Deutsche Tagespost, Juni 1920 (Jahrgang 13, nr. 117-139)

1920-06-03 / nr. 117

«­­ENGL; a Wxiugiprcifu Micsuxeflung oder Postvers und monatlich Blwsssdxsssilöbcs xOsäxkreijährigkksc»----iLei45-—-)« ve u 5 Rn gebe Eingelnummer für Herm­annstadt 1:60 KR, auswärts 2 & (1 Leu). en T. Procuratura de Statului 32 0 Sibiliu 25 Ra a Pe 9. Ar. 117. dermanatlant, Donnerstag dea 3. Juni 1920. XIII Sahrgang. Schewisgasse, Justizpalais Türe 5 ge der ventsche Wähler des Hermannstädter Wahlkreises hat Die walfische Bilict, seine Stimme anf unsern Kandidaten Rudolf Brands abzugeben. Wer ni­cht abstimmt,­ macht völfiichen V­ergehens schuldig, wie derjenige, der seine Stimme einem nichtdeutschen Kandidaten gibt, jie Desselben - Bodendorfer contra Diesem Außenseiter unseres Boltes eingelassen Hat, zeigt, führung Über­bürgens nicht genügend orientiert ist/und Daß Sie vor allen Dingen unserer Vollsprüche absolut fremd gegenüber steht. Wir Deutsche Großrumäniens politischen Entwicklung des Landes genügend Anteil »-mach nicht in der glücklichen Lage,unvermut­­­«-nehmen zu können,weil unsere ganze anäfzevolläns ·ssig darauf gezichtet sein müssen,dichrwuklich ang­ebnnen, und unsere Haltung daß die Parteie inneren Verhalten­se Sieben» der Bersprechungen zu erkämpfen, welche in den Karlsburger Beschlüssen unser vollkisches Dasein garantiert haben. Infolgedessen ist es selbstver­­ständlich, daß wir in den politischen Kampf der ‚großen rumänischen Parteien ’ nicht zu sind eingreifen ,suur davon abhängig sein kann,wie weit diese den Parteien bereit sind, für die Verwirklichung der Karls­burger Beichläffe einzutreten. Infolgedessen sind wir in dem Wahlkampfe zwischen der Nationals-­portei und der Partei Averesen neutral ge­­blieben und haben in den meisten Bezirken eigene­­ Kandidaten aufgestellt. Um To jchmerzsieger mußte er deshalb be­rühren, daß Die Partei­­ vereden, in einem M Wahlkreise, der den Sadisen bestimmt war, den­ überhaupt mit die leider Heilfünftler Bodendorfer als Kandidaten aufge­­stellt hat. Hätte sie in demselben Wahlbezirke einen rumänischen Kandidaten aufgestellt, und versucht, Fäh­sliche Wähler für dessen Programm zu interessieren, so hätte sie dadurch unser Volks­­empfinden in seiner Weise beleidigt. Dag Ver­uch aber, Uneinigkeit in unsere N Reihen zu säen und das Bündnis mit einem Demagogen, dessen einziges Programm gekränfter Ehrgeiz ist, muß uns auf Das Höchste befremden. Averescu er­­scheint vor uns Arm in Arm mit einem Char­­latan, Dessen Intelligenz nicht einmal ausreicht, um so grobe Mißgriffe zu vermeiden, wie seine Berleumdung über das Auseinandersprengen der Klausenburger Abordnung mit Bajonetten ist. „Unsere Wolfsvertreter sind bisher bei der Negierung Aoeredcu auf Entgegenkommen ge­­troffen. Im schärfsten Gegentage dazu steht Die Kandidierung des Herrn Bodendorfer, Ich bin der Meinung, daß diese Kandidierung von Bukarest aus nur deshalb Unterfrügung gefunden hat, weil man die innern Verhältnisse Siebenbürgens zu wenig rennt. Und deshalb bin ich der Ueber­­zeugung, daß Die siebenbürgischen Führer der Avereschpartei der Wunderbolter im entscheiden­­den Augenblicke fallen lassen werden, denn es scheint in ihrem eigenen Interesse räth­, daß si die Ideale und Biele der Meeresenpartei bar den Augen der Samen nicht in der Person Bodendorfer ® verkörpern. D. 5.8. Bl Sen te ne vnerterenz M Wählerversammlung in Schäßbung.