Kassa-Eperjesi Értesitő, 1860 (Jahrgang 22, nr. 1-101)

1860-10-27 / nr. 84

n KASSA - EPERJESI ERTESITO. előfizetés: Kassúráanézve 64 kr, Eperjesre 1 0.,. posta­­ bér mentes szállítás mel­­lett 1 for. 15 kr. a.p. Egy háromszor hasávos sorért, beiktatási dij-6 kr.auszt. pénzben; Naschau-Eperieser undschaftsblatt. Erscheint jeden Mittwoch u. Samstag. Pränumeration viertel­­jäbrig: für Xasc<an 64. für Eperies 1 f., mit freier Postversendung 1 fl. 15 kr. OW. Insertionsge­­bühr für eine 3mal gespal­­tene Petitzelle 6 kr. OW. Samstag, den 27. Oktober 1860. XXIL Jahrgang. Megjelenik minden SZERDÁN és SZÓMBATOR. Évnegyedi | Allerlei aus der Heimath. * * Eine Depüiitätkton ungarischer Magnaten wird, wie die „Aut. Corr.“ wissen "will" nach der Rückkehr Sr. Maj. des Kaisers von Warschau in Wien erwartet, um im Namen des­ Königreiches den Dank für die wieder verliehene ungarische Konstitution am a. h. Throne auszusprechen. Nach einer anderen Version sollen vorerst Dankadressen zur Unterschrift c im Lande aufgelegt und sodann Sr. Maj. dem Kaiser überreicht­ werden. Dieselbe Quelle berichtet: Die königlich ungarische Leibgarde­“welc­he im Jahre 1848 aufgelöst­ wurde , wird dem Vernehmen“ nach. wieder organisirt werden. * *Laut Präsidialerlaß der hohen f. k. Statthalterei für Un­­garn von 18. v. hat Se. Exzellenz Ritter von Benedek die von Redaktionen früher „ertheilten“ schriftlichen“ Berwarnungen als erlo­­schen erklärt. < . k. Bischof Lonovics hat seine Titel und Orden zurüs­­erhalten. : ; 1 Der. "P. gb." vom 25. d. schreibt: „Pest 24. Oktober. Wir waren gestern Abends Zeuge von Ruhestörungen, die wir lieber unerwähnt gelassen hätten ; da jedoch die Wiener Blätter bereits Telegramme über dieselben mittheilen „wollen auch wir das That­­füliche, soweit­ es zu-unserer-Kenntniß­ gelangt­ ist...nicht verschweigen. Der städtische Gemeinderath hatte vorgestern beschlossen, für den gestrigen Abend eine allgemeine Beleuchtung anzuordnen und so wurde denn auch gestern Vormittags allenthalben die Ordre dazu ertheilt. Allmälig verlautbarte jeder, daß dieselbe von vielen Seiten auf Widerstand stoße , daß namentlich­ das zwangsweise­ Anordnen als unzwemäßig befunden worden. Der hievon unterrichtete FZM. Nitter von Benevelt ließ hierauf im Laufe des Nachmittags die Beleuchtung wieder absagen. Als dem ungeachtet =­ vielleicht in Folge des Um­­standes , daß die Beleuchtung nicht in jedem Hause abgesagt wurde — die Fenster einiger Häuser mit Kerzen versehen wurden, wurden sie durch Volkshaufen , die bei Eintritt der Nacht zahlreich die Gassen durchwogten — mit Steinen zertrümmert. Zur Herstellung der, auf diese Weise­ gestörten, Ruhe wurde militärische Macht zu Fuß und­ zu Pferde angewendet, und wie wir vernehmen, sind mehrere der Tur­multuanten „verhaftet, und andere mehr oder minder verwundet worden. Dies geschah namentlich­ vor dem Hotel zum „König von Ungarn“, in der Gegend,des „Zringk­affeehauses" und­ in der Kerepeserstraße.­­Bis­ heute Mittags­ wurden 42 Verwundete in das Rochusspital ge­­bracht , im Gefängniß ,daselbst befinden sich 7 Individuen. Von den Verwundeten, verschied­­ner gestern Abends der Plattirer, Franz Rapecz , Familienvater , In Folge einer in der Gegend der Leber erhaltenen Verletzung." FF Eine sch­aurige Szene bot sich vor einigen Tagen in Pest von einem,Hause neben dem Hotel „zum König von Ungarn" aus den Vorübergehenden, , Ein junges Stubenmädc­hen , das im 2. Stoß ein Fenster reinigte war, nämlich von Schwindel überfallen, verlor­ das­ Gleichgewicht , „und stürzte mit dem Kopfe auf das Stra­­ßenpflaster herab, wobei sie lebensgefährlich verlegt war“. Es war herzzerreißend die Unglücliche zu sehen, wie sie beim Fenster herab­­hing, zurücgehalten von einer alten Frau, die mit dem Aufwande ihrer­ sp wachen­ Kraft sie am Saume ihres Kleides erfaßt hatte. Einige“, die die fürchterliche­ Lage des Mädchens von der Gasse aus „wahrnahmen , eilten sogleich­ in den zweiten Stoß hinauf, body zum Unglücke fanden sie die Thür des betreffenden Zimmers verschlossen. In demselben, Momente , als die Thüre, erbrochen wurde, sank die Unglül­c­e von der­ fürchterlichen­ Höhe auf die Gasse hinunter. 