Kassa-Eperjesi Értesitő, Dezember 1856 - Dezember 1857 (Jahrgang 19, nr. 1-111)

1857-02-14 / nr. 21

* “Eine an Wahnsinn grenzende That wird­ uns aus Wien ge­­meldet: In der Vorstadt Leopoldstadt wurde vergangenen Freitag Abends eine Frau, welche auf Anrat­en­ ihres Beichtvaters ihren bisherigen Geliebten aufgeben wollte, von demselben, indem er ihr mehrere Messer­­stiche versezte , lebensgefährlich verwundet. Der Thäter ist bereits Den Händen des Gerichts übergeben. xx Am 14. v. M. Abends war die Polizei von Konstantinopel in großer Aufregung; es handelte sich um die Verhaftung eines Fran­­zosen, des Herrn Francois, der eine Ordens­=Fabrik eingerichtet hatte. Um 200 Fr. konnte man sich mit dem Medjidie-Orden schmücken lassen, wobei man natürlich das gut nachgeahmte Patent gleichfalls ausgefertigt erhielt. Herr Francois beschäftigte sich auch mit der Anfertigung der Dekorationen und Patente des griechischen Erlöser-Ordens. 3 . Dem „Schw. M.“' schreibt man aus Nottenburg : „Dieser Tage ereignete sich hier ein ergötzlicher Borfall. Ein Bauer, der des Guten zu viel gethan hatte, wurde Abends in der Nähe der Hammer­­schmiede auf der Straße liegend und fest schlafend gefunden und von den dortigen Arbeitern in ihre Werkstätte gebracht. Nachdem er daselbst eine Zeit lang fortgeschlafen hatte, erwachte er und erblihte mit Schrecken rings um sich glühend rothe Feueressen und schwarze geschäftige Gestal­­ten. Da fielen ihm seine Sünden schwer aufs Gewissen, und es schien ihm , als ob er tief unten in der Hölle sich befinde , und doch konnte er sich lediglich nicht erinnern, wann er denn eigentlich gestorben sei. In seiner Herzensangst warf er sich deßhalb vor dem , welchen er für den Vornehmsten hielt, auf die Kniee nieder mit den Worten : , Ach, Herr Oberteufel ! haben Sie erbarmen mit mir, und lassen Sie mich doch dieses Mal noch laufen ; denn glauben Sie mir, ich bin gewiß noch nicht ganz todt !'' Und wirklich ließ sich der Herr Oberteufel erweichen, und das Bäuerlein verließ diesen Ort des Schreiens gewiß mit dem festen Vorsaß,­­­ nicht wieder zu kommen.“ Aus Philadelphia , 17. Januar schreibt man dem „Schw. DM": Die religiösen Schä­rmer mehren sich in der Union wie der Sand am Meer, und täglich liest man von den hirnlosesten Auftritten, welche man je erlebt. Die Tochter Gottes, welche jetzt eine bedeutende Schaar Jün­­ger und Jüngerinnen um sich versammelt hat, erhielt kürzlich ein grün­­seidenes Kleid, bordirt mit Gold und Silberstoffen, zwei schwere goldene Pokale und einen sehr werthvollen Sarg in dem sie nach vollbrachter Mission 3 Tage ruhen soll und dann mit allen ihren Gläubigen die Reise durch die Wolken in den Himmel antreten will. In Brooklyn erschoß ein Mann einen armen Kutscher auf offener Straße. Als man den Mör­­der zur Rede stellte, sagte er ganz frei, daß es auf Befehl Gottes gesche­hen sei, ein Geist sei ihm erschienen und habe gesagt: Jade deine­nde opfere einen Menschen zum Heile deiner Seele, das Gesicht des Kutschers habe ihm am besten gefallen und daher habe er ihn vom Bad geschossen. Ein Deutscher, der total verwirrt ins Irrenhaus gebracht werden mußte, ist kürzlich entlassen worden und erzählt