Kassa-Eperjesi Értesitő, 1859 (Jahrgang 21, nr. 1-103)

1859-06-01 / nr. 43

Megyelenik minden (ZERDAN 68 SZOMBATOR. Erscheint jeden Mittwoch ).Samstag. Pränumeration viertel» jährig: für Kaschau 6skr. für Eperies 1 fl., mit freier Postversendung 1 fl. 15 kr. ÖW. Insertionsge­­bühr für eine 3mal gespal­­tene Petitzeile 6 kr. ÖW. Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 64 kr., Eperjesre 1f., posta­­bér mentes szállítás mel­­lett 1 for. 15 kr. a.p. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 6 kr. auszt. pénzben. Mittwoch den 1. Juni 1859. KASSA - EPERJESI ÉRTESÍTŐ. Berlust beschränkt. Telegrafische Depeschen. Wien, am 27. Mai. Schluß der Gestern abgebrochenen De­­pesche vdo. Garlasco 26. Mai. — Unser Feuer um 5 Uhr 10 Mi­­nun eingestellt, worauf kein feindlicher Schuß mehr 3 verwundete Pferde Vormittag E. H. Wilhelm , des Feldzeugmeisters Baron Heß, General-Adju­­tanten Grafen Grünne , Baron Kellner und Anderer mehr mittelst Südbahn gaben nach Italien abgereist. — Ihre Majestät wurden am Bahnhofe , wo Kaiserin das Geleite. — Se. Majestät eine Fahnenkompagnie mit Musil aufge­­stellt war, von den Generalität und dem Adel empfangen, und zum Waggon geleitet, wo ein ergreifender Abschied stattfand.­­— Unge­­achtet die Stunde der Abreise erst heute Morgens im Publikum kannt zu werden anfing, hatte der Nähe der Burg, eine zahlreiche Menschenmenge in und auf dem Wege zum, und in der Umge­­bung des Bahnhofes eingefunden, welche die Majestäten mit lebhaf­­testen Aklamationen begrüßte. — Weiteren Berichten aus dem Haupt­­quartier Garlasco zufolge , steht FML. Urban reitet in Monza, auf einen Verwundeten, 14 Ministern , der Uhr 1 in Begleitung A. H. demselben anwesenden sich todtos und fiel. — Wien, am 29. Mai. Seine Majestät der Kaiser sich dort zum Angriff der Streitma<t Garibaldi's eine Strecke Sr. die Unser sind heute Herrn kaiserl. Hoheit des durchlauchtigsten Erzherzogen, vor­ den be­­und der | | | Vermischte Nachrichten von Nah und Fern. öt Dis „Wien: 3." berichtet : Der hohe souveräne Sc­ha­nz unter=­Orden hat einen Betrag von 25,000 fl. CM. in Sperz. „„Obl., der hochw. Herr Bischof von Zips, Ladislaus Zaboyski, 20,000 fl. zu den außerordentlichen Staatsbedürfnissen gewidmet. ““ Die Preßburger Israelitische Kultusgemeinde hat eine Grundentlastungs - Obligation von 1000 fl. CM. zu patriotischen Zwecken gewidmet. tk Aus Misfkolcz vom 23. wird dem „P. L.“ geschrieben. Gestern wurde die Eisenbahn von Debreczin bis Miskolcz eröffnet. Die mit grünen Guirlanden und mit vielen Fahnen ge­­st müete Lokomotive „Misk­olcz“ brauste pünktlich um 7 Uhr 7 Mi­­­­nuten heran, und brachte uns die ersten Wiener Gäste in einem Zuge hieher ; ungeachtet des regnerischen Wetters versammelte sich eine große Rollemenge und empfing mit lauten Elsenrufen die das hinrollenden eleganten Waggons. Als Uebelstand hat es sich heraus­­gestellt, daß der Bahnhof von der Stadt sehr entfernt ist,­­und daß die dahinführende Straße in dem aufgeweichten Auerboden beinahe unfahrbar war, und dennoch ist vorläufig kaum eine Hoffnung vor­­handen, daß sie hergestellt wird, da die Stadt hiezu zu arm ist, und weder die Theißbahngesellschaft no< die k. k. Behörden sich herbei­­lassen wollen, die Straße herzustellen, und so wird es sich auch in Miskolcz bewahrheiten, lag man im schlechten Wetter leichter von Wien bis Miskolcz, als vom Bahnhof bis in die Stadt fahren wird. tt In Großwardein zeigt gegenwärtig ein unglücklicher Menagerieinhaber allerlei ausländische Thiere mit so über­­schwänglichem­­­ Mangel an Publikum, daß er bereits gezwungen war, eine angarische Ziege und ein Lama abzuschlachten und zu verspeisen. So erzählt der „Hölgyfutär.