Hermannstädter Zeitung, 1969. július-december (2. évfolyam, 78-105. szám)

1969-09-12 / 89. szám

Ist der Kunde immer im Recht? / Di«*mal der Käufar unter der Lupe (Seite i) Organ des Kreiskomitees der RKP und des Kreisvolksrates Hermannstadt Die entscheidende Kampagne • Erhöhter Maschineneinsatz im Herbst • Entlohnung nach Produktionsergebnissen In unserem Kreis müssen fast 12 000 Hektar Kartoffeln und rund 3 000 Hektar Zuckerrüben gerodet werden. Insgesamt 319 000 Tonnen land­wirtschaftliche Erzeugnisse müssen die Staatsfarmen und Genossenschaf­ten rechtzeitig unter Dach und Fach bringen. Dafür stehen den sozia­listischen Einheiten zahlreiche Landmaschinen zur mechanischen Ernte zur Verfügung. Bei guter Arbeitseinteilung kann die Ernte also kurz­fristig eingebracht werden, nicht nur um sie verlustlos zu bergen, son­dern auch damit die Herbstbestellung auf den dazu bestimmten Feldern termingerecht durchgeführt werden kann. Seit Montag liefern die Genossen­schaftsbauern in Reussmarkt als die ersten in unserem Kreis täglich rund 50 Tonnen Zuckerrüben und hoffen, von der Gesamtfläche den auf 25 Tonnen geschätzten Hektarertrag zu überschreiten. Viele LPGs haben sich im Sinne der Weisungen der Land­wirtschaftsdirektion und des LPG­­Verbandes vorgenommen, in diesen Tagen mit dem Roden der Zucker­rüben zu beginnen, damit es auf kei­nen Fall wieder vorkommt, dass auf beachtlichen Flächen Rüben im Boden bleiben, wie es im Vorjahr zum Bei­spiel lin Schellenberg der Fall war, obwohl dort ein neuer Rodelader auf den Einsatz wartete. An der Spitze der Einheiten, die heuer -die Rüben­ernte mechanisiert in zwei Arbeits­gängen (mit Köpflader und Rodela­der) durchführen werden, steht in unserem Kreis die LPG Rathberg. Um diese Kultur vollständig zu mechani­sieren wurde das Rübenfeld schon im Frühjahr mit einer Nivelliermaschine und der Bodenbearbeitungskombine vorbereitet. Die Mechanisierungsbetriebe und Genossenschaften sind daran inter­essiert, die vorhandenen Erntemaschi­nen für Zuckerrüben voll zu be­schäftigen, denn ihr Einsatz lohnt sich sogar auf Feldern mit geringen Erträgen, wo die Kultur von Un­kraut überwuchert wurde. Von diesen Flächen müssen Unkraut und Rüben­blätter zuerst mit der Silokombine geerntet werden, damit der Rodela­der eingesetzt werden kann. Auf keinen Fall soll man es wie die Salzburger LPG-Bauem machen, die das Vieh auf solche Felder ge­trieben haben. Die Genossenschaften unseres Kreises haben doppelt so viel Kar­toffeln angebaut als Zuckerrüben, folglich müssen die_ LPG-Bauem unverzüglich mit der Ernte . beginnen, weil diese Knollenfrucht . viel frost­empfindlicher ist als die Rübe. Drei Viertel der Anbaufläche wurde mit vollautomatischen Legemaschinen be­pflanzt und kann bei vollem Einsatz mit den 139 vorhandenen Erntema­schinen auch rechtzeitig gerodet wer­den. Da heuer die Kartoffelschläge besonders stark verunkrautet sind, muss auch dort das Unkraut, solange noch gutes Wetter ist, abgeerntet und einsiliert werden. Die dazu nötigen Kombinen stellen die Me­chanisierungsbetriebe jeder Genossen­schaft zur Verfügung. Das Sprichwort „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“ dürfen die Werk­tätigen der Landwirtschaft beson­ders in der Herbstkampagne nicht vergessen, denn es gib, die Ernie verlustlos auf die Waage zu Bringen und das Wintergetreide rechtzeitig in ein gut vorbereitetes Saatbett aus­zusäen. Für die Landwirtschaft ist die Herbstkampagne von entscheidender Bedeutung. Das hat sich auch heuer gezeigt, denn es wurden nur dort hohe Getreideerträge erzielt, wo der Herbstanbau im vorigen Jahr recht­zeitig und un-ter guten Bedingungen durchgeführt wurde. Immer wieder muss nachdrücklich betont werden, dass in der Herbst­kampagne vor allem Qualitätsarbeit der Traktorfahrer erforderlich ist. Daher ist es richtig, dass im Sinne der Beschlüsse des X. Parteitags der RKP die Einkünfte der Mechanisa­toren und ihrer Betriebsleitungen in Zukunft von den in der Produktion erzielten Ergebnissen abhängen sol­len. Hermann SCHOBEL Noch eine wichtige Bekanntmachung? Es