Deutsche Tagespost, Juli 1920 (Jahrgang 13, nr. 140-165)

1920-07-10 / nr. 148

-c R ET 1 ERER_ N Ä > “ %­­ Striftteitung: Hermannfedt in Siebenbürgen, Wintergasse " Beangspreife: Wit BuRelung oder Bofversand monatlich K B1— (Bei 15:50), biertelj. IE 90-— (Bei 45), Galbr. E 1 Br. 148 Hermannkat, Bonunabend den 10. Juli 1920. ‚ Schewisgasse, J UM r. 318. 80 °-- (Lei 90 °), ganzi. 5 860--- (Lei 180 °), für Hermannfadt­ons Bufstellung Einzelnummer 3 K (1 Ten). Verwaltung: Wintergasse Ar. 9. monatlich E 27 °—, viertelj. K 80 °, halbj. K 160 °­ , gami. 82I—., x. Sahlgang. T. Procuratura de St­alui BR. Be­ustizpalais Türe 51/I. St. a Iung" Der englisch-amerikanische Konkurrenzkampf. Der neue Botschafter Englands bei den Vereinigten Staaten, Sir Andland Geddes, hat gelegentlich seines Besuchs der Universität Princeton eine außerordentlich interessante Rede gehalten. Er hat darin eine neue Darstellung der Kriegsursache und insbesondere der Angreifer­rolle, welche die Welt Deutschland zuschiebt, ge­geben. Die Rede ist nicht nur unter diesem Ge­­sichtspunkte interessant. Sie zeigt auch Die Richtung der englischen Politik gegenüber Amerita. Geddes tante, er sei überzeugt, daß der Krieg­bus die­ Knappheit an ebensmitteln Herbergerufen worden ist, die eine­olge des un­­ve.­rnwacchsens der Industriebevölk­erung den Vereinigten Staaten und Kanada ge­wesen sei und noch sei. Geddes fuhr dann fort: „Deutschland war in eine Lage gedrängt, in der e8 age unvermeidlich zu den Waffen greifen mußte, ging der Weizenpreise in den ersten zehn Jahren dieses­en anzusehen. Sehr stehen wir in diesem Jahre wieder vor der Tatsache, daß die Vereinigten Staaten nur einen verhältnis­­mäßig keinen Ueberschuß an Nahrungsmitteln für den Export zur Verfügung haben.“ Gleich laufend mit dieser Entwickklung gehe eine andere. Geddes glaubt, daß die Zeit, wo die­ An­­häufung großer Reichtümer in einer Hand möglich war, sich ihrem Ende näher. Im Europa jagten sich jegt Millionen vom arbeiten­­den Menschen, daß ihr Leben nicht­ wert sei, wenn ed nur in endloser Arbeit verlaufe, und wenn sie nur gerade den Hungertod vermeiden konnten, ohne Aussicht: darauf, Darauf, ihrem­ Slindern ein besseres 208 zu B Hinterlassen. Das sei das große Problem, das Millionen und Millionen Menschen in Europa quäle.. Europa habe sie, viele Jahre lang auf Grund der wirtschaftlichen Tatsache entwickelt, daß es in dem Vereinigten­­ Staaten und Kanada große Streben Landes gab, die ihm Getreide oder SFreisch lieferten. Infolge der ungeheurren industriellen Entwic­­keru­nd in den letten dreißig Jahren werden diese Exporte allmählig c­inger und „glauben Sie mir, ich Habe mir diese Entwick­­lung ziemlich genau angesehen und halte es nit für sehe schwierig, zu beweisen, daß die Bendlferungszunahme in Amerika der Apauptgrund war, weswegen der Sieg im Europa unvermeidlich wurde Ich fioße auch heute wieder auf Diese Tatsachen Sorgen - Peinigen nun erst recht Die Völker, deren Die Grundlagen ihrer wirtschaftlichen Existenz ent­rifsen worden sind, teils durch das Wachstum der amerikanischen Bevölkerung, teils infolge der Abschliehung Rußlands, teils durch Die fürchter­­lichen Berluste an Menschen und­ Reichtümern im Kriege. Die jegige Situation muß tiefgehende­­ Uenderungen herbeiführen.