Kassa-Eperjesi Értesitő, Dezember 1856 - Dezember 1857 (Jahrgang 19, nr. 1-111)

1857-01-14 / nr. 12

KASSA - FPERIESI ERTESITOÖ. Megjelenik minden SZERDAN és SZOMBATON. Évnegyedi előfizetés : Kassára nézve 20 kr., Eperjesre 24 kr., posta­­bér mentes száLítás mel­­lettz főr.b..p: — Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 3 kr. pengo pénzben. Raschau-Eperieser Kundschaftsblatt. Erscheint jeden Mittwoch u.Samstag, Pränumeration viertel­­ jährig, für Kaschau 20 kr., für Opezies 24 kr., mit freier Postversendung 1­­. C.M. — Insertionsgebühr für eine dreimal gespaltene Petitzeile 3 kr. C.M. Nr. 12. Mittwoch den 14. Jänner 1857. XR. Jahrgang. Kaschau. *,* So wie wir vernehmen wird binnen Kurzem die berühmte Kunstreitergesellsc­haft des Herrn Carree unsere Stadt besuchen , und durch einige Zeit Vorstellungen in der Reitschule geben.­­„““ ** Die am 11. d. M. stattgefundene Sonntags-Revoloute ist sehr „wenig besucht und daher äußerst matt ausgefallen. — Der alte eiunge­­wurzelte Gebrauch, die ersten Redouten und Bälle nicht zu besuchen, hat sich noch immer bei uns erhalten. Wir hoffen aber, daß dieser Gebrauch bei dem heutigen Frauenvereinsballe eine Ausnahme machen wird; denn es gilt die Armuth zu unterstoßen , und wo diese Gelegenheit sich­ darbietet, da schwinden bei unserem hochherzigen Publikum alle Vorur­­theile, jeder will bei solcher Gelegenheit sein Schärflein beitragen. * „* ES ist staunenswerth was die Industrie der Franzosen alles zu Tage fördert und wie manche Stoffe zu Zwecken verarbeitet werden, von denen man in solcher Gestalt früher keine Ahnung hatte. Wenn wir, wie schon öfters geistreich bemerkt worden, im papierenen Zeit­­alter leben, so ist es vorzüglich das Papier, dem man besondere Aufmerksamkeit schenkt, und welches man nußbringend und elegant, zu­­gleich zu den verschiedensten Dingen verwendet. Man begnügt sich nicht mehr damit es blos zum Schreiben zu gebrauchen, sondern formt daraus Maben, Armspangen, Diademe, Zitternadeln, Schärpen, Ac­hsel- und Haar-Scleifen, Brillen, Orden u. s. w. wie man sie zu Massenanzügen nicht schöner und billiger haben kann. — Wir hatten Gelegenheit in C. Werfers Buchhandlung von allen diesen Artikeln Einsicht zu nehmen, glauben sie für den Fasching dem Publikum zur Abnahme bestens und empfehlen zu müssen. | =| Vermischte Nachrichten von Nah und Fern. X * Am 3. b. M. starb in Neutra der Weihbischof von Dulcigno und Großprobst Stefan Gregucska. Den dritten Theil seines hinterlas­­senen Vermögens hat derselbe dem in Neutra zu gründenden Hause der grauen Schwestern vermacht. zt „In Vesprim wurden am 16. v. M. zwei des versuchten Rau­­bes beinsichtigte und der vorgehabten That geständige Verbrecher stand­­rechtlich mittels des Stranges hingerichtet. Peter K... aus Vamos, und Franz M... aus Vilany , beide bei einem Gutsbesiter in Kajar bedienstet, haben Anfangs des verflossenen Monats mit dem in selben Orte dienenden Knechte Gabriel V.... in einem beim Glase Wein gepfloge­­nen, traulichen Gespräche die Verabredung getroffen, den katholischen Pfarrer in Lepseny in räuberischer Absicht zu überfallen, und ihn, — wie sich einer der Missethäter­ ausdrü>te , — mehrere Ueberflüssigkeiten zu befreien. — Um vor jeder unverhofften Ueberraschung während der That selbst sicher zu sein , beschlossen sie auch noch den ebenfalls in Katar be­­diensteten Kutscher Johann H... . in ihr Vertrauen zu ziehen. Dank sei es dieser äußersten Vorsicht , welche sie in dem Kegtgenannten kein so williges Werkzeug ihrer schlechten Absichten finden ließ, und welche die rechtzeitige Warnung des bedrohten Pfarrers möglich machte, — die Schandthat sollte nicht gelingen. — Als die genannten drei Raubge­­nossen­ zur Ausführung ihres bösen Vorhabens schreiten wollten, wurden sie nicht wenig überrascht, als sie einen großen Theil der Ortsbewohner von Lepseny­ zu ihrem würdigen Empfang bereitet fanden. Die Flucht ergreifend wußte man bald ihrer habhaft zu werden. — An der That ertappt, blieb den Verbrechern nichts übrig als die That reuig zu gestehen, und das bestellte Standgericht hat über die ersten zwei Peter K.... und Franz M mit dem Urtheil zum Tode durch den Strang von Stab gebrochen,­­ den dritten Genossen Gabriel G.... infolge verwaltender, mildernder Umstände zu 10jähriger Kerkerstrafe verurtheilt. * *% Zur neuesten Geschichte der Homburger Spielbank erzählt die „N. W.