ist die Zeit der allerletzten Vo\ in die Schulräume Dann kommt wieder Leben Foto: Horst BUCHFELNER Ein neues Schuljahr beginnt 40 IX. Klassen in den Allgemeinschulen / Neue Schulgebäude in Talmesch und Heltau wenige tage noen una aer u mernem in den Allgemein-, Berufsschulen und Lyzeen wird wieder auf genommen. Montag früh wird wieder Kinder­lacken die Strassen der Städte und Dörfer erfüllen, Tausende von Schülern, •werden, schüchtern an der Hand der Mutter die jüngsten, die meisten je­doch freudig erregt ihren Schulen Zuströmen. Der erste Schultag kehrt jedes Jahr wieder. Trotzdem ist er immer wieder neu und erregend. Was bringt er heuer für Überraschungen ? Ein Riundgang durch einige Schukin Hermanmsradts ist aufschlussreich. Sämtliche Klassenräume sind auch in diesem Sommer neu hetigeriohtet wor­den. 2,5 Millionen Lei stellte der Kreisvolksrat dafür bereit. Laut Dia­gramm der Ba/uleute hätte die Schule am 23. August beginnen können. Es war alles fix und fertig. Viele Schü­ler betreten aber auch eine .ganz neue Schule. Oheif inspektor Hermann Schmidt vom Schulimispektorat des Kreises gibt Auskunft: die im Vor­jahr in Hekau übergebene Schule hat acht neue Klastsenräume hinzubekom­­men, das Lyzeum von Taltnesch über­siedelt in einen Neuhau, Nendorf, Reihersdonf, Tomen u. a. haben ihre Schulen vergrössert. Und wie jedes Jalhf werden nicht nur schön ge­schmückte Klassenräume, sondern auch, ganze Stösise von Schulbüchern aruf ihre Benutzer warten. Die Schulbü­cher, als Geschenk unseres Staates, sind wie vieles andere zur Selbstver­ständlichkeit geworden. Wir möchten bloss hinizufügen, dass diese Sel-bst­­venständlidhkeit allein in unserem Kreis runid 4,2 Millionen Lei kostet. Der diesjährige Schulbeginn steht im Zeichen des Übergangs zum ver­pflichtenden Zehnklassen-Allgemein unterricht. Viele Allgemeinschulen un­seres Kreises werden auch eine IX. Klasse haben. Die Fragen, die sich daraus ergaben (Klassenräume, Lehr­kräfte) wurden rechtzeitig gelöst. Ganz besondere Aufmerksamkeit gilt den Allerjüngsten. 976 Sechsjäh­rige sollen in 33 Spezialklassen er­fasst werden. Weitere 1200 Schüler Diiaen cue mosson ue.r 6 o:,s 7jüuiri­­gen. Für sie wurden neue Buchstaben­tafeln aus Plast bestellt, verschiedene bewegliche Figuren, die magnetisch haften, grosse Rechenmaschinen, Kä­sten mit geometrischen Körpern, viele Bildtafeln u. a. Wenn -schon von Lehrmaterial die Rede ist: Für die Grösseren ist -auch -allerhand einge­troffen: Projektionsapparate mit Dias für verschiedene Gegenstände, Kästen zum Nachweisen des Elektromagne­tismus, Landkarten u. a. Auch was das neue Lehrmaterial ’betrifft war man grosszügig: 1,6 Millionen Lei macht sein Wert aus. Es wird eben immer mehr auf moderne Unter­richtsmethoden geschaltet. In den Dokumenten des X. Partei­tags wird betont, dass die Schule der Gesellschaft gute Fachkräfte geben muss, Bürger mit Initiative mit einem für den Fontscihrirt aufgeschlossenen Sinn. Für die Lehrer -und auch die 79 000 Schüler unseres Kreises — Berufsschulen und F-aohlyzeen nicht miteinbegriffen — erwachsen daraus erhöhte Aufgaben. Sie zu -erfüllen heisst, zum Aufblühen unseres Landes beizutragen. Gerhild ANTONI Teilnehmer des Europaflugs am Montag, den 8. Sep­tember, nach Arad, wo die letzte Etappe begann, die mit einer Ziellandung in Zagreb ihren Abschluss fand. Lesen Sie dazu uţ&eren Bericht auf Seite 12. Im Bild: Blumen für die . rumänische Besatzung: Constantin Manolache und Constantin Goşman Foto: Horst BUCHFELNER mmmt Am vergangenen Samstag landeten in Hermannstadt ßß Flugzeuge, die sich am Europaflug 1969 beteiligen. Eigentlich sollte der Flug Clinceni—Hermannstadt eine Pünktlichkeitsprobe sein, doch wurde wegen Schlechtwetter nicht auf Zeit geflogen. Nach einem kurzen Aufenthalt auf der Hohen Rinne flogen die Nachlyieales pädagogisches Institut in Hermannstadt Hermannstadt (HZ). — Im Schul­jahr 1969/1970 soll beim Hermann­städter Pädagogischen Lyzeum ein nachlyzeales pädagogisches Institut für Lehrer (Tageskurs) mit 80 Plät­zen funktionieren. Unterrichtsspra­che