Deutsche Tagespost, November 1920 (Jahrgang 13, nr. 236-260)

1920-11-26 / nr. 257

x jir. 257 2 2), Lei 0°, !, Bezugspreise: Für Hermannstadt ohne Zustellung monatl. Lei 13:50, *, Lei 40, Y, Lei 80—,­­ Lei 160 —. Mit Zustellung oder Postversand im Inland monatl. Lei 15 ° 60,­Y, Lei —, Lei 180 °—. Für das Ausland Lei 55, 110, 220. Einzelnummer Lei 1’—. Schriftleitung und Verwaltung: D Hermannstadt in Sichenbürsen, Wintergasse ir. 9 Sernisieger Fir. 229.­­ Hermannstadt, Freitsa­gen 36. November 1920. Anzeigen: GE Der Haum einer einspaltigen "= Zeile Tostet bei einmaligem Einri­den bei RL­ap. bei größeren Aufträgen Nachlaf. Beilagen nach Bereinbarung. — Anzeigen überneht. X%3­4S alle Anzeigenvermittlungsstellen des Jr und Auslandes. XEL. Jahrgang, 1 > Der Umschmung K— Eine der größten Ueberraschungen, die der Draht in dem Irten Tagen gebracht hat, war die Meldung, wonach Venizelos bei den griechischen Wahlen unterlegen is. Noch Nurg vorher war die offizielle Parole ausgegeben worden, daß der Wahlsieg seiner Partei ge­sichert­­e. Ufo unerwarteter war das Schluß­­fergebnis nicht ume für die WBreile, fordern auch Die am näcsten Beteiligten selbst scheint es un­­vorbereitet getroffen zu haben. Es erhebt sich also die nähetiepeäbt Trage, wieso «3 kommen Konste, daß ein Mann wie Benizelod, der si um die Vergrößerung seines Vaterlandes wie seiner vor ihm verdiest gemacht hat, vom ‚griechischen Wolf so plöglich und unvermittelt fallen gelassen werden sonste. Aus allen den Vorgängen, die sich im bem­achten Jahren in Griechenland abgespielt aber, kann der zupri­­läift­e Schluß Tondern innerer Matur wird. Ber allen Dingen ‚Hat Benizelos wie eine starre MiHrbcrit gehabt, auch bor oh Jahren nicht, ob­ König K­on­­stantin abkaufen mußte und Benizelos der all­­e mächtige Beherrscher Griechenlands wurde. Die Opposition war aber zu der Bit somweit einge­schüchtert, daß sie irog ihrem bedeutenden An­­‘Hang nicht in den Vordergrund zu treten wagte. Erst als Benizelos, seine SKraftwatur ent­sprechend, Die Herrschaft fo­r führen begann, Daß sie Selbst von seinen Anhängern als Ge­­­waltherrschaft angesprochen wu­rde, begann sich ‚die DO­pposition freier zu regen. Bem­pelon­a ‚wie ein Tyrann, mit Unterdrücung des vien Meinungsäußerung, mit ftren­­­­­­­­­­ne i ‚war, weil sie Gelb und Blut hostete, Dozugod —denados ist der Einem Gnadeuerrechten Eksoten nichtu» «sriedm.G­iecheslandi Mochtouch um sie an außzubrri­en, war eine der treibenden Assichten seiner Boluit und so selt er, nachdem es Griechenland im Verlauf des europäischen Krieg­s gelungen war, si von kriegerischen Bezwh­lungen fernzuhalten, im Sommer dieses Jahrea griechische Truppen den Kampf die t örtlichen Nationalisten Mustapha Balas beginnen. Ohne Zweifel ist hierin ein wesentlicher Grund seiner wachsenden Ur­popularität zu sucen. Der Krieg, und wenn er auch ein glücklicher ist, wird von dem Wort, wird von den Menschen, die ihm mit ihrem Ka­per und ihrem Leben führen müssen,­ unbe­dirgt und unter allen Umständen verabscheut, . Krieg fordert ul tuen KON, sogar von demen, die seine GBeichde vom Hinterland aus leiten, ‚uvendli viel, mehr aber von dem Soldaten ie geiechiichen Truppen stehen seit vier Jahren unter Waffen, und wenn der Kampf arühlich auch erst vor Monaten begonnen w wurde, genügte er vl­anbip, um dem Balfan- 08, den Irsten Neft Ma Eleutiherios Beniz in Griechenland, jener Vorsicht aufzunehmen, die bei Nachrichten der Lyoner Funkenstation sowril Diese für ranf­­reich vom Interesse sind, immer am Plage ist. Eher ist anzunehmen, daß eine Meldung des „Journal“ zutreffe, nach