenheit verhandeln. (TU ©.) der Herzog “| Zegedn entgieiten. Hermannstadt, 13. Februar. Alle deutsch-iächsischen Kreisaus­­schüsse werden nochmals ersucht zu veranlassen, daß reifende Wolfsgenossen vor­­ ihrer Abfahrt von Hermannstadt im Büro des D­eutsch-sächsi­­schen Wolfsrates für Siebenbürgen (stleiner Ning 12) unbedingt vorsprechen. „wentige Tagesvor” 14. Februar 1920 Re. 33 ‚Bon unsern Bolfagenossen in der Dobrudicha. Man schreibt uns aus Bularest: Im Kind der Deutschen Wolfspartei in Bularest erschienen Vertreter unserer W­olfs­­genossen in der Dobrudicha und erstatteten aus­­führlichen Bericht Über die Lage der deutschen Kolonien in der Dobrudicha. Aus diesen Be­­richten ging hervor, daß unsere Volksgenossen dort durch den Krieg furchtbar zu Leiden hatten und wirtschaftlich schwer geschädigt wurden. Ds die Deutschen in der Dobrudicha als umänische Staatsbürger im Kriege ihre Pflichten erfüllten, sind auch heute noch Uebergriffe, ins­­besondere der Militärbehörden und der Gen­­darmerie an der Tagesordnung. Die Leitung der Deutschen Volkspartei schritt in mehreren Fällen ein, umd es gelang, verschiedene Miß­­stände sofort abzustellen. Die betreffenden Mili­­tär- und Gendarmerieorgane wurden verhaftet und vor das Kriegsgericht gestellt. Tod des früheren fterr. ung. Kriegsministers G_ d. 3 Pitreich. Kürzlich ist in seiner Wiener Wohnung der vormalige Kriegsminister Heinrich Freiherr von Pitreich, General der Infanterie, im 79. Lebensjahre gestorben. Pitreich war 1841 zu Laibachh als der Sohn eines richterlichen Bes­amten geboren. Er arbeitete an der Seite des Chefs des Generalstabes Graf Bech und wurde 1902 zum Nachfolger des Kriegsministers Baron Krieghammer ernannt. Seine Tätigkeit fiel in eine bewegte Zeit. Die Wehrvorlage wurde mit Obsftruktion bekämpft; das ganze Armeeproblem mit der Kommandosprache war aufgerollt. Unter ihm wurde die Vorlage über den außerordentlichen Rüstungskredit von 450 Millionen verfaßt und von den Delegationen 1904 genehmigt. Die Verfassungsmwirren behin­­derten durch anderthalb Jahre die Bedectung und Verwendung. Al die Beistellung des Rekrutenkontingents in den gesengebenden Körs­pern auf Schwierigkeiten stieß, zog fich Pitreich­­ im Oktober 1906 zurück. Die Preise in Wien. Wie aus Wien gemeldet wird, fortet dort gegenwärtig 1 Silo­b­n­ch 74 Szonen, 1 Kilo Fett 128 Leonen, 1 Kilo Kartoffeln 60 Kronen, 1 Herrenhemd 250 Kronen, 1 paar gewöhnliche Schuhe 800—1000 Kronen, 1 Anzug im Geschäft fertig 2000 Kronen, beim Schneider 6000 Kronen. Bruder konnte seit 3 Monaten nicht mehr aus­­gegeben werden. Die von der Stadt zur Ver­­teilung gelangenden Lebensmittelrationen be­­tragen pro Kopf: 1 Kilo Brot und 125 Gramm Fleisch für die Woche. Die Arbeiter erhalten 175 Kilo Brot, 250 Gramm Mehl und eine et­was vergrößerte Fleischration. Der Lohn eines Arbeiters beträgt 800—100 Krozen täglich. Da­­­gen sind die Gehälter der Beamter, Pen­­tonisten usw. noch immer sehr mäßig, so daß in diesen Streifen unbeschreibliches Elend herrscht. Die Waren, die man durch Bwilchenhändler und­­ Wiederverläufer erhält, erreichen uner­­schwingliche Preise. Die nenen Vorräte erlauben eine Beteilung der Bes­tölkerung nach dem obigen Schema 613 1. März. Nach diesem Termin werden alle Magazine d­er Me borkans­e­­ und die Mästte erschäpft sein. Die Finanzverhältnisse des Er­­kaisers Karl.Einerxllkelvung von Lyon zu­folge dementiert eine halbamtliche Note die No­chricht,daß Exkaifer Kath sich infolge der Beschlagnahmen durch die deutschösterreichische Regierung in verwickelten Geldverhältnissen be­­finde.Die Note besagt,daß die Beschlagnahmen