ist rumänisch. Für die Kindergärtnerinnen-Ab­­teilung sind 100 Plätze für Fernun­terricht vorgesehen. Wenn die Zahl der Kandidatinnen mit deutscher Muttersprache genügend gross ist, werden auch Prüfungen in deutscher Sprache stattfinden. Die Ei-nischreibunigan -finden -bis zum 17. September -statt. Vor der schrift­lichen Prüfung, die am 20. September beginnt, müssen läioh die Kandidaten ■einer ärztlichen Untersuchung und einer Gehörprüfung unterziehen. Für den Tageskurs (Lehrer) können sich Lyzeumsabsolv-eniten mit Bakka­laureatsdiplom melden. Altersgrenze 27 Jahre. Prüfungsgegenstände: rumäni­sche Sprache und Literatur '(schrift­lich -und mündlich); Mathematik (Al­gebra und Geometrie, schriftlich und mündlich); Geschichte (mündlich). Fü-r -den Fernunterricht werden Ly­­zeumsäbsolventen mit Bakkalaureats­diplom, die als Kindergärtnerinnen äügestelilt -sind, zugelassen. P-rüfungs­­gegenstämde: rumänische Sprache und Literatur (-schriftlich und -mündlich) Geschichte Rumäniens (mündlich). Für die deutsche Abteilung auch deutsche Sprache und Literatur (schriftlich und mündlich). Nähere Auskünfte beim Pädagogi­schen -Lyzeum, Bd. Magheru 36, Te­lefon 1 39 97. / I Einschreibungenjan der Hermannstädter Fakultät Das Dekanat der Philologie- -und Geschichte-Fakultät Hermannista-dit -gibt bekannt, dass die Ein-schreibungen der Kandidaten, die die Aufnahmeprü­fung bestanden haben, zwischen dem 15. und 30. September beim Sitz der Fakultät im Parterre des Lyzeums Nr. 3 stattfinden werden. Seite 4 Eine Seite für die Jugend Seite 6 In dieser Ausgabe Vom Cindrel nach Zoodt (II) Reportage über Förster,' Holzfäller und Bergleute Seite 3 Gilt das Wort des Stadtarchitekten ? „Siebenbürgen, Land des Segens“ Zum 150. Geburtstag von Maximilian Leopold Moltke Seite 7 S iebenbürgischer Herbst Wieviel ist. nicht schon über ihn geschrieben, wie oft ist er nicht schon besungen worden! Siebenbür gischer Herbst! Mit seinem tiefblauen Him­mel, dem rot-goldenen Leuchten sei­ner Wälder, den flimmernden Silber­fäden seiner Sonnentage. Kein Früh­ling und kein Sommer in Siebenbür­gen kann je schöner, je beständiger sein als der Herbst. Die Tempera­turen sind oft noch so hoch, dass man — besonders in Salzburg — bis tief in den Oktober hinein baden kann. Und keine Jahreszeit ist bes­ser geeignet für grosse Gebirgstouren als eben unser Siebenbiir gischer Herbst. • Obwohl man munkelt, dass es in diesem Herbst schon im September Schnee geben würde — und das nicht nur im Gebirge —, scheint es die Witterung doch gut mit uns zu meinen. Nein, nein, keine Winter­mäntel, Galoschen, Pullover und ähnliches Angeziehsel! Eher die Ba­desachen, bereit halten, denn bei leichtem Westwind werden sich die Tageshöchstwerte — laut Bruno Sift vom Meteorologischen Dienst — bis 28 Grad halten. Natürlich wird es auch örtliche Regenschauer geben, die aber die Temperatur nicht allzusehr beeinflussen und rasch vorübergehen. Eine leichte Abkühlung ist zwischen dem 16. und 20. September zu er­warten,. begleitet von örtlichem Ne­bel. Dann wird’s wieder heiter und warm und hält bis zum 2ß. Septem­ber an. Erst Ende des Monats kühlt es ab, setzt schwacher Regen ein, „benebelt“ sich die Landschaft mor­gens und abends und man muss Re­genschirme und -mäntel hervorholen. Im Gebirge dürfte sich die Tempera­tur in dieser Zeitspanne sogar bis zu Null Grad senken. Ansonsten gilt das gleiche Wetter wie in der Ebene auch für die Höhen — selbstverständlich kühler. Weil aber noch nicht aller Tage Abend ist und es in der Bauernrege' heisst: „Oktober und März gleichen sich allerwärts“, empfängt uns der Oktober mit normalem Wetter. Das heisst: nicht zu warm und nicht zu kalt, nicht zu feucht und nicht zu trocken, gut für die Landwirtschaft, die Touristen und insbesondere die Hippodrombewohner. Aber Sie wis­sen ja: „Kräht der Hahn auf dem Mist...“ Und weil wir bei unserer Kino- und Konzertvorschau für etwaige Änderungen keine Gewähr übernehmen, tun wir es auch bei die­ser Wettervorschau nicht. Inge UNGUREANU

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