Deutsche Tageszeitung, November 1937 (Jahrgang 4, nr. 910-933)
1937-11-03 / nr. 910
Onor. Asociatiunea pentru Cultura „Astra Jeutsshe Sibiu 4, Jahraang — umänisierung der Wirtschaft Eine Vereinbarung swhschen Dem Handelsministerium und Dem Fidustriellenverband — Tatarescus Necenichaftsbericht über vier Jahre Liberaler Regierung — Deutsch-italienische Kulturannäherung Kalte Rumänisierung der Industrie Ein Stellenvermittlungsamt, das nur Bintärumänen anstellt Bukarest, 2. November. (Fermondt,) Swilden dem Handels: und Industrie minisfiert Daler Pop und dem Verband der Grobindustriellen UBIR II es in Bezug auf die „Rumänisierung der IIndustrie“, wie bereits karg gemeldet, zu einer Einigung gekommen. Darnach wurde mit Beginn vom 1. November neben dem Verband der Großindustriellen ein neues Amt gegründet, bei dem alle Stellenangebote und Stellengesuche genitalisiert werden und das die Aufgabe hat, dem Blutsrumdnenium den Eintritt in die Industrie zu erleichtern. Dererband der Grobindustriellen hat ib zu gleicher Zeit verpflichtet, seinen Personalbedarf nur durch die Vermittlung dieses Amtes zu deken und nur Blutsromänen anzustellen (). Der frühere Entwurf des Skandelsministers und die Entlassung der Angehörigen der Volksgruppen aus den Betrieben II demnach fallen gelasen worden. Diese Forderung soll nur den Ausländern gegenüber aufrecht erhalten werden. Die neue Meibhode verfolgt offensichliich den Zweck, die Rwmonisierung der Wirtschaft auf kaltem Wege durchzuführen. Wenn man die Entwicklung der Regierungspolitik in der Frage der Rumänisierung der Wirtschaft verfolgt, gesinnt man den Eindruck, daßs die amtichen Stellen absichtlich mit überspannten und undurchführbaren Forderungen an die Wirtschaft des Landes herangefielen sind, um dann auf dem Wege von Verhandlungen durch scheindbares Nachgeben schließlich uu dem Ergebnis der kalten Rumänisierung der Wirtschaft zu gelangen. Gegen den Plan, die Stellen in der Industrie dur ein gentrales DBermittlungsamt zu bejehen, wäre an und für sich nichts einzuwenden, wenn die Gewähr dafür gegeben wäre, daß die Verteilung der Stellen gerecht und unpartelli erfolgen würde. Wer aber die Verhältnisse hierzulande kennt, dem wird sofort klar, daß dur ein solches Amt dem Mildrauch, der Korruption und der landesüblichen Protektionswirtschaft Tür und Tor geöffnet wird. Wenn man dazu noch die sonderbare Verpflichtung der Industrien, nur Binisrumänen anzustellen, in Belradi giebt, dann vervollständigt Ali vollend der Eindruck, das es sich hier ums bekatte Birs sowaltsuns«handelt,beide absnicht einmal idle nichtmänsischen Volksgruppeni allein in ihm imm wirtschaftlich unenthcklnns bedroht werdanon dem auch alle jeneRns münemdtelnBssanf bseweistn «Onhli«saden. Kein Wiedervereinis Sangs-Persliberalen Parteien Butarest,1.November.(feramsndl.). Der Führer derjnusliberalen Partei gheorghesratianubat auslaslich einer in Bukarest abgehaltenen Versaumlung u.a.erklärt,daß es das Verdienst der Inaniberalen gewesen sei,den Versuch,Rumänien-russischen Herren zu öffnen, vereitelt zu haben.Hinsichtlich der gesplanten Wiedervereinigung der beiden liberalen Parteien erklärte Gheorghe Bratianu, daß eine solche Bereinigung nicht in Frage komme, 7 Tataresens Antritt Bukarest, 2. November (fernmündl.). Gestern um einhalb 11 Uhr vormittag is Ministerpräsidten Tatarescu and Aufara fommenk in der rumänischen Hauptsstadt eingetroffen. Zu seiner der stellvertretenden Begrüßung war Ministerpräsident Iuculeg ihm bis Roustanga entgegengefahren. Alle Regierungsmitglieder, sowie mehrere Parlamentarier und politische Freunde des Regierungschefs hatten fch auf dem Oukarester Bahnhof Mogoidivaia eingefunden. Mac einer kurzen Unterredung mit den Negierungsmitglieder begab sich Tatareten in seine Wohnung. Tataredens Nebenihaftsbericht : 4 Jahre Liberale Regierung Die Regierung geht nach dem 10. November Yukarefi, 2. November (fernmändt.). Gestern nachmittag um 5 Uhr trat der liberale K Hauptvollzugsausschuß gusamemen. 