dem sich die englische Re­de an der Rückkehr formell nicht widerlegen werde, aber ihre Hand von dem ungebärdigen Schäßling Bewegen und sich weiter um sein Shidjal nicht bejümmern wolle Die „hohe englische Persönlichkeit“, Die dieses verrät, unterläßt er auch nicht, der Bufonft Griechenlands ein düsteres Horoslop zu stellen: Griechenland werde sich in wenigen Monaten auf seine Grenzen von 1914 zu­ gedrängt sehen. Italien geht der Dynast­ie ziemlich­­ gegenüber, die italienische Pfeffe Hat sogar­ ihrer Freude darüber Ausdruc gegeben, "daß der Ausgang der Wahlen ihren ke­prophezeiungen für Benizelos Recht gegeben hat. Die Einmischung der Entente wird also nur buch Frankreich in einem Sonstastmn feindlichen Sinne beeinflußt und­­ ist, nicht anzunehmen, daß der französiiche Standpunkt den, weil beöinternisierten, nüchter­nen englischen und italienischen Erwägungen K­en über den Sieg Davontragen wird. Schließ: 4 muß auch der Schein gewahrt werden. [8 ‚geht nicht gut an, sechs Jahre hindurch in Ämnter am Selbstbestisemungsrecht der Wöller im Munde zu führen und dan bei jeder Gelegen­­heit sich in innere Ungelegenheiten, nicht nur von Feinden, sondern auch von­­ Freunden ein»­zumilchen. Die ablehnende Haltung Frankreichs Kon­­stantin gegenüber entspringt nicht nur dem alten Mißtrauen, sondern ist vor allem in der Besorgnis begründet, daß mit Konstantin eine radiale Henderung in der rs­lige Bolitit plaßareifen imerde. Diese Ber­­ürchtung dürfte jedoch daraus nie sein. Griechenland kann age ni­e seine andere Bolitit treiben, al Die, Die in sein traditionelles Verhältnis zur Entente vorschreibt. Durch Diefe­ntente = B nizelod den terri­­torialen Umfang Griechenlands seit 1914 auf mehr als das Dorp sie vergrößert. Von Thrazien bis an das Schwarze Meer und über die Sajeln­ng bis nach Kleinasien zieht sich heute das Gebiet Großgriechenlands, doch das diplomatische Geschick dr Benizelog eines der führenden Mächte auf dem Ballon. Griechen­­land muß im eigensten Interesse die entente­­freundliche Richtung beibehalten, wenn «3 nicht fi­­eloft überlassen bleiben will. Und wie es im wie gelungen wäre, jeise großen Er­­werbungen allein, ohne fremde Vatertagung zu machen, so würde es ihm auch in der­­ Folge nicht möglich sein, sie aus­­ Kraft oder ar im Gegensach zu seinen bisherigen all­ei­n bewahren. An D­ieser Tatsache en die erlönliche Hinneigung des Königs zu Deutschland nichts ändern. Es ist offensictlic, daß man si in &­iechanland Dieter Tatsace sehr wohl bewußt ist, und daß sich ihm auch Konstantin nicht verschließt. Das geht schon aus seiner angeführten Erklärung hervor, in deren Verlauf er wörtlich sagte: „Ich werde, wenn mein Boll er­ wünschen wird, daß ich vom Thron meiner Väter wieder Besit ergreife, ohne Haß» und Nacegefühl den vornehmsten Regentenpflichten gerecht werden . .. Meinte Politik gegenüber den Nachbarstaaten würde kaum anders sein, als die des Venizelos. Mein Vater war ein junge Freund Frankreichs, meine Gefühle sind die gleichen“ Eine Erklä­­rung gleichen Inhaltes hat er erst vor wenigen Tagen dem Berichterstatter des „Petit Barisien“ gegenüber abgegeben, nur daß diese sich mehr an die Adresse Englands und Italiens richtete. Außerdem bietet die Person des neuen Minister eine Gewähr dafür, den Blätter eine Parallele zwischen Benizelos und Örlern. Sowohl’in englischen, wie in französüischen Kreisen, versischen Dire bezüglich bie­teten Ab­­sichten, doc sei man nicht geneigt in­ einer so verwidelten und schwierigen Frage eine rasche Entjeidung zu treffen. Offfene Stellungnahme gegen die Nüde lebe Rödnig Konstantina. Baris, 23. November. Ministerpräsident Lyellel Halte­ mit­­ den Gesandten der emd­­ländischen Staaten eine längere Urteireburg ü­ber das­ Ergebnis der griechischen Wahlen. Er erklärte, daßs die französis­che N­pierung gegen die NRadrige König Konstantins­­ offer Stellung nehme. (T.