Deutsche Tageszeitung, August 1935 (Jahrgang 2, nr. 244-270)

1935-08-01 / nr. 244

J- s- CA­­ Onor. Asociatiunea pentru Cultura GESTERN begann unser neuer Roman! Sibiu Tagesze­s Astra' e es 12 Sadraang Donnerstag 1. August 1935 Folge 244 Verwartend: ErHia-Dermanntang BVoRfad Nr. 97 | Gernspredjer Nr. 299 Bezugspreise monatlich : Inland Lei 60 °—, Ausland Lei 100—. In Hermannstadt ohne Zustellung Lei 50 ° — WB mostfadg Br. 97 / Fernm­­edjer Nr. 208 a Te 98 e : ; Die Wirtschaftsnoite der Negierung Die Wirtschaftsverhandlungen mit dem Ausland — Aussichten auf Frieden im aberlinischen Streit gleich null — England bereitet den Einmarsch nach Aberlinien vor das notgelandete deutsche Flugzeug weitergeflogen Bukarest, 31. Juli (fernmündl.). Das vorgestern in Bukarest notgelandete d­eutsche Flugzeug sollte ur­sprünglich schon gestern früh abfliegen, doch wurde vorgestern abend im legten Augenloli die schon erteilte Bewilligung auf Grund des Einschreitens des Heeres»­ministerinmumng zurücgezogen. Man war­­­tete hierauf den Entscheid des Unter­­staatssekretärs für Luftfahrt Caran­­fil ab. Caranfil, der in Konstanka weilte, traf gestern vormittag um 10 Uhr mit einem Sonderflugzeug in Bukarest ein, untersuchte den ganzen Fall und gab hierauf die Erlaubnis zum Weiter­­zug. Das deutsche Flugzeug i­ im Laufe des Nachmittags nach Konstanti­­nopel weitergeflogen. Vor dem Abflug ließ sich Unterstaatssekretär Caranfil von dem modernen deutschen Flugzeug einige Vorführungen zeigen. Bukarest, 31. Juli (fernmündt.). Die aus London und Paris einge­troffenen Meldungen über die Tätigkeit der dort verhandelnden rumänischen Wirtschaftsabordnungen lauten keineswegs günstig. In Lon­­don stößt Unterstaatssekretär Leon auf erhebliche Schwierigkeiten, da in dem seinerzei­t von Manolescus Strunga abgeschlossenen Ueberein­­kommen festgelegt wurde, daß Rumä­­nien In gemeilten Raten seine rückstän­­digen Handelsschulden an England bes­tahle. Rumänien sieht sie jedoch gegen­wärtig infolge Devisenmangels außer Stande,­­­iese von Manolescu eingegangene Verpflichtung einzuhalten, und die rumänische Abordnung­­ weist demgemäß darauf hin, daß unsere Zahlungsbilanz­ung zwinge,ein neues Uebereinkommen anzufordern. Die Verhandlungen schreiten infolges dessen äußerst langsam vorwärts. Dennoch scheint es, daß endlich im Laufe des gelfrigen Tages etwas günstigere Nach­­richten bei der rumänischen Regierung eingetroffen sind. Auch die Verhandlungen im Haag schreiten langsam vorwärts und wurden 3. B. auch durch die holländische Re­­gierungskrise aufgehalten. Geffern er­­hielt nun die rumänische Regierung einen Vorschlag zu einem Uebereinkom­­men mit Holland. Infolgedessen sah ei der Ministerpräsident Tatarescu ge­nötigt, seinen Urlaub zu unterbrechen. Er traf heute naht: in Bukarest ein und wird in den nächsten zwei Tagen hier arbeiten. Heute findet ein wichtiger Wirtschaftsrat der Regierung fall, der die aus Kondon und dem Hang einge­­troffenen Vorschläge ueberprüfen und genehmigen sort. Auch die aus Paris eingetroffenen­ Nachrichten lauten nicht­ sehr günstig. Es scheint wenig warscheinlich, daß die französische Regierung einen Zahlungs­­aufschub auf unbestimmte Frist bis zu einen günstigeren Stand der rumänischen Zahlungsbilanz gewähren wird, wie das von der rumänischen Abordnung gefor­­dert wurde. Gelegentlich der heutigen Situng des Wirtschaftsrates werden die anmwesenden Mitglieder der Regierung sich auch mit der geplanten R­egierungsum­­bildung befassen, die, wie verlautet, wahrscheinlich früher erfolgen soll, als ursprünglich angenommen wurde. Diese Regierungsumbildung dürfte zum größten Teil mit dem Ergebnis der Pariser Verhandlungen zusammenhängen. Der Gesundheitsminister Co­ffinescu, der gegenwärtig vorübergehend das Kane­desse und Industrieministerium leitet, soll dieses Ministerium endgültig be­­halten. Bictor JSamandt soll zum Arbeitsminister und Niffor zum Ge­sundheitsminister ernannt werden. Dem gegenwärtigen Ackerbauminister Sa­ff­u soll der Senatsporfip angeboten werden und auf den freiwerdenden Pia im Ackerbauministerium will man Man­o­­lescw Sirunga unterbringen, der si jedoch, wie verlautet, dieser Lösung widerjeßt und unbedingt "an der Spite des Handels- und Industrieministeriums bleiben will, Tagung des Wirtschaftsrates der R­egierung Ungünstige Nachrichten über Die Verhandlungen Der­irt­­schaftsabordnungen — Die Negierungsumbildung vor Dem W­irtschaftsrat Donaufrage im Mit­­telpunkt der Tagung des Kleinen Verbandes Bukarest, 31. Juli (fernmünd­.). Halb­­amtlich verlautet, daß die diesjährige Tagung des Kleinen Verbandes, die ursprünglich in Belgrad stattfinden sollte, jedoch wegen