“­­ Das britische Boll könne weder den Schwierigkeiten noch auch den Gefahren­­ dieser U­­wälzung entgehen. Alles hänge * von dem vorhandenen Maße an Ehrenhaftigkeit, Charakter und starrer Führung ab. Wenn­­man ein meued. Emporlob­en von Feinde ichaft und Sumpf vermeiden wolle, so liege eine Rettung nur im den engsten, vertrauens­­vollstten Beziehungen zwischen beiden Ländern. Die große Werdung der sozialen Verhältnisse sei unvermeidlich, aber sie dürfe nicht zu Konflikten führen. Mit der U­­wälzung im Europa sei auch in ganz Asien eine tief gehende Veränderung zu erwarten. Der Bor­­figende der Versammelung habe­­ gesagt, daß Amerika sed­e auswärtige Politik nach den Interessen Amerikas einzurichten habe. Aber den Amerikanern werde auch nicht die N­achwirkung von Er­eignissen erspart bleiben, die sich Tausende­­ von Kilometern entfernt in Gegenden abspielten, deren Bewohner den Bewohnern Amerikas ver­­wandt seien. Sir Auckland Geddes ist ohne Breite einer der besten Kenner nicht nur der wirt­­­chaftlichen Verhältnisse des britischen Reiches, sondern der Weltwirtschaft, deren Lage sich im Kriege so rapid­ verändert hat, daß man nur­ praktische­ Erfahrung einen gründlichen Ueberblick gewinnen kann. &3 ist ohne Zweifel­u begrüßen, daß­ ein britischer Botschafter auf re­de­n Tefachen es N “. päifchen vondes hinweist, auch wenn er das einige tausend Kilometer vom Mutterlande entfernt tut. Der Wert der Rede ist aber in einem anderen Buntte noch größer. Wenn in­ den verantwortlichen Kreisen Londons in dem legten Monaten Die Beunruhigung über die zukünftige Er­­nährungslage in Europa, Eng­land miteingeschlossen, zunimmt, so hat das auch für Deutschland Bedeutung. Aus den legten vierzehn Tagen liegen mehrere Neben von­ eng­­lischen Ministern vor. Die auf eine somm­ende Knappheit, besonders auf dem Getreidemark­t, sehr deutlich Einweilen. Man hat im vorigen Jabre mehrmals das Ernährungsministerium und seine Kontrollorgane abschaffen imoller. Davon ist seine Rede mehr. Man unterhandelt mit Kraffin, mindestens ebenso sehr, weil man den suffiscjen Getreidespeicher braucht, un­­bedingt braucht, wie wegen der imperialistischen Absichten, die Lord Burton in Berfien ER Einen Zeil Dieser Aktion der englischen R­e­­gis­ungen,um einee Welthopgetsnot vorzubeugen, bildet die Rede Geddes’.Sie besagt,daß die Erschwe­­rnis der Ernäheung Emopaö Sicht nur die Hauptkriegsmsache gewesen sei,so scheinand­,daß es von Amerika abhänge,die Nachs­wirkungen des Krieges nicht noch zu schwereren Zerstörungen führen zu lassen, als sie der Krieg selbst schon gebracht hat. Gebdge wendet sich damit gegen die Idee der „Unabhängigkeit nach allen Seiten“, die in auswärtigen Fragen fast vollständig die öffentliche Meinung Amerilas heute beherrscht und die vor allen Dingen die Grundlinie der