zufolge Beschlussss der Nationalversammlung vorgenommen worden seien.Der Exkaifer ver­ fügt gegenwärtig über ein Vermögen von meehreren Millionen,zu denen noch sein eigener und der Schmuck seiner Gemahlin hinzuzu­­rechnen sind.Die Note dementiert,daß die deutschösterreichische Regierung die Herausgabe der Privatschätze des Exkaisers verweigert habe, insolange dieser die in die Schweiz mitgenom­­menen Schmuckstücke nicht zurückerstattet habe. Die Regierung forderte lediglich diejeinen Schmuckstücke derewesenen kaiserlichen Familie zurück,die unveräuerlich sind.Dem­nach steht die Frage des Privatvermögens drs Ch­ailers in gar feinem Zusammenhange mit der Ange­legenheit der Schmucktüde. Diese wurden von den Finanzbehörden als Sicherstellung für ge­­wisse Zahlungen beschlagnahmt. Die Köpenitiade einer Frau. Ende Dezember des vergangenen Jahres erschien im Pfarramt Döbling eine junge Dame, die sie als Beamtin der Schweizer Mission zur Unter­­bringung von Wiener Kindern vorstellt. Sie ab an, von der Mission beauftragt worden zu ein, einen ganzen Zug mit Kindern in die Schweiz zu opten. Da die Dam­e, die si Stephanie Bildl nannte, ein sympathisches Henperei­n und Überdies sehr entschieden auf­­tat, schöpfte man seinerlei Verdacht und ließ sie in den Schulen die adligen Eintragungen vor­­nehmen. Die Bilbl ließ sogar einen Elternabend einberufen und machte die D Versammlung die Mitteilung, da für jedes Kind AO Szonen zu erlegen seie. Das geforderte Geld wurde auch tatsächlich von ihr eingesammelt und ergab einen Gesamtbetrag von über 10.000 Kronen. Als nun aber br Abfahrtstamm­ heranrühte und noch feine Reifevorbereitungen getroffen waren, wurde man unruhig. Zur Nede gestellt, gab Fräulein Bildl an, die Abfahrt sei um eine Woche verschoben. Aber auch zum­ zweiten Mal blieben die Hoffnungen unerfüllt. Die angebliche Sürsorgebeamtin wurde daher verhaftet und ce stellte He­ heraus, daß die ganze, Ultion glatt erfunden war und lediglich den Bopec­ verfolgte, die ng einzuh­emsen. Beim B Verhör behauptete die Angek­agte, ihr früherer Bräuti­­gam, ein ehemaliger Generalstabsoffizier, den sie schon seit fünf Jahren kenne, habe Nic ihr geaete über als Beauftragter der Schweizer Mission­­ausgegeben und sie zu dem Betrug verleitet. Alle Schritte habe sie nur in seinem Auftrage und in bestem Glauben unternommen. Auf alle einfallierten Beträge habe sie an ihn abgeführt. Broteit Haifer Wilhelms gegen Die Veröffentlichung seiner Korrespondenz mit, dem Zaren, einer Meldung des Ber­­liner Tageblattes" aus Basel zufolge teilt die „Morning Bost" mit, daß si Kaiser Wil­­helm in einem Briefe an den Fürsten Fürs protestieren. Zugsicterung auf Drahtlosem Wege. Schon manches Eisenbahnunglück war darauf wridzuführen, daß der Lokomotivführer Signale ein und deshalb Groß Haltezeichen weiterfuhr. Wie Leicht werden bei voller Fahrt die Strecken­­signale wegen Nebels, Dunkelheit, Schneegestöber, starfer Kurven oder unvermeidlichen Ablenkungen übersehen. Vorsorgliche Ge­ben re haben deshalb schon lange nach Mitteln gesucht, um auf der Lokomotive bei Annäherung an ein Signalzeichen oder gar automatische Schaltgriffe auszulesten, um das Medezjehen der Signale zu verhindern, beziehungsweise die Ausführung der von den Signalen vorgeschriebenen Einstellungen­­ gewährleisten. Die bisher vorgeschlagenen d jungen, in der Mehrzahl auf mechanischem Wege beruhend, haben zu seinem befriedigenden Ergebnis geführt. In Deutschland it es nun gelungen, eine sicher arbeitende Reih­enüber­­wint­ung auf den fahrenden Zug auszubilden, und zwar auf dem nicht mehr ungewöhnlichen drahtlosen