Deutsche Tagespost, Oktober 1920 (Jahrgang 13, nr. 217-235)

1920-10-19 / nr. 232

I. Bezugspreise: Für Hermannstadt ohne Zustellung monatl. Lei 13 ° 50,1%/, Lei 40’—, '/, Lei 80'—, ' Lei 160 °—. Mit Zustellung oder Proftversand im % Y, Zei 0 °—, */, Lei 180—. Für das Ausland Lei 55, 110, 220. Einzelnummer Lei 1L’—. Nr. 233 nland monatl. Lei 15 ° 50, /, Lei 45 °—, Schriftleitung und Verwaltung: Hermannstadt in Siebernbürgen, Wintergasse Ar. 9 Fernsprecher Mi­. 229. RER TREE ITSERNERN­RNTEIEE Hermannstadt, Dienstsg den 19. Oktober 1920. T. Procuratura de Statului Schewisgasse, Justizpalais Türe 5 Fi Eincüden Lei —: 1zeigen übernehmen I. St, mE sahrgang. Der Wahlfampf deutlicherk ihren Schatten voraus. Wien,10.Oktober 1920. Diesür den 17.Oktober angesetzten werfen immer Eine immer weniger erfreuliche Formen annehmende fieber­­hafte Wachlogitation hat mit voller Kraft ein­­gelegt Die Zahl der die Wände der Häuser seineswegs schmücenden Maueranschläge ist Region und eine Wählerversammlung jagt Die andere. Gegen Diese herköm­mlichen Erscheinungen, Die ja vor Erneuerung der geießgebenden Körper in allen modernen Staaten ft:1$ wiederkehren, wäre auch weiter nichts einzuwenden. Weniger selbsterständlich aber ist «8, daß Die große Not der Beit­ed nicht vermocht Hat, wenigstens jene Stelle des Volkes zu einigen, die den aus Dem Diten eingeführten Ideen, deren lettes Biel der Xx, Nationalversammlungswahlen s N Weltumsturz ist-ablehnend gegenüberstehtn-Daß sich die beiden b’sher in der Negierung koalierten Parteien der Sozialdemokraten und der Christ­­lichsozialen bekämpfen würden, war vorauszugehen, war doch ihre Bündnis nicht auf gegenseitige Liebe, sondern auf gegenseitigen Haß und gegen­­seitigen Neid gegründet: keine Partei sollte Die ganze Macht allein in Händen haben, eine sollte die andere kontrollieren. Dab sie damit auch »..-..»-.—·.Diesstek-s-:». «--Schigxdexyxgk.gtitz»-j.tehetzdtesz— „neuen Hoffnung, Wenn man die Wahlanteufe der drei maß­­gebenden großen Parteien — denn seit ihrem Zusammenschluffe in der „Großdeutschen Bolfs­­partei“ zählen auch die Deutschnationalen mit — liest, so fällt Die an­fi ja hec erfreuliche Urbereinstimmung im Punkte des Anschluffes an das Deutsche Reich auf. . Sowohl Sozialdemo­­raten wie Christlichsoziale waren biäbe, was den Anschluß betrifft, recht zurückhaltend, während alle nationalen Parteien sch­on vor ihrer Einigung Diese stets an erste Stelle gelebt hatten. Jedenfalls ist es merk­würdig, daß dem beiden anderen Parteien der Gedanke des Anschlusses zegt exit ein­leuchtend geworden ist, weshalb sie auch an der lebten gewaltigen Kundgebung, die mehr als 100000 Menschen vereinigte, teilnahmen, in Desterreich. Wenn­ man in der Bewölfnung herumbordt, so erkennt man, Daß wirklich der Anschlußge­­danke tiefe Wurzel geschlagen Hat und darin liegt offenbar der Schläff­l für die plößliche Anschlachfseudigkeit, die ale Parteien erfüllt. Man hat erkannt, daß es sich Hier um ein Schlagwort handelt, das geeignet ist, Die Massen zu sammeln und will es nun auch, für die eigenen Bwece fruchtbar machen. Darin liegt aber auch die Berechtigung für ein ge­wisses Mißtrauen, Breifel an der Aufrichtig­­keit Der sozialdemokratischen Anschußbedürfnisse liegt nahe genug, wenn man bedenkt, daß einer ihrer maßgebendsten Vertreter in der Regierung, Dr. Nenner, der Leiter der äußeren Angelegen­­heiten, bisher von omiswegen alles getan hat, um den Anschluß zu verhindern. Bei den Christlicirzialen liegen die Dinge noch schwie­­riger. Denn gerade einige ihrer­ angesehenten Führer machen aus ihrer