Kassa-Eperjesi Értesitő, Juli-Dezember 1858 (Jahrgang 20, nr. 51-100)

1858-10-23 / nr. 82

KASSA - EPERJESI ÉRTESÍTŐ. Megjelenik minden SZERDAN és SZOMBATOR. -Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 48 kr., Eperjesreő4kr., posta­­bér mentes szállítás mel­­lett 1 for. 20 kr. pp. Egy . háromszor hasábos sorért beiktatási díj 3 kr. pengő pénzben. Kaschau-Eperieser Kundschaftsblatt. Erscheint“ jeden Mittwoch u.Samstag. Pränumeration viertel» jährig? für Kasc­hau 48 kr. für Eperies 54 kr., mit freier Postversendung 1 fl. 20 kr. CM. Insertionsge­­bühr für eine 3mal gespal­­tene Petitzeile 3 kr. CM. Kaschau. * * Die Theißregulirungsgesellschaft des rechten Ufers hielt am 2. d. M. zu Misfkolcz eine Sißung , die jedoch, wie vom „B. P. H.“ geschrieben wird , so spärlich besucht war , daß die zur Sprache gebrach­­ten Gegenstände auf eine weitere auf den 15. November anberaumte Sitzung vertagt werden mußten. *„* Nach Verordnung des hohen Handelsministeriums vom 7. I. M. kostet die einfache Depesche mit 20 Worten auf 10 Meilen 60­­ Mtr. , je 40­ Worte-mehr 30 M­kr. * „* Eine Korrespondenz des "P. N." aus Migfolcz schildert den erfreulichen Aufsc­hwung, dem das dortige protestantische Obergymnasium «sichtbar­ entgegen geht , während nämlich im vorigen Schuljahr die acht Klassen dieser Lehranstalt von 191 Schülern besucht waren , beläuft sich die Anzahl derselben im heutigen Schuljahre auf 223. "Wie­ wir hören soll der hiesige Handelsmann Herr C. Petrich eine Concession von der hohen k. k. Statthalterei zu einem Aus­­kunftsbureau , verbunden mit einer Dienstboten-Besorgungsanstalt , er­­halten haben. Da wir Herrn C. Petrich als einen fleißigen und thäti­­gen Mann kennen gelernt haben, so sind wir auch überzeugt , daß er gez­wiß von Seite des Publikums unterstüßt werden wird , um so mehr da es gewiß jeder Hausfrau angenehm sein dürfte , einen Dienstboten von­ einem hiezu eigens aufgestellten Bureau zu erhalten, als sich an Zu­­bringerinnen wenden zu müssen, und können daher diesem Herrn zu sei­­nem Unternehmen des sichersten Erfolges versichern. Vermischte Nachrichten von Nah und Fern. * „* Der deutscen Sprache ist häufig nachgerühmt worden, daß sie leichter als die meisten anderen Sprachen zusammengesetzte Wörter bilden könne. Einen neuen Beweis von der kühnen und genialen I<s­­pfungs- und Gestaltungskraft dieser Sprache erhalten wir in der Num­­mer der „Neuen preußischen Zeitung“ vom 16. Oktober. Da heißt es zum Schlusse eines Gedichtes auf den König : Als ein frisches Geisteswehen, Als ein neuer Morgenstern, Als ein Nimmerkann vergehen Aus dem Kronenfchag­t es Herrn, Ein „Nimmerkann vergehen !“ Ist das nicht eine wahrhaft him­­melstürmende Berwegenheit ? Arme deutsce Sprache! Hoffentlich ist das fühne Wort nicht etwas Nimmerkann vergehen zu sein bestimmt seiendes. *„* Der zweite Komet... der jet im Sternbilde der Andromeda steht, wird in P­ar­is seit einigen Tagen mit Hilfe guter Operngläser gesehen. Ke In der „V. U.“­wird­ auf einen 14— 15 jährigen Bauern­­burschen in Bölcske (Tolnaer Komitat) , den Sohn eines armen Tag­­löhners , Jos. Kegyes , aufmerksam gemacht , der ohne irgend­eine An­­leitung es zu einer überraschenden Fertigkeit im Zeichnen und Malen gebracht habe. Auch habe er eine Handschrift , wie gestoßen. Es sei zu wünschen , daß irgend ein Gönner sich dieses hoffnungsvollen Talentes annehme, und ihm seine Ausbildung ermögliche. * * In Salzburg ist am 15. d. M. Schnee gefallen, den der Sonnenschein später wieder vernichtet. Doch haben die Berge die weiße Dede behalten. =­ In München haben sich in der Nacht vom 12. zum 13. d. M., also noch um 2 Tage früher, die ersten Schneeflocken einge­­stellt, die aber am Morgen schon wieder verschwunden waren. * 3 Dem „Morning Chronicle“ zu Folge ist in Australien ein Volksstamm entdekt worden, welcher sich dadurt auszeic­hnet, daß er gar kein Haar hat. Dem Aussehen nach zu urtheilen , ist es eine ver= naaa Das Schloß Neidet. Historisch -romantische Movelle von B. U. (Fortsezung.) 