­ ­ (Schluß.) Nah, 3 im Na Worte spricht, ergreift der Priaur der Deutschen Volkspartei, Rudolf Brandte, das Sch bin gefongen, um im Nam­en der deutsch-sächsischen Bolfspartei Zeugnis abzulegen für Die Männer, die Sie in das Parlament und in den Senat jie­n wollen. Und ich ber glühwänjce Sie zu Ihrer Wahl. Aber auch andere besondere Umstände haben mich dazu gezwungen. Es geschieht zum ersten Male, daß Kandidaten mit Deutscher Muttersprache mit einem nichtdeutschen Programm gegen die Kan­­didaten der deutschen Volfspartei auftreten. Dies ist nicht nur in Schäßburg, sondern auch in anderen sächsischen Städten der arl. Die Ge­­fahr ist jet noch nicht groß, aber wir müssen berhüten, Daß sie nicht größer wird. Und das ist nine möglich, wenn wir rege Aufklärungs­­arbeit in unserem ganzen Wolfe Leisten, um aus politisch noch Ungeschulten Männer zu­ machen, die nicht für jede unklare Idee zu haben sind. Wie kann 3. 8. ein denfender Sadie einem Sozialdemokraten seine Stimme geben, der mit einer anderen Nation geht, der für Die Verge­­seh­aftung von Grund und Boden eintritt und damit den Kleinbefig verneint, der Doch den Nerv unseres Sachsentums ausmacht. Das ist nur so möglich, daß die sozialdemokratischen Abgeordneten ihr Programm fälschen und vor dem Volke anders reden, als es in ihrem Pro­­grammie sieht. So versprechen sie in Hermanns­stadt jedem Bauern 35 Joch Grund, Ueber­­nahme der Kirchenabgaben durch den Staat, wo doch das Barteiprogramm Trennung von Kkirche und Stast und Aufhebung Des Privatdefiges Br­ummer­­­deß de Imegaı: einstimmige Vertrauen. Er fordert Die Johann Wolff zu bieten, Died undanfbare Mint eines Zählkandidaten zu übernehmen, da er die geeignete Persönlichkeit ist, auf die alle Stimmen Der she Wähler sich begeistert vereinigen werden. Dr. Johann Wolff will sich mit Rück­­sicht auf die vorgeschrittene Zeit kurz laffen und führt aus: „Ueber die parlamentarische Tätig­­keit der Deutschen Bolfepartei hat Dr. Noth eingehend berichtet. Wir Haben die Deutsche Bollepartei gegründet, und Die Vorgänge im rumänischen parlamentarischen Zeben haben uns Recht gegeben. Wir Deutsche mußten eine auf­rechte und unabhängige Politik beginnen. Der beste Schuß liegt in uns selbst. Darum werden wir diese Bolität der Selbständigkeit und Unab­­hängigkeit auch weiter führen. Dies war bei uns Sachen nicht immer selbstverständlich. Die geschichtliche Entwiclung hat uns für lange­zeit zur Üe­erzeugung geführt, daß wir nur im Schuße einer mägtigen Partei und zwar der Regierungspartei in Sicherheit sein. Das war in Ungarn möglich, wo eine Regierung sich oft viele Jahre zu erhalten vermochte, in Rumänien, wo die Regierungen fortwährend wechseln, ist es eine praktische Unmöglichkeit. Auch die Tage der jenigen Regierung werden den Erfahrungen nach gezählt sein. Wir würden zum Geliplette werden, wollten wir immer mit der Macht gehen. Die beste Kraft liegt in und, Wir sind yusammen Wenige, aber getrost im Kampfe, weil wir nichts anderes sein wollen, als wir sind. Ein Ausfluß dieses