Abneigung gegen den Anschluß gar­ kein Hehl, wie namentlich der ungemein Dinge, aber zweifellos im Herzen nicht­ weniger als national nertonte Professor Seipel, der allerdings in Professor Hugelmann vom „Deutschen Volksblatt“, dem ührer des ausgesprochenen nationalen Flügels der Partei seinen Widerpart finde. So erscheinen Die Ehristlichsozialen ihren öffentlichen Aufrufen zum Troße in Wahrheit gerade in der Trage des Anschlusses gespalten und man darf biliger­­weise zweifeln, ob ihre Anschlußfreudigkeit eine größere Belastungsprobe auszuhalten vermöchte. Bei der Großdeutsschen Volkspartei und den zwei kleinen nationalen Gruppen, die aus prin­­zipiellen Gründen dieser nicht angehören, aber mit ihr vereint m­arschieren, den Deutschen Bauernbündlern und den Nationalsozialisten, dagegen ist die Forderung nach der endlichen­­ Wiedervereinigung mit dem Deutschen Reiche der Mittelpunkt nicht nur ihres Programmes, sondern auch ihres Denkens und Fühlens. Umso bedauerlicher erscheint es, daß die kürzlich von der Wiener „Arbeiterzeitung“, dem leiten­den Blatte der Sozialdemokratie, gebraten an­­geblichen Enthüllungen über die Bestechungen, die vom der ungarischen Negierung in Form von Luferaten an christlichsozialen Zeitungen und auch an der gut deutschnationalen „Tages­­zeitung“ verübt worden sein sollten, den Anlaß gaben für eine ehr wenig erquidliche Aus­­einanderlegung innerhalb der deutschnationalen Kreise. Die fraglichen ganzseitigen, also gewiß sehtr hoch bezahlten Linferate, die allerdings auch Die „Deutsche Tageszeitung“ gebracht hat, enthielten seine Silbe gegen den Anschlag oder für die Herstellung der verfroffenen Habsburger. Dennoch behauptete das sozialdemokratische Zentralorgan, es handle sie um Treibereien in diesem Sinne. Der Inhalt der gedachten Inserate war rein antisemitisch, lag also ganz in der Linie der h­eistlichsozialen und der deutsch- daß sich der zweite ratio­en, der „Wiener Mittaß,“ und zwar gerade Die uwichtig- Fälschungen sind. Davon abgesehen, ist rationalen Bartei. Umso unbegreiflicher er­­scheint nach Blatt Wiens. Dazu hergab, der „Arbeiterzeitung“ beizuspringen. Nun hat sich bereits erwiesen, daß der größte Teil der von der „Arbeiterzeitung” wieder­­gegebenen angeblichen Urkunden, die Beteiligung der ungarischen Regierung her­­vorgehen sollte, iten, aber auch unverständlich, welche I­nteresse die ungarischen Machthaber an den besagten P­­feraten haben sollten, da in ihnen lediglich ganz interne verschnitten werden. Ab­hiebung der 300.000 Ostjuden aus Wien. Dem sozialdemokratischen Blatte handelte es st ohne Zweifel lediglich um ein Wahlmanöver, das leider insoferne gelungen ist, BZwhespalt in die Reihen der Deutschnationalen gebracht hat. Die Großdeutsche Volkspartei ist noch nicht so fest gefügt, daß sich nicht zwischen den in ihr erst fürzliga geeinigten früher selb­­ständigen Parteien noch gericiste Abweichungen geltend machten. So ist namentlich eine Riva­­lität zwischen den Nationaldemokraten (Wiener Mittag) und den Deutsprabifalen (Deutsche Tageszeitung) von ehedem Tatent vorhanden Dadurch, daß das Organ der ersteren der „Arbeiterzeitung“ aufgeseffen ist, haben sich Die alten Gegenfäße, die ohnehin nur mühsam überbrückt werden konnten, leider wieder geltend gemacht. Auch sonst hat man seine glückliche Hand in der neuen Großdeutschen Volkspartei. So wurde der verdiente Müller-Guttenbrunn mit sanfter Gewalt veranlaßt, auf eine Wieder­­wahl zu verzichten und an seiner Stelle ein Nationaldemokrat, der ehemalige Schönerianer Dr. Waned, kandidiert. Ob es diesem gelingen