­Z.“: Ein fremder­ Kunsthändler verlor seine ganze Bart­schaft, die er bei sich hatte, im Betrage von 6000 fl. Das Gebahren desz selben, wie Allen verspielt war, soll einen sehr traurigen Anblic dargebo­­ten haben. Im Augenblick befindet sich ein junges französisches Ehepaar in den bedrängtesten Umständen­­ in Frankfurt a. M. Dasselbe gerieth vor einigen Monaten bei der Hochzeitsreise an den grünen Tisch­­ und hat nach und nach­­ ein Verm­ögen ungefähr 100.000 fl. verspielt. Jett sind die beiden Leute so weit, daß es sich um die Beschaffung eines Ob­­dachs handelt. Zwei junge Leute aus Berlin verloren ebenfalls von ei­­nigen Tagen in Hamburg nicht allein ihr Geld, sondern auch ihre golde­­nen Uhren, Ketten und Ringe ; dieselben verkauften in Frankfurt noch ihre entbehrlichsten Kleidungsstücke und traten die Reise nach Berlin zu Fuß an. 49... Hußar und Tänzerin. Feuil " Aus der Zeit des französischen Kaiserreichs, viel deutlicher als Julie. (Scluß.) 1­ 7 | Und wenn ich Ihrten nun sage, daß ich : „Und 3 ge, daß ich Herrn von Premoran eben den Roman gesehit habe 2“ 7 „­/­Was fällt Dir ein Julie? Das heißt ja, sein Betragen in jeder Hinsicht billigen.“ 3­­ „Za, ich billige es, lieber Bater,“ antwortete das Mädchen mit kaum hörbarer Stimme, „„und wenn Sie es nicht auch billigen würden,­­so würde ich es, glaube ich, nicht überleben.“ : Bei diesen Worten in Thränen ausbrechend , fiel sie vor ihrem­ Vater auf die Knie. 11174­6 „Laß sehen, was soll ich nun thun?“ antwortete der Vater, sie auf­ hebend und umarmend. „Soll Igg meinen Hut und Stoß nehmen “" — Er nahm diese: = „Mein Wagen erwartet mich, um zur Börse zu fah­­ren. Soll ich die Börse versäumen ? Soll ich Herrn von Premoran um Erklärung bitten , „und wenn wir uns nicht getäuscht haben, ihm sagen, unter welchen Bedingungen er mein Schwiegersohn werden kann?" 127.255 mein guter Bater ?“ flüsterte Julie, „mehr lieben kann ich Sie nicht, aber ich kann einen Andern lehren, Sie eben so zu lieben wie ich.“ IX. Albert hatte den Besuch der Amme erhalten und war nun ganz außer sich über sein Glüc, als man ihm von Banquier meldete. 225 Herr Keller war gewandt genug, Premoran auf den Weg eines Geständnisses zu bringen. Albert war, wie man sei­­ „7 ennen Rn kann nó­ leten. Der Banqui erschien,einen Augenblic zu überlegen, dann sagte er : „Das geht ganz schön, ich brauche für ein Geschäft von der höch­­­­sten Wichtigkeit eines Menschen, auf den ich zählen könnte, wie auf mich selbst. Auf seinen Schwiegersohn kann man sich verlassen.“ „Ihr Schwiegersohn !“ rief Premoran aus, „ Ihr Schwiegersohn! und das ich...“ "Meiner Treue, wer denn, wenn es­ Ihnen beliebt? [Aber vorerst muß noch folgendes geschehen : Oesterreich will seine Kriegserklärung erz­lassen, reisen sie noc heute nach Wien ab, suchen Sie dort den ersten­­ Minister auf und­ sagen Sie ihm, daß ich sein Anerbieten annehme, und daß Sie in Wechseln auf Deutschland die von mir verlangten Vorschüsse überbringen.“ : 5:97 ]­­ „Mein Herr ," sagte Albert schmerzlich verleßt, „ich erwartete nicht, daß Sie Ihre Tochter als den Preis für eine Desertion aufstellen würden.“ „Wie­ eine Desertion sagen Sie? Ist Ihre Gegenwart in Paris für den Kaiser Alexander so ungemein, wichtig­­!“ „Was soll denn der Kaiser Alexander hier ?“" „„Wozu bei dem Verhältnisse, in dem wir stehen, no< Geheim­­nisse unter uns? Weiß ich,nicht durch Baron Grifoff , daß Sie der ge­­heimen Diplomatie Rußlands angehören ?“" 34, mein Herr, ich, Graf Albert von Premoran, ein russischer Spion! Io werde Herrn von Grifoff für diese Frechheit die Ohren ab­­schneiden! In bin französischer Offizier , Hußaren-Lieutenant !““ Bei diesen Worten blieb der Banquier­­stan vor Schreien. — „Sie können mich verderben, mein Herr,“ sagte er wiedergeschlagen. : „Glauben Sie mir, Herr Keller, ich hindere Sie im Gegentheil/« "Ihr Geld zu verlieren, denn zweifeln Sie nicht daran, Oesterreich wird mit JETTE > ; .

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