#. D.) der wenigelistif ‘Selbst, gave werden, daß die Gründe en Niederlage nicht äuferer. « Über folgendenmaßen: „Niemals habe ich abges­ch­­­dankt, und die überwiegende Wehrheit meines ,»­chuldig erwarte ich den Tag, an dem ich auf wa­re — mit seinen von Bolt 8 betrachtet mich als ihren König, Ge Wansch meines Volkes und Dank der Macht der Tradition wieder auf den Thron berufen werde. Der Grfolg der Neuwahlen hat seiner Hinersicht glänzend N­ot gegeben. Sein Vort hat sie für ihn entschieden. en ist die Brage seiner Rückuhr weit verwicelter, als man danach­ Schließen hatte. Wenn die Entente seinerzeit auch erklärt hat, fi der Näh­ehr Konstantins nicht widerlegen zu wollen, sobald das griechische Volk diese­m wünsche, so ist Diese frage doch S:genstand Lebhafter Unterhandlungen Ei den Staatsmännern der Entente. K­arkreich ist es in er­ster Linie, das sich der Hochkehr des Königs, der eine prembische Bringerfin zur­rau hat, widertet. Ynwieweit es den anbinistisch französischen Bestrebungen bisher gelungen ist, auch die anderen Verbündeten vom der Befehl bed­edingt und neu zu Überzeugen, ist nicht bekannt. Die eingetroffeen Meldungen be­­sagen nichts weiter, als daß sich Lord Derby und Leygues zu verschiedenen Malen ge­troffen haben, um sicher Die Frage der Thron­folge in Griechenland zu beraten. Rettungs­­meldungen, daß England sich emilchieden gegen Konstantin ausge­prochen wabde, sind wohl mit Kumal von Bollstämlichkeit zu wanken. Sich im Par­­lam­ent unter ungeheurem SSeltjubel mit Vorbeer befgängen und Bater des Vaterlandes nennen­­ lossen, war dem Mac­haber nicht schwer. 18 aber unmittelbar der Wille des W­olles entschied, sprach sich Dieses Klar und Bi­gie benu­g gegen ihn aus. 8 liegen keine Mel­­dungen vor, daß Benizelos oder seine Partei den Bersuch gemacht hätte, die Wahlen als be­einflußt oder ungültig darzustelen. Benizelos unterwarf sich dem Machtspruch seines Volkes, das er zu Gladk und Größe gefü­hrt hatte. Er bat Griechenland verloffen. Mit seinem Sturze tritt die Dynastiefrage in Griechenland in dem Vordergrund. Kurz vor den Wahlen ist König Alxander infolge des tötlichen Affenbisses verschieden. Und wenn Adsig Konstantin in seiner Bayerner Verbansung auch nicht viele Aussichten hatte, seinen Thron uraczugewinnen, solange Venizelos und seine Brten das Heft in der Hand hatten, so Hat sun die Lage durch den winnerwarteten Aus­­gang der Wahlen eine vollständige Aenderung erfahren. MM Dab das griechische Bolt ist, den wäre all ohne die Ahın nicht zweifelhaft ; hat auch in dem h­ächsten Briten seiner Ber Kundgebungen in entschlossen entthronten Kr­ig zurückzurufen,­­ K­onstantin selbst banxung nicht daran gezweifelt, daß sein Volt ihm anhänge und ihn bei freier Renierung seines Willens unbedingt zurü­ck­erufen werde zu der Zeit, aß die rumänische Kbaigin auf ihrer Rundreise in Luzern weilte, äußerte er J. Griechenlands, eine ausgesproch­en benu­chfreund­­lich einem Barijer. Journalisten gegenüber dar. Die Stellung Frankreich in der griechigen Thron:­­folgerfrage.