wird, das Mandat in dem bisherigen Wiener Wahlkreise Mi­ller-Guttenbrunng zu behaupten, ist aber mehr als fraglich. Der­ beliebte Schrift­steller wurde von vielen namtenilich weiblichen Wählern, nur wegen seines Namens als Dichter gewählt, denn politisch war er noch niemals hervorgetreten. Ob diese Wähler auch dem ihnen ganz unbekannten Dr. Waned ihre Stimme geben werden, bleibt einstweilen fraglich. Jeden­­falls war es nicht sehr politisch, ein sicheres Mandat überflüssiger Weise den Zufälligkeiten der Wahl auszulegen, indem man einen so allgemein beliebten Namen, wie den Müller Guttenbrunng, vor der Liste verschwinden ließ. Neben den genannten großen Parteien sind nun auch die Kommunisten in den Wahlkampf mit einer selbständigen Liste eingelisten. Ihre warktischreierlichen Wahlplakate, die piöglich in Massen auftreten und zeigen, Daß es der Partei an Geld nicht fehlt, sind freilich derart bolsche­­wistisch eingestellt, daß man annehmen darf, der Wiener Arbeiter, dem es eben jebt, vermd­ie der unerhört hohen Löhne, im ganzen, nicht schlecht geht, wird sch­werlich der kommunistischen Einladung, für die Ideale des Bolschewismus Hunger und Elend auf si zu nehmen, alge leisten. Der sozialdemokratischen Partei ist das selbständige Auftreten der Kommunisten hin jeher äh­nlich, Denn Stimme wird natürlich der fehlen. Heute ganzen Icon Über nie bleibt, Dürfte Dennoch den immer« jede für Diese abgegebene Sozialdemokratie Ausfall der Wahlen eine Propheziehung auszusprengen, geht bei alledem an. Weberraschungen sicherlich möglich, aber der Fall, sind im Kräfteverteilung der­ wahrscheinlichere fein. (Bon unserem Wiener Berichterstatter.)! | · aus Denen als er einen deutschösterreichische Fragen aus wie vor allem die endliche bei der derzeitigen dab es Neue Erklärungen Tale Ionesens über Die kleine Lotente und Die Lage in Rumänien. Nach Paris zurü­ckgekührt, machte der ru­­mäniische Außenminister Tale Ionezen dem Blatte „Vontransigent“ folgende Erklärungen: „Ich war in Now. Ich habe eine Woche in England zuzebringen, woher ich wider nach Paris zurücichten werde, um mit Dann nach Bray und Belgrad zu begeben. Bam moralischen Standpurste aus betrachte, hat die Kleine Ertente sehr viele Bänder für sich gewonnen. Zwischen der Tschechoslowakei und Polen wird nun alles regeln lassen, wenn sich Polen nicht mehr im Kriegszustande befindet. Zwilen Ru­­mänien, Serbien, der Tschechos­owak­i und Griechenland ist die Miedereinstimmung ü­elk­­­ommen. ch halte jedoch viel davon, daß auch Bolen in die kleine Entente eintrete. Im der fran­zsischen Regierung finde ich die unzweifel­­haft stärkste Förderung. Italien ist und nicht gegnerisch. Die Verständigung zwischen Italien und Jugoslawien wird ohne Zweifel zustande kommen. Ah bin sicher, daß und Die englische Politik gleichermaßen günstig ist. Je fünf Staaten, deren Einigung ich voraussehe, bildet eine Barriere von dem Baltischen bis zum Mittelirdischen Meere und fielen einen Schub der Interessen Frankreichs und der All­ierten Des Meltene Dar. Die Heine Entente, gegründet zur Nespertierung jener fünf in Frank­­reich unterzeichneten Friedensverträge, wird ihre R­alität an jener der Alliierten orientieren. Im andern Falle wird sie seine Woche besuchen. In Rumänien sind die Transportschwierigkeiten, die schwache Ernte, Die Zerfidrung unserer Pe­­teoleumyquellen, die Hebung unseres Viehstandes die Ursachen unseres Stammers. Mein Land ist jedoch so rei, daß es unter den ersten sein­­ wird die sich erheben werden. Die soziale Drd­­nung ist vollkommen. Seine Spur von Bolsche­­wismus.