Wege. Unterhalb der Lokomotive ist ein Meiner Sender, wie er in der drahtlosen Telegraphie verwendet wird, angebracht. Zwischen den Schienen liegen an allen erforderlichen Stellen, insbesondere in gewisser Entfernung von den Signalen. seine Empfänger, welche genau auf die vom Sender ausgestrahlte elektro­­magnetische Welle eingestellt sind. Beim Weber fahren eines Empfängers Durch den Bug wird nun Die vom Sender ausgesandte Welle durch den Empfänger inflektiert und ist dann infolge der großen Nähe von Sender und Empfänger noch starr genug, um nunmehr auf der Lotomotive die verlangten Reih­en (Licht­­oder Lautsignal) oder selbst Handgriffe auszu­­lösen. Die ersten Bersuche mit d­iesen Apparaten der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie haben vollen Erfolg gehabt, so daß fest in Deutschland vorläufig eine see­ge mit dieser Ein­­richtung ausgerichtet wird, in der Nosicht, dieses neue Verfahren der Zugsicherung nach und nach bei den Staatsbahnen durchweg einzuführen. Die Höhe des Luftmeeres hat man neuerdings durch Die­­­ssungen den Luftdruck zu ergründen gesucht, da sich eine ges­egmäßige Abnahme des Luftdendes mit steigender Höhe ergab. Während nämlich der normale Baro­­meterstand in Meeresgöge 76* Millimeter Qued­fülberfäule ist, beträgt er in 10 000 M­ter Höhe nur noch 271 Millimeter, in 20.000 Meter noch 51 Millimeter, in 30.000 Meter nur no 9 Millimeter, in 40000 Meter 1 Millimeter und in 50.000 Meter Höhe nur noch ein Bronzel­­­illimeter In­ehr großen Höhen büßt aber die barometrische Höhenformel ihre Zuverlässig­­keit ein und ist zur Bererhnung der Höhe der Atmosphäre selbst daher unbrauchbar. Man muß also, wie in der „Natur“ ausgeführt wird, andere Anhaltspunkte suchn, um sich von der Höhe die Bultmeeres eine Vorstellung zu machen. Man hat folge Schlüssel gewonnen aus der trigonometrischen Vermessung der P­olarlichter,­­ deren Höhe bis zu 250.000 Meter Heraufreichen, ein Beweis, daß hier Die Erdatmosphäre noch nicht aufhört. Auch das Aufleuchten der Sterne Schnuppen Dient zur Absrägung der Höhe des Saftmeeres, denn ihr Aufleuchten tritt ein durch die Reibung dieser rasch bewegten Himmels­­körper an den Teilchen der Luft. Nun Hat man Sternspruppen in Höhen von 200.000 Meter aufleuchen siehen, und dies beweist, daß Die Atmosphäre noch wesentlich höher hinaufreichen muß, weil ja merkliche Zt verstreicht, bis die Neigung in diesen außerordentlich luftarmen Gebieten eine Erwärmung des Meteord auf Glühbige hervorgebrach hat. Man kommt also zu dem Schluß, daß das Luftmeer­ bis etwa 250.000 Meter höhe haben­ muß. Aufschlüsse darüber gaben sodann die eigentümlichen atmo­sphärischen Erscheinungen, die der Ausbruch des Inselvulkans Srafatau in der Sundastraße im Gefolge hatte. Die Erplosion die heftigste, bisher überhaupt bekannt gewordene, die die 800 Meter hohe Insel zum größten Teil in die Luft sprengte, wurde auf A450 geographische Meilen im Umkreis gehört, also nahezu auf einer T­lache von der Größe Europas; die Asche wurde 40 000 Meter em­porgerissen und auf 20.000 Quadrat­­meilen verstreut.