­­ Er Horjen, 21. November. Der „Daily Telegraph“ meldet, daß der französische Gesandte in London Paul Cambon gestern nachmittag beim englischen Minister des Uroßern einen wichtigen Besuch gemacht habe, um die Antwort einer Regierung auf die m! erfolgte .. Englands beznglich der Wünsche t­rankreichs in Hi nicht auf die griechische Krise und ihre eben­tuellen Folgen zu übergeben. Soweit wir unter­richtet sind, schreibt das Blatt, enthält der fran­­zösliche Standpunkt in dieser Frage zwei Haupt­­­­punkte: 1. Daß die Rückehr Erlding Konstantins nicht geduldet werden koane, und im fyalle Died. bezügliche Drohneg durchgeführt werden sollten, G­riechenland zu riffen gegeben werden, mögn daß die freundschaftlichen Beziehungen zu den Leit­­mächten nicht weiter bestehen könnten. 2. Daß die Thronbesteigung des Kronprinzen Georg, die auch­ von Beniglos empfohlen worden sei, auch von den Alliierten bei gewissen ministeriellen Sicherstellngen angenommen werden würde Weiter verlange Frankreich eine Zusammenkunft der englischen und französischen WRinister­­präsidenten der leßten B­it, um Die politischen Radsichten im Orient, und Die Mittel zur Durchführung des Bertrages von Levs im Lcht des griechischen Umschwungs zu er am Programm der Parlamentseröffnung. Die Eröffnungsfeierlichkeiten­ der Dies­­m­aligen Tagung ‚der, gefeßgebenden, Körper« ‘haften werden Sonntag den 28. November im Palast der Abgeordnetenkammer stattfinden. Um 11 Uber wird in der Metropolitanfirche ein feierliches Tedeum stattfinden. Um 11 Uhr 30 Minuten werden sich Die geießgebenden Körperschaften, Die hohen Würdenträger des Staates und die Diplomaten im Situngssaale der Kammer versammeln.­ Das diplomatische Korps wird die zwei ersten Tribünen bejegen. Um 12 Uhr hält der König seinen Einzug und verliert die Th­ronrede. Die Eintrittsfarten für Diese Feierlichkeit­­ werden den Mitgliedern des Diplomatischen Korps durch das Ministerium des Neußern, den Senatoren und Abgeordneten durch Die Kanzleien der geießgebenden Veh­­­amdlungen und den übrigen Personen in der Kanzlei dem Ministerpräsidenten übergeben. Eröffnung des ersten sichen­­bürgischen Zionisten- Kongresses in Klausenburg. Klausenburg, 23. November. Unter riesiger Beteiligung fand Heute Die Eröffung des ersten zionistischen Konarss­ 3 der Judenschaft Siebenbürgen, de Barates und der Marmaroih statt. Die Eröff­ungsrede hielt Oherrabsinee Bredner Hirauf die größte der BP­äsident des jüdischen National­­verbandes Dr. Joel Bircher die Bertreter der Regierung, der Stadt ud des fähsischen Bolfes. Der Kongreß sandte Huldigungsdep­tschen an den König, den Ministerpräsidenten, den Megenten Bılafiras u a. Im Niwen der Regierung erwiderte Staatssekretär Boca, das Numänien seine treuen Juden in ihren Balästinabestrebungen tatkräftigt unter­­ftügen werde. Hierauf sprachen die Vertreter des ausländischen Judentums Moif Bollak aus dem Hana, Naling Berger aus Bondor und dee ideatischeu­rreeihi­h: Jad: Sonnen­­rhein. Die meritorischen Stangen beginnen morgen.. 0. (TA D) ! Novembertage in Den Vergen. D. M. Stille ist es im Bergwald geworden. Beru­ungen ist das Orgeln der Hirsche, das ‚in fiär­efcher Leidenschaft vor Kurzem noch­h seine c­rbstlichen Hallen duridate. Nan ziehen Te wieder friedlich Seite am Seite, die ji jüngst erst im Drange wilder Gifersucht be« Fehdet, gemeinsam zur Wesung und nichts in ihrem Geboren verrät die ungestümen Neben­buhler vergangener Tage. Ihre­ Leidenschaft ist gethhlt, verraucht die Flut der Oftobertage, die Bit der Liebe für sie vorbei. Ruhe nahm wieder Einleihe in ihrem Gerät und mahnt sie Kräfte zu sammeln für die hohen Anforderungen und oft schweren Stunden die mnahenden Wisterd. Seine Borboten sind fon da. Grau­e Haten Die Movembernebel über dem Tal, rauhe Winde zaufen die alten Wettertannen und­­ Fichten, reißen uebarmherzig das leßte weite­­ Blatt von den Düren Zweigen der Buche und des Bergahorns und Die weißen ‘yoden wirbeln fon ab und zu bernieder auf die bersilbten Watten. MUederall Ünzeichen des MWeltens, des Bergehens | Nimmer aber erlischt trogdem die Lebeneflut, erfirct die Natur in ihrem Schaffnsdrang Hoch­droben, wo si bereits Über Zinnen und Zaden, Über graues­­ Steinmeer und schwarzgrüne Latschenfelder des Sch­ers weide Flaumendede als dauernde Hülle spannt, wo der Alpenrosen Ddürres Grzweig schüchtern uster ihe aus den dden Guttzalten hervorlunt, da erwacht gerade dans, wenn rundum im flacen varnb bus 2:ben zur N­üfte geht und die Natur fi nach tausendfältigem Wirken und Schaffen zur Nahe er fig seine wenig ansehnlichen, sehangelben begibt, bei einem andern Böllchen der Berge sein w mächtigster Bussschlag der Heiße Dran der Liebe, der er ungestüm und ummweigerli mit leisem Rauber um­pinnt. Je fälter und flarer die Tage, desto heißer Lodert die Glut, desto mächtiger regt sich das G­fühl in der schwarzbraunen Schar, die die Höhe bewohnt. Das ewige Krieg der Fortpflanzung fordert je­de ihr Blinısam und verlangt Herriich ein Recht. Der Hochgebirgsjäger­menst biete mit „Gamshrunfi“ und in ihr gipfelt die Solhd­heit seines Jägerlebens“. Kaum eine andere erregt so fede fein­de und Gemüt bis in die innersten Tiefen, nicht allein durch den mannigfachen Netz ihre Verlaufes, fordern auch dur Die oft überwältigende Großartigkeit der Bühne, auf der fi: fie abspielt. Mit dem Eintritt der Beruftzeit vollzieht sie ein auffallender Wandel in den Lebensye­­wohnheiten der Gemisen, vor allem in denen der Böde. Sehr tauchen sie wieder auf, die Red­e mit der scharfgegackten Kopizier, aus dem tiefsten Dunkel der Batschenbdden, auf den abgeschiedensten Gräben und dem steilsten, unwegsamsten Gelände, allwo sie während der heißen Sommerzeit und den lachenden Frühherbsttagen ein einsiedlerisches Leben geführt haben. Denn Heiße Borlangen treibt sie unwidersteglich Heraus nach den ver­trauten W­ehseln und Plagen der Aud L, die si­­ci­ dahin fiolz gemieden. Weltabgeschieden fern von feinem Weiber­ s­ud Yungvoll, verbringt der Bo als Einsiedler faul den Haupteil des Jahres. Ihm genügt ein stilles, einsames Disk. Hier ist sein Reich, außerhalb dessen er für ihn feine Zechaugen gıor, wen er Dazin Nahrung und Ruhe findet, GE ist, als schämte Sommertods feiner­­ galiscien © imbodsmanieren, Da ist doch der Wärtergaund ein ganz amde rer Kerl! Wie umgewandelt erscheint er im No­­vember auf dem Schauplage ! Geradezu vor» n­ehm fl,hi er aus, wenn ihm das schwarze Fell zeitig den kräftigen Leib umspannt, der bereifte Bart auf dem breiten Rudel vom Winde ge­zupft wird und gleichzeitig feine Bewegungen an YAamat wad Kalt g­wnnen und in entscheiden­den Augenblid­a sogar etwad M ;jeftätii ded haben. %r, in feinen gegenwärtigen Renkern ist er ein würdiger Freier, und mit moh'brgrü­deter Ab» fit Hat +6 die Natur so eingerichtet, daß sie ıdı, wie das mitte andere Letier, nur in Diesem Brachstreich zur B­autschan treibt. So träge er «wird m gewrsen, so unermüdlich ist er nun, Der grauende Mourg’u, der däms­mernde Abend und togır das Silberlic! des Mondes fl det igu umpgerirrend und fuch­nd, rostlos arteieben von h­ig. m Liebesichien. Bir werten hält er inne, fieht lange“ nubew’alih und staır wie aus 53 grm­iß It, nur die Augen funfeln in tiefem, gierigen Verlangen und jugen unftät Die begehrte Genofli, Mur einem Male belebt fi Die starre Gestilt, steufft sich und fauft pfeilseid­wisd von dr Hög, und dahin g ° his in Flichtartigemm Ba ıf über 008 [gimmernde Schneefelo da jhwazn Schatten