republikanischen Anschauungen bildet. Er konstatiert die moralische Verpflichtung, die Amerifa gegenüber dem Kurier bedrohten Europa hat, abgesehen von dem Näslichkeits­­»geüsdeo,­die auch vom amerikanischen Gesicht­s­punkte aus dafür sprechen, daß Amerika seine Hand nicht von Europa in der Wrise abzieht, wie er bisher geschieht. Was Geddes sagte, ist von einem sehr hohen Standpunkte aus­gedacht. Eine solche Rede brauchen nicht nur die beiden Völker für ihre gegenseitigen Beziehungen. .. sondern Die ganze Welt braucht solche Gedanken. Denn die Tatsachen bewegen sich bisher durchaus in der Richtung solcher Ideen. Nicht nur ist der Wettbewerb zwischen England und Amerika außerordentlich scharf. Auch die Leidenschaften, die diesen Wettbewerb begleiten, sind ungemein bitter. Im Kongreß liegt ein­ Gefeentwurf vor, der der amerikanischen Schiffahrt ein tat­­sächliches Monopol über die Frachten von und, nach den Vereinigten Staaten verschaffen sei. England ist immer in bdiesem Punkte außer­­ordentlich­­ empfindlich gewesen. Auf die Dauer­ würde eine derartige Gesettgebung einen Kriegs­­t­on . In Sr >­­ der van d­en Dem englischen und Dem ameri« ee it Ba­schen a möglichen Mitteln geführt, ebenso in Ostasien. In England andererseits bestehen Bestrebungen, allmählich in Dominions und Kolonien britische Borgrechte zu schaffen, welche die Handelsfreiheit in vieler Hinsicht praktisch anfhiben. Der Schaf­­l wird allmählich eine altmodische Einrichtung,­enn man die halb staatlichen, halb privaten Monopole betrachtet, die England zum Beispiel für den Flachshandel im Baltikum dy berichafft hat, so erkennt man, daß «s eine politifn ent­­wickelt, die Aberall von Zal zu Fall für Eng­land Privilegien schafft. Wir erinnern an Die die praktiscy eine Beteiligung Mier­tag an Diefen Shägen ausschließt. Wir möchten­ behaupten, daß noch niemald in der englischen Geschichte die Bildung­ großer Sopitalien in­ privaten Händen ‚durch direkte Zusammenarbeit mit Der Negierung so eng gewesen ist wie jet nac , dem. Kriege. Die politische Sten­­ordnung in vielen Zeilen der Welt nicht Petrokeumpolitik in Mosul nod Mesopotamien, zum­­ wenigsten auf früherem deutschen Gebiet im Bereich früherer Deutscher Handels-­ und Interessen, ermöglicht England höchift vorteil­­hafte, aber zugleich auch egoistische Maßnahmen, welche die Reibungen in der Welt verstärken m­üssen. Geddes hat nicht vom Bölferbund gesprochen. Das war, in Princetor, fichyer­haft­­voll, aber die Monopolisierung der Phosphat­­lager in Nauru, wo England ein Mandat hat, zeigt, wie jeder der Bölferbund erst erstarten müßte, um dem imperialistischen Drang Eng­­lands wirklich einzuschränken. Nur wenn man von sehr großen Gesichtspunkten ausgeht, wie sie sich in der Rede von Geddes finden, ist die wirtschaftliche Pro­perität auch Englands wirklich gewährleistet, aber­ man hat durchaus nicht den Einbruck, weder im Falle Englands, noch auch im alle Amerifad, daß dort das Streben nach einem augenblidlichen Nugen hinter Diesen großen Gesichtspunkten zurück­­tritt. E33 