Kassa-Eperjesi Értesitő, 1862 (Jahrgang 24, nr. 1-101)

1862-08-02 / nr. 61

Megyelenik minden SZERDAN és SZOMBATON. Évnegyedi előfizetés Kassára nézve 70 kr., vidékre bérmentes szállitás mellett 1 ft. 25 kr. o. é. Egy K HAI J - hasábos Sorert háromszor beiktatási dij 6 kr. ausztr pénzben. Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Pränumeration viertel­­ jährig für Kaschau 70 kr mit freier­ Postversendung 1 fl. 25 kr. ÖW. Inserationsgebühr für eine „mal gespaltene Petit­­zeile 6 kr. ÖW. KUNDSCHAFTSBLATT. KASSA-EPERJESI ÉRTESITŐ. Nr. 61. Samstag den 2. August 1862. XXIV. Jahrgang. Prüfungsbericht über die am 22. d. M. im hies. Ursulinerkloster , und am 23. in der hies. königl. Münsterhauptschule stattgehabten Prüfungen von A. S. Behm. — (Fortsetzung.) Nicht mit völligem Unrec­hte hat man den Neglwissenschaften Materialismus vorgeworfen, wenn auch dieser Vorwurf nicht die Wissenschaften selbst, sondern oft nur die Methode trifft. Es ist und kann nicht gleichgiltig bleiben, welche Resultate die Erlernung und Aneignung der Wissenschaften haben, weil ohne moralisten Grund­­gedanken, ohne sittliche Tiefe und religiöse Basis , das Erlernte ein einseitiges Geistesexercitium, ein schwac­hes Verstandesturnier ohne freudigen Nachhall in das wüste Leben bleibt. Es ist und bleibt roher Materialis­mus, wenn die Geschichte nur Geschehnisse von Menschen, Zeitverhältnissen und Umständen, Krieg­­und Mordscenen ohne­ hehre Leitung vorführt, d. h. ohne auf den Lenker und Leiter aller Geschi>e hinweist , wenn Ursache und Folge natürlich hingestellt werden, ohne Gott zu nennen, der allerdings natürli­ch consequenter, allgerechter Aufeinanderfolge das Gute belohnt und das Böse bestraft. Es ist und bleibt roher Materialis­­mus , zersezende Beistandesübung, wenn die Naturkunde nichts, als ein natürliches Werden und Gedeihen , ein nach den Naturgesetzen natürliches „Maß“, die unerklärliche und unverständliche „Kraft“, als Urexponenten lehrt, ohne des wirflichen Schöpfers und Erhalters, dieses ewigen, wahren „Urichs“ zu gedenken. Wir sagen es bleibt auch roher Materialismus , wenn die Wissenschaften ohne moralische Durchströmung dech­t werden, weil ihnen jedes bildende Element fehlt — und dies müssen das Alle gestehen, ist endlich Hauptsache. Crüger und der ganze Troß von Materialisten belächeln den frommen Pater, weil derselbe die Elektricität mit der Bibelstelle „Ewiger, wie mächtig ist Dein Name auf Erden!" zu erläutern sucht. Wahr ist es, daß unpädagogisch dieses Vorgehen ist, aber das ist..das endlich nicht zu leugnen, daß die „Kraft“, diese menschliche Schindelbrüce, dieser wirre gordische Knoten, mit , Gott" dem Ver­­ständnisse näher gerügt sei und klarer erscheine. Dieser lichte, goldene Faden, diese herrliche Evenströmung war es, welche uns bei der Prüfung der Lehramtscandidatinnen in der brillantesten Farbenbrechung gezeigt wurde. Wir wußten zwar , daß das religiöse Element hier verwaltend sein wird, doch wer selbst Religionslehre vorgetragen hat, weiß wie verschiedenartig die Me­­thoden sind, und wie sehr sie statt einer frohen, progressiven Gefühls­­anschauung , ein finsteres , ernstes , conservatives Dogmenwesen ver­­trägt. Letzteres liegt ganz der Weiblichkeit ferne, wie jede strenge Wissenschaftlichkeit / darum muß selbst die Religion einen poetischen Schwung , eine lyrische Innerlichkeit, — wir wollten beinahe auch eine sentimentale, — nur keine weinerliche — Gefühlsrichtung zuge­­stehen — erhalten. Diese Resultate allein, wenn sie erzielt wurden, wie sie in der That auch gelungen sind ,sicherten schon die Sympathie aller Schul­­freunde dem Institute.