Kassa-Eperjesi Értesitő, 1860 (Jahrgang 22, nr. 1-101)

1860-01-14 / nr. 3

KASSA - EPERIESI ERTESITO. Megjelenik minden SZERDAN és SZOMBATON. Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 64 kr., Eperjesre 1 f., posta­­bér mentes szállitás mel­­lett 1 for. 15 kr. a.p. Egy háromszor basábos sorért beiktatási dij 6 kr. auszt. pénzben. Kaschau:­­Cperieser Kundschaftsblakt. Samstag den 14. Jänner 1860. m nen Erscheint jeden Pränumeration vierte!­­ jährig? für Kaschau 64kr. für Eperies 1fl., mt freier Beftversendung 1 ü. 15 kr. ÖW. Insertions­ge­­bühr für eine 3mal gespal­­tene Petitzeile 6 kr. ÖW. XXII. Jahrgang. Vermischte Nachrichten von Nah und Fern. * * Se. königl. Hoheit der Herr FML. Prinz Gustav von­­ Waso hat Eintausend Gulden OW. zur Vertheilung an die schwerverwundete Mannschaft Seines innehabenden­ 60. Inf.-Agts. mit der Bestimmung gewidmet, daß der mindeste Theilbetrag nicht unter 10 fl. ausfalle. ss Aus Nagylak bei Maks wird von einer um diese Jahreszeit höchst seltenen Naturerscheinung berichtet. Es war nätz­lih am Tage der heiligen drei Könige das Wetter schön und heiter wie im Frühling. Um 434 Uhr Nachmittags bededten in südlicher Richtung den Himmel­ finstere Wolken. Um 5 Uhr vernahm man das dumpfe Grollen des immer mehr heranziehenden Donners , der um 512 Uhr, vom 3uden des Blies. begleitet, die Luft. mit­ „seinen mächtigen Schlägen erfüllte. Dann­ ging­ ein Hagel“ nieder, dessen Körner an Größe den Erbsen glich, und der in 5 Minuten von einem ausgiebigen Regen abgelöst wurde. Donner und Blitz währten bis S Uhr, um welche Stunde sich wieder heiteres Wetter, einstellte. 7 t Bunfó Ferencz mit seinen Zigeunern wird, wie „Hölgyf.“ berichtet , demnächst einen Ausflug nach der Residenz des Czaren=­reiches unternehmen. 7­­ Aus Pecsika wird vom 6. b. geschrieben : Das gräßliche Verbrechen des Brudermordes, auf einer der benachbarten Ta­­ngen verübt, erfüllt unser Städtchen mit dem­ Schauder und Ent­­sehen, das noch durch die Rücksicht auf das zarte Alter der Thäter erhöht wird. Zwei Brüder, von welchen der Eine kaum das 15. Jahr erreicht, und der andere wo­möglich noch jünger ist, verschwo­­ren sich gegen ihren älteren 30jährigen Bruder, weil er ihnen eine verdiente Züchtigung hatte zu Theil­­ werden lassen, der schlief, überfallen ihn die beiden jungendlichen Missethäter, und nachdem­ sie mittelst einer Ha>e dem Schlafenden das Haupt vom Rumpfe getrennt hatten verscharrten sie die Leiche im Garten. Als der Vater am folgenden Tage nach dem ältesten Sohne trug, gestand der ältere der­ berven­e Thäter die entsetzliche That, worauf der ver­­zweifelte Vater die ruchlosen Söhne den Gerichten übergab. VS" Der Bru­­­st Wie viel das Geldmachen kostet... Die Bankno­­tenfabrikationskosten haben im verflossenen Jahr der Nationalbank einen Aufwand von mehr als einer halben Million Salven (587,520 fl.) verursacht. X Die tausendjährige Jubelfeier der Ein­füh­rung des Christenthums in Böhmen wird auch von den­­ Protestanten Böhmens, und dies in Vereinigung mit jenen in Mäh­­ren und in der Slowakei, festlich begangen werden. Man beabsichtigt­­ zum bleibenden Angedenken einen Fond zu begründen, dessen Er­­­­trägniß zur Herausgabe religiöser Bildungsschriften verwendet wurde. Vor Allem soll aber zur Festfeier selbst die berühmte Kraliger Bibel Gene der mährischen Brüder­ in einer glänzenden Ausstattung her­­aus­gegeben­ werden. *4. Aus Lemberg, 23. Dezember, wird der „Augsburger Allg.­­ Ztg.