Sieht vorläufig nicht nach einem Wirtschaftsbündnis zwischen dem beiden mäch­­tigsten Ländern der Welt zugunsten der Notleidenden. and. Und dafür tritt ©.d­ies ein. Er tut e8 nicht e bittende Töne, aber e8 sind in Diplomfät ‚auch drohende Töne zu hören. Unter veränderten Bedingungen tauchen jehr wieder Die Wendungen auf, die in offiziellen Kundgebungen zwischen Deutschland und England vor dem Kriege sich fanden, ; B.T. Man braucht une dies Auwtets bewe­, ‘Dur der Form Unter fortwährenden Unterbrechungen und Lärm Rete, erwähnt die Außenpolitik. Spricht über die­ schließt er mit einem Angriff auf die Opposition. Minister Cantacuzino hält eine lägere Wahlen und Wahlmitbräuche, über Sozialismus, Bodenbeteiligung, die Annestie, erklärte Die siebenbürgische Nationalpartei habe ihre Arbeit, das große Werk der Bereinigung, durchgeführt, und schliegt mit einem Aufruf zu gemeinsamer Arbeit zum Wohle d­e Baterlander. Sen. Meitanu beantragt, die Nede Cantecuzinos druhen zu lassen und im ganzen Lande zu affichieren. Angenommen.­­ ‚Die Antwort auf­ die Thronrede wird mit 63 gegen 12 Stimmen angenommen. Dur das 203 wird eine Kommission gewählt, die sie dem König übrreichen so. Minister Garoflid bringt einen Entwurf über die Gemeinden ein, es wird ihm Dringlic-­heit zugestanden und die Sigung um 12 Uhr 30 Min. geschlossen. telegraphisc­her­ ­ Barlamentsbreridt. Sigung des Senates am 6. Juli. Die. Frage der Franenredhte. — Forts u der Horebbebatie. "9 ur At der Inthlerbanr> Canlzengm Sreceauu, Mocgpi, Starcean.­­» Seu.Ch­uiceanu bsanstaldet den indes vorigen Sitzung von Ser.qudeten gebrauchten Uuidenck»Oligarchie­«.Sen. Bladeten erkläeh in welchem Sitte er des Unddetck gebraucht habe.Sen.an.orbeiogt im Riestrage und unter Beifall der Opposition den Agrargesetz entwnef dee Res aierung Baida ein.Es spricht daeget Minister Gtzceamy der den Entwnef eineahls plattform nennt.Nach einer Antwort Bajoes wird die Debatte eschlossen und der Entwnef Den Krbeilsausschätfen berwiesen. Sin. Alexandrescua— bringt Antrag auf Zulassung ber Frauen zum Advokatenberuf ein. Die Mehrheit erkennt dem Antrag Dringlichkeit zu. Sen. Alexandresen spricht zur Adreßdebatte, zanaint den gewesenen Ne­gierungsrat, erkennt aber Maniu reine Hände einen zu.Er behauptet,die Wahlen seien­ dagewesen. Sammersigung vom 7. Juli. Präsident Zamftresca eröffnet die Sigung um 9 Uhr 30 Minuten. E$ wird fortgeseßt über die Dringlichkeit des Mihalahiischen Agrar­­s gelegentwurf­s verhandelt. E3 sprechen pro Die Abgeordneten Madgearu, BDobrescn, Chiroin, Niteich, Buzdugen, Rabucanu, Minc­una, Jontta K­ammerpräsident Zamfiresen, Minister Saroflid, Ministerpräsident Wpereiin. WUbg. Maniu führt in längerer Rede aus, daß das Vorgehen der Regierung ungefegmäßig sei und “T beantragt, den Antrag auf Dringlichkeit anzus nehmen. Minister Garofl­d, der behauptet Hatte, in Siebenbürgen sei noch sein Grund verteilt worden, sei im Jertum, da fast alle großen Güter '" zwangsverpachtet worden seien. Die Regierung Averescu habe für das Land no 3. Ele­ne