­ Die feinsten Wichenteilchen blieben zum Teil zwei Jahre lang in dieser großen Höhe schweben und waren die Ursache der sogenannten „leuchtenden Welten“, indem sie sonst in solcher Höhe fehlenden Kondensations­­ferne dem Wasserdampf voten. Ein w mysterischer Todesfall. Aus London wird gemeldet: eine mysterische Ange­­legenheit, die vorläufig zu nicht am windesten aufgeklärt werden konnte, beschäftigt Die hiesige Polizeibehörde. Kürzlich wurde im Hhbepart, der gerade im letter Zeit der Schauplan so vieler , seltsamer und rätselhafter Kriminalfälle gei­eten ist, ein jeher gutgekleideter, elegant andrehender Herr auf einer Bank liegend, be­wußtlos aufgefunden. Er wurde in ein Spital gebracht, wo ich mehrere Aerzte um ihn be­­mühten, aber nachdem er 14 Stunden hindurch ununterbrochen bewußlos gelegen war, starb er. Der Mann ist, wie festgestellt werden konnte, ein immens reicher australischer Plantagenbefiger, der sich­ seit einigen Tagen in der englischen Hauptstadt aufgehalten und im einem der vor­­nehmsten Hotels abgestiegen war, wo er auf größtem Fuß lebte und Sehe häufig in schicher weiblicher Begleitung gesehen wurde. Der Plan­­tagenbefiger hatte auch an dem Abend, der seinem Tode verausging, in einem der bekanntesten Royale der Stadt foupiert und war dann mit seiner Begleiterin in einem Automobil davon­­gefahren. Was weiter geschah, konnte nur insofern fest­gestellt werden, daß die Dame angeb, daß je­der. Gevett, Dies der Name de Mannes, ab der Spazierfahrt verlassen hatte. Was weiter geschah, wisse sie nicht. Nun Haben die Herzte festgestellt, daß Mr. Levett beegie worden war und Die Polizei fand auf der Bank des Hyde - Bark einen Damenschirm und ein Damenhandtärschehen, Gegenstände, die nicht aus dem Beleg der Bufalldfreundin der Mannen stammten. Zweifelos hat die Eigentümerin dieser Übrigens jeder jienen Gegenstände des , Z.z,..-.-.s-· ei u BENENNEN» ­ Mord an Mr. Gevett begangen und die Bol,­­ ist fieberhaft bemüht, diese Person ausfindig­­ machen, was ihr bisher noch nicht gelungen ist. höjes vor Lehrerbildung. Bon Johann Christian Dreßler, Lehrer, Zl­ifcheftie (Bufomina) Die Lehrerbildung von bente ist für Die Schule von heute nicht mehr hinreichend. Sie ist beim besten Willen nicht imstande, und foldhe rets­chemt 8 Hrfräste­te die, mit Hinreichendem then» gerügiet,­en und neue und abzuhelfen wäre, praktischem Können aus­­beisere Menschen erziehen könnten, al­s3 diejenigen,der Vorkriegszeit und der Kriegszeit waren. Aus allen Winkeln ertönt diese Befürh­tung, Berufene und auch Unberufene machen oft recht fühne Vorschläge, wie dem vorhandenen Uebel Manche „Neformer“ sind gleich bereit, Die Schuld den heutigen Lehrerbildnern in die Schuhe zu scheben. Das ist ein großes Unrecht, weil wie viele besten Absichten in Den Weg nur Hindernisse igren gelegt wurden und gelegt werden. Dem jüngsten Schreiben, wirken zu nicht wäre ein ebenso großes Unrecht als das Frichere. Eritens kann der „Strichgebackene“ nichts dafür, da man ihm nicht anders ausge­bildet hat und zweitens war eö ja nicht Pflicht, als Kandidat mehr Das Reifegeug und räumt ihm das Necht ein, zıfjes wird Ddüssen und auf Grund­bürger, sondern der wirklichen und beruflichen Vollendung Treten wir dieser abschließenden praktischen Ausbildung, wie sie das Geseh vor­­schreibt, näher. sie verlaufen und wer sor sie leiten? Diese Fragen drängen sich förmlich auf. Jeder andere Anwärter, auf einen unter der Leitung eines Knoffen ausgebildet. Nur seine zu leisten, als von ihm verlangt wurde, M Werdezustand gut, als „provisoriicher Lehrer“ des Lehrer und praktisch soll Dieses Zeug­­er in die Schule gestellt, doch leider erfahrenen Staats­­zwei Jahre als V­ersuchsfuninchen dienen müssen, die, wenn sie ihr ganzes Leben Dann daran zu wagen haben. Die Ursache des Uebels ist in der Degani­­sation der heutigen Lehrerbildungsanstalten und der Lehrerbildung zu suchen, und zwar schon in der einen auffallenden Form, daß sie in ihrem Organisationsstatut zwar verlangt, was der zu­­künftige Lehrer alles wissen muß, aber nicht, was er zu können hat. Nach eben Diesen Or­­ganisationsstatuten sind die Lehrerbildungsan­­stalten berufe , weniger Lehrer als eher „Mädchen für Alles" Heranzubilden. Von dem heutigen Erzieher wird verlangt, daß er Lehrer, Prediger, Meßner, Gemeindeschreiber, Kurzschmied, Land­­mann, Gärtner, Bienen, File, Kreb- und Kaninchenzichter sein soll, mit einem Worte: der historische Tausendfünftler. Daß all diesen ehrbaren und schweren Berufen eine Person nicht nachkommen kann, ist durch Die Vergangen­­heit bewiesen worden. Lehrer, die das sein wollten, leisteten in jedem nur Stüdwert. vor hundert Jahren konnte man fn dem Wahne hingeben, der Lehrer könnte für alles miKbraucht werden. Wer aber Heute solche Ansichten ver­­treten wollte, müßte als Verbrecher am Bolte der Tochderstrafe überantwortet werden. Der Lehrer darf eben nur Lehrer sein, und,zwar ein Lehrers der Tat, des Könnens. In früheren Zeiten konnte man es au entschuldigen, wenn man die Lehrer so rasch als möglich fertig haben wollte Damals war der Lehrermangel noch sehr groß. Heute aber, wo wir bereits eine Ueberproduktion an Lehr­­kräften verzeichnen müssen, ist es gar nicht not­­wendig, anstatt der Ausbildung der Lehrer, eine fabrifsmäßige Herstellung derselben zu dulden. Auch dem Lehrer sol nichts nachgesehen werden von dem, was jeder gebildete Mensch mnwissen muß. Vor allem sol ihm aber Gelegenheit geboten werden, sic­h mit der praktischen Seite seines Berufes gründlich vertraut zu machen. &3 geht nicht mehr an, daß dem werdenden Lehrer, während seiner 4jährigen Bildimgszeit (das Schuljahr mit vierzig Wochen gerechnet) 4000 Unterrichtsstunden eingeräumt werden für alle nötigen und unnötigen Lehrgegenstände und nur 640 Stunden für „Pädagogik mit prak­­tischen Uebungen“. Daß bei einer solchen Aus­­bildung sein Mensch zu einem praktischen Lehrer herangebildet werden kann, hat der Gesehgeber vorausgesehen. Er glaubte auch sofort einen Ausweg aus der Sadgasse gefunden zu haben, indem er bestimmte: nach bestandener Reife­prüfung ist der Kandidat noch immer im feiner er hat bis zu, wenigstens noch zwei Jahre praktische Ausbildung mitzumachen. Nun etwas Wie selbst Berufs» dem werdenden ed wird diese Wohltat vorenthalten, obwohl sein Beruf, was dessen praktische Ausbildung anbelangt, zu den schwersten werden Ein Kind, das kaum das Gehen erlernt mit muß­ hat, wird niemand zu Bergwanderungen zunehmen magen. Der Lehramtskan­­dat nach der Reifeprüfung genau ein solches im Verhältnisse zu seinem Berufe. Kaum, daß er die ersten Schritte kennen gelernt hat, wird er gleich ohne jede Leitung und jede Unter­­ftügung erfahrenerer Kollegen abgrundreichen Tätigkeitskreis Ein neues Rätsel tritt dem jungen Kollegen entgegen. Er kann es nicht verstehen, warum in der Anstalt alles so glatt ging selben Methoden Anstalt konnte ihm, zukünftigen Lehrer, nur die allgemeinen großen Weg­weifer nennen. Die schieden das Gelangen die fein­dem können, in den mitten im einen gestellt und ihm befohlen, ein Ziel zu erreichen, Daß er sich selbst noch kaum doch vorzustellen vermag. Kleineren aber, und hier „im Leben" Die» sschiedenen Seitenwege bleiben dem Anfänger im jeder Schule Und Die ver­­jedoch ebenso wichtig sind wie Die großen, weil sie Die ver anzeigen, durch Die erst Die meisten Fällen, für lange Zeit, ja oft für immer verborgen. Aus dem Vorausgesagten, das keinesfalls Anspruch auf erschöpfende Beweisführung erhebt, geht die Begründung der eingangs erwähnten Wollen Beruf wird über deden Stollegen „propisoriiche* ift des Nätfels Lösung markiert zum Tann, die je Schuld einfach, zukünftige im Berufe gezählt oder Kniffe versagen. Ziele verbürgt wird, zu. = . x

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