“ Der Besessene, Eine Erzählung von Egon Hajel. Herberich trottete Durch das Leben. Und +3 war doch ein Leben. Hände schlosfen sich ihm zu Häupten. Arme weiteten si fiber seine Schultern, daß der Nebel ihm in die Augen- Aider schoß, ihn zu erdrücen. Er schlich durch die Gesellschaften als ein Lettenträger seiner eigenen Sinne und starb mit jeder Nacht an den Schemen, die voll Begierde aus seinen­­ Sunentiefen schwollen. So war Herberth, ein schwankender unter den Suchenden. Die Stadt, in der er lebte, war tot von Anbegien, sein Wunder, Daß er des Lebens Fülle für einen andern Tod erlangte und alles in sich einschloß. Mit rührenden­, immer wiederfegrendem Eifer glitten seine Augen über die wenigen, aber selten schönen Aquarelle seiner Behausung, denn im diesen vier Wänden seiner­­ Klause löste sich ihn immer wieder das Schicksal einer Einsamkeit. Herbert­ war einsam. Dann aber erfaßte ihn mit dem Eintritt Fery Morgens in den Schritt seiner Tage die Wilt der unbemüßten Dinge. Denn Frey Mor­­­gen stand im Rufe, ein seltener Erforscher dieser Dinge zu sein. Durch die eigene, verhäntnißvolle Stim­­mung in den Wirbel mit sich selbst verlegt, erstrebte Herberth gleich der Mücke, die das 4chtliche Licht sucht, den Umgang mit Frey. Er­­ erwartete von ihm Die Festigung der eigenen Herztöne, denn Morgen schien gerade davon überzuquellen, wovon Herberth kaum eine sanfte Negung spürte. Kraft der Anschauung. Morgens „Häge verrieten feine Spielung des Koc­hens und jede Gebärde von Tier zu Tier, jede Sinnenlust waren auf feinen Lippen versiegelt. Der Tag, an dem Herberth von der Mutter seiner Braut zum Übendessen eingeladen worden war, weitete sich zum Erlebnis, denn Morgen fand sich auch ein, den Mädchen um­­schwärmt. Bei dem Unblid de tremben fühlte Herberth den Kurzschluß der tiefen Er­­regung, den der Begläcer oder Mörder unseres­­ Griffes allemal bei der ersten Begegnung in und hervorruft.­­­­­­ Al nach dem Mbendessen von den Dingen gesprochen wurde, die Schauer des Unbegreif­­lichen an sich tragen, hörte Herberth staunend die Bitten aller Säfte; sie umschlossen Morgen im Stimmengewirr und bettelten um eine tele­pathische Vorführung. In phantastischen Um­rissen, wie sie der Kindliche Pinsel auf die Wände firmiert, erjchaute er eine Reihe von Allerweltsbürgern unter dem Befehl Dieses Menschen hellseherisch die Teppiche beschreiten, si Arme verrenken, Augen rollen, Holzflöße lüffen, Verhaßte anbeten, Freunde lästern. Da scholl wie aus einer andern Welt Die­­ Stimme des Gauflers: „Fräulein Suse! Wenn ich Sie bitten darf! Sie vermögen viel in Dieser Kunst.“ Herberth rief sich zum Bewußt­­sein, Denn er war seine Braut. Und er begann mit Sufe umzugehen. Erst alle oft gesehenen Mädchen. Wie unter den Flügeln des Schlafes wandelte Sufe dahin. Der schmale Spalt der Augenlider öffnete sich nur zur halben Mandel, während sie dem Zwang seines Willens qualvoll nachgab. Aber bald flog aus dem sonst stillen Mädchen, deren Schönheit sich in mährender Geste steigerte, seine tiefe Erregung. Lauernd zog Dies Morgen ein. Laut tönte er zu der Berfunfenen: „Sufe, Sie überschreiten das Gefeh der Schwere !" — — Im Augenblick gefesfelt stand die An­gerufene still. Mit den Händen ihres Meisters­ erhob sie sich so hoch vom Erdboden, frei seywebend, als die Gebärde feiner gered­en Fingernägel ihr gebot. Die Hammerschläge des Herzens in Herberts Körper suchten schwer ge­­troffen auf und polterten auf seine Seele den Trauermarsch einer Melodie, die schon die Tage seiner Kindheit irgendwann durchströmt hatten. Unterdessen war Suse auf dem Teppich