ei­­­ng. Inculeg stellt Dieselbe Forderung auf, es entsteht durch das Vorgehen der Sozialisten ein allgemeiner Tumult, der­­ Präsident hebt die Sigung auf. Nach einer einlenkenden Antwort , , ,. Its-q«-Iøk—-«sp«sth.z aida und fordert zur Gelegmäßigkeit 2­­« DieOcuLwort des Senates auf die Thronrede wurde gestern um 12 Ur von der Abordnung des Senats dem Herrscher Überbracht. Präsident der Abordnung war Senator Meitani, Ep,eher Senator Alexandreseu. Der Senat hielt aus diesem Grunde seine Sigung. ..­.. za € € — "Die Kabinettsbildung in Ungarn. Die „Neue Freie Presse“ vom 2. Juli meldet: Nach den am Mittwoch stattgefundenen Audienzen beim Reichsveriwejer verlautete in den die Dentischen Siedlungen im Sathmarer Komitat. Bon Dr. Rudolf Eye (SHluf.) Pan­onschlichenden Bezirk von Erdöb gen IE In dem sich öftlich an den Ragyfarolyer folgende Siedlungen ursprünglich rein deut oder gemischt deutichen Charakters ; 1. Töfetercber. Nach Korabinsiy­ ein rumänisches Dorf. Hatte Tölettrebes nach den Angaben von Thiele? „149 Häuser und 1043 deutsche und sumtänische Einwohner“ ; bestätigt wird dies ethnographische Bild, allerdings im verhüllter Form, durch die amtliche Statistik, laut welcher Töletereb­s im Jahre 1900 278 wagyarische, 607 deutsche und 789 rumänische Einwohner zählte, demen i. 3. 1910-770 Magyaren, 169 Deutsche und 585 Rumänen gegenüberstanden. "Grundherren. fand die Grafen Karo­ yi. 5 E­ „Nach Madarak berief Graf Alerand Karolygi 1722 Kolvaisten aus­ dem Schwarz­wald. Es kamen 83 Familien, denen sich bald an Protestanten aus der Gegend von Ulm zugesellten; doch traten Diese in­ Der neuen Heimat zum Katholizismus über“.„ Nach Thiel‘ hatte Madardi „186 Häuser und 1310 deutsche und rumänische Ein­­­wohrerr ; Grundherrer sind die Grafer Karolyi. Die amtligen Angaben ergeben für 1900 folgendes Bild: 155 Ma,Yyarer, 251 Deutsche und 1370 Numäsen, für. 1910 aber: 432 f a 7 Deutsche und 1412 Rumänen. Erböd Nach Korabinsiy ® „ein x rumänisches­­ Städtchen", Hatte Erbold nach Töfel«® 205 16, 760. 35. 161. 2 IV/61.­­° Rainol II 171. *IV/54. s IV. «­­­Höfer sowie 1463 ungarische und Deutsche Einwohner“. Grundherren sind die Grafen Karolyi. Nach den amtlichen Angaben war das Verhältnis von Magyaren, Dentschen und N­umänen . 1900 wie 1985 : 595 : 628, i. 5. 1910 wie 3484: 35 : 133. + Aljohomorod. Nach Thiele­ bemtsche, ungarische und rumänische Einwohner umfassend, zählte Alfo­­bomrod i. 3. 1900 - 103 Magyaren, 665­­ Dentsche und 59 Numänen, i. 3. 1910 da­­neben 120 W Magyaren, 749 Dentsche und 57 Numänen. Grundherren sind die Grafen Karelyi. 5. Szinfalu.­­ «Nach Thieles zählte Szinfalu»700änfer und 495 deutsche Einwohner«.Grundhenen sind die Grafen Kakolyi.Die am­tliche Statistik gibt für 1900 folgendes Bild: 98 Magyaren, 749 Deutsche, 211 Rumänen ; für 1910 : 125 Magyaren, 772 Deutsche und 226 Rumänen. . Szatap. ·­­Nachsorabinskys»eisdeutsches Dorf«, hatte·Sakastach Thiele 4»94 Hä­fer und­ 666 deutsche Ein­wohrer“. Grundherren sind Die Grafen Karolyi. Bestätigt wird dies Bild durch die amtlicen Angaben, nach denen 1900 in Syalab 86 Magyaren, 534 Deutsche und 195 Rumänen wohnten, 1910 aber 122 Magyarer, 525 Deutsche und 192 A Rumänen. 