Gedankers war «3, überall wo Sachsen wohnen, selbständige Kandidaten aufzuttelen, um jedem Gelegenheit zu geben, sich zur sächsischen Fahne zu bekennen, und dem Land zu zeigen: wir sind doch so viele, Daß wir beachtet werden müssen ! (Beifall). E83 werden Zeiten kommen, wo das Wort aufrechten sächsischen Pelitifers und Volkes,­­ in die Wagschale et on Die =­er dem Gedanken spielen, von ihrem Volke abzu­­fallen, mögen sich dies vor Augen halten. Sie versündigen si an unserer fächsischen Ehre. (So ist’3) Wie aber können wir diese Politik der Selbständigkeit führen? Nur indem wir alle unsere Kraft RAUSCHENEN, alle müssen wissen „Du mußt zu deinem Volke stehen; nur dann fannst du rechnen, als Sachse in diesem Lande zu deinem Nechte zu kommen!" (Beifall) Wir sind in feßter Zeit auf dem Lande gemwesen; wir haben mit unseren Bauern geredet und gute Erfahrungen gemacht. Die Einigkeit ist noch nicht zerrissen, aber es ist heute nötiger als je, diese Einigkeit von Stadt und Land zurpflegen, nachdem Beiführer mit Verworten das gegen­­seitige Vertrauen zu erschüttern suchen. Wir haben in diesen Pfingstfeiertagen die Erfahrung gemacht, daß troß der Verschiedenheit der In­­teressen Das gemeinsächliiche Fühlen und Denken doch stärker ist. (Beifall) Auch heute erleben wir das hier, wo alle Kreise Schäßburgs ver­­sammelt sind — eine ganze kleine Welt ver­­schiedener praktischer Interessen, Bedürfnisse und Bestrebungen — wo wir Doch den gemeinsamen sächsischen Ton völfischen Verstehens gefunden haben und von dem wir hoffen, daß er fort Dauern wird. Dies Verstehen und Vertrauen ist die Duelle, aus der unsere ganze Kraft fließt! Den festen Willen dazu müssen wir alle haben und müssen vergessen, wenn aus früheren he ein Mißton geblieben sein sollte. (So is!) Wenn wir von der Einigkeit reden, sollen wir aber nicht nur von der jährlichen, sondern auch von der deutschen Einigkeit sprechen (Bei­­fall). Ich denke dabei Daran, Daß unter dem Banater Schwaben eine neue Partei aufget­uft und den Bruderkrieg in die Reihen Rolfes getragen hat. Wir Sachen müssen da­­für sorgen, daß­­­ieser Zwiespalt nicht zu lang herüber­schlägt (Beifall). In dieser Deutschen Volkspartei aber muß die Leitung und Führung in sächsischer Hand bleiben (Beifall) und daß auch in Zukunft alle­­ hmwäbsischen Abgeordneten sich dem alten gemeinsamen Bollsgedanken unterordnen. (Beifall) . Denn Die anderen Deutschen verkennen oft die Verhältnisse, sie haben nicht wie wie in Jahrhunderten gelernt. Zum Ziele kann nur die Erfahrung des Wolfes führen, das sich jahrhundertelang im Minorität und im Kampfe um seinen völkischem Bestand befunden hat. Der Deutschen Volks­­partei muß sächsisches Rüdgrat erhalten bleiben! (Großer Beifall.) Nur dann kann Die deutsche Einigkeit und höhere Sicherungen geben, wenn sie unter dem­ Gesichtswinkel der­ geschichtlichen Erfahrungen der Sachssen geführt wird. Den Ausführungen des Abgeordneten-­kandidaten Dr Roth füge ich nur noch etwas hinzu, das uns auf der Seele brennt: Die Autonomie unserer Kirche und Schule muß wie bisher auch in Zukunft erhalten bleiben (Beifall: Wir müssen die Selbständigkeit von Kirche und Schule fort und fort betonen, ebenso wie ihre Rechte auf