in sich zu­­sammengefunden. Morgen steich sanft über ihre Stirne und befreite den zurückgefallenen Kopf von bitterer Zaft. Als fi Sufe aufrichtete, schlitt der Traum, seine Spur von Müdigkeit widerspiegelnd, aus ihrer Seele und ließ die Eden um ihre Mundmwinkel wie nach ver­­gessenen Seligkeiten erschauern. Morgen redete weiter. « .,Sie sind sand­en und tanzen vor dem Fürsten Buru. Sufe erhob sich. Wieder füllten sich ihre Blide mit tiefer Schläfrigkeit. Sie tanzte. Noch nie hatte Herberth solche Gebärden an ihr wahrgenommen. Sie sprossen aus dem Ges­cinde der Glieder mit natürlicher Freude am Erotischen. Immer socender näfelte Die Sad­­pfeife, Die Morgen irgendwoher hervorgezogen hatte, Das Schaufeln aus Knie und Scheufeln, die tiefsten Zuchungen des Leibes schnürten sich zu immer lebhafterem Rhythmus zusammen. Der Taumel wu. Alle Zuschauer biebten. Augen ftierten weit aufgerissen in das Zwielicht der Lampen. Furioso! Oben auf der Schulter Löfte Sufe den ersten Knopf ihres Kleides. Langsam in zitterndem Taumel fiel das Oberkleid. Herberth rang mit dem Erxstichen. Griff denn niemand ein? Niemand, Die Bläsern tollenden Augen allesZas schaue-mußten erblindet sein.Wie im Gischt der eignen Seele wach Suse Schleiernm Schleier von den Glieden­.Was is ihr Herz, das Herberth im Dreitakt einequchmi als läuten hörte PQ wie das stür wiel Jetzt stand sie nackt da.Mit unendlicher Kraftanstrengung schod er sich den Sessel empor besitzt-imme­­wieder zurückgezogen hatte.Herbert drang mit der Armlehne.Eckeuchte unter der Unzahl der Hemmungen. Hort. Dann stürzte er sich laut aufheilend, in der Hand einen abgerissenen Stuhlfuß auf Morgen. Freilich hängte Fi Die Verwirrung mit plätzenden Wogen an ihn und verschloß jedes Barmwärtäjchreiten. „Was fällt Ihren ein? — — „Er ist verrückt geworden.“ — — Dumpfe Empörungs­­schreie. Schon mitterte jemand Wahnsinn. Herbertes Gedanken Fl­ifen schäumend durch­­einander, War er ein G­ fiHt, das nur er allein aesehn? Suse lag völlig angekleidet, aber ihrer­­ Sinne nicht mächtig, ind Frey Morgens Armen. Man bemühte sich um sir. Aus tiefster Seele verwundet, sich selbst mit würgenden Zweifeln quälend, ftierte er den fremden Mann an. Die Säfte drängten sie, Die allgemeine Neugier zu füillen. „Sind Sie einem Rauber erlegen ?“ Seine Lippen ftolterten: „Sahen Sie denn nichts?* — „Was?*" — Da schwand ihm der feste Grund der Besinnung und er kämpfte mit den unbotmäßig hin und her fliehenden Mus­­keln, deren Dienst ihm weder wegzugehen noch gerade zu stehn gestattete. * * (Shhluk folgt.) AR » Aus Graf Czernins Wahlrene. Der ehemalige Minister des Aeulteren Graf Ditofer Czermin, der von der bürgerlichen Arbeitspartei befamntlich als Kandidat für die Nationalversammlung aufgestellt wurde,führte | in Seiner Wahlrede u. a. aus, daß h­eute in Oesterreich jede Sicherheit für ehılich erworbener Bei ifuiorisch geworden sei.. Er spricht fi gegen Die Milliardenausgaben für das Heer aus und erklärt sich für den Anschlußaen Deutschland. Die Bolität der Österreichischen Regierung gegenüber den Nationalstaaten "er­klärt­er Für vorkon­men verfehlt. Ein kleiner Staat wie Desterreich dürfe nicht Zensuren an jine Nachbarn austeilen und habe nicht das Recht, ein Regime Bela Sun zu protegieren und das heutige Ungarn zu kopfottieren. Desterreich brauche Ungarn und sei nicht die Gouvernante Franfreich, Bayern und 208 Wei. Unter­­ diesem Titel besprechen » die „Münderer Neuesten Nachrichten” die fraszbd« fü­gen Absichten in Bayern und führen aus: Wir dürfen darüher nicht im Zweifel sein, daß das angebliche „Wohlwollen“ für Bayern nur der Verfolgung selbstsüchtiger Ziele Frank­vers entspringt. Wir würden, wenn Strankreich seine Wünsche erfüllt sähe, genau mit jeder Mentalität behandelt werden, die das Symptom der mwelischen P­olitit seit Jahrhunderten ist. Mit Schärfe müssen jene Meldungen auf, und nie ländlicher Blätter zurückgewiesen werden, die von dem Herten Einvernehmen der bayrischen und französischen Regierung und von der bevor­­stehenden Aufrichtung der Monargie in Bayer unter französischem Brotestorat fahelt. Entwirrung Der innerpolis ti­gen Lage in Italien. Der römische Korrespondent der „Südtiroler Landeszeitung” schreibt einem Blatte von An­fang Oktober : Die soziale Entwicklung taliegZ·schreitet mit Riesenschritten voran.Verhindern läßt sie sich nicht,bestenfalls leuten.Was sich in diesen Septemberwochen zwischen Judnstriellen und Arbeiterschaft abgespielt hat,«mochte anfangs aussehen wie die ihrem Kulminationspunkte zu­­stürmende Revolution.Ueber Nocht waren­ Fabriksbetriebe von einer halben Million Au­s beitrrbesetzt 5 Stacheldraht und Bmikades« Maschinengewehris,Kas­ Jonen und Panzerwagen Boten in Aktion.»Dreinhauen!«vefahlen die Draufgängee von rechts,vonl­ats aber war die Losung ausgegeben wokduh daß es sich nur um eine rein wirtschaftliche nicht um einem­­litiiche Maßnahme handle.Die Regieru­ng hielt sich neutral,betrachtete formell die gut­­e Sache d­e eine kern interne Streitigkeit zwischen answer­enden Arbeitgebers und stellenweise viels leicht nicht zu Unrecht erbitterter­ Arbeitathmet,« wachte jedoch darüber,daß darob das Gefüged Staates nicht in Tkümmer ging. » Giolitti hat jetzt im Senate den Fall in seiner ganzen Genesis klargelegt.Er konntevei­­»Besitzergreifung­ der Fabriken vorbeugen,oder die Betriebe militärisch käumen lassen oder wie er es als erfahrungsreicher Staatömgangehalten bahvoll VertrauevJoch wachsam abwartens. Die Verhinderung der Okkupation von SOOFa·­briken der Metallindustrie hätte them­sitt­ch­­nisch überhaupt mdzlich gewesen wäre,die ganze Italien zur Verfügung stehende Wel­macht et­ fordert.Wer­ sbe h­ätte dann die 500 000 Ar­­beiten im Zaum gehalten,wer das Lan­d be­­schützt?Die militärische Räumung jedoch würde kaum ohne Stimme von Blut abgegangen sein, ganz abgesehen vom materiellen Schaden an den Betrieben selber. Der Bürgerkrieg wäre innerlich mehr abzuwenden gewesen. So aber mußten sich die Arbeiter bald über«­zeugen, daß sie auf die Dauer nicht wirtschaften konnten, weil ihren das Ausland Die Nähr­stoffe verweigert hätte. Und mochte allmählich die Einsicht aufgedämmert sein, daß die gemissen Drahtzieher bollegewilli­ger slarke weniger Die Diktatur des Proletariates ald vielmehr die Herrschaft über die Massen anstreben. Scließ­­lich blieb dem Arbeiter wie dem Fabrikanten nichts übrig, als die Regierung — halb 103 sie ihr, Halb fanf er bin — anzuenfer. So ist denn “am Vorabend der Fünfzigjahrfeier der Einnahme von Rom die dauernde Einnahme der Fabriten vom Programm der Metallarbeiterschaft gee­strichen und ein Ausgleich geschlossen worden. Die Gewerkschaften haben Lohnerhöhungen und allerlei sonstige Berbesserungen in der Behandlung erreicht und die technische und finanzielle Kontrolle in den Industrien zugestanden bekommen. In den ersten Blick könnte Dies als ein Nierenfien der Gewerkschaften erscheinen. Der­­­rbeiter wird fünfzig also genau ersehen können, wie der Betrieb tatsächlich geht. Bisher mag es leict gewesen sein, dem rbeiter etwa vorzujabeln von Phantastischen Gewinnen der Fabrikherren. «­­

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