“ be­im 27. v. M. drangen in der Mitternachtsstunde drei Individuen in die städtische Steueramtskasse zu Drófeg ein und beraubten dieselbe. Die bisher nur unbekannten Thäter waren wie städtische Herren gekleidet , mit Doppelgewehren , Pistolen und eisernen Brechstangen versehen, und hatten die auf dem Stadthause befindlichen städtischen Diener in ein Zimmer zusammengetrieben, wo dieselben von einem der Räuber bewacht wurden, während die beiden anderen den Raub ausführten. Die Summe des geraubten Geldes beträgt nach dem „Budapesti Hirl.“ 1163 fl. 62 fl. österr. Währ., außerdem nahmen die Räuber nor ein auf 250 fl. DM, geschäßtes, .­ ­ Feuil Der Sohn des Invaliden. (Fortsezung.)" Mechanisch verließ Philipp seinen Plan und s<ob der Dame den einzigen im Gemache befindlichen­­ Stuhl hin. „Belieben Sie Sich niederzulassen !“ bat er. Als dies geschehen, fuhr die Fürstin fort: „Sie werden vielleicht glauben , daß mich die Neugier verleitet hat, Ihnen zu folgen! Verzeihen Sie, daß ist nicht der Fall. Während des heutigen Unterrichtes stieg in mir der Gedanke auf, Sie bei den cristlichen Werk, das Sie bereits begonnen, zu un­terstoßen. In war überzeugt, daß derjenigen, welchem Sie so un­­eigenmäßig entgegentraten, es auch verdient, und ich wollte nicht, daß Sie Sich um einer Person willen entblößen, die ich , ohne er­­heblichen Nachtheil für mich, sehr gut unterstoßen konnte. Aus die­­sem Grunde verfolgte ich Sie, als Sie mein Haus verließen, und trat hier vielleicht um zehn Minuten später, als Sie ein.“ „So haben Sie den Mann wo lebend gesehen?" fragte Phi­­lipp mit einer auffallenden Spannung in seinem Gesicht. „Ic habe ihn lebend angetroffen , ja!" erwiderte die Fürstin ; „und ich habe, wie Sie, ihn auch sterben sehen.“ Das Antlitz Philipps ward bei diesen Worten womöglich wo bleicher. „Madame ,­“ sagte er gleich darauf, während er eine Hand seiner Gönnerin ergriff, „was Sie auch gehört haben mögen, ziehen Sie den Scheier der Vergessenheit darüber.“ leton „Ich werde verschwiegen sein, Monsieur !“ entgegnete: die­­ Fürtin. „I< halte dies um so nothwendiger­ für die Ruhe meines Le­­bens, für die Ehre meines Namens, als ich die vollständige Ueber­­zeugung gewonnen habe, daß Doulier nicht mehr bei richtigem Bei­­stande war und Vieles gesprochen hat, was durtaus alles Grun­­des entbehrt. Er behauptete , mich zu kennen, aber es war ein Irrthum , eine Verwechselung , weiter nichts!“ „Glauben Sie­­?“ sagte die Dame lächelnd. „Ganz bestimmt. Denn sehen Sie, er nannte meinen Vater Herzog! und er war es wirklich nicht !“ fügte er mit traurigem Lä­­ch­eln hinzu. „Auch ,­“ sprach er weiter, „hat er ihm viel Tadelns­­werthes nachgesagt, was ich als der Sohn meines armen enthaup­­teten Baters mit aller Energie , deren­­ ich fähig bin, in Abrede stellen muß.“ „Sie sind ein guter Sohn „“ fiel die Fürstin ein. „Schweigen wir über diese ganze Angelegenheit und betrachten wir sie­­ als gar nicht vorgefallen. Beschäftigen wir uns jetzt lieber mit den Erfor­­­­dernissen zur Beerdigung dieses Armen. Wenn Sie erlauben, werde ich dies­ Alles besorgen lassen.“ ; „I< werde jeder Zeit bereit sein, Ihnen zu gehorchen , Miaz dame!“ verfechte Philipp sich verbeugend. „Wünschen Sie­­“ sprach er ferner, „daß in eine Wäscherin bestelle ?“ „I< bitte darum . . . vielleicht die Wirthin des Todten.“ „Auch ich hatte diese Absicht !" entgegnete der junge Mann und entfernte sich, um seinen Auftrag auszurichten. Während dies ges­ah, murmelte die Fürstin von L.: „Ic habe mich also nicht getäuscht ! Er ist der Herzog von | | | - + '

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