Selbstverwaltung und Selbstgefeg­­gebung, denn ich habe Erfahrungen gemacht, die in mir die Besorgnisse erwecken, daß die Rumänen und nur das Ausmaß von Auto­nomie und Freiheit gewähren wollen, das sie in magyarischer Zeit hatten. Es ist die Pflicht des Staates, an der Erhaltung des deutschen Schulwesens mitzuarbeiten. Aber nicht in Form einer jährlichen Dotation wie­det, denn das bringt uns in eine Drühende Abhängigkeit von der jeweiligen Regierung, sondern Durch ein Staats­­grundgeset, das uns nach dem Maße unserer Steuerleistung den staatlichen Beitrag für unsere Schulen sichert, Ich gehe noch weiter Wir müssen von unseren Schulen noch mehr wie bisher verlangen. Nach künstlicher Knebelung sind Die rumänischen Säulen lebt in freier Entwiclung. Eine make­gebende rumänische Persönlichkeit hat folgenden Ausspruch getan: „Regt sind die jäh­rlichen Schulen noch besser als die rumänischen... Im 20 Jahren werden Die rumänischen besser sein.“ Das darf nicht sein! Unser Ruhm war stets, ein Dualitätsvort zu sein, Wir wurden immer gemwertert nach unserem Willen und Können und so soll­en auch in Zukunft sein. Deshalb möüsten wir auch in Zukunft die materiellen Lorten zu tragen wissen, Die nötig sind, um um­ auf dieser Kulturhöhe zu erhalten. Redner protestiert Dann gegen die häufig bek­ommende Barbarei der Sicherheitsbehörden und fordert für und Sachsen freie politische Be­­tätigung, die nicht an Permiffe gebunden sei. (Großer Beifall) Ex führt weiter aus; Unser Boik hat viel gekämpft. Und oft hat es keinen \ Ten ENTE wie EL. In TCM mBaDE nun ame nam, ED er ne en _ Der angebliche Sturz der Dar­­win’schen Lehre, von Dr. H. Siegmund, Herr Stefan Klett hat in Nr. 109 der „B Deutschen Tagespost“ unter Anlehnung an das Merl Dilar Hertmig’s „Das Werden der Or­­ganismen, eine Widerlegung von Darwin’s Zufalls­­theorie“, dessen Inhalt ihm durch eine Buch- Hesprechung vermittelt wurde, die Vehre von der natürlichen Auslese für unhaltbar erklärt. Auch hält er sich für berechtigt, an „alle, die sich zu en der neuen Heilslehre unter unserem deutichen Volke berufen glauben“, eine ernste Mahnung zu richten. Er üicht sie durch die von E. Reisner Übernom­mene Behauptung zu bis­senden, die Hädel, Ostwald, Böljche, Büchner und wie sie alle heißen, hätten den Geist de deutschen Volkes in verderblicher Weise beeinflußt und fon lange vor dem Krieg, vielleicht unbe­­swußt, den Umsturz großgezogen. In seiner augenscheinlichen Freude über den willkommenen Zeugen, den ex im „Bedeutendsten“ Videnzlehrer des heutigen Deutschlands, im Hoy- Schullehter Dr. Hertwig, gefunden hat, geht es so weit, die „exatten“, d. h. also die Naturwissen­­schaften, deren Vertreter und Förderer Herttwig och auch ist, als eine Ansammlung von ber­­gänglichen und sich überstürzenden „Theorien und Theoriechen“ hinzustellen. Dadurch aber stellt er‘ sich auf eine Grundlage, wohin ihm sein wissen­­ssaftlich Denkender folgen kann. S Insoweit is Daher Herr Stefan Klett nicht alß jed­lich ernst ‚zu nehmender Gegner zu betrachten. Auch­ darf er si nicht wundern, wenn seine Drahnung auncsweg zucäcgewiesen wird. Entspricht Die Lehre Darwin’s den durch die Wissenschaft vor­­urteilslos festgestellten und von