des Nichtritts der­­­egierung Seftitsch vertagt wurde, nunmehr am 29. Augus­t in Beldes in Südslawien stattfinden wird. Gleichzeitig wird auch eine Pressetagung des Kleinen Verban­­des abgehalten werden. Titulescu wird von seinem Urlaub erst im legten Augenblick zu dieser Tagung in Beldes eintreffen. Die Tagung wird vom jüid-­slawischen Ministerpräsidenten St­oia­­d Dinomwitsch geleitet werden. Wie ver­­lautet, soll sich die diesjährige Tagung des Kleinen Verbandes vor allem mit der Frage des Donauraumes bes fassen und biebei die jüngste politis­­che age und die legten damit im Zu­sammenhang stehenden Ereignisse in Betracht ziehen. Bukarest, 31. Juli (fernmünd­.). Ent­­gegen zahlreichen in der Hauptstädtischen Presse, besonders in den „Ddemokrati- Gerüchte über die christlich-nationale Bartei­­ jen" Blättern verbreiteten Madrid ten, daß zahlreiche Mitglieder der christ­­lichnationalen Partei, die seinerzeit der Gogapartei angehört hätten, bei Marshal Averescu schriftlich ange­­sucht hatten, wieder in die Volfspartei Averescus aufgenommen zu werden, teilte Die christlichnationale Partei gestern mit, daß alle Diese Nachrichten frei erfunden seien, und sein einzi­­ges führendes Mitglied ihrer Partei ausgetreten sei oder um Aufnahme in eine andere Partei angesucht habe. Marshall Averescu it übrigens vorgestern zu einem längeren Aufent­­halt nach Bad Kissingen in Deutsch­­land zum gewohnten Kurgebrauc ab­­gereift. zeichnungsfriit zur Innentaunleihe ver­längert Bukarest, 31. Juli (fernmündtl.). Ge­stern morgen fand im Finanzmi­­nissterium eine Sittung der zustän­­digen Direktoren aller Ministerien und öffentlichen Einrichtungen statt, die sich mit des Arbeiten zwecs Ausgabe der B-N Rate der inneren Anleihe befaßte. Die Sigung, die Finanzminister Victor Antonescu leitete, be­­schloß die Frist zur Zeichnung dieser Anleihe, die ursprünglich am 1. August ablaufen sollte, bis zum 1. September zu verlängern. Bis hieher, und weiter­­ troß allem! (RHTH) Hermann Plattner scheint, nachdem er in der am Sonntag in Ser­­mannstadt abgehaltenen V­ersammlung fluchtartig das „gefährdete“ Gebiet vere­lassen hatte, nunmehr nachträglich mit der Geder in der Hand tapfer sein zu wollen. „Bis hieher — und nicht weiter !* ruft er uns kategorisch zu, und enthüllt damit die tieferen Hintergründe seiner M­ünsche und Hoffnungen. Wir glauben gerne,» daß ihm der Zustand der leßten Tage Behagen eingeflößt hat. „Bis bieher —" sahen Leute seines Schlages mit Vergnügen, wie die ehemaligen Kameraden der Erneuerungsbewegung gegeneinander gehießt wurden, und konnten sich nicht genug daran tun, auch ihrerseits mit allen Mitteln den Streit zu schüren. Nun aber heißt es plößlich „— und nicht weiter ! Nun, wo das Bolk Gelegenheit hate, zu sehen, wo der Bille zum Sieg, und die doch nichts aufzuhaltende Durchs­chlagskraft für den Enderfolg vor­­handen it, soll der früher mit so viel Freude geschürte Streit ein Ende finden und einem „Frieden­“ weichen, der alle klaffenden Gegensäße im Verborgenen bestehen lassen, und eine erfolgreiche Arbeit unmöglich machen würde. Es könnte sonst sein, daß im offenen und ehrlichen Ringen von Mann zu Mann ein Zeil der Er­­neuerungsbewegung über den anderen den Sieg davon fragen, und dann mit der entschlosfenen Kraft einer in­­nerlich gefestigten und gleich gesinnten Truppe den Kampf ge­gen die Reaktion bis zum siegreichen Ende Durchehren würde. Darum „Bis hieher — und nicht weiter !“ und Frieden und Arbeit um jeden Breis! Nie würde sich die Reaktion wohler fühlen, als auf der Plattform eines Friedens, der alle offenen Gegen­­züge überkleisfern und durch die unter­­irdisch weiter gehenden Auseinanders­teßungen um die Erneuerung ihr die restlose SH­errschaft einräumen würde. Darum kann Hermann Plattner beruhigt sein. Die DBB wird weiter«­­kämpfen, froß feines kategorischen „Bis hieher “ und nicht weiter!“, und zwar solange, bis Leuten seines Schla­­ges das Handwerk endgültig ge­legt ist! Plattner scheint im übrigen den deutsch- fachliche politischen Köinig ge studiert zu haben. Denn er fühlt sich einen ganzen Abschnitt seines Auffaßes( hindurch) der müßigt, uns Vorhaltungen darüber zu machen, was an unserem Verhalten am Sonntag alles „unstatthaft“ gemesen sei. Es gehe nicht an, daß ein „Klüngel“ von einigen Leuten eine Bersammlung von 3000 (1) Menschen störe, es sei uns erhört, wenn in einer Bersammlung, die von den Obmännern unserer Volks­­organisation geleitet werde, wüste Schlä­­gereien inszeniert würden, es sei uns statthaft, daß ss die Urheber dieser Skandale des Ehrenkleides des sächslichen Bauern bedienen und es jet unvereinbar mit unserem „Sächslichen“ Gefühl für

Next