Kassa-Eperjesi Értesitő, Juni-Dezember 1855 (Jahrgang 17, nr. 1-58)

1855-10-10 / nr. 37

> GO Ear fan. Wperies er Kundschaftsblatt, Nr 37. Mittwoch den 10ten Oktober 1855. Megjelenik minden Szerdán és Szombaton. Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 20 kr. Eperjesre 24 kr., postabér mentes szállítás mellett 1 for. p. p. — Egy kétszer hasábos sorért beiktatási díj 4 kr. pengő pénzben. Erscheint jeden Mittwoc und Samstag. Pränumeration vierteljährig :­für: Kaschau. 20 kr, für Eperies 24 fr., mit freier Postversendung 1 fl. C. M. Insertions­­gebühr für eine zweimal“ gespaltene Zeile[4 Tr. 6. M. KASSA - EÉPERJESI ERTESITO. XVII. Jahrgang.. Vermischtes — Interessantes. Kaschau. SD Im Ofner Gebirge wurde kürzlich ein Keller gegraben, bei welcher Gelegenheit ein reicher Schatz zu Tage kam. Dieser Schatz besteht aber diesmal nicht aus Metall, doch ist er sehr werthvoll. Es wurde nämlich ein reiches Lager der besten und schönsten weißen Erde entde>t, die nach dem Urtheile Sachverständiger ein so vorzügliches Steingutgeschirr abgeben dürfte, als man es nur aus dem Auslande hierher bringt.­­ In München machte­­ man dieser Tage bei der Restauration des großen Waffensaales im Zeughaus einen sehr interessanten Fund. In einem bisher unbe­­kannten größeren Berschlage fand man 38 Fäßchhen, in welchen sich nach näherer Untersuchung Salpeter befand. Jedes dieser Fäßchen­ trug die Jahreszahl 1817. Der Salpeter ist troß seines Alters sehr gut erhalten und be­­trägt der­ Werth desselben­ 44 — 1500fl. SD Die französischen Soldaten jüdischer Konfession kämpfen in der Krim mit vieler Bravour. So geschieht in Pariser Blättern unter Andern zweier junger Jera­­eliten aus Nancy, Gustav Seligmann und Blum, beide Lieutenants bei den Boltigeurs der Kaisergarde, rühmen­­de Erwähnung. Ersterer­ wurde in dem Augenblic, als er das Kommando an der Stelle seines gefallenen­ Ka­­pitäns übernommen, von einer Bombe zu Boden get­ötet. Letzterer zum zweiten­ Male­­ am Malakoffthurm verwundet, wurde mit dem Orden der Ehrenlegion­ de­­korirt. Eine gleiche Auszeichnung erhielt der jüdische Ober­­arzt Lambert, dessen General Pelissier in seinem Tages­­befehle als mit Wunden bedeckt, wegen seines unerschroz­­enen­ Benehmens, bei der Stürmung auf den grünen Mamelon besonders lobend erwähnt. So Wie zwei mäßig die Verordnung ist, keinen Toden vor 48 Stunden zu beerdigen, beweist neuerdings folgender Verfall: Am Spittelberg (Wien) starb vor einigen Tagen eine Frau an der Brechruhr. Einige­­­­ Zeit nac dem Ableben als sie bereits im Sarge lag, schlug sie plößlich , zum Staunen der Anwesenden, die Augen auf und fragte, wo sie sei. Sie wurde schleunigst ins Bett gebracht und es soll gelungen sein, die Aufer­­standene dem Leben wiederzugeben. Auch in der Roßau ereignete si ein Fall von Scheintod. Es verschied näm­­lich ein Greißler und als ihn die Todengräber auf die Bahre­ legen wollten,­­um ihn in der Todeskammer bei­­zusehen , machte der Todgeglaubte mit der Hand eine Bewegung , während er gleichzeitig die Augen öffnete. Dieser erwachte aber nur, um noc­hmals zu sterben. Jeder Belebungsversu blieb umsonst.­­­­ Im vorigen Jahre ist an die Pester Stadtbe­­­­hörde eine amtliche­ Beständigung gelangt, nach welcher in Brasilien ein gewisser Martin Simon ohne Erben gestorben sei, welcher nicht weniger als zwei Millionen Gulden hinterließ, und wozu hierlandes Erben gesucht werden,"da mach dem Wännderbüche desselben Pest seine Geburtsstadt war. Seit jener Zeit sind zur Erub­ung von Erben die geeigneten Schritte gethan, es hat sich Folgendes herausgestellt : Der Vater des Martin Simon war bürgerlicher Schneidermeister und starb im Jahre 1832, während Martin der einzige Sohn, bei einem Spenglermeister in der Lehre war.­ Die Mutter desselben verkaufte als Wittwe das Geschäft an einem hier noch lebenden Schneidermeister und begab sich nach Groß­­wardein zu ihren Angehörigen. Martin Simon wanderte nach vollendeter Lehrzeit im Jahre 1834 in die Fremde und­ gelangte nach Brasilien, wo­ er 15 Jahre bis zu seinem Tode lebte. Er hatte in dieser Zeit das große Vermögen erworben, auf welche Weise ist nicht bekannt geworden, doch troß dem eifrigsten Nachforschen ist kein einziger Erbe aufgefunden worden. Der Original-Tauf­­schein und die Sculzeugnisse desselben befinden sich bei dem Vorsteher der Pester Spenglerzunft,­ wo auch die Identität desselben in den Zunftbüchern nac­hgewie­­sen ist.

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