Jedermann über-, bzw. Br­ian Tatsachen, dann ist sie eben wahr und es bleibt den Menschen, wenn sie verständig handeln wollen, nichts anderes übrig, als sich die Wahrheit zur Richtschnur zu nehmen. Erfahrungsgemäß ist es den Menschen und Völkern im allgemeinen übel bekommen, wider den Stachel der Wirklichkeit zu fehlen. Die Zuchtwahllehree nu von der Abstam­­mungslehre gesondert betrachtet werden. Lehrere kann richtig sein, auch wenn jene tatsächlich unhaltbar­­ wäre. Schou &ansar­d hatte 1809 den Gedanken der Entwickung und Blutsverwandtschaft der gesamten Lebewelt ausgesprochen und zur Er­hörung angenommen. Daß den Bebeiwesen eine eigenartige Kraft innewohne, vermöge welcher sie imstande seien, ihre Körperteile neuen Bebende bedingungen unmittelbar anzupaffen. Die so, wie auch Durch­ den Gebrauch und Kichtgebrauch der Körperteile erworbenen Eigenschaften seien verm­erblich. Darwin suchte nun die Abstammungs­­lehre dadurch auf sichem­ Boden zu stellen, daß er die Entstehung der Arten durch Die natürliche Unßlese erklärte. Darwins Lehre hat bekanntlich drei wesentliche Vorauslegungen: 1. Die Ueber­vermiehrung Der lebenden Wesen; 2. die Ber­erbung und 3. die Abänderung der Eigen­­schaften. Sind Diese V­oransseßungen richtig, dan mußten und mö­slen naturnotwendig in der Lebewelt Vorgänge des MWettbewerbes auftreten, die im Wege der Auslese eine Ente­cieilung der Weberwesen bedeuten. Die Ablehnung der Buchtwahlehre kann demnach nur dann auf Tinerkennung De3 willenschaftlich Dentenden rechnen, wenn eine oder alle der drei V­oraus­­segungen an der Hand von Tatsachen als falsch nachgewiesen werden. Wie stellen ss nun DO, Hertwig und Die Willenschaft zu diesen drei Voraussegungen ? Bu 1. Die große Fruchtbarkeit der Lebe­­wesen kan nicht bestritten werden. Man er­­innere sich z. B. der diesjährigen Blüte der Algzien. Der Stolz ist etwa 50 Jahre fort­pflanzungsmäßig und bringt­ jährlich 2 Millionen Eier hervor. Von allen 100 Millionen Eiern gelangen aber nur zwei wieder zur vollen Ent­­wickung und zur Fortpflanzung, alle andern verfallen der vorzeitigen Hersührung. D. Hertwig schreibt auf S. 496 seines Buches: „Mag die Anzahl tierischer Keime infolge der oft unge­heuren Zeugungstrost einzelner Arten eine noch so große sein, die Möglichkeit für ihre Ent­­wiclung zum reifen Zustand hängt,­­ außer manchen andern Verhältnissen, in erster Linie von der für sie vorhandenen Nahrungsmenge ab. Hier liegt eine nicht zu bestreitende Wahrheit der Malthus’schen Lehre.­ Er gibt also gerade jenen wichtigen Punkt als richtig zu. Den Darwin eben in Anlehnung an Malthns zum Ausgangepunkte seiner Lehre nah­m. Aller­dings bestreitet Hartwig Den von Darwin bore anszeregten allgemeinen Mangel an Natrungs­­mitteln in der Natur. Allein er Übersieht in seinen­ Beispielen (Veral­­ten Bach „Zur Ab­­wehr des ethischen, ode3 sozialen, de8 politischen Carwinismus*, Jena, ©. Fischer, 1918, S. 11 u Ff, daß der Kampf ums Dasein eintreten mus, wenn den Beiten de Weberflusses solche des Mangels an Nahrung, Der kann’eben aus­­lesend wirkt, nachfolgen, wie das eima Durch Die­ Jahreszeiten bedingt ist, daß aber auch die gleichzeitige Befriedigung aller andern Lebens» bebiefnisse mit in