7. Sandorfal. Ra Thiele ® Hatte Sandorfale „86 Hörner und 608 deutsche Einwohner“. Die amtlosen Angaben bringen für 1900 :44 Magyaren, A452 Dentiche und 25 Rumänen ; für­ 1910 :49 Magyaren, 524 Deutiche und 19 Rumänen. Grundherren sind auch hier die Strafen Karolyi. 8.Kraßna«beliek.X— Raubinsinne unt Belieb einen,,deutschen Marktflecken im Sothneaeer Komitat«.Thiele7 I « XIV-zo.217,-60.IS.638.41W59-1v-58- sS.47.71v-44. s— führt für Welter „172 Hänser und 1289 Eins —wohser,größtenteils deutschesolouisten«an. Sanz merkwürdig und, charakteristisch für die Arbeit der magyarischen Statistik sind die amt­­lichen Angaben, die für 1900 : 939 Magyaren, 598 Deutsche und 298 Rumänen aufzählen, für 1910 aber 2158 Magyaren, 30 Deutsche und 57 Rumänen. Grundherren sind die Grafen Karoly­. 9. Nagykokond. Nach Thiele­ zählte Nagykokond „65 Häuser und 447 deutsche katholische Einwohner“, nach der amtlichen Statistik i. I. 1900 74 Magyaren, 433 Deutsche und 72 Rumänen, i. 3. 1910: aber 127 Magyaren, 481 Deutsche und 69 Rumänen. Pe­cs sind die Grafen Karolyi. Zusammenrafend lassen sich im Erdöder Bezirk ald überwiegend deutische Gemeinden bloß nämlich Alfohomorod, Szirfalu, Szalaf, Sandorfalu, Krapnabeltel und Nagykofond. Sogar die amtliche Statistik läßt dies mit Deutlichkeit erkennen. Da all diese Dörfer uesprünglich gräflich Karolysich waren, ist der Schluß berechtigt, in ihnen auch deutsche Siedlungen anzunehmen, die auf die­se Hälfte des XVII. Jahrhunderts zurüc­­gehen. « Judens östlichen drei soch in Betracht tommendet,auch ursprünglich grüflich Kaeosyischen Töpfer­,Madakaß,Erdöd und Töketecebes bildet das deutsche Element eine starre Mieder­­heit,besonders weils­aman in Betracht zieht,daßs vergrößert­ Teil der noch der amtlichen Statistik in diesen Ddxfetnalö Magyacxnaufs gezählten Einwohner doch wohl den Deutschen hinzugerechnet werden kann. « Ein wesentlicher Unterschied zwischen den deutschen Siedlungen im Noigykawlyer und de­s jeuigen im Erdbder Bezirk besteht dem­,daß das vorherrschende Volkselement im Bezirk von Nagysaroh die Magyaren sind,während die Gemeinden im Erdbdn Beziet in überwiegend rumänisches Siedlunsgebiet eingesprengt sind. Außerhalb der Bezirke von Na­­glaroly und Erdöd finden sich nur noch im einigen wenigen Törfern Deutsche in verschwindender Minderheit, so daß sie nicht in Betracht kommen können. Als in allem Fonsten troßdem 13 ur­­sprüglich zumindestens, rein oder üiberwiegend­­e Siedlungen im Sathmarer Komitat fesl«­gestellt werden, zu denen noch 8 Dörfer mit einer Starten­dentischen Minderheit hinzukommen. Nach der Konfession handelt es sich überall um katholische Schwaben. Ale diese Siedlungen stehen mehr oder weniger im Zusammenhang miteinander, so daß die Hoffnung nicht vom der Hand gewiesen zu werden Braucht, daß sie al in der Zukunft deutiih­­ bleiben, wie die Worte Be von LdHers­ dies treffend ausdrängen: „Liegen ein