“ geschrieben : „Vor einigen Tagen wurde ín dem eine Meile | von hier entlegenen. Dorfe. Krotopyn. eine..ganze,aus-vier-«(nac­ h­ an­­|­dern gar aus sieben) Personen bestehende « Judenfamilie, die eine | Schenkwirthschaft betrieb, nächtlicher Weise ermordet'" ** Als die Viehseuche im Jahre 1792 in Pommern wüthete,­­ haben unter anderen in dem Stettinischen Dorfe Fideborn alle Land­­­­wirthe fast ihren ganzen Viehstand verloren, bis auf den einzigen Bauer Steinke, dem nicht ein einziges Stü> fiel. Dieser Fall wieder­­­holte sich mehrere Jahre später abermals. Die Kriegs- und Domä­­­­nenkammer in Stettin ließ diesen auffallenden Umstand untersuchen,­­ und Steinke gab nun an, daß er die Erhaltung seines Viehstandes einer Latwerge verdanfe , welche aus folgenden Stoffen bestehe : 2 Löffel voll­ Theer, 2 Hände voll Salz, 4 Handvoll Knoblauch, 1 Löffel voll Mater (Mutterk­raut,) 1 Löffel Neuenkraut (Pestilenzkraut,) 1 Löffel voll Meerzeu­g, 1 Löffel voll gebrannter und gestoßener Wach­­­­holderbeeren, 4 Eßlöffel voll Angelikawurzel. Alles wird gut durch­­­­einander gemischt, und 1 Löffel voll des Morgens dem Vieh mit einem Pinsel ins Maul gestrichen. Die königliche Kriegs- und Do­­mänenkammer brachte dieses Mittel, nachdem sich das Gesundheits- Collegium dafür ausgesprochen hatte, zur öffentlichen Kenntniß , und | <= ein Grab und er zu konnte unter andern sich einer Fenil Die Spanierin und der Page­ planes sah, Geschichte aus der Zeit Ludwigs XIV. (Fortsezung.) . Er nieste „abermals und ließ den Staub zwischen den Blättern auffliegen ; endlich schüttelte er den Rand im Kamine aus, um ihn ohne Belästigung berühren zu können; dann aber war er sehr er­­staunt, zu sehen daß es nur ein Exemplar des Königlichen Alma­­nachs für das laufende Jahr 1712 sei. Was bedeutet dieser Almanach und besonders von Seiten des Herzogs von Orleans ?.“­ Jedenfalls hatte doch aber dieser uner­­kannt bleiben wollen, indem er die so allgemeine Aufschrift : „von einem „Freunde“ wählte. Der Dauphin glaubte demnach, daß dieses Buch ihm nur durch eine Verwechselung zugekommen sei, und wollte es schon bei Seite legen, als ihm einfiel nachzusehen, ob dieses Exemplar nicht einen bemerkenswerthen Unterschied vor andern an sich trage ? Er durchblätterte es nocmals , und aufs Neue flogen die Staubatome auf während dieser Prüfung, dem Kapitel hinführte , wo mehre Geburten von Prinzen und Prin­­zessinnen durchstrichen waren, phine und ihrer Kinder. Den Körper, indem die der Dau­­fürchterlichen seinen gan­­er dieses Resultat eines genau überlegten Mord­­Ahnung nicht erwehren, als er diese Striche in Kreuzform , wie in es vergeblich versucht , diese Zeichen vom Zufalle zuzuschreiben — nicht weit dar­­ leten,­ ­ unter stand es deutlich genug: „Philipp , Herzog von Orleans, Kö­­nig von Frankreich, von Giftes Gnaden!" Aber ob er auch in diesen Worten wie in der Adresse den gan­­zen Charakter von Philipp?s Handschrift genau erkannte, so muth­­maßte er doch seinen Augenblic , daß dieser sie geschrieben, sondern stellte sie einfam auf Rechnung eines Niederträchtigen, der ihn war durch gegen jenen argwöhnisch­ zu machen versuchen wollte. Von dieser Ansicht ausgehend , fürchtete er, der Bosheit dieses anonymen Feindes die Waffen in die Hände zu spielen, wenn er diesen Band behielte , der in minder kluge Hände fallen konnte. Er zögerte dem­­nach nicht, ihn der Vernichtung Preis zu geben, indem er ihn unter die glühenden Kohlen stete, wo er langsam und sicher verzehrt wurde. Das Pulver selbst beachtete er durchaus nicht und bemerkte nur zu seiner Verwunderung , wie das Buch im Verbrennen einen scharfen, durchdringenden Geruch im Zimmer verbreitete, von dem auch Frau von Maintenon nach einigen Augenbb­en des Verweilens sich un­­gemein belästigt fühlte. Frau von Maintenon und der Dauphin meinten zusammen ganz still, ehe sie gemeinsam ihre Klagen in Worten austauschten ; diese traurige Unterhaltung wurde von Schluchzen unterbrochen , und Frau von Maintenon besaß die Indistretion , den trostlosen Gatten Bodes, merken zu lassen, daß die Heißgeliebte keines natürlichen Todes gestorben sei. Hätte der Dauphin dieser verwegenen Behaup­­­­tung sein Ohr geliehen , statt sie mit Entrüstung von sich zu weisen, so würde sie ihm wohl die seltsame und verdächtige Geschichte von der Dose erzählt haben, aber sie versuchte es nicht weiter , das feste­­ Vertrauen des Prinzen zu erschüttern, und versicherte nur noch, daß ihr Verdacht auf Niemandem ruhe, die ihn endlich die seine. Er fühlte einen Schauer durch verwandeln, betrachtete... Er hatte um bis zu die Wiege | | | | | | | |

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