Frage kommt. Uebrigens hat Weismann (Beiträge Über Deszendenztheorie, Jena, Fischer, 1913, 3. Aufl. S. 38) die Be­­grenzung der Anzahl der Rebenwesen durch Raum und Nahrung unübertrefflich Har geschildert. Was bedeutet aber, um einen Blick in unsere Gegenwart zu tun. Der uns von allen Seiten entgegenblickende Bodenhunger bean anders, als das durch Die Webervermehrung der Menschen enistandene Mitverhältnis zwischen Nahrungs­bedarf und Nahrungsfläche. (Beral, hiezu Müller Lyer „Die Zähmung der Nornen“, München, U. Zargen, 1918, S. 233 ff.). Zu 2. In der Vererbungsfrage liegen sich zwei Lager gegenüber. Weismann und viele andere bestreiten Die Vererbung eritorbener Eisenschaften, inden­en D. Hert­eig u. a. sie an­­nehmen. Die bedeutendsten heutigen Vererbungs­­forscher, wie Johannsen „Experimentelle Grundlagen der Reszendenzlehre, Variabilität, Bererbung, Grenzung, Mutation“, im Band „Allgem­eine Biologie" vor ( „Die Kultur der Gegenwart“, 1915, Leipzig, Teubner, S. 597 ff),­­ Baur („Einführung in die Ver­­erbungslehre", Berlin, W­ortträger, 2. Aufl. 1914) u. a. lehnen sie ab. Nun meint Herr Klett, daß Darin, wenn ich Gregor Mendels Berfuhe Bekannt gewese­n wären, wahrsäh­nlich die Feder von seinem Werke ge­lassen hätte. Dagegen schreibt Bateson von der Mile Hochschule in seinem Werke „Mendels Bererdungstheorien" (heuts. bei Teubner, Leipzig, 1914, S. 291): „Er liegt auch nichts in der Mendelschen Entdeckung, was in Widerspruch stünde mit Der Hauptlehre, wie sie der Wort­­laut der Ueberschrift „Entstehung der Arten durch natürliche Auchtwah­l oder die Erhaltung der benich­tigten Ratsen im Kampfe ums Dasein“ von Darwins berühmter Schrift gibt. Von­ der Willkür der wathrlichen Auslese hängt Mrz­ Siäcen oder Miklingen ab.” Weil man selbst, der weitestgehende Verteidiger der Zuchtwahllehre, sah in der Diendelichen Lehre geradezu eine Be« stätigung der Grundlagen seiner Seimft. Doch wie auch diese Streitfrage ansfgllensmaz» —bis jetzt ist die Bewerbung erworbener Eigens­­chaften noch in keinem einzigen Falle sicher erwiesen­,für die Zuchtwahllehre genügt die Lisetten­ jung der Verebbung der Eigenschaften. Die natürliche Auslese fragt,bildl ich gesprochen, nicht danach,wie eine Eigenschaft entstanden ist,sie entscheidet nur darüber ob sie die Lebenss­fähigkeit ihres­ Trägers erhöht oder herabsetzt und darnmch bestimmt sich dessen Schicksal Bu 3. Erfolgte in jedem Falle der Forte­pflanzung eine strenge, bis ins alleskleinste genaue Bereichung der elterlichen Eigenschaften, bzw. dee NKeimesanlagen, aus denen Ti jene unter dem Einflusse der Aukenwelt im Einzelleben entwickeln, dann Hätten wir «8 mit starren, unveränderlichen Lebensformen zu tun und die Möglichkeit der Entstehung neuer Arten wäre ausgeschlossen. Darwin hat niemals die Entstehung von Abänderungen bir Med Ünslefe behauptet, er hat sie bielmche als ad geben, bzw. immer wieder auftretend seiner Behre­­­ngrunde geleut. So num au getsde im Un«­­luft.­on Mendels bedeutungsvolles Lebenswerk. feit de Brie8, Johannsen u.a. Die Frage der Entst­eung von Abänderungen gebHaftester Erwiterung unteri­orfen, ige Borhandensein selbst | « | | a: | °

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