paar deutiche Dörfer beieinander, so Hält eined, das andere aufrecht in Ordnung und edlerem­ Bollsgefühl. Findet si aber eine deutsche Ansiedlung rings von Nichtdeutschen umgeben, so erhält sich die angestammte Tüchtigkeit nur mit Mühe ein paar Menschen­­alter. Die wilde Natur mit ihrer Treiheit, ihrem­ Staub und Schmuß dringt überwältigend auf sie ein. Allmählig werden sie träg und lotterig, verlieren an Ohrgefühl und Gelbfr­­ohlung und sind zuleßt zufrieden, wenn sie nur noch vollauf Spiel und Branntwein haben.“ Buleßt sei noch hierheigefegt, was Nolo­­mani Geresi, also ein ma­yarischer Schrift­­steller, am Anfang Der neunziger Jahre des­­ borigen Jahrhunderts über das Rolfsleben in den deutsch-schwäbischen Gemeinden des Sathimarer Komitates zu berichten weiß :? „Die Umgegend der Stadt Nagylaroly ist: + zitiert bei Schwider “. 200.­6 * Koloman. Geresi: „Naghylaroly, Szatmar und ihre Umgebung” in „Die österr­-ung. Monarchie in Wort und Bild ; Ungarn, Band II, S. 357 Ff. mit Ausn­ahme der m­agyarisch bevölkerten«Orte· Gene und Bere, vom reichen, blühenden Schwabendörfern bedeut » . . Im allgemeinen sind die hier wohnenden Schwaben ein fleißiges und wohlhabendes Volk, das sich seine nationale Eigenart und Gemeindeverfassung bisher unvers­­­ändert bewahrt hat. Ihre Dörfer unterscheiden sich schon dem Henfern nach von den anderen der Gegend, und zwar Dadurch, daß sie als neue Niederlassungen nach einem vorher festge­­stellten Blanc gebaut sind, also geordnete Häuser­­reihen und Gafsen aufweisen. Die netzgebauten Häuser, in denen nach deutscher Art die Wohn­­räume der Menschen und Rußtiere in langer Runde unter dem nämlichen Dache angeordnet sind, die gerät einige Scheune am­ Ende des Hofes mit ihrer bemalten Türe, die zur Geldarbeit verwendeten starren Pferde kennzeichnen sofort das Schwabendorf. Als diese Leute BEP wurden, erhielten sie von der Herrschaft, die sie Grundftüd, von verschiedener Ausdehnung, ' bis 1'­, Sessionen groß, als erbliches Eigentum, waren aber dagegen verpflichtet, der Herrschaft ebenso Arbeit und Dienste zu leiter, wie Die­trigen und Stolingleute. Erhalten aber haben je sich ihren Befug auf eigentümliche Weise, durch die Einrichtung des sogenannten „rumt“ oder „front“ (vom Deutschen „Bfrände“). Dieses „Srentsystem“ unterscheidet sich durch gewisse Züge von ähnlichen Einrichtungen bei den Schwaben in anderen Landesteilen z. B. im Bar­at, doch ist der­­ Grundgedanke der uralten Nationalsitte bi beiden vorhanden. Die Erbfolge ist so eingerichtet, daß Die Eltern einent ihrer Sinder, ohne Nacjicht darauf, ob es das älteste oder jüngste, ob Kinde oder Mädchen ist, den ganzen Brfig mit Haus und Hof m und Wirtschaft samt allem Zugehör übergeben. Der nämlichen Sitte folgen Die Häusler und diejenigen, bei deren Haufe sein Srundftäd is. Wenn der Auserforene heiratet, wird dir Befig geschägt, und der ihn begiehende Ietufen hatte,in den verschiedenen Dörfern. 2. Madaraf­­en­­ . -GDdefetfest steet, - --1v,-60. .­­ -

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