jetzt öffenlich, das ein Brief aus Boll in Würtemberg den bösen Geist aus ihm getrieben, und rathet allen Besessenen, verwirrten ihm folgen, nach Boll zu ziehen. Werden wie religiös so hat Schwaben Tausende zu erwarten, was wir ihm nicht wünschen. Weltuntergangspropheten, Seligmacher und Seligmacherinnen, Geisterseher, Geisterklopfer, Wunderdoktoren, Weis­­sager und Weissagerinnen, Teufelsbesc­hwörer haben wir in Masse, so daß c es dem Verstand vor der Zukunft bange wird. "(Zur Vertreibung der Kornwürmer.) Wermuth hat sich als das wirksamste Mittel zur Vertreibung des Kronwurmes erfahrungsmäßig er­­wiesen. Einige Zweige auf einen Getreidehaufen ungarischen Reiterei ihren Ursprung­ wiederholt, sich gelegt, reichen hin, binnen einigen Stunden das Ungeziefer vollständig zu vertreiben. Wir rathen dieses Mittel jeden Fruchtbesizer an. 7" Durch ein eigenes Decret, erzählt Ioh­­ner Geschichte der Magyaren , setzte König Mathias in Ungarn in ihren verschiedenen Abstufungen . Die lezte Volkszählung Graf Mailath fest. die Militärpflicht Ein Abschnitt des Decrets stellt fest, daß je von zwanzig Jobagen ein Streiter gestellt wer­­den soll. Dieser gestellte Mann wurde Hußar genannt, von Husz, zwan­­zig, und arr Preis. So erlangte die jetzt noch übliche Benennung in England hat ergeben , daß in den drei vereinigten Königreichen 743,336 mehr Frauen, als Männer leben. Ein Mißverhältniß , welches in keinem anderen Theile den Wert - Wenn die Bevölkerung Englands in dem Verhältniß der Jahre wächst, so wird sie gegen 1900 auf 50,000,000 gestiegen sein. „ Die älteste Nachricht vom Kartenspiele Werke in einem Buche , das den Titel führt­­ , was gulde in Spiel,“ gedruckt bei Günther Zeiner, 1472. Fol. Im fünften Capitel wird­­ gesagt, daß das Kartenspiel 1300 nach Christi Geburt nach Deutsch­­land gekommen sei. Nach Breitkopf's Angabe soll es erst 43 Jahre später durch Kaiser Heinrich VII., welcher 1312 bis nach Rom vorgerügt , aus Italien nach Deutschland verpflanzt worden sein. | | j und i um finden sich 3 in sef­­lekten der in einem deutsche Angekommene Fremde. Ju Brisky's Gafthof: Den 8. Februar. HH. Christof Sibert , Gasthofbesiter von Eperies, = Adalbert Scramek, Komitat 3-Ge­­richts-Diurnist von Klattau. — Anton Stern­­feld, von Szolnok. =­ Jakob Löwenberg, Kauf­­man von Tokay. — Josef Denhof, Geschäfts­­führer von Debrezin.. Jn Löderer's Gasthof: Im Gasthof zur gold, Krone. Den 9. Februar. HH. Amalia Probst, Gastwirthin von Torna, -­ Karl Behr, Fabrikant von Holohaz. = Franz Kraynik , Grundbesiger von Kis-Ida. — Ru­­dolf Naymond, Kaufmann von Ujhely. — Paul Onody, H Grundbesiker von Ujhely. Den 9. Februar. 99, B. Aranyossi, Grundpächter von Hegy­­meg. =­ Emerich Nagy Grundpächter von Hegymeg. “ sn Schalkhaz's Gasthof: Den S. Februar. HH. Ludwig Reich, k. k. Liqueur-Fabriksatt von Kellemes. — Viktor Zierer, k. f. Grund­­buchs-Koncepist von Preßburg. 1 fragte, nie eine andere Antwort gab ab­ : „Wir wollen von etwas An­­derem reden.