­ Der belobendsten Erwähnung verdient Herr Direktor Lorenz Imre. Auf der Höhe der modernen Pädagogik stehend, wußte derselbe die Erziehungskunde aus dem trogenen Pa­­ragrafenwesen herauszureißen, und diesem tobten Gerippe einen fri­­schen, belebenden Geist einzuhauchen. Die Methodik und die Didac­­tis haben durch die klare Anschauung, die sonstige Schwerfälligkeit verloren, und waren der Mädchennatur angepaßt. Die Behandlung der Sprache „war sein sprachlehrliches Regelwerk, sondern­ auf­ die Lesestube gestoßt /­ der Geist, der die­ Saß- und Sprachglieder mit neuem Leben durchwehte. Mit andern Worten, es wurde, weniger auf den streng gegliederten, gramatischen Bau, cals. auf. den. Geist und auf die Eigenthümlichkeiten. der. Sprache gesehen ;« und, zwar durch die filologische Sprachvergleichung, der“ deutschen , „ungarischen, und/slaviz Endlich wollen wir der Meisterin des Zeichnens und des Ge­­sanges lobend erwähnen. Es ist hiedurch nicht nur Kunstsinn geforz­­ert, sondern einer strengen Forderung der Schule nachgenommen worden. Bei dem Anschauungsunterrichte ist nicht gleichgiltig, ob die Figur eine richtige, erkennbare ist oder nicht, weil sehr oft die Lehrerin in die Lage kommt, den Unterrichtsgegenstand mit einer eigenen Zeichnung, die richtige Auffassung, zu unterstoßen. Auch der­ Gesang, die so schöne Himmelstochter der tugendhaften Freundigkeit, wurde vortrefflich gepflegt, namentlich das naive Volkslied. Gestehen müssen wir offen, daß die harmonische Erecutirung einiger trefflicher Lieder und Gebete wir für die weihevollste Stunde hielten. Alle Anwesenden lauschten andächtig diesem unschuldigen, frommen Lange und der einstimmige Applaus ein verdienter war. Die theoretischen und praktischen Lehrgegenstände wurden in der ausgedehntesten­ Weise geprüft , und die vollkommenste Befähigung der Kandidatinnen erkannt. Ob auf diese muntern, hübschen Fräulein auch die Schwere ihres Berufes im praktischen Leben ahnten, ob sie auch wissen, wie oft und bald in dem vielköpfigen , widerhaarigen Leben ihr bestes Wollen verkannt, die richtigsten Grundsäze misdeutet und die edelste Aufopferung ungewürdigt bleiben werden ? Wer wollte es ihnen auch sagen, sie mit dieser traurigen Erfahrung mismuthig ans Werk sc­hrei­­ten lassen und ihnen ihre fantasiereichen Träume zerstören ? ! Es liegen uns die Namen der Candidatinnen nicht vor, und es verdienten wirklich Alle, Alle die vollkommenste Würdigung und öffentliche Belobung. Namentlich aber die Frl. H..... , Fischer und Tarnowsky. Letztere sollen insbesondere unserer Stadt em­­pfohlen sein, weil wie wir hören, viese Damen hier ein Institut für Mädchen gründen wollen und bei ihren ausgezeichneten Fähigkeiten gewiß nur Vortreffliches von ihnen sich erwarten läßt. Nun so zieht hinaus in das vielbewegte Leben, wirket und arbeitet im Weinberge Gottes zum Wohle der Menschheit und zum Segen des Vaterlandes. Ziehet hin mit der reinsten Liebe im Herzen und fördert das Wohl der Kleinen. Fördert es namentlich durch Euern eigenen Lebenswandel. Werdet Meisterinnen durch ein demü­­thiges, bescheidenes Leben , Meisterinnen durch fromme, gottgefällige Thaten. Verherrlicht den Namen Gottes in den Euch anvertrauten Kindlein, wenn in Euerer Hand ist's, Engel aus ihnen werden zu lassen. Fördert das­­ Wohl­ der Menschheit, derselben gehört auch ihr an. Fördert die Ehre und den Ruhm unseres theuern Vaterlandes, in dem Euere Wiege gestanden, und letzte Ruhestatt sein wird. Lehret betend den Namen Gottes, das Glü> der Menschen und die Wohl­­fahrt des Vaterlandes Euere Kinder, und der Segen Aller wird Eue werden. So sei es! (Schluß folgt.) ören sehen geträum­t hat, und“ lernen können, was t vielleicht Hz! ihm­.wo<. A­­ .­­nicht das Allerlei aus der Heimat. * * Großwardein. Der Bürgermeister Michael von Lázár ist von Sr. Majestät dem Kaiser durch Verleihung des Titels eines königlichen Rathes ausgezeichnet worden. * * Fünfkircen, 25. Juli. Dieser Tage machte hier ein komisches Geschichtchen viel von sich reden , das wir seiner Ori­­ginalität wegen mittheilen . Ein der arbeitenden Klasse angehöriger Mann suchte das eheliche GlüF und fand es in der Person einer jungen Arbeiterin. Sonntag vereinigte der priesterliche Segen das junge Ehepaar und Mittwoch derselben Woche waren beide des Glückes überdrüssig... Der junge Ehemann ging in eine Scheune, wo er sich erhenkte ; die Frau kam hinzu und hatte nichts Eiligeres zu thun, als sich mit Hilfe ihres Halstuches neben ihrem tochtern Gatten, dasselbe Los zu verschaffen. Glücklicher-­ oder unglülicher­­weise kam ein Mann des Weges, der die beiden Erhenkten abschnitt, aber nur das Weib wurde gerettet. Unter der Firma „Patko und Komp." werden noch immer die schändlichsten Räubereien verübt und alle, Mühe „dieser gefährlichen , Szegény legenyef“ habhaft­ zu werden,, << „­­

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