10; Die Herzogin war ganz entzückt von der Liebenswürdigkeit unserer beiden Junker , und konnte sich nicht genug in ihrem Lobe erschöpfen. „Lange schon," sagte sie zu ihrem Gemal, „haben wir zwei so junge und zugleich höcst geistreiche Cavaliere nicht an unserem Hoflager ge­­habt, und io muß Euch , mein Gemal , noch ein Mal meinen herzlichen Dank dafür aussprechen, daß Ihr die beiden Ritter zur Tafel gezo­­gen. Beide sind wahrlich mit Castor und Pollur zu vergleichen. So ver­­schieden ihre Charaktere auch von­einander sind, so innig scheint doch das .­„Freundschaftsverhältniß zwischen Beiden zu sein. Der Eine ernst, nicht “"o­hne so wärmerische Schwermuth , mehr­ in sich abgeschlossen und doch auch wieder theilnehmend , mit einem Worte, der Mann mit dem prü­­fenden Verstand und dem edlen Herzen und tiefem Mitgefühl" für die Leiden seiner Mitmenschen , der Andere mit einem gleich schönen Her­­zen , neben einem feurigen , sprudelnden Geist, voller Witz und Laune und einer Welt- und Menschenkenntniß , wie man sie selten in einem solchen Alter schon vereint findet. In der That , ich muß gestehen, mein Gemal , daß ich durch beide Erscheinungen wahrhaft überrascht wurde, und nur bedauere daß beide Cavaliere nicht immer an unserem Hofla­­ger bleiben. Die Unterhaltung mit ihnen würde meinen Geist verjünz­gen, Ti und mich noch ein Mal zurücversehen in die Jahren meiner end.“ b 4 . EN pé "ps „Ständen wir nicht Beide in den Jahren ," versetzte scherzend der Herzog, „wo die Schwärmereien jugendlicher Leidenschaften längst abge­­streift sind und dem kalten , prüfenden Berstande Plaz gemacht­ haben, leten, ich würde wahrlich glauben , meine Gemalin wäre für beide Cavaliere in heißer Liebe entbrannt.“ „Spottet nur," — entgegnete die Herzogin in einem freundlich schmollenden Tone, — „spottet nur, wenn ich für jene beiden Ritter Schwärme, in denen Ihr mir in Eurer ganzen jugendlichen Schönheit und Männlichkeit wieder vorschwebt.­­O , es ist mir heute nor , als ob erst wenige Monden seit jener Zeit verschwunden, wo ich zum ersten Male Euch sah am Hofe meines Vaters. Fast drei Jahrzehnt sind seit der Zeit verstrichen , allein , nimt wahr , mein Gemal , wenn­ auch unser Körper gealtert hat, so sind body unser Geist, unsere Liebe zu­einander, jung geblieben." „So ist es, meine Gemalin “ sagte hierauf der Herzog , ihr einen Kuß auf die Stirn drüFend. „Die echte Liebe bleibt ewig jung , sie er­­kaltet nur mit unserem Tode.“ „Saget einmal,“ begann hierauf nach einer kurzen Pause die Her­­zogin , „mein theurer Gemal habt Ihr nicht aug bemerkt , wie des Grafen Neider's Freund , mit einer Wärme von des Kapellenmüllers Töchterlein sprach, daß man schier hätte glauben sollen, er werde eine Lanze für sie brechen.“ „Allerdings,“ entgegnete der Herzog, „und am Meisten fiel es mir auf, als wir auf dem Wege hierher an der Herberge zum goldenen Baum vorüberritten , vor dessen Thür wohl zufällig der Müller mit seinem Kinde stand. Wir dankten freundlich auf den an uns gerichteten Gruß und ich bemerkte, zu dem Hildesheimer mich wendend , daß des Müllers Töchterlein traun doch ein so muckes Dirnlein sei , worauf er in höchster Extase erwiderte , daß er bis über die Ohren in das Mägdlein verliebt ist, ohne es eigentlich recht zu wissen, uoch es von sich selbst zu glauben.“ (Fortsezung folgt.)

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