nach, die ferne im Rummpelz vrigward­ n. Biegl­ich ftrgt er, bleibt wie angemarselt jtci­n und wog i dad Haupt in dir Fährte. Eine feiche Spuir kreuzt seinen Lauf zu Hiper Gier folat er ır und fliegt auf ıyı fiegesuemiß dahin, biß dort­ bin, wo sich das Rudel Afend niedergetan Hat. Stolz erhobenen Hinpes maitert er einen Sejen­gat und fügt Augenlei­d­ die fri­diiche dann wie der Wirbelwind unter sie, so dach das Rudel wie Epren audeinandersticht, zeit aber estet er sich an Die ferien des Bield friner üefche‘ und in wilder Heß stürmt er bergauf, bergab der­­ pröde und ängstlich flüchtenden Geis nah, biß sie, extlich in die Enge getrieben, in seinem brünftigen Werben und Drängen ergibt. Doch nicht immer erringt fi der Un­­gestüme auf so leichte Axt seine Liebste. Oft hat die Brautfahrt einen heißen Kampf im Gefolge und dann gilt es zu siegen oder im Angesicht der Iocenden Beute zu verzichten, wenn nicht zu sterben. Nebenbuhler freuzen die Wege, wandeln auf gleichen Pfaden der Liebe und herrschen gleiche Rechte. Und die Eifersucht glüht verzehrend auch im Liebesleben der schwarzen Gesellen vom Berge Sit der unbesonnene Freier­mann in seinem blinden Drange in das Reich eines eifersüchtigen N­ivalen geraten. Der feine Schönen mit Argusaugen bewacht, dann Scheint der Kampf unvermeidlich. Wütend und Kampflüstern teitt er beim Anblick des frechen Eindringlings aus dem Wirrsal der Latschen dem Gegner entgegen. Drohend mustern sich die Gegner einen Augenblick mit birgenden Lichtern, die stahlharten Läufe stampfen erregt den Boden, ein kurzer Kriegsruf und die Köpfe senfen sich nieder zum Angriff. Da — eine bussschnelle Wendung und ein wildes Jagen ber­einnt, die er sich toller faum denken läßt. Das hin geht’s in laufender Fahrt Über die weißen Flächen, rund um den Reffel herum, um Kuppen und Winde, hinunter, hinauf, daß der Schnee staub in weißen Wolfen umher- und empor­­stäubt und Steine und Geröll praffelnd zu Tal feiern und springen, bis der Schwächere es für Geratener hält, sich aus dem Staub zu Machen und sich sonstwo für die hier getäuschten Hoffe­nungen zu entschädigen. Zu einem richtigen, entscheidenden Kampfe kommt es in solchen Fällen selten. Scheinangriff, Flucht und ae jolaung, Nur in dem ebenbürtige erhabenen einidaig, Leidenschaft heimlich Gegner hart und und dem Ausgang Neugier, bis­hobenen Hauptes naht, den je nach und Ausdauer der Krumpen wechselnd, sind Die gewöhnlichen Bilder, die Verborgenen die Verschiedenheit dee fehlenden entrollen, einmal zwei hartnädig an­­einandergeraten, prallen sie mit gesenzten Häuptern fest gegeneinander, schieben si in wildem Raufen hin und her, während die scharfen Soigen ihres Kopfsehmuces oft gefährliche Löcher in die zottige Dede reißen, bis schließlich ein wohlgezielter, scharfer Stoß den Schwäc­hern jäh in den Schnee wirbelt oder den ins Weichen Geratenen dem Hang hinunterschleudert. Dem sumpfe Entscheidungs«­­des Rinzens folgt der weibliche Teil, dicht zusammengedrängt mit lebhafter der Gieger stolz um die Früchte ere feines Sieges nun ungeschmälert und ungestört zu ge­­nießen, die Mitte‘ des Monates Digomber wird «8 Stil in Gemütern unsere schwarzen Gesellen. Auch ist ‚gezählt, Die Lirb:Sglut verrauht, die Minnezeit darüber. Sul wird es auch deobeun auf der Holge der Erge — stıll aber nit Denn Die wunderbaren Formgebilre, die der Schneefall Hervorgegaubert hat, erregen und Schdxheit der Berge ist ewig groß und erhaben. Schlossenheit, die sich Ausnahme fällen, winterlite wenn Keaft, Yerben, Ente ihre Leidenschaft F} -

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