215 liberale Minister, gewesene Minister und Barfißer der geleßsebenden Adrpelchaften, Abgeordnete, Senatoren, Bürgermeister uvm. waren erschlernen, um die Darlegungen Talarescus mitanzuhören. Der Rehenshafisbericht des Ministerpräsidenten über vier Jahre Liberaler Regierungstätigkeit wurde auf Schallplatten aufgenommen und amUbend dur den rumäniscen Rundfunk verbreitet. Talarescu zeigte In seiner Rede, daß die Regierung mit kleinen Umbildungen das Land In dieser Zeit geführt und daß sie ihrer Schuldigkeit vollkommen nachgekommen sei. Der Reihe nach behandelte der Ministerpräsident die verschiedenen Staatsprobleme, die dur die liberale Regierung einer günstigen Regelung zugeführt worden seien. Beginnend mit der dringenden und wichtigen Frage der Landesverteidigung führte der Ministerpräsident die finanziellen Probleme, die landwirtschaften und industriellen Fragen auf Hebung der Öffentlichen Gesundheit, des Verehrs durch Straßenbauten, die grossen Öffentlichen Gebäude nsw. Alle diese Fragen behandelte Tatarescu an Hand eines umfangreichen Materials. Nachdem er seine Ausführungen beedet hatte, ergriff Dinu Bratianu das Wort und dankte der Regierung für ihre mühevolle Arbeit in diesen vier Jahren. Der liberale Bartetoorsiger betonte insbesondere, daß nur eine liberale Regierung das Land wieder in einen normalen Zustand habe bringen können. Der Schluß, der in politischen Krreisen der Hauptstadt allgemein aus der gestrigen Situng der liberalen Partei sowie aus der Rede Tatarescus gezogen wird, ist fllegende Feststellung: Die Regierung hat ihr vierjähriges Mandat erfüllt und wird sich demnacht zurück giehen. Der Rücktritt wird aber erst nach dem 10. November, sobald auch der lette Urlaub der Regierungsmitglieder beendet sein wird, erfolgen. Bukarest, 2. November (fernmändt.). Der Direktor der Staatsfiguranka, Marjor Cernat, hat bekanntlich sein Rücktrcttsgesuch eingereicht,. Die Ernennung des neuen Sigurankadirektors erfolgt erst nach dem 10. November. Bis dahin wird Major Gernat im Amt verbleiben. Sonnabend erscheint die Wirtschaftssonderausgabe der „T2“ Brasod-Kronstadt, Mittwoch 8. November 1937 Folge 910 Deutschland und der geme Dften Die amtliche „„Deutsche diplomatisch-politische Korrespondenz“ schreibt zu der Ablehnung der Einladung zu der am 3. November beginnenden Brüssseler Neunmächtetagung durch die Meiizregierung: Die Teilnehmer des Neunmädhtenbekommens vom 6. Februar 1922 über die Integrität Chinas — die Bereinigsten Staaten von Amerika, Belgien, das Britische Reich, China, Frankreich, Italien, Japan, die Niederlande und Portugal — waren In Artikel 7 dieses Beitrages Adareingekommen, einen Meinungsaustausch stabfinden zu lassen, sobald nach Ansicht einer der vertragschließenden Barteten eine Lage entstände, die eine Anssprache über die Anwendung des Vortrages münfhensiviert mache. Der Anstoß, eine solche Konferenz im Hinblik auf die gegenwärtigen Ereignisse im Fernen Offen nunmehr falt finden zu lassen, ging aber vom " Völkerbund" aus, der, wie Andenminister Eden in seiner reblen Unterhausrede erwähnte, seinen genaun definierten Ausstrag an die Konferenz gegeben habe. Von den Unterzeschnerstaaten hat Sapan der ergangenen Einladung eine Mbiage erfellen zu müssen gestaubt, woohl nit sulekt munter dem Eindruck jener Völkerbundsrefolution und anderer Wenderungen maßgeblicher Staatsmänner, die bei Ihm die Auffassung erwecken mußten, daß bei einer Reihe von Mächten die näheren Umstände, die zu dem Konflikt führten, nicht In all Ihren Aspekiten genügend gewürdigt worden seien, und daher von vornherein mit einer gewissen Befangenheit einer Reihe von Teilnehmern gerechnet werden mösse. Wenn eine Konferenz, die auf dem Wege freundschatlicher Mittel die Beendigung eines Konfliktes anfheben will, von der einen Konfliktspartei In so eindeutiger Weise abgelehnt wird, so sind ihre Möglichkeiten, zumal mangels diplomattischer Vorbereitung, naturgemäß äußerst beschränkt. Diesei die Lage, der in Deutschland gegenüberlah, als ihm, einem Nichtmitglied des Nennmächteabkommens, eine Einladung zur Teilnahme an der Brüsseleronferenz übermittelt wurde. Gewiß If der Munich Deutschlands, daß die Verhältnisse im Kernen Osten sich bald und siiähft In einer für die unmittelbar Betroffenen wie für die gesamte Weltwirtschaft günstigen Weise entwickeln mögen, nicht geringer als bei den Beitragsmächten selbst. An den Beratungen über die Anwendung dieses vorliegenden Vertrages, an dem es nicht beteiligt if, mitgumwirken, sieht es indes keine Beranlassung. Deutschland ist Über« dies nach Kriegsende aus der Gleichberechtigung, die es im fernen Offen bis da« hin im Streife der anderen europäischen Mächte geworfen hat, entfernt worden. Man hat offenbar damals auf die Solidarität mit einer Großmacht ‚voreilig vergichten zum können geglaubt, die jebt