7" Graf Eduard Károly, der bereits nach Graz abge­­gangen ist, veröffentlicht im „Pesti Naple" folgende Erklärung : „I< verwahre mich gegen die besonders in den Wiener Blättern aufge­­stellte Behauptung , als hätte ich selbst um meine Internirung nach Graz gebeten. Nachdem ich bei meiner Verhaftung in Salzburg ein langwieriges Untersuchungsverfahren befürchtete, bezeichnete ih mein Gut Radovany als jenen Ort, wo ich die Erledigung meiner­ Ange­­legenheit abwarten wollte. Da ich indessen­ die höhere Erlaubniß hiezu nicht erhielt, und mir im „Gegentheile Graz oder Brünn als Inter- | ; | ! | b. Feuchtteton. Die Stiefmutter. (Fortsetzung ) Die »Wolke , welche damals über dem Dache der schönen Villa geschwebt , begann sich «dunkler und dunkler vor seinem innern BliFe zu ballen und falbe Blitze zuchten in ihrem Schooße. Fliehen, so lange­ es no<. Zeit war? „Ein wilder Hohn lachte bei diesem Gedan­­ken ín seiner“Seele ...nimmermehr.! „Soll ich fliehen und entsagen, Wo wer „3, wie: wer­reiche Mann im Evangelium, schwelgt? Nimmer mehr! VielleiHt — wandelt sich. Lydia's Haß no< in Liebe! Hat sie nicht gesagt, sie­ würde die Mutter lieben, wenn sie an ihr eine menschliche­ Schwäche rventderen­ könne? Es ist meine Pflicht —" schloß er mit der vollen alten Frechheit seines verwilderten Sinnes , und in seinen­ Zügen­­ gährte höhnische Verspottung. — „es ist­ meine Pflicht, dies unfindliche, Gefühl, in meiner Schwester in Liebe zu verwandeln ; sie hat einst, ihre Hoffnung sauf.. mich. geseßt ,.die im Unmensch zu­­rücgewiesen­ habe , aber es ist .wo< nicht zu spät. En avant donc!" Elise. bitte eben. auf . ; aber, nicht „zu ihm, sondern nach dem Vorplaße „wo. eben. ein Reiter, von einem Diener gefolgt, im ra­­schen. Galopp. ansprengte. „Wer ist das. “" fragte Hermann: „Ein Nachbar, Herr, von Hohenwarth.," antwortete Elise. Der Besuch schien ihr nicht angenehm, zu sein, nach dem leichten Züken ihrer Augenlider, was dem Sohne nicht entgangen war, wie keine ihrer Mienen ihm entging. Der Reiter sprang gewannt aus dem Sattel , streifte den Zügel über den Kopf seines Pferdes und warf ihn dem Diener zu. Hermann­­" bemerkte , daß beide Pferde von edler Race­ waren. Er stand langsam auf und folgte Elisen , welche dem Gaste entgegen ging. „Wie wird sie mich vorstellen ?" dachte er. „Als ihren Sohn, der nur ein Paar­­ Jahre jünger ist, als sie?“ Dann faßte er den Ankommenden scharf ins Auge. Hohenwarth war eine imposante Erscheinung. Sehr groß, aber im schönsten Ebenmaß gewachsen , von stolzer Haltung, die aber nichts | Anmaßendes hatte, mit einem feinen Gesicht, dessen etwas bleiche | Farbe durch einen vollen, schwarzen Schnurrbart gehoben wurde, | das Haar kurz gehalten , der Anzug, ohne gesückt“ zu sein, durch | | einfache Eleganz ausgezeic­hnet, sein einziger Schmu> was Johanni­­terfreuz am Halse , Aristokrat auf den ersten Blik zu erkennen , was | wollte er aber auch! Er begrüßte die Frau vom Hause mit jenem ungezwungenen und feinen Anstande , der so wer zu­ beschreiben und unmöglich ein­­zustudiren ist, der sich aber in guter Gesellschaft ungesucht lernt.“ — Ungezwungenheit des Benehmens besaß Hermann auch, aber sie entsprang seinem Widerwillen" gegen allen Zwang, und wenn wer einen gewissen Anstand im Aeußeren hatte, so war es der natürliche, „ der uns zuweilen auch bei Söhnen des niedern Volks überrascht ;­­ aber Feinheit oder was wer" Salon: Tournüre nennt, fehlte ihm *“ ganz, ja er verachtete diese ",abgesc­hliffenen"“ Mänieren ,­­ wie er's sie “nannte. Die vornehme Erscheinungei des Herrn von Hohenwarth rief also ein ironisches Lächeln auf­­ seine Lippen, “was zu""verbergen er sich kaum“ "Die “Mühe„ gab /Fals'"' der“ Blin des “Fremden sich­ auf ihn richtete. EHE SFTOE me ! 7" 4 „Der Sohn ' meines 'Mannes""„ so“ stellte“ Elise unbefangen "Hermann vor. "Diesem war der­ prüfende Blik! Höohenwarth!s schon ! t |

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