“ Inzwischen kam das Fest der drei Könige. Dies ist in Petersburg ein großes Fest, denn ist auch der Tag, wo das Wasser eingesegnet wird. Da Waninka bei dieser Ceremonie zugegen gewesen und von zweistündigem Stehen auf der Newa ermüdet war , so ging der General diesen Abend nicht aus und gab dagegen Iwan die Erlaubniß hierzu , was derselbe auch benutzte, um nach dem rothen Hause zu gehen. Es war viel Gesellschaft bei Gregor, und Iwan war derselben sehr willkommen, denn man wußte, daß er gewöhnlich mit vollen Taschen kam. Das Gespräch kam auf Leibeigenschaft, und einige von diesen un­­glücklichen Leuten, die kaum vier Tage im Jahre Ruhe von ihrer ewigen Arbeit hatten, sprachen von dem Gla>, daß Gregor genieße, seitdem er seine Freiheit erhalten. „Ach was,“ sagte Iwan, auf­ den der Branntwein­ zu wirken begon­­nen, „es giebt Sklaven, die freier sind, als ihre Herren. Io kann so viel Gold haben wie ich will.“ „Aver Geld,“ sagte Gregor, „ist das ein Ersatz für Verachtung?“ „Verachtung !“" sagte Iwan­, „wer verachtet mich ?“ Etwa Du, weil Du frei bist ? Schöne Freiheit ! I< will lieber ein Sklave sein, Der es gut hat, als ein freier Mann, der verhungert.“ „Io meinte die Verachtung, unserer Herren!“ erwiederte Gregor. „Die Verachtung unserer Herren! Frage Allis, frage den Daniel da, ob Fräulein Waninka mich verachtet.“ „Es ist­ wahr,“ sagten die beiden Sklaven, „Iwan muß einen Zau­­ber an sich haben, denn man spricht nicht anders zu ihm , wie zu einem Edelmann.“ „Weil er“Annuschka's Bruder „“ sagte Gregor , „und Annuschka die Milchschwester des Fräuleins ist. Aber wenn Deine Schwester sterben sollte, wer?" „Wenn meine Schwester sterben sollte !“ sagte Iwan, „das würde Schade sein, weil sie ein gutes Mädchen ist, Auf die Gesundheit meiner Schwester ! “­ Aber wenn sie sterben sollte, so würde das keinen Unter­­schied machen. "Ich werde um meiner selbst willen geachtet ; gewisse Leute respektiren mich, weil­ sie­ mich fürchten. So ist's.“ „Furcht vor Meister Iwan­­­ sagte Gregor mit lautem Lachen: „Da könnte man ja glauben , wenn Meister Iwan einmal müde wäre, Befehle anzunehmen, und selbst welche geben wollte, so würde man ihm gehor­en.“ „Vielleicht !!' sagte Jwan. „Gr sagt­ vielleicht !“' wiederholte Gregor noch mehrlagend,gzer sagt vielleicht !'habt Ihr es gehört?“ 3 2akin­uis „„Ja­“ sagten die Leibeigenen,­­die soviel­ getrunken, daß sie nur noch in einsilbigen Worten antwo­rten­ konnten. „Gut, ich werde nicht'mehr'vielleicht­ sagen,“ sondern gewiß.“ „ODO, das möchte ich wohl sehen,“ sagte Gregor, „ich gäbe was darum.“ “ sze „Gut , schie vie Kerls fort „die wie Schweine saufen“ und da sollst es gleich für nichts sehen.“ - - CEE:­­ „Meine Freunde, “n sagte"“Gregor , die Uhr hervorziehend, „es ist gerade Mitternacht, und Ihr kennt die­ Befehle des Gouverneurs, Ihr, müßt also­ gleich gehen.“ Die Russen, an passiven Gehorsam gewöhnt, zogen sich ohne Mur­­ren zurück, und Gregor war mit Iwan und den beiden andern Leibeigenen des Generals allein­ , Gut, jetzt sind wir allein,“ sagte Gregor“, was gedenkst Du zu thun?“ Je „Nun , was würdest Du sagen,“ erwiederte Iwan , „wenn, troß der späten Stunde, troß ver Kälte-und obgleich wir nur Leibeigene sind das Fräulein das Haus ihres Vaters. verließe und hierher­ käme